Was war das denn?

Liebes Forum,

leider komme ich in meiner Gedankenwelt nicht weiter und hoffe, dass mir der Rat von aussenstehenden Personen vielleicht helfen kann.

Ich bin 46 Jahre alt, mein Partner ist 52, wir sind seit fast sieben Jahren zusammen und leben in getrennten Wohnungen. Er ist geschieden, hat zwei Kinder, ich war nie verheiratet und bin (gewollt) kinderlos.

Leider ist die Corona-Krise nicht spurlos an mir vorbeigegangen, zumindest hat sie berufliche Konsequenzen für mich. Ich bin seit über 1,5 Jahren in Kurzarbeit und arbeite nur noch von zu Hause aus, das auch nur zwei Stunden pro Tag. Ich habe einen sicheren Job, zumindest bis übernächstes Jahr (Jobgarantie). Ich bin seit 12 Jahren in dem Unternehmen beschäftigt.
Für meinen Freund hat die Krise keine beruflichen Folgen, er arbeitet ganz normal weiter. Allerdings ist er sehr unzufrieden in seinem Job, leider, ist das nicht das erste Mal. Seit wir uns kennen, ist es der vierte Job, was ja ansich auch nicht schlimm ist. Allerdings ist er in jedem Job an den Punkt gekommen, an dem die Unzufriedenheit eingesetzt hat. Das hat(te) dann zur Folge, dass er nur noch genörgelt und gemeckert hat. Nichts und niemand konnte es ihm recht machen, alle waren unfähig und haben nichts auf die Reihe bekommen. Die Tatsache, dass ich nun sehr viel Freizeit habe, führt häufig zu Streit, weil er kein Verständnis dafür hat, dass ich eben nicht voll ausgelastet bin und dementsprechend natürlich auch nicht so gestresst bin.

Ich muss dazu sagen, dass ich schon gestresst bin, aber eben auf ganz andere Art und Weise. Sicher ist es - zumindest am Anfang - toll, wenn man so viel Freizeit hat. Aber manchmal gibt es Tage, da gelingt es mir nicht, diese Freizeit auch auszufüllen. Es ist dann alles aufgeräumt und sortiert, der Einkauf ist gemacht, das Hobby ist ausgeübt worden und dann kann es schon mal vorkommen, dass mir langweilig ist. Es gibt auch Tage, an denen bin ich schlecht drauf, weil ich einfach total unausgelastet bin. Ich habe keine Struktur mehr im Alltag, die fehlt mir schon und es ist schwer, diese Struktur herzustellen.

Mein Freund kann das leider nicht verstehen. Er ist momentan der Einzige in seinem Freundeskreis, der normal arbeitet. Auch sein Bruder ist in Kurzarbeit. Mein Freund kann sich stundenlang darüber auslassen, dass sein Bruder nun viel im Wald ist, viel Sport macht und eben nur wenig beruflich tätig ist. Er sagt immer, sein Bruder würde momentan in seiner ganz eigenen Welt leben und nur noch durch den Wald stapfen.

Gut, zurück zur Unzufriedenheit meines Freundes. Ich schrieb ja schon, dass diese Unzufriedenheit in jedem Job aufgetreten ist. Es ist dann nicht mehr möglich, normal mit meinem Freund zu sprechen, weil einfach alles negativ ist. Wenn wir telefonieren, dann zieht er über seine unorganisierten und unvorbereiteten Kunden her (die fast alle über 70 sind), seine Vorgesetzten sind unfähig und überhaupt, das ganze Unternehmen ist einfach unfähig. Leider bleibt es nicht dabei, sondern auch alle anderen Menschen in seinem Umfeld werden so beschrieben. Er kann sich stundenlang über die Verkäuferin an der Fleischtheke aufregen, die würde ja gar nichts verkaufen wollen blablabla....

Am Samstag waren wir nun verabredet, er schrieb mir am Freitagabend, das wir gerne später Frühstücken könnten, er habe seine Kinder da. Das war wohl ungeplant, denn eigentlich sollten die im Urlaub sein. Am Samstag stand er dann um 12 Uhr vor meiner Tür. Als ich ihn durch die Gegensprechanlage gehört habe, war mir schon klar, dass er richtig mies gelaunt ist. Er kam dann hoch und polterte auch sofort los. Er habe mich angerufen, ich sei nicht rangegangen, ich hätte in die Gegensprechanlage genuschelt, ich solle mir nicht einbilden, dass das ein schöner Tag werden würde, denn das würde er nicht werden, das könnte ich mir abschminken.
Ich muss dazu sagen, dass er mich aus dem Bett geklingelt hat. Ich bin erst morgens um 6 Uhr eingeschlafen, ich konnte einfach nicht schlafen..

