Ich habe es so satt!

Hallo,
ich weiss nicht was ich falsch mache, aber mein Mann ist jedes Wochenende besoffen. Wenn ich zu ihm sage er trinkt zu viel, spielt er es runter. Es vergeht wirklich kaum ein Wochenende an dem er nicht zu viel trinkt.
In der Woche trinkt er abends zwei-drei Bier, das ist ja fast normal. Ich schreibe fast normal- weil es viele machen.
Nun habe ich Angst das er Alkoholiker ist oder wird. Er sieht es natürlich nicht so.

Das ist leider nicht das einzigste Problem. Wir haben auch schon seit dem Frühjahr keinen Sex mehr. Es gibt keine Küsse, Umarmungen oder andere Zärtlichkeiten mehr zwischen uns. Mich macht das so fertig das ich manchmal denke es wäre am besten abzuhauen und ihn alleine zu lassen. Aber leider geht das nicht da wir drei Kinder haben. Gerade die kleinste hängt sehr an ihm.
Dann wüsste ich auch nicht wohin.
An wen könnte ich mich wenden um hilfe zu bekommen?
Was könnte ich machen damit er nicht mehr so viel trinkt? Oder braucht er das um von der Arbeit abzuschalten?

Ich hoffe ihr habt einen Rat für mich.

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Hallo,

im Namen deiner Kinder: trenn dich.
Mein Vater war Alkoholiker und ich habe fürchterlich drunter gelitten!

Ich war auch ein Papakind, konnte aber immer und zu jeder Zeit (wenn er dann auch Zeit hatte) zu ihm. Meine Mutter hat auch nie schlecht über ihn geredet.

Aber ich habe drunter gelitten, dass er Alkohol in Massen getrunken hat. Auch heute - mit 30 - habe ich noch teilweise Probleme, wenn ich alkoholisierte Menschen sehe. Ich mag sie nicht, sie widern mich regelrecht an!

Dein Mann hat ein ernst zu nehmendes Problem. Es gibt genug Anlaufstellen (annoynme Alkoholiker, spezielle Gruppen, die auch garantiert bei dir in der Nähe ihre Sitzungen machen), aber dein Mann muss es von sich aus einsehen. Tut er das nicht, machst du dich selbst nur mit fertig.

Wenn er es so nicht einsieht, dass er ein Problem hat und damit die Familie nach und nach zerstört, dann musst du handeln.

Wenn es so weiterläuft, wird er auch nie einen Grund sehen, etwas zu ändern.

LG
Sandra

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Trenn dich deinen Kindern zuliebe!Mein Ex hat auch gesoffen und dann so einiges gemacht!Solche Leute werden sich nie ändern!
Ich wusste auch nicht wohin aber wenn man will kommt man irgendwo unter!
lg und viel glück

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Also gewalttätig ist er nicht. Er schläft nur gleich ein wenn er getrunken hat. Wenn er die Kinder oder mich schlagen würde dann wäre ich schon lange weg.
Ich habe nur Angst es nicht zu schaffen, vom Amt zu leben und den Kindern nichts mehr bieten zu können. So viel verdient er auch nicht das ich nur von Unterhalt und Kindergeld leben könnte. Es ist auch schwer erstmal eine Wohnung und Arbeit zu finden. Es ist das Ungewisse was mich abschreckt ihn zu verlassen. Ohne ihn würde es mir sicher besser gehen, aber ich habe auch Angst davor ihn fallenzulassen. Quasi seine Familie wegzunehmen.
Es gibt auch Zeiten wo er nicht so viel trinkt. Dann geht es einige Wochen, aber dann säuft er wieder als hätte er was nachzuholen. Es ist fast periodisch.

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Hallo,

es gibt auch seelische Grausamkeiten.
Einen alkoholisierten Vater gehört meines Erachtens dazu.

Ich weiss nicht, wie alt deine Kinder sind. Aber glaub mir, irgendwann werden sie es kapieren.

