Taufpaten

Hallo zusammen,

Mein Kind ist 3 und soll (evangelisch) getauft werden. Es ist mein Wunsch, mein Mann macht es mir zu Liebe mit.

Zuerst haben wir sie nicht taufen lassen, weil ich dachte, der Taufpate müsse zwingend noch in der Kirche sein. Nun weiß ich, dass das auch ohne geht.

Als Paten hatte ich schon immer meine Schwester im Sinn. Mein Mann bringt aber nun seinen Bruder mit ins Spiel (ihm ist die ganze Taufe nicht wichtig, aber ich glaube, er möchte einfach aus Prinzip von sich was mit einbringen).

Er akzeptiert aber meine Schwester als Patin, hatte nur Angst, dass der Bruder sich auf den Schlips getreten fühlt. Der wurde nun gefragt, für ihn sei es überhaupt nicht schlimm nicht der Pate zu sein, Kirche interessiert ihn nicht.

Verschiedene Familienmitglieder hatten zu anfangs gefragt, ob man nicht 2 Paten nehmen könne.

Das kann man tatsächlich machen, ich hatte es nur erst ausgeschlossen, weil ich meine Schwester mehr hinter der Taufe stünde und mein Schwager das alles sowieso nicht versteht und die Kirche eher hinterfragt.

Mittlerweile denke ich aber, ob man des Friedens wegen doch einfach beide nimmt. Da ergeben sich folgende Fragen:

Sollten wir noch ein 2. Kind kriegen: Kann man bei einem 2. Kind wieder genau dieselben Paten nehmen? Neben den beiden haben udn werden wir auch in der Zukunft niemanden haben, den wir sonst nehmen würden. Deswegen wollte ich gern jetzt nur einen Paten nehmen und den Bruder für Kind 2 „aufheben“.
Ist es ok und üblich, dann wieder die beiden bei Kind 2 zu nehmen, wenn wir jetzt beide als Taufpaten nehmen werden ?

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"Zuerst haben wir sie nicht taufen lassen, weil ich dachte, der Taufpate müsse zwingend noch in der Kirche sein. Nun weiß ich, dass das auch ohne geht."

In der evangelischen Kirche müssen Taufpaten Mitglied in einer christlichen Kirche sein - es kann auch ein Baptist oder Katholik sein, aber er muss Kirchenmitglied sein. Die Bescheinigung muss auch eingereicht werden, sofern er nicht Mitglied der Gemeinde ist, in der getauft wird (dann wird in den eigenen Unterlagen nachgesehen).
Allerdings muss es keine Paten geben.

"Der wurde nun gefragt, für ihn sei es überhaupt nicht schlimm nicht der Pate zu sein, Kirche interessiert ihn nicht."

Das ist für mich ausreichend Antwort. Er hat offensichtlich kein Interesse an der Aufgabe, die dieses Amt mit sich bringt und die er verspricht.

"Mittlerweile denke ich aber, ob man des Friedens wegen doch einfach beide nimmt."

Was für ein Frieden? Wenn weder ihr noch er das wollt, dann gibt es doch keinen Streit. Und was andere Verwandte darüber denken, kann euch am Allerwertesten vorbeigehen. Die haben damit nämlich überhaupt nichts zu tun.

"Ist es ok und üblich, dann wieder die beiden bei Kind 2 zu nehmen, wenn wir jetzt beide als Taufpaten nehmen werden ?"

Ich kenne Familien, wo ein Mensch für mehrere Kinder Pate ist. Das ist völlig rechtens.
Allerdings würde ich es nicht machen, wenn der potentielle Pate kein Interesse daran hat, das Patenamt wahrzunehmen (= fürs Kind beten, es im christlichen Glauben zu erziehen und es an Zuspruch und Anspruch der Taufe zu erinnern).

Und meine persönliche Erfahrung besagt: Überall, wo Eltern sich aus Sozialdruck ("Wir sind doch Geschwister", "Ich bin doch auch Pate.", "Das wird erwartet." ...) für einen Paten entschieden haben, haben sie es eher früher als später bereut.
Im frühesten Fall noch vor der Taufe.

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Du wolltest zuerst nicht taufen, weil du dachtest, dass ein Taufpate in der Kirche sein muss: Jetzt wird doch getauft, weil du etwas anderes gehört hast.
Somit gehe ich gerade davon aus, dass deine Schwester gar nicht in der Kirche ist?!
Somit hätte bei euch ja gar kein Pate groß etwas mit der Kirche zutun und dann wäre es auch Blödsinn das Argument gegen den Bruder zu nutzen.

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Wieso empfindest du deine Schwester (die nicht mehr der Kirche angehört) als „geeigneter“ als deinen Schwager, euer Kind im christlichen Glauben zu erziehen? Oder wenigstens eine (weitere) Bezugsperson zu sein? Wieso glaubst du, dass ein Pate besser wäre, als zwei?

Natürlich kannst du beim 2. Kind wieder die selben Menschen fragen. Die frage ist, ob diese wollen oder es ihnen Zuviel wird.