Zu 2. Kind überredet...

Ich habe ein kleines...ok, eigentlich ein eher großes Problem, das zunehmend mich zum Grübeln bringt: meine Freundin und ich haben einen Sohn, ich habe noch ein Kind aus erster Ehe. Meine Partnerin wollte immer zwei und ich war und bin da zwiespältig. Ich weis was das eben auch bedeutet. Kinder sind eben nicht immer nur leicht. Meine Freundin wollte das 2. Kind unbedingt. Ich habe letzten Endes zugestimmt, obwohl ich skeptisch bin, ob das so klappt. Jetzt mit Corona, Lockdown und all dem sind wir sehr belastet. Meine Freundin merkt das jetzt auch...
Ich mache mir Vorwürfe, dass ich mich habe dazu überreden lassen, bzw. nicht klar nein gesagt habe. Der kleine ist jetzt da und ich liebe ihn. Ich liebe sie alle drei und trotzdem habe ich ein Groll gegen meine Freundin. Ich denke jetzt mehr über Trennung nach...
Ich weis, klingt nicht sehr toll. Wenn jetzt hier ein shitstorm kommt, ok.
Eigentlich ist Trennung ja auch nix. Für die Kinder schlimm.
Tja, verfahrene Situation...
Mich interessiert einfach mal die Meinung aus einem anderen Blickwinkel oder vll. gibts ja jemanden mit ähnlicher Geschichte

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Zunächst einmal würde ich den Groll den du empfindest ernst nehmen.
Groll wegen einer getroffenen Entscheidung zu der man sich im Rückblick oder auch in dem Moment gedrängt gefühlt hat, kann ich grundlegend verstehen.
Es ist allerdings ein Groll den du im Grunde gegen dich selbst hegst. Du ärgerst dich darüber, dass du vielleicht nicht klar genug zu deinen eigenen Grenzen gestanden hast.
Am Ende sollte das Ziel sein dir selbst zu vergeben und dich mit deiner Partnerin auszusprechen.

Deine Partnerin hat ihre Wünsche offenbar deutlich und mit Nachdruck zum Ausdruck gebracht und dir fehlte es in dem Moment an Klarheit oder auch Selbstbewusstsein, vielleicht auch einfach an Zeit deinen eigenen Standpunkt oder eben Bedenkzeit einzufordern.

Das Kind ist da und ich denke nicht, dass du deine Partnerin dafür verantwortlich machen kannst ihre eigenen Bedürfnisse ernst genommen zu haben. Vielleicht hegt sie ja selbst manchmal Zweifel an ihrer Entscheidung und äußert sie dir gegenüber nicht, wohl wissend, dass das den Streit nur erst provozieren würde.

Mit einer Trennung änderst du an der Stelle nichts. Den Groll nimmst du weiter mit, hegst und pflegst ihn innerlich und kannst nicht wieder frei werden.

Ich würde vorschlagen, du denkst erst einmal darüber nach, was dich entlasten kann. Könnte das vielleicht ein Kinderfreier Tag sein? Oder dass du einmal im Jahr mit deiner Partnerin einen Paarurlaub an einem verlängerten Wochenende organisierst bekommst? Dass du exklusiv Zeit mit einem der beiden Kinder verbringen kannst?
Ich glaube, dass es Zeit wird die Entscheidung die du getroffen hast anzugehen. Dir selbst zu vergeben und die Lage für dich anzunehmen.

Das klingt unfassbar leicht, aber das ist es nicht.
Es wäre aber ein Weg zu mehr innerem und äußerem Frieden, ohne dass du deinem zweiten Kind nicht schadest, das du doch auch liebst.

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Wieso hast du einen Groll auf deine Freundin? Sowas ist nunmal eine Entscheidung, die 2 Personen treffen und mit diesen Gedanken hast DU dich letztendlich in diese Situation gebracht. Ist sie Jesus und wusste, was alles mit Corona und dem lockdown kommt und hat dich trotzdem überredet und dein sperma geklaut? Wobei ich finde ja, dass es zum einen verantwortungslos und zum zweiten ziemlich arschig ist, ihr jetzt die Schuld zu geben und sich da schön rauszuziehen und sich trennen zu wollen. Du hättest doch auch ein ernsthaftes Gespräch mit ihr führen können. Und spätestens jetzt!!! Solltest du das Gespräch zu ihr suchen und ihr solltet nach einer Lösung suchen, wenn „nur“ das das Problem bei dir ist.
Also manche Menschen machen es sich doch sehr einfach. Einfach den schwarzen peter weiterschieben.
Sorry aber da könnte ich echt ausflippen.

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Und du kannst über die Situation des TE richten, ohne sie näher zu kennen? Du weißt nicht mal, wie sehr seine Frau Druck ausgeübt hat.