Gut, er polterte also weiter und irgendwann hat es mir dann gereicht. Ich habe ihm gesagt, dass es das für den heutigen Tag war und habe ich gebeten, wieder nach Hause zu fahren. Daraufhin wurde er noch wütender und an der Tür sagte er mir, ich kenne niemanden, der so wenigdrauf hat wie du. Ich habe nichts dazu gesagt und die Tür hinter ihm geschlossen.

Ich kann das ganze Verhalten nicht nachvollziehen und verstehe gar nicht, wo nun sein Problem war. Was hat er denn erwartet, dass das Frühstück fertig ist, obwohl ich gar nicht wusste, wann er auftauchen wird? Dass ich, genau wie er, schon ein paar Stunden Aktivität mit Kinder hin und herfahren hinter mir habe? Ich kenne ihn ja nun etwas und vermute daher, es hat ihn aufgeregt, dass ich gerade erst aufgestanden war. Aber ja, ich war ja auch erst um 6 Uhr im Bett. Ich hätte die Wut verstanden, wenn er vor verschlossenen Türen gestanden hätte, aber als er kam, war ich wach und habe dann auch angefangen, das Frühstück zu machen.

Ich habe auch Verständnis für schlechte Laune, aber ich habe kein Verständnis dafür, dass sie dann an mir ausgelassen wird. Er hätte ja auch sagen können, dass er nicht gut drauf ist und nach Hause fahren möchte, ich bin die Letzte, die dann bleidigt ist. Ich habe auch schon Verabredungen abgesagt, weil ich mies drauf war und wusste, dass bringt einfach nichts.

Irgendwie ist die ganze Situation Mist und es ist ja nicht das erste Mal, das so was passiert, das hatten wir schon einmal. Wir haben uns auch schon über die unterschiedlichen Lebensstile gestritten, aber ich kann daran momentan nichts ändern. Ich bin noch bis Ende des Jahres in Kurzarbeit, wenn es dumm läuft, dann sogar noch länger. Ich versuche, meine Tage zu strukturieren, aber das geht halt nicht immer. Jetzt wird es natürlich besser, weil ich wieder mehr unternehmen kann.

Ich habe immer ein offenes Ohr für ihn gehabt, habe viel mit ihm gesprochen, ihn wieder aufgebaut. Aber das kann (und will) ich halt nicht immer. Und mir fehlt bei ihm einfach das Verständnis für meine Situation. Viel Freizeit klingt natürlich erstmal ganz toll, aber das kann auch echt anstrengend werden. Ich weiss, dass auch viele in meiner Abteilung damit (manchmal) Probleme haben. Klar, einige sind auch froh, sie können nun mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen, aber ich bin hier halt ganz alleine. Natürlich treffe ich mich auch mal mit einer Freundin und gehe auch viel meinem Hobby nach, aber halt nicht jeden Tag.

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass nur seine Probleme wichtig sind, ich habe ja keine. Doch, ich habe auch welche, aber eben andere! Wenn wir telefonieren, dann geht es immer nur um ihn, um seinen blöden Job und um die bescheuerten Menschen, mit denen er sich abgeben muss, ich kann es echt nicht mehr hören und es zieht mich einfach runter.

Ich weiss auch nicht, was er mir mit dem Satz, dass ich nichts draufhabe, sage wollte. Ich vermute mal, das war eine Anspielung auf meinen momentanen Lebensstil, aber ich weiss es nicht.

Fakt ist jedenfalls, dass es so nicht weitergehen kann, das ist einfach zu anstrengend.
Mich würde interessieren, was ihr über die Situation denkt und ob ihr mir einen Rat geben könnt, wie ich besser/anders mit ihm umgehen kann. So geht es jedenfalls nicht mehr...

LG Clarine

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In 7 Jahren 4 verschiedene Jobs finde ich viel.
Jedes Mal sind alle unfähig außer er?
So ein Zufall? Ist vielleicht er der Unfähige?

Mit dir zieht er dieselbe Show ab.
Braucht man das?
Wenn er mir schon an der Tür sagt, dass es kein schöner Tag wird, könnte er direkt wieder umdrehen.
Du bist nicht sein Fußabtreter und Menschen, die überall die Fehler suchen, nur nicht bei sich, kann ich generell nicht ab.
Das wäre kein Leben für mich und um ihn zu bekehren, wäre mir meine Zeit zu schade.

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Genau so. Jemand der mir schon im Hereinkommen seine schlechte Laune überkübelt dürfte sich anschließend meine Haustür von außen anschauen. Zumindest so lange bis ein konstruktives Gespräch wieder möglich wäre.