Mein Vater ist irgendwann an den Folgen seiner Alkoholsucht gestorben.
Für mich und meine Schwester war das fast noch schlimmer, als die Zeit davor. Klar, es war nie schön, wenn er getrunken hat, er war auch nicht gewalttätig oder sonstiges. Aber dennoch.

Wir haben und leiden teilweise immer noch (gut 10 Jahre nach seinem Tod) darunter!

Überleg dir, ob du das deinen Kindern wirklich antun willst.
Man kann eine glückliche Kindheit nicht nur mit Geld kaufen!

Wenn die Kinder alt genug sind, dann geh wieder arbeiten. Evtl. gibt es ja auch irgendwann wieder einen neuen Mann in eurem Leben der mit dir und deinen Kindern zusammen leben will.

Vielleicht kommt dein Mann durch die Trennung zur Besinnung und macht eine Therapie und wird trocken.

Es gibt soviele mögliche Ausgänge dieser Geschichte, aber du und deine Kinder werden erfahrungsgemäß höchstwahrscheinlich zu Grunde gehen, wenn du nicht JETZT was änderst.

Mach es, bevor es zu spät ist! Ich weiss, es ist nicht einfach. Niemand verlangt von dir, dass du es perfekt und alleine hinbekommst.
Such dir Hilfe, es gibt genug Anlaufstellen für Frauen, die sich von ihrem Mann trennen / trennen wollen.

Tu es für deine Kinder. Klar, es ist schwer, aber es ist machbar. Immer einen Schritt nach dem anderen.


Viel Glück und vorallem viel Mut.
Sandra

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2-3 Bier jeden abend normal?? NEIN !!!!!!!! ALKOHOL-PROBLEM!! Gehe am besten zu einer Suchtberatungsstelle, die können euch sicherlich weiterhelfen!

Alles Gute

Jecca

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Deshalb habe ich ja extra geschrieben das viele es als normal ansehen. Ich natürlich nicht.
Er würde nie zu einer Beratungsstelle gehen.Mein Mann trinkt auch nur Bier, keinen Schnaps. Deshalb sieht er kein Problem darin. Er sagt ja das er trinkt weil er Durst hat. Wenn ich ihn mal wieder richtig zusammensch... dann trinkt er einige Wochen gar nicht. Das ist auch mein Problem, das er periotisch trinkt. Als hätte er was nachzuholen.

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Auch wenn er periodisch trinkt ist es eine Form von abhängigkeit und sollte behandelt werden!

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1. du machst nichts falsch.
1a. Du machst nichts falsch.
2. so lange er keine Einsicht hat, wird sich nichts tun.
3. mit Profi-Hilfe sparst Du Dir Zeit und Leid. Google fürs erste mal "Co-Abhängigkeit" .
4. Ja, er ist Alkoholiker.
5. Viele machen es. Es ist nicht normal, nur weil es viele tun.

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Hallo,

tut mir so leid, dass du das mitmachen musst. Mein Vater war/ist auch alkoholabhängig und er wird es auch bleiben. Er hat auch "nur" Bier getrunken. Er hat nur vor paar Jahren ein Jahr nichts getrunken, weil es ihm gesundheitlich schlecht ging. Dann gab es Stress im Job und es ging wieder los.

Ich kann dir gar nicht sagen wie oft meine Mutter ihn angefleht hat nicht zu trinken. Seit ich klein bin bis heute. Sie wurde aggressiv und ist bis heute schnell reizbar, mit den Nerven am Ende. Manchmal ist es ihr schon egal, dann wieder nicht.

Für mich würde kein Mann infrage kommen, der jeden Tag sein Bier braucht. Er könnte noch so lieb sein, ich bin ein "gebranntes" Kind. Mein Bruder trinkt überhaupt keinen Alkohol. Wir haben einfach genug.

Wenn du in Ruhe und ohne den täglichen Stress leben willst, trenn dich. Von Liebe und Zärtlichkeit ist eh nicht mehr viel übrig so wie du schreibst. Meine Ma wollte sich auch nicht wegen uns trennen. Dabei haben wir wirklich darunter gelitten und ich wünschte mir, die hätten sich getrennt...

alles Gute

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Also wende dich als erstes an einer Suchtberatung in deiner nähe. Da wird man dir sagen was du versuchen kannst deinen Mann klar zu machen das er ein Problem hat.