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Der Mann ist erwachsen, oder? Sie wird nicht mit einer 45er im Anschlag seine Zustimmung erpresst haben.

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Ich bin mit dem dritten Kind ungeplant schwanger geworden, also von daher eine andere Ausgangslage.
Mein Partner wollte das Kind nicht und hat auch seine Verzweiflung und Überforderung deutlich zum Ausdruck gebracht.
Er konnte einfach diese Verantwortung nicht mehr übernehmen für ein weiteres Kind.
Ich denke, dass da jeder das Recht und die Pflicht hat, seine Grenze zu ziehen und sich selbst zu schützen .
Das Problem was bleibt ist, dass das Kind ja trotzdem da ist und du das nicht negieren kannst.
Die Verantwortung, die Einschränkungen etc hast du ja trotzdem wenn du dich trennst.
Das Leben kann dadurch aber einfacher werden, dass du gehst, und ihr euch die Kinder gegenseitig abnehmt, so hat jeder mal eine kinderfreie Zeit.
Wenn die Liebe weg ist, dann trenn dich.
Mein damaliger Partner hat sich gekümmert, die beiden Großen regelmäßig gehabt, die Kleine halt nicht, das hat er ja auch schon von Anfang an klar gemacht, dass er sich um das Dritte nicht kümmern wird.
Er ist dann gestorben als die Jüngste 2 war.
Mein jetziger Partner wollte auch noch ein Kind, ich bin da aber ganz klar gewesen in meinem Nein.
Ein Kind sollte nie ein Kompromiss sein, sozusagen das kleinere Übel.
Besser eine Beziehung scheitert weil es kein Kind gibt, als eine Beziehung geht an einem nur einseitig gewünschten Kind kaputt, denn im ersten Fall sind zwei Erwachsene betroffen um, im zweiten Fall ein Kind was mit der Situation leben muss, dass nur ein Elternteil es gewollt hat.

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Darf ich fragen, warum er sich ums dritte Kind nicht kümmern wollte? Weil das Kind von seiner Seite nicht gewollt war?

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Er hat die kleine nicht einmal zu sich genommen usw.?

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Inwiefern hast du einen Groll gegen deine Freundin?

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Du liebst sie alle 3, also auch deine Freundin, hast aber Trennungsgedanken aufgrund von "Groll".

Naja sehr erwachsen klingt das nicht für mich.

Anders wäre es, wenn du sagst, du liebst sie nicht mehr etc, aber jetzt die ganze Schuld auf ihre Schulter abzulassen und zu sagen, sie hätte dich überredet klingt einfach nach, sorry jetzt schon mal, Kindergarten.
Du hättest damals einfach nein sagen können, egal wie man dich da überredet haben soll. Man redet ja im Endeffekt nicht über ein neues Sofa, sondern ein Kind.

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Ich habe das so verstanden, dass er mit „alle drei“ alle seine drei Kinder meint.
Er schreibt ja, er hätte noch eins aus einer vorherigen Beziehung..

Bei allem anderen gebe ich dir recht..

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Oh dann habe ich das danach verstanden, danke!

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Guten Morgen,

Wie alt ist denn das Kind? Männer können auch eine Art Wochenbettdepression haben. Vielleicht solltest du dir Mal in diese Richtung Gedanken machen.

Liebe Grüße

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Du schreibst selber, Du hast den Groll, weil Du nicht klar nein sagen konntest, Du hast klar, dass Du es selber hättest ändern können, das ist gut!
Du liebst das Kind, aber jetzt ist es in der Partnerschaft und in der Familie anstregend. Tjo, wem geht es grade nicht so.
Versuch zu überlegen, was Dich frustet, was Dich anstrengt. Sind da villeicht auch unrealistische Erwartungen an Familie und Partnerschaft, die diesen Frust verursachen?
Ganz realistsch: drei Kinder heißt auch, dass wenn Du alt und hilfsbedürftig bist, dass Du dann drei Telefonnummern zur Auswahl hast, die Du anrufen kannst. Heißt in ein paar Jahren auch, dass da einer mehr ist, der mit Rasenmähen dran ist etc. Heißt in ein paar Jahren auch "Frag X, ob er Dir mit den Hausaufgaben helfen kann." etc.

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Einen Groll kannst du höchstens auf dich selbst haben. Du hast dem 2. gemeinsamen Kind zugestimmt. Oder?
Wie hat sie dich überredet? Hat sie dich genötigt? Gedroht?

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Den Groll müsstest du gegen dich selber haben, schließlich hat sie dich nicht deines Samens beraubt, sondern du hast dich überreden lassen.

Ob du dich jetzt trennen musst, um dir zu verzeihen, dass sie dich überreden konnte, weiß ich nicht. Aber insgesamt leichter macht das die Situation ja auch nicht, wenn du deine Frau und die Kinder liebst.