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Das mit den Jobs beunruhigt mich wirklich. So kann man doch nie einen Job finden, in dem man zufrieden ist! Es sei denn, man arbeitet alleine und hat keine Mitarbeiter/Kolleginnen/Kollegen.

Auch in meinem Job gab es Phasen, wo ich am liebsten alles hingeworfen hätte. Aber ich denke, das hat jeder mal und kein Job ist perfekt. Aber er scheint ja generell ein Problem mit Menschen zu haben, ganz unabhängig vom Job. Und so kann man einfach nicht durchs Leben kommen.

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Dein Freund scheint ein tiefer sitzendes Problem zu haben, das sich in Aggressionen äussert. Ich finde, du hast es ganz richtig gemacht, dass du ihn gebeten hast, zu gehen, als er dich so angegangen ist.

Dein Freund wird professionelle Hilfe brauchen, um sein Problem anzugehen.

Er scheint der Ansicht zu sein, du bringst nichts auf die Reihe, weil du um 12:00 noch kein Frühstück fertig hattest. Auch wenn das tatsächlich sehr spät ist für ein Frühstück, hätte er ja etwas mitbringen können. Er fängt wohl an, dich geringzuschätzen, wie auch den Rest der Welt.

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Hallo paulfort35,

ich bin auch der Meinung, dass ich richtig gehandelt habe und werfe mir da auch nichts vor.

Natürlich ist 12 Uhr sehr spät für ein Frühstück, aber das ist dem Umstand geschuldet, dass er so spät bei mir aufgetaucht ist. Hätte ich seinen Anruf mitbekommen, dann wäre das Frühstück fertig gewesen und hätte 10 Minuten früher stattgefunden.

Ich hatte am Vortag alles für das Frühstück eingekauft, es wäre also alles schnell gemacht gewesen. Und, er hat etwas mitgebracht: Brötchen und seine Bettwäsche, die ich für ihn waschen sollte. Ich habe nämlich einen Trockner, er nicht...

Was für ein tiefer sitzendes Problem vermutest du denn?

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Vielleicht hat er eine Persönlichkeitsstörung entwickelt. Vielleicht hatte er sie schon immer und im Alter oder durch gewisse Umstände hat sich diese verschlimmert.

Hört sich auf jeden Fall nicht gesund an.

Ich kann das Buch „der geile scheiss vom glücklich sein“ empfehlen. Da werden Personen beschrieben, die genau zu der Beschreibung von deinem Freund passen und auch wie man mit ihnen umgehen kann.

2

Liebe Clarine,

ihr seid seit 7 Jahren ein Paar, das ist eine lange Zeit in der es vermutlich schon einige Höhen und auch Tiefen gab.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, hat sich die Beziehung zu deinem Partner erst seit Corona und den daraus resultierenden Konsequenzen verschlechtert, oder war die Beziehung auch vorher bereits oftmals schwierig?

Jede Beziehung birgt Konfliktpotenzial, in eurer Konstellation (er hat Kinder und arbeitet unverändert, du bist kinderlos und musst dich selbst strukturieren) erst recht.
Toleranz und Empathie sind hilfreich, aber nicht immer möglich - wir sind alle nur Menschen.

Für mich hört sich dein Beitrag so an, als wenn ihr euch im Moment nicht in den jeweils anderen einfühlen könnt. Du machst dir Gedanken, reflektierst die Streitsituation. Versuchst ihn zu verstehen, spürst deinen Gefühlen nach. Das ist gut und richtig :-)

Wortwörtlich schreibst du: "So geht es jedenfalls nicht mehr".
Das ist zugleich Statement und Erkenntnis.
Du weißt was du nicht mehr möchtest, das ist dein gutes Recht.

Mir wäre das Verhalten deines Partners auch zu anstrengend (allerdings kenne ich natürlich seine Seite nicht), noch dazu bin ich Nachteule & Morgenmuffel.

Redet miteinander.
Tauscht euch möglichst offen und detailliert, aber ruhig aus.
Versuche deinem Partner mitzuteilen wie es dir geht oder in der Situation ging OHNE ihn anzuklagen. Immerhin ist er seit 7 Jahren an deiner Seite.
Verletzungen machen beiden Beteiligten keinen Spaß, davon kannst du ausgehen... ihr habt sicherlich schon die eine oder andere Klippe umschifft. Erinnert euch gemeinsam daran.

Sollte er jedoch trotz Gesprächen emotional nicht zugänglich sein und einen Ego-Trip fahren, dann würde ich an deiner Stelle auf Distanz gehen und gut für mich selbst sorgen.
Man kann niemanden zwingen, das muss ich dir nicht sagen äh schreiben.

