Mein Partner will von zu Hause aus arbeiten

Huhu

Hat von euch jemand einen Mann der von zu Hause arbeiten will bzw. die macht?
Wie geht ihr damit um? Tipps?

Mein Problem ist, dass mein Freund, obwohl er mir, bevor wir zusammen gezogen sind, versprochen hat, dass er mir das nicht antun will und selber auch nicht möchte.
So, jetzt wohnen wir zusammen und jetzt ist es Fakt. In wenigen Monaten wird er immer zu Hause sein. Er hat die Möglichkeit durch seine Arbeit. (Er hat in der Wohnung zwar einen Arbeitsraum, den wir uns aber eigentlich teilen).

Er findet es halt auf einmal toll, er kann ne Stunde länger schlafen usw.. Weil ich da geschockt drauf reagiert habe, war er beleidigt, konnte es trotz meinen Argumenten, das es für die Beziehung nicht gut ist, nicht verstehen.

Mir graut es davor. Zurzeit arbeitet er einen Tag in der Woche von zu Hause, daher habe ich schon einen kleinen Vorgeschmack und je näher es rückt, umso schlechter geht es mir.
Mein an erster Stelle stehendes Kontra ist, dass wir Tag ein Tag aus aufeinander hängen. Er geht auch kein Hobby nach indem er mal rauskommen würde. Wir haben viele Jahre allein gelebt. Er ist ein Mensch der viel Aufmerksamkeit braucht, ich einer der lieber seine Sachen in Ruhe macht und gerne auf Aufmerksamkeit versichten kann.
Wenn das Telefon klingelt kommt er um die Ecke – heißt, ich kann kein Telefonat mehr alleine führen (er ja eigentlich auch nicht)
Hört er irgendein Geräusch, das er im Moment nicht zuordnen kann, steht er auf einmal mittendrin. Ständig kommt er, will küssen, knuddeln oder fragt ständig warum ich so „gucke“. Ähm ja, ich habe halt auch Gedanken im Kopf und ich laufe nicht den ganzen Tag mit nem Lächeln rum.
Wenn ich unterwegs bin und nach Hause komme, kann ich nicht mein Kram machen sondern mich erstmal um ihn kümmern.
Schlimm finde ich auch, wenn die Kinder Ferien haben. Da er eh direkt bei denen im Zimmer steht wenns kurz mal lauter wird (lachen usw.) – das ist allein schon die Erfahrung wenn er zu Hause ist und nicht arbeitet. Wenn er dann noch den ganzen Tag zu Hause ist, müssen die Kinder erstrecht kuschen. Wenn ich mich wegen der Medikamente hinlege und hoffentlich auch etwas schlafen kann, kommt er rein um zu gucken ob ich schlafe. Naja, bin spätestens eh wach. Da die Nächte für mich oft sehr kurz sind, genieße ich die Ruhe in der Woche.

Für mich persönlich kann ich mich gesundheitlich leider nicht so verdrücken. Das was ich noch arbeiten kann mache ich selbst ja schon von zu Hause, klar und den Haushalt.
Die Fakten und meine Bedenken kennt er, wenn er aber wieder euphorisch von der Arbeit von zu Hause aus erzählt und er wieder mal nicht versteht warum ich mich nicht für ihn mit freue, erinnere ich ihn daran – Fazit dessen ist, dass er wieder beleidigt ist.
Ich weiß wirklich nicht was ich tun kann?! Ich liebe ihn, aber so sehe ich zukünftig unsere Beziehung davonschwimmen.

Ich wünsche mir eigentlich das er mich mit meinen Bedenken und Ängste auch auseinandersetzt. Tut er aber nicht, trotz reden. Die Abmachung daser die Tür wenigstens zu macht hält er je nach seiner Laune auch nicht ein. Wenn ich die dann zu machen würde, gibts streit.
Offen ist noch, das ich das allg. nicht wirklich nachvollziehen kann. Ich bin immer gerne aus dem Haus raus um arbeiten zu gehen, unter Leute kommen usw. und ich würde so viel dafür geben, wenn ich das Gesundheitlich auch wieder tun könnte.

Bitte keine Psycho Antworten in denen steht ich solle mich nicht so anstellen oder ich wäre zickig – ihr müsst damit nicht leben und geholfen ist mir damit auch nicht.

Hilfreiche Tipps und eigene Erfahrungen wünsche ich mir #herzlich

Danke Euch #blume

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Hallo du!

Ich vermute, dass hier gleich die Steine fliegen werden von wegen "du liebst ihn und lebst mit ihm zusammen, er hat auch ein Recht darauf zu Hause zu sein, bla bla".