Wichtig !!! Dein Mann muß selber erkennen das er ein Problem mit alkohol hat sonst hat es keinen Sinn.

Zwing Ihm zu nichts er muß es selber wollen aber mach ihm klar das du nicht mit an siehst, wie er sich kapputt macht sondern das du vorher gehst. Besuch mal eine Selbsthilfegruppe für Angehörige da kannst du dir auch gute Tipps von anderen betroffenen einholen.

Das ihr keinen Sex mehr habt liegt wohl daran das er zu viel trinkt und nicht mehr kann. Sein Leben wird immer mehr durch den Alkohol bestimmt. Aber sag mal ehrlich : Willst du wirklich Sex mit einen Mann der sein alkohol mehr liebt als dich ?

LG
Ralph

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Was willst Du mit diesem Saufbold?

Gruß

Manavgat

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Gib mal bei Google "Co-Alkholiker/in" ein.

Oder "Co-Abhängigkeit".

So habe ich auch angefangen.

Leider weiß ich nicht, ob unser Urbia-Spezialist für solche Sachen noch bei Urbia ist, er war damals meine Stütze und große Hilfe! Ohne ihn hätte ich den Absprung nicht geschafft.

Danke, Wolf #kuss

Letztendlich habe ich mich an das Gesundheitsamt unserer Stadt gewendet, dort gab es eine Sozialarbeiterin für Angehörige von Alkoholikern. Kostenfrei.

Mit viel Geduld und handfesten Argumenten, nach vielen Tränen und Zusammenbrüchen hat sie es geschafft, dass ich von meinem Ex losgekommen bin.

Ich weiß ja nicht, welche Auswirkungen der Alkoholkonsum sonst noch auf eure Beziehung hat (wie geht er im Alltag mit dir um und mit den Kindern?), aber ich war am Ende, ganz unten, psychisch und auch körperlich.

Wenn du co-abhängig bist, ist das ein langer und schwerer Weg. Dein schlechtes Gewissen wird dein ständiger Begleiter sein.

Heute bin ich stark und sensibiliert für Alkohol. Betrunkene Menschen (solche, die regelmäßig trinken) widern mich an! Dennoch gibt es auch Anlässe, wo ich meinem neuen Lebensgefährten auch gerne noch den 5. Bacardi hole, weil ich weiß, solche Betankungen kommen nicht so oft vor, er bleibt vernünftig und hat einfach nur Spass mit seinen Freunden. Also ich kann inzwischen wieder unterscheiden und trinke - zwar selten - auch mal einen über den Durst.

Ich wünsche dir viel Erfolg!

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Ich habe mich schonmal vor knapp 12 Jahren von ihm getrennt. Damals war es aber ein anderer Grund. Ich habe es auch schon hundertmal bereut das ich zu ihm zurückgegangen bin.
Damals hatte ich einen Mann kennengelernt von dem ich dachte das er mich liebt. Neben mir hatte er noch eine Freundin. Irgendwie gerade ich immer an den falschen.
Wir hatten dann auch eine Paartherapie, die uns eigentlich recht gutgetan hat. Nur leider verfällt man nach einigen Jahren wieder in den gleichen Trott. Ich kümmere mich um Haushalt und Kinder, er geht arbeiten.
Nur so schlimm wie es zur Zeit ist war es noch nie. Das schlimme ist mein Papa ist auch an zu viel Alkohol gestorben. Nun habe ich Angst ihn auch noch zu verlieren. Das versteht er aber irgendwie nicht. Wir reden auch kaum so richtig miteinander. Nur das wichtigste. Mir fehlen so richtige Gespräche wo ich ihm mein Herz ausschütten kann.
Er trinkt auch nicht alleine hier zu Hause, sondern trifft sich mit seinen Kumpels.