Wer hier wurde auch nie von der Mutter geliebt? Wie geht Ihr damit um?

Ich habe ein großes Problem, das mich mehr und mehr belastet.
In mir haben sich Emotionen aufgestaut, die ich nicht mehr im Griff habe.

Es geht um meine Mutter.
Seit ich denken kann, hat sie mich immer abgelehnt und hat mich schlecht behandelt.
Ich glaube, sie hat es immer so empfunden, als habe ich ihr mit meiner Geburt und Existenz ihr Leben kaputt gemacht.
Sie wurde mit 18 ungewollt schwanger und ging mit 19 eine "Mußehe" ein, nachdem sie zuerst über eine Abtreibung nachgedacht hatte.

Ich hatte eine traurige Kindheit, denn sie hat mich fast ständig ihren Hass mir gegenüber spüren lassen. Wenn ich etwas falsch machte, schrie sie mich wie von Sinnen an. Manchmal bekam sie regelrecht hysterische Anfälle.
Schon als Kind dachte ich manchmal, sie sei reif für die Psychiatrie. Wie sie so vor mir stand, brüllte bis kurz vor einem Herzinfarkt und mich mit Schimpfworten wie "Arschgeige", "Drachen" und "Knochen" beschimpfte.
Ich konnte nie Selbstvertrauen aufbauen, weil sie mir auch nichts zutraute und mich als blöd hinstellte.
Nachmittags, wenn ich mit den Hausaufgaben fertig war, wurde ich auf die Straße geschickt. Sollte nach Möglichkeit nicht vor dem Abendessen nach Hause kommen.
Sie kümmerte sich nie um mich, unternahm nicht mit mir.
Ich war ihr einfach nur eine Last.

Meinem Vater war wohl bewusst, was meine Mutter für eine Hexe war, doch er war immer zu schwach, um sich dagegen aufzulehnen.

Nachdem ich mit mit Mitte Zwanzig ausgezogen war, besserte sich unser Verhältnis auch nicht.
Anfangs fuhr ich noch manchmal zum Essen zu meinen Eltern, doch regelmäßig provozierte meine Mutter dann Streit und ich verließ schnell das Haus.
Mittlerweile betrete ich das Haus meiner Eltern nur noch an Ostern und Weihnachten. Ansonsten bin ich nicht erwünscht, weil meine Mutter auch noch krankhaft penibel ist und keinen Besuch möchte.
Sie ist auch nach wie vor oft sehr gehässig zu mir.
Ich habe viele Probleme im Leben, kaum beruflich schlecht zurecht und bin beziehungsunfähig.
Meine Mutter scheint das zu genießen, denn sie gönnt mir kein Glück.
Ich mache inzwischen eine Psychotherapie, um die ganzen Konflikte aufzuarbeiten.
Dabei merke ich, dass es immer mehr in mir brodelt, was meine Mutter betrifft. Ich kann ihr nicht verzeihen, was sie mir angetan hat.
Andrerseits möchte ich den Kontakt zu meinem Vater nicht abbrechen.

Könnt Ihr mir einen Rat geben?

1

es ist ganz fruchtbar, was eltern den kindern antun können.
aber auch dein vater hat sich mitschuldig gemacht, er hat es geduldet. was vielleicht noch schlimmer ist.
wenn du aber mit ihm noch kontakt möchtest, treff dich doch auserhalb vom elternhaus mit ihm.
ich finde es sehr gut von dir, daß du hilfe in anspruch nimmst, um dieses traurige kapitel deines lebens zu verarbeiten.
bleib dabei, und zeig dieser garstigen frau, daß viel in dir steckt. ich wünsche dir alles gute, daß du deinen weg finden wirst. #klee

2

Hallo!

Zeig deinen Eltern (damit meine ich bewusst beide Teile), dass du es besser kannst! Denn dazu braucht es anscheinend nicht viel - schlimmer kann man es ja fast nicht mehr machen!!!

Ich hatte auch so meine Probleme mit meinen Eltern und mittlerweile habe ich auch gar keinen Kontakt mehr zu ihnen. Ich weiß allerdings aus Erfahrung, welch harter Schritt dies ist und dass man auch danach noch oft mit seinem Gewissen zu kämpfen hat.

Bei uns ist das Ganze jetzt 14 Jahre bei meiner Mutter bzw. 6 Jahre bei meinem Vater her! Seit 6 Jahren habe ich meinen Vater nicht mehr gesehen (nur mal kurz vor 5 Jahren telefoniert, aber er hat mich nur abgewimmelt). Meine Mutter habe ich zwischenzeitlich zwar kurz gesehen, aber gefühlsmäßig ist sie schon vor langer Zeit gestorben - ich empfinde nichts für sie!

Es ist ein langer, harter Weg - du musst entscheiden, ob du ihn gehen möchtest!

Mir hat es gut getan, denn meine eigene kleine Familie ist mir 10000000 x wichtiger als Eltern, denen man es nicht recht machen kann, die einen nicht lieben bzw. respektieren, etc.

Viel Glück noch

Petra und 3-Mäderl-Haus

3

Ich musste erst 30 Jahre werden um mich von meiner Mutter loszusagen, sie war und ist verrückt.
Ich wurde Beleidigt,geschlagen fast umgebracht von ihr.
Immer wieder brachte sie streit in mein Leben mit 30 hats mir dann gereicht, ich habe sie aus meinem Haus geworfen, das war das beste was ich tun konnte.
Lies mal das Buch vergiftete Kindheit das ist super.

Es sollte für dich wichtigeres geben als deine Mutter.

bibi

4

Hallo Annika,

das kommt mir bekannt vor, obwohl meine mich "egoistisch"
geliebt hat. Sie hat mich wie ein Gott behandelt, weil Sie
von meiner Liebe abhängig war. Ich musste Ihre Lücken
aus ihrer Kindheit füllen.... weil ich es nicht machte wurde
sie wie deine Mum. Schreib mich doch mal über VK an,
ich bin Gott sei Dank wieder ein positiver Mensch geworden,
das war viel Arbeit...


lg

5

Hallo Annika,

oh ja ich könnte Dir da eine ähnliche Geschichte erzählen.... meine Mutter hat mich auch nie geliebt. Oh, sie behauptet natürlich sie hätte es getan, aber Liebe sieht für mich anders aus.

Diese Ausdrücke kenne ich auch. Arschgeige, das hat sie zu mir gesagt wenn sie mal nett war, bei mir fielen eher so sachen wie "Dumme Fotze" etc... will das mal nicht genauer ausweiten.... Und ich wurde nicht auf die Strasse geschickt sondern in meinem Zimmer eingesperrt. Sofort nach der Schule nach Hause, in mein Zimmer. Grauenvoll! Das fing mit meinem achten Lebensjahr an und endete als ich mit 17 von zu Hause weggerannt bin.

Auf meine zwei Geschwister hatte sie übrigens auch keinen Bock. Kaum waren die geboren, war ich für die zwei zuständig. Im Grunde genommen habe ich sie grossgezogen. Kam ich von der Schule, musste ich mich derer annehmen und sie wollte sie bis abends nicht mehr sehen.

Warum sie das gemacht hat weis ich nicht, denn ich war ein absolutes Wunschkind.

Mein Vater hatte übrigens auch keine Kraft sich gegen sie durchzusetzen. Das ist auch etwas, was ich nie verstanden habe.

Unser Verhältnis hat sich auch nicht gebessert. Allerdings von meiner Seite aus. Meine Eltern sind noch verheiratet und meine Mutter wohnt logischerweise bei meinem Vater mit im Haus. Nur deswegen sehe ich sie noch. Wäre das anders, hätte ich gar keinen Kontakt mehr zu ihr. Sie hat schon ein paarmal versucht so zu tun als wäre nie was gewesen, was ich total lächerlich finde. Das letzte mal als ich schwanger geworden bin. Das war mal wieder so ein "Stichtag" für sie. Aber ich blocke das total ab. Der Zug ist für mich abgefahren.

Im Gegensatz zu Dir leide ich allerdings nicht mehr darunter. Als Kind habe ich natürlich sehr gelitten. Und meiner Meinung nach hat sie mir auch beruflich total viel verbaut. Ich war in der Schule nicht sonderlich gut weil ich irgendwann angefangen habe zu schwänzen - ich wollte im Sommer eben auch mal ins Schwimmbad gehen! Und frag nicht nach meinen Beziehungen bevor ich meinen Mann kennengelernt habe - katastrophal! Aber das hat sich alles geändert!

Eine Psychotherapie habe ich auch mal probiert - schon länger her. Ich fand allerdings, das mir das nicht so geholfen hat... und ich bin finde es auch jetzt noch fraglich, ob es ein Problem wirkich beseitigt, wenn man es von allen Seiten beleuchtet. Man richtet ständig seine Aufmerksamkeit darauf, und worauf man seine Aufmerksamkeit richtet, das wächst! Ich fand jedenfalls, das ich mich nach so einer Sitzung eigentlich noch schlechter gefühlt habe als vorher.

Irgendwann kam ich auf die "Idee" das es eigentlich ganz alleine meine Entscheidung ist, ob ich das was mal war, mein Leben, Denken und Handeln beeinflussen lasse oder nicht. Und ich habe es einfach mal ausprobiert mich DAGEGEN zu entscheiden. Klingt blöd oder zu leicht um wahr zu sein? Weist Du was? Bei mir hat es bestens funktioniert!

Ich hoffe ich konnte Dir ein bisschen helfen. Es liegt in Deiner Hand. Du bist nicht abhängig von Deiner Mutter, es sei denn Du machst Dich dazu. Was sie getan hat kann Dich nicht verletzen, es sei denn Du lässt es zu. Deine berufliche Laufbahn verlief bis gestern total scheisse. Ab heute nicht mehr. Wenn Du es willst. Richte Deine Aufmerksamkeit auf etwas Anderes! Auf das, wie Du sein willst. Tu so als ob Du schon so wärst! Irgendwann wird es Realität!

Alles Liebe
Nina



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hallo

wenn ich deine geschichte so lese tust du mir sooo leid. aber heute bist du kein kind mehr und du brauchst deine mutter nicht mehr! schieß sie in den wind, sag ihr oder schreib ihr wie du dich fühlst und beende den kontakt. sie hat dich nicht verdient, du bist ein mensch dem liebe gegönnt seien sollte, ich glaube an deiner stelle würd ich mir nen hund kaufen, einfach weil er bedingungslos liebt! ist bestimmt rein pädagogisch nicht so toll aber was solls.......

ich wünsche dir stärke....

lg marcela