Mir geht es teilweise ähnlich wie dir. Mein Partner arbeitet zwar nicht von zu Hause aus, verbringt aber trotzdem recht viel Zeit im Homeoffice um Rechnungen zu schreiben, Angebote erstellen, usw. und kann sich seine Zeit einteilen wie er möchte. D.h. er ist oft daheim wenn Andere eigentlich arbeiten, oft auch unvorhergesehen. Und ja, mich nervt das, sehr sogar. Ich bin vom Typ her wohl eher wie du, er wie dein Partner (jedenfalls was die Aufmerksamkeit angeht).

Einen richtigen Tipp habe ich leider nicht für dich, habe ja nicht einmal meine eigene Situation im Griff. #hicks

Ich wünsche dir aber alles Gute und starke Nerven!

Lg

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Aber man ist schonmal nicht ganz so alleine damit #herzlich

Da ich das teils auch mit den Steinen vermute, habe ich vorsorglich den einen Satz geschrieben.

Klar haben die Männer auch das Recht zu Hause zu sein ABER wenn wir das mit denen umgekehrt machen #schwitz ... z.B. ich während der Arbeit immer wieder reinkomme und ihn frage warum er so guckt oder ständig um ihn so herum bin das ich ihn von der Arbeit abhalte, würde ihn das auch nerven.

Meiner und bestimmt viele Andere auch, macht gar nichts im Haushalt - das ist ja mein Arbeitsplatz.
Meine beste Freundin würde ihrem Mann ne Pfanne auf den Kopf hauen wenn er nur auf die Idee käme. Auch er braucht viel mehr Aufmerksamkeit.

Aber selbst wenn diese Probleme behoben werden könnten, bleibt es noch, das man immer zusammenhängt und keiner kommt raus. Tolle Basis für eine Beziehung.

Wünsche Dir auch viel Kraft #klee

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Hallo,

ich kenne das von meinen Eltern. Mein Vater arbeitet auch von zu Hause aus. Aber mit folgenden Rahmenbedingungen, die ich euch auch empfehlen würde:

- ein eigener Arbeitsraum (teilweise von der Steuer absetzbar). Wenn der Raum zu ist, arbeitet er und es geht niemand außer ihm rein und raus. (Als ob er im Büro wäre). Wenn man sich daran gewöhnt hat, kann man das lockerer sehen und klopft an, wenn es dringend ist.

- eine eigene Telefonnummer für die Arbeitsgespräche (bieten viele Anbieter an), dass zur den Arbeitszeiten an ist. Außerhalb der Arbeitszeiten

- zu Kaffepausen nicht länger miteinander sprechen, als er es mit Kollegen, die er am Gang trifft auch tun würde

- feste Arbeitszeiten bei ihm. Nichts vermischen. Arbeitszeit ist Arbeitszeit. Freizeit ist Freizeit. Pause ist Pause. Weder dauernd Pause machen, noch ewig viele Überstunden.
Wenn er Mittagspause macht mal gemeinsam Essen (wenn das bei euch zeitlich passt) etc.

Das sollte es, meine ich, erst einmal gewesen sein. Bei meinen Eltern klappt das inzwischen so ganz gut. Sie essen öfter mal gemeinsam Mittag, sehen sich so mehr. Aber ohne die strikte Trennung, auch daheim, von Arbeit und Privatem würde es nicht gehen. Ich musste mich am Anfang wenn ich in dem Semesterferien zu Besuch war daran gewöhnen, inzwischen ist es aber für mich fganz normal geworden.

Auch für dich mag es erst erschreckend erscheinen. Wenn er aber tagsüber statt ins Büro einfach in "sein Zimmer" zum Arbeiten verschwindet, könnte das doch machbar sein. :)

Liebe Grüße

P.S.: Dass er jetzt euer gemeinsames Arbeitszimmer okkupiert, würde mich auch nerven. Die anderen Lösungen würde ich aber noch anstrengender finden. :)

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Danke für deine Antwort #herzlich

Das Telefonproblem haben wir nicht, da er alles mit einem Diensthandy macht.
Den Rest habe ich ihm auch so in der Art mehrmals gesagt, bzw. das ich diese Bedingungen gerne hätte. Aber er hält sich nicht dran und wenn dann mal nur kurz.

Ich versuche mich damit zu arrangieren aber es fällt mir schwer.

Meine Arbeitssachen hole ich mir vorher raus und daran hält er sich überraschenderweise: er meckert nicht wenn ich meine Sachen in der Küche liegen lasse.

liebe Grüße #blume

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Moin!

Wir sind seit 14 Jahren verheiratet und haben den gleichen Arbeitsplatz! Wir sitzen sogar nebeneinander ;-)
Fangen zur gleichen Zeit an und hören zur gleichen Zeit auf!

Sehen uns 24 Std am Tag!

Ich finde es super und es ist überhaupt kein Problem.

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und wie schafft ihr das ohne euch an die Köppe zu gehen?
Gleiche Vorstellungen, gleiche Bedrüfnisse?

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Das war noch nie ein Problem!

Wir sind selbständig und haben die gleichen Vorstellungen! Wir beide müssen in unserem Job an einem Strang ziehen sonst stehen die Räder still! Es war von Anfang an so und es ist auch Gewohnheit! Von Dezember bis März Haben wir Urlaub und sind zu Hause auch 24 Std zusammen!

Man gewöhnt sich an alles.

Ich kenne das auch gar nicht anders.
Es läuft ;-)

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Stell dich nicht so an und mach eine klare Ansage.

lieber xy, es gibt 3 Möglichkeiten:

1. Du ziehst aus

2. Du mietest Dir ein Büro

3. Du gibst den Plan definitiv auf.

Konsequenz, wenn Du meine Ansage ignorierst: ich setze Dich vor die Tür. Umgehend.

Grundsätzlich solltest Du Dir überlegen, ob diese übergriffige Klette in Dein Leben passt.

Gruß

Manavgat

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Hallo

Das er auszieht wird nicht gehen, soweit soll es ja auch nicht kommen, da fast alles ihm gehört und ich die Wohnung alleine nicht halten kann.

Liebe Grüße #blume

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Konsequenz: dann ziehe ich aus.

Gruß

Manavgat

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Hallo

bei dir stimmen für dieses Modell die örtlichen Gegebenheiten nicht und das Klammerverhalten deines Partners geht auch gar nicht.
Man kann sehr wohl in einem Haus arbeiten und leben, mit abgetrennten Bereichen.
Das ist bei vielen Selbstständigen so.
Bei uns funktioniert das seit Jahren, ich glaube ich sehe meinen Mann ( von gemeinsamen Mittagessen mal abgesehen ) bestimmt weniger als andere ihren durchschnittlich arbeitenden angestellten Partner.
Die Kinder fanden das übrigens auch gut.Es gab immer mal die Möglichkeit ein Eis essen zu gehen, ins Schwimmbad oder zum Snowboarden/ Schlittenfahren.Freie Zeiteinteilung hat viele Vorteile.Natürlich wird auch sehr oft abends gearbeitet.
Ich fühle mich jedenfalls nicht eingeengt.Mein Mann arbeitet absolut konzentriert und hat natürlich auch auswärtige Geschäftstermine ( stundenweise und Tage am Stück ) .

Ich denke dein Partner nervt dich auch so schon.

L.G.

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Hallo#winke

Das er mich nervt, stimmt zum Teil. Er hat sich auch ziemlich verändert. Wir hatten hier auch schon so dollen Streit, dass ich zu ihm sagte, dass ich so keine Kraft mehr für die Beziehung habe. Darin hat er sich im groben geändert. Er wollte ursprünglich zum Psychologen was er aber nicht macht. Das war aber ein anderes Thema.

Glücklich ist was anderes, dass weiß ich.

Von Bekannte und Freunde haben da auch schon drauf reagiert, als die gehört haben, dass er bald zu Hause arbeiten wird. Von denen kommt dann „ach Du Scheiße“ oder bekunden mir Beileit. Find ich heftig, aber die Wissen, dass er sehr anstrengend ist.

Naja, macht mich traurig, aber ich denke, ich muss wirklich noch einmal auf den Putz hauen anders komme ich da wohl nicht raus.
Wäre ja schön wenn es gegenseitig respektiert werden würde.

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Das klingt aber anstrengend.. Vielleicht braucht jeder von Euch ein kleines eigenes Reich für dich? Sollte ja auch im gemeinsamen heim machbar sein.

Lg

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Deiner Schilderung nach leben da zwei Charaktere zusammen, bei denen eine gemeinsame Grundlage fehlt und wo es zwangsläufig irgendwann zum Krach kommen wird.

Offensichtlich sind die Erwartungen an die Beziehung und die Bewertung von Zweisamkeit vollkommen unterschiedlich. Wie soll das auf Dauer gut gehen?
Du bist schon genervt, wenn er jetzt von der Arbeit nach hause kommt und Deine Aufmerksamkeit will. Dass das ganz sicher nicht besser wird, wenn er von zuhause aus arbeitet ist mehr als klar.
Ist es aber auch ihm klar? Ich denke eher nein.

Ich bin mal, weil sich die Gelegenheit bot meiner damaligen Freundin nach England hinterher gezogen, da ich eh gerade am Arbeit suchen war. Sie war für ein Jahr Teaching Experience drüben. Ihr hat es auch nicht gefallen, dass mein erstes Interview gleich Erfolg hatte.
Nach drei Monaten in England waren wir kein Paar mehr, weil die Ansprüche an die Beziehung komplett andere waren. In Berlin, bevor sie nach England ging war alles super für die drei-vier Monate, weil die Rahmenbedingungen anders waren.

Ich seh hier wenig Hoffnung für euch und neige fast dazu manavgat hier weitestgehend beizupflichten. Wobei ich kein Freund von der Ankündigung der klaren Worte bin. Ein bisschen Spielraum für Flexibilität sollte bei jedem Gespräch vorhanden sein.

Euch viel Glück wünschen würde ich gern,aber ich seh da gerade nicht so viel Erfolg dafür... Sorry.

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hi,

wir haben eine ähnliche Situation. ich bin aufgrund div. gesundheitlcher Probleme in Rente, mein Freund arbeitet teil im Home-Office, teils muss er ins Büro. meist ist er 3 Tage hier und 2 Tage dort.

wenn er da ist läuft das so:

- wir trinken gemeinsam Kaffe, dann geht er an den Rechner.

TÜR ZU
- mittags koche ich und klopfe vorsichtig an, dann essen wir

danach: TÜR ZU

- abends ist er dann irgendwann fertig

zwischendrin geht er ab und an zum Rauchen auf den Balkon, dann seh ich was von ihm ;-)

Das dienstliche Telefon hat natürlich eine andere Nummer, wenn ich Papierkram erledigen muss mache ich das wenn er nicht da ist oder abends.
also ist der einzige Unterschied dass ich mittags koche, wenn ich allein bin lass ich das schon mal ausfallen.
er ist aber auch ein völlig anderer Charakter, als der den du beschreibst. Zum Knuddeln etc. muss man ihn schon eher zwingen, und er braucht viel Freiraum.

so klappt das gut bei uns.

in den Ferien fahre ich immer mit den Kindern zu meiner Mutter, leider schaffe ich nicht mal nen Tag mit den Kindern #schwitz

lg

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mit der Lösung könnte ich mich auch anfreunden. Vielleicht kann dein Mann meinen ja mit dem Bedarf an Freuraum ja was abgeben #cool

Darf ich fragen, wie ihr eure Beziehung auf Trapp haltet?

Mit den Ferien ist es so ne Sache. Meine Mutter wohnt weiter weg, hat eine 2 Zimmer Wohnung und meine Tochter wird es als teanager bestimmt auch nicht so toll finden in den Ferien immer ganz weg zu sein. Aber zum Luft holen für alle, bestimmt eine gute Lösung.

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im Grunde leben wir ziemlich langweilig, so richtig viel unternehmen kann ich nicht. ab und an Kino oder Essen gehen, mal ne Ausstellung. fast jeder Altersrentner ist fitter als ich #klatsch

du musst ihm halt klar machen, dass das Ganze nur mit bestimmten Regeln (und dazu gehört dann beispielsweise dass tagsüber während der Arbeit jeder seins macht) funktionieren kann. sonst fährt die Beziehung an die Wand.
Ich sag ja immer wenn mich jemand fragt was ich beruflich mache, dass ich hauptberuflich krank bin. (und das ohne Feierabend!) und tagsüber muss ich zB meine Physio etc. machen. da darf mich keiner stören.

lg

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Ob du nun mit seinem Klammern auf Dauer leben kannst oder nicht, sei mal dahingestellt oder ob ihr euch irgendwann an die Gurgel geht bei 24 Std. Dauerkontakt.

Du hast zudem Kinder, die auch zur Familie gehören und Rechte haben. Es kann nicht angehen, dass sie demnächst nur noch umherschleichen sollen und keinen Besuch mehr haben dürfen, weil dein Freund arbeitet. Ich finde das unvereinbar. Schon allein deshalb käme diese Lösung für mich nicht in Frage.

Warum möchte er denn zuhause arbeiten? Aus finanziellen Gründen, um Büromiete zu sparen o. ä.?

Was du machen kannst, kann ich dir nicht sagen. Jeder hat verständliche Aspekte, warum er sich bestimmte Lebens- und Arbeitsumstände wünscht. Da hat niemand Recht oder Unrecht. Entweder passen sie zusammen oder eben nicht. Bei euch passt es eben nicht. Du hast auf dich und die Kinder Rücksicht zu nehmen und zu schauen, was euch guttut und wie ihr entspannt und zufrieden leben könnt. Geht das nicht mit deinem Freund zuhause und er kann aber nur mit der Homeoffice-Variante leben........tja......dann muss wohl einer Konsequenzen ziehen.....