Fürs Kind auf alles verzichten?

Hallo,

ich hatte vor eine paar Wochen schon mal meine Geschichte erzählt. Es ging darum, daß ich nicht wußte, ob die Beziehung zwischen meinem Partner und mir noch eine Zukunft hat. Die Mutter seines jüngsten Kindes kann sich nicht mehr um das Kind kümmern. Es lebt bei ihm. Das Kind hat ein sehr zeitaufwändiges Hobby, das immer mehr ausgeweitet wird. Es hat viel Spaß daran und der Vater möchte, weil die Situation natürlich schwer für das Kind ist, dem Kind jede Freude ermöglichen.

Hinzu kam, daß es eine Katze gibt, die betreut werden muß, so daß er mich auch nicht oder nur selten besuchen kann, wenn das Kind mal nicht da ist. Gut, in Bezug auf die Katze wurde inzwischen eine Lösung gefunden.

Wir sind auch sonst überein gekommen, daß wir Lösungswege suchen werden und waren - dachte ich - auf gutem Weg. Wir haben uns alle drei öfter gesehen.

Am Sonntag wollten wir etwas zusammen unternehmen. Das Ganze war lange geplant, ich hatte Eintrittskarten für einen Freizeitpark besorgt und saß in den Startlöchern. Da kam der Anruf: Bitte nicht böse sein, Kind hat keine Lust. O.k. Ich war nicht böse, aber schon etwas angenervt. Zeigte aber Verständnis.

Mein Partner meinte dann, er wüßte nicht, wie es weitergehen soll. Er würde es verstehen, wenn ich mich trennen wolle. (Ich will nicht!#heul) Er hätte ein solch schlechtes Gewissen, weil er ständig versuchen würde, es dem Kind und mir Recht zu machen, was aber nicht gelänge. Er würde immer unter Druck stehen. Bei einer Trennung hätte ich wenigstens die Chance, doch noch glücklich zu werden, nur eben nicht mit ihm. Gleichzeitig bekam ich zu hören, wie schwer ihm das fallen würde, das ich DIE Frau seines Lebens bin, aber das mit dem Kind nicht auf die Reihe bekommt. Sein Los wäre es wohl, Single zu bleiben, bis das Kind mal aus dem Haus geht und vermutlich darüber hinaus, er ist nämlich ein "alter" Vater.

Daher würde ich nun gerne Meinungen haben, da ich nicht weiß, wie ich argumentieren soll/kann: Ist es richtig, daß Eltern, egal ob Vater oder Mutter, für das Kind auf ein eigenes Leben komplett verzichten? Oder sollte ein Kind auch mal zurückstecken. Ich spreche jetzt nicht davon, daß sich das Kind komplett unterordnen soll. Es soll durchaus weiter seinen Interessen nachgehen, aber ab und an evtl. auch mal Rücksicht auf den Elternteil nehmen.

Puh, hoffentlich hab ich mich jetzt so ausgedrückt, daß man versteht, was ich sagen will. Es ist so schwer.

Liebe ist jedenfalls von beiden Seiten vorhanden. Es geht nur darum, daß er 150 % Rücksicht auf das Wohlbefinden seines Kindes nimmt und komplett nach seiner Pfeife tanzt.

Sollte man auf das eigene Leben (Beziehung) verzichten, damit das Kind auf nichts (Freizeit/Hobby) verzichten muss?

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Ich versuche, meinem Kind viel zu ermöglichen, aber manchmal muss es auch verzichten, da auch ich ein Leben habe. Ich hätte so ein Verhalten meiner Tochter nicht akzeptiert.

Zu Deiner Problematik: Ich bin der Meinung, dass Dein Freund auf subtile Art versucht, Dich zu einer Trennung zu bewegen. Direkt ansprechen würde er es nicht, dafür ist er zu feige - also schiebt er seine Tochter vor.

Ich wäre Amok gelaufen und hätte das Geld für die Karten zurück gefordert. Und was machst Du? Du zeigst Verständnis und verschenkst die Karten an die Nachbarn.

<Mein Partner meinte dann, er wüßte nicht, wie es weitergehen soll. Er würde es verstehen, wenn ich mich trennen wolle. (Ich will nicht!#heul) Er hätte ein solch schlechtes Gewissen, weil er ständig versuchen würde, es dem Kind und mir Recht zu machen, was aber nicht gelänge. Er würde immer unter Druck stehen. Bei einer Trennung hätte ich wenigstens die Chance, doch noch glücklich zu werden, nur eben nicht mit ihm. .>

Merkst Du was? Er will die Beziehung gar nicht mehr, aber Du akzeptierst jede Demütigung, nur um die "Beziehung" aufrecht zu erhalten.

<Gleichzeitig bekam ich zu hören, wie schwer ihm das fallen würde, das ich DIE Frau seines Lebens bin, aber das mit dem Kind nicht auf die Reihe bekommt. Sein Los wäre es wohl, Single zu bleiben, bis das Kind mal aus dem Haus geht und vermutlich darüber hinaus, er ist nämlich ein "alter" Vater.> Nur mitleidheischendes Geschwafel, damit Du ein schlechtes Gewissen bekommst.

Trenn Dich. Das wird nicht besser.

Take care,

Claudia

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"Zu Deiner Problematik: Ich bin der Meinung, dass Dein Freund auf subtile Art versucht, Dich zu einer Trennung zu bewegen. Direkt ansprechen würde er es nicht, dafür ist er zu feige - also schiebt er seine Tochter vor."

So liest es sich. An ihrer Stelle würde ich genau DEN Punkt ganz direkt ansprechen. Und auf einer Antwort beharren.
Einer ehrlichen.

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Hallo,

Die Umfrage ist mir zu pauschal daher auch keine Antwort darauf.

Ein frage habe ich : was ist mit den Karten für den Freizeitpark passiert ?

Waren die schon bezahlt ?

Da hört bei mir das Verständnis auf und keine Lust haben ist für mich kein Grund .

LG

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Gut, die Umfrage ist recht pauschal und im Grunde auf meine konkrete Situation bezogen. Ansonsten müßte man sicher noch mehr Auswahlmöglichkeiten bieten.

Ja, die Karten waren bezahlt. Wir hatten das lange geplant, da es ein WE war, daß mal nicht dem Hobby des Kindes gewidmet war.

Ich habe sie dann an eine Nachbarsfamilie verschenkt. Die haben sich gefreut.

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Wie alt ist denn das Kind und boykottiert es eventuell absichtlich und bewusst die Beziehung des Vaters?
Basierend auf dem Alter würde ich nämlich die Umfrage auch völlig anders beantworten, daher stimme ich bewusst nicht ab.

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Das Kind ist 11.

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Dann kann man erstens davon ausgehen, dass das Kind das absichtlich macht und zweitens darf der Vater dann natürlich seinen Interessen auch mal nachgehen.
Es wird ja hoffentlich noch Möglichkeiten geben, das Kind aushäusig zu betreuen, bspw. wenn die Mutter Umgang hat.

Ich hoffe, er hat an dem Tag, als die Freizeit-Unternehmung abgesagt wurde, dann trotzdem etwas mit Dir unternommen?

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Du verlangst von einem Kind, Rücksicht zu nehmen? Wenn das Kind nicht schon mind. 12 Jahre alt ist und so langsam die tiefere Gefühlswelt verstehen lernt, kann ich deinen Wunsch nicht nachvollziehen.

Dein Partner muss NEIN sagen können und das Kind erziehen. Wenn er sich so dermaßen vereinnahmen lässt, weil das arme Kind ja schon so viel durchgemacht hat, dann stimmt an seiner Erziehung etwas nicht. Dein Partner muss handeln und nicht das Kind.

Ein Kind steht nun mal an erster Stelle. Sein eigenes Leben ordnet man dem Kind/den Kindern unter. Das heißt aber nicht, dass man nichts mehr für sich macht. Je mehr Kinder, desto schwieriger wird das. Aber er hat nur eins, was bei ihm lebt. Also sollten ein paar STunden ohne Kind schon möglich sein.

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Es geht nicht um ein paar Stunden OHNE Kind. Es geht darum, überhaupt ein paar Stunden zu haben, gerene auch MIT Kind.

Ich meinte auch nicht, daß das Kind selber explizit Rücksicht nehmen sollte, sondern ob der Vater das Kind auch mal vor vollendete Tatsachen stellen kann oder sich immer dem Wunsch des Kindes beugen sollte/muß.

Sorry, ich habe meinen Ausgangstr. wohl blöd formuliert.

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Nein, man muss sein Leben nicht für ein Kind aufgeben. Und vor allen Dingen NEIN, das Kind soll eben NICHT auf nichts verzichten müssen.

Auch ein Kind muss lernen, dass es nicht alles haben kann. Gleichwohl muss es lernen, dass es manchmal nicht reicht, einfach nur keine Lust auf etwas zu haben.

Das Leben verändert sich mit einem Kind, Prioritäten werden neu gesteckt - aber wenn ein Kind bedeuten würde, dass man sein eigenes Leben komplett aufgeben müsste und ausschließlich nach den Bedürfnissen des Kindes lebt, würde es vermutlich überwiegend Einzelkinder geben... :-)

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>>Es geht nur darum, daß er 150 % Rücksicht auf das Wohlbefinden seines Kindes nimmt und komplett nach seiner Pfeife tanzt. <<

Grausam, was er seinem Kind damit antut. Was verspricht er sich davon, wie sein Kind später mal als Erwachsener sein wird? Absolute Egoisten haben es schwer im Leben

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Ein bißchen mehr Info wäre sinnvoll, wenn du eine präzisere Antwort erwartest...

Generell aber hört sich das an, als wäre dein Partner schwach. Er versteckt sich hinter seinem Kind, seiner Katze, seiner Ex-Beziehung, einem überzogenen Verpflichtungsgefühl etc etc...

Ob das nur eine vorübergehende Phase ist oder etwas Dauerhaftes, kann man nicht pauschal sagen...mich würde es aber gewaltig abturnen, wenn man Partner mir sagen würde, er könne das verstehen, wenn ich mich trennen würde. Das wäre für mich quasi der "Rausschmiss"...nur auf sehr feige Art...er schafft es nicht, es zu beenden, wartet ab, dass du es tust...

#klee

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Dein Überschrift passt irgendwie überhaupt nicht zu deiner Frage. In dem konkreten Fall musste das Kind ja auf nichts verzichten sondern DU. Dein Partner und das Kind hätten sich nur in Bewegung setzen müssen.

Ich finde deinen Partner ziemlich unverschämt. Die Karten waren doch sicher ziemlich teuer, oder? Da hätte es eine gepflegte Ansage gegeben und das Kind wäre mitgefahren. Das muss man sich mal überlegen! Welches Kind muss man zum Besuch eines Freizeitparks geradezu nötigen? Viele wünschen sich, dort überhaupt einmal hinzukommen!

Dein Partner ist ein Waschlappen. Mal ist es die Katze, dann das Befinden des Kind, dann das schlechte Gewissen, dann das Hobby des Kindes............ Mir kommt das sehr vorgeschoben vor oder der Mann ist nicht in der Lage, Prioritäten zu setzen.

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Hi,

auf was soll das Kind verzichten?
Oder ist es eher damit, das DU auf den Mann verzichten mußt und nicht willst, weil Du ihn liebst?
Du hast jetzt nur ein Beispiel genannt mit dem Freizeitpark....wußte das Kind auch, das es lange geplant war? Warum hat es keine Lust mehr gehabt? Einfach nur so, oder gab es einen Grund?
Er kennt wohl sein Kind auch besser....lieber daheim bleiben, als den Tag mit einem motzigen Kind zu verbringen.
Und teils wie hier geantwortet, das das Kind es extra macht....sorry, dafür gibt es absolut keinen Anhaltspunkt!!!!!
ICH nehme mir auc das Recht raus, eine Verabredung mal kurzfristig abzusagen, wenn ich komplett nicht in Stimmung bin.....

Mein Mann liebt die Kids auch und er würde die Kinder immer eine Stufe höher stellen und alles versuchen sie glücklich zu sehen. Und er würde auch auf "vieles" verzichten, genauso wie ich, wenn ich alleinerziehend wäre.
Wer weiß, vielleicht hat er schon mal andere Wege eingeschritten und das Kind eher auch " abgegeben" für eine andere Frau und es hat sich nicht gelohnt????? Vielleicht hat er auch daraus gelernt, das man nicht für jede Frau alles stehen und liegen lassen muss sondern auch auf die Kinder eingeht?

Lisa

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Das Kind hatte einfach so keine Lust. Die Fahrt zum Freizeitpark war seit gut vier Wochen geplant.

Ich würde mich nicht als "jede" Frau bezeichnen. Wir sind seit 8 Jahren zusammen.

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seid 8 Jahren seid ihr ein Paar, lebt aber nicht zusammen.
OK, das ist eine andere Aussage dann kennst Du beide ja in - und auswendig.

Warum hast Du denn nicht selber mit dem Mädchen geredet und auch hinterher nachgefragt was denn ist und das Du auch traurig warst? Sie ist ja eigentlich ja auch irgendwie Deine " Stieftochter" und dementsprechend solltet ihr hier doch mal auf einen Nenner kommen.

Wenn der Mann nichts ändert, die Tochter Dich evtl. nicht mag (#kratz), würde ich nach so vielen Jahren schon überlegen wie es weiter gehen soll.

Liebe hin oder her....aber da sollte man Prioriäten setzen und nicht auf Dritte hoffen, das sich was ändert.

Lisa

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