Wünsche dir alles Gute und drücke dich #herzlich

4

Hallo akula22,

wir haben tatsächlich schon einige Höhen und Tiefen hinter uns. Dazu muss ich allerdings sagen, dass diese eher bei ihm Lagen und dass ich ihn unterstütz habe, so gut ich konnte.
Er hatte sehr viel Ärger mit seiner (inzwischen) Ex-Frau, es gab Probleme mit den Kindern und er hat den Job öfter gewechselt, bzw. hatte gar keinen Job, als wir uns kennengelernt haben.
In meinem Leben hatte sich in den letzten Jahren nicht viel verändert, ich hatte meinen Job, meine Hobbys und meine Familie.
Der Job fällt nun weitestgehend weg und das hat Auswirkungen auf unsere Beziehung. Es ist schwer zu beschreiben, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass er sich darüber ärgert, dass er einen Job machen muss, der ihm nicht gefällt und dass ich (und auch viele andere in seinem Umfeld) dieses Problem nicht haben.
Er meinte mal, er müsste sich mit seinem Job rumschlagen und sein Bruder würde den ganzen Tag im Wald rumspazieren, der würde in einer ganz anderen Welt leben und würde ihn mit seinen Themen langweilen und nerven. So nach dem Motto, wir machen uns alle einen schönen Tag und er muss sich mit nervigen Kunden rumschlagen.

Unsere Konstellation ist für uns beide nicht einfach, das stimmt wohl. Ich versuche auch, ihn zu verstehen und ich kann auch verstehen, dass es nicht schön ist, wenn man unzufrieden in seinem Job ist, solche Phasen hatte ich auch. Ich kann auch nachempfinden, dass es anstrengend ist, Kinder und Job unter einen Hut zu bringen ( er hat die Kinder einmal unter der Woche und alle zwei Wochen am Wochenende). Ich weiss auch, wie es ist, wenn man im Job viel zu tun hat, keine Frage, dass kann ich alles nachvollziehen. Ich unterstütze ihn auch, so gut es eben geht. Bald hat er seine Kinder für drei Wochen und damit sie beschäftigt sind, wollten wir gemeinsam in den Urlaub fahren, die Urlaubsplanung habe ich übernommen.

Ich habe ihm meine Situation schon mehrmals erklärt und habe ihm gesagt, dass Kurzarbeit auch Nachteile hat, schon aus finanziellen Gründen. Sie hat natürlich auch Vorteile, keine Frage. Aber natürlich fallen die ganzen Probleme im Job weg, da das Arbeitspensum auch wesentlich geringer ist und viele Projekte eingestellt wurden. Und natürlich mache ich tagsüber ganz andere Dinge als im Berufsalltag.
Und ich glaube, seine Aussage, er kenne niemanden, der so wenig draufhat wie ich, war eine Anspielung darauf, dass ich momentan nichts sinnvolles leiste, zumindest nicht in seinen Augen, während er sich mit seinem Job rumschlagen muss.Es klang irgendwie nach der Opferrolle. Und das finde ich einfach nicht fair, denn ich habe mir meine Situation nicht ausgesucht.

Wie gesagt, ich denke, dass ich mich in ihn einfühlen kann, ich kenne den Berufsalltag ja selber. Ich kann auch nachvollziehen, dass er unzufrieden in seinem Job ist. Ich kann allerdings nicht nachvollziehen, dass er nicht gedenkt, etwas dagegen zu tun.
Ich habe ihn gefragt, was denn sein Plan ist, ob er sich schon nach einem neuen Job umgeschaut hat, da es so ja nicht weitergehen kann. Er meinte nur, nein, er wartet auf eine Eingebung #kratz. Damit war das Gespräch für ihn dann auch beendet.

Es stimmt, momentan horche ich aufmerksam in mich hinein, versuche ihn zu verstehen und habe auch die Erkenntnis, dass es so nicht weitergehen kann. Ich möchte auch nicht, dass es so weitergeht.

Was mir wirklich schwerfällt, ist das Reden ohne anzuklagen. Ich habe versucht, ihm meine Gedanken zu schreiben und habe dann festgestellt, dass ich anklage. Wie gelingt das ohne Anklagen?

LG und danke für das offene Ohr/Auge
Clarine

6

Ich schließe mich "abnehmerin" voll an.
Man kann eine ganze Weile versuchen, Verständnis für dies und jenes aufzubringen, aber Du bist nicht sein Fußabtreter, weil er nichts gebacken kriegt.
So sieht es nämlich aus, JEDER andere ist an seinem Frust und Groll schuld, nur er, der heilige, unfehlbare und perfekte Mann nicht. Ich war lebenslang berufstätig wie mein Mann auch - und genau solche Typen hatten wir immer gefressen.
Ewiges Gejammere über die Unfähigkeit "der anderen". Diese Typen sind meist weder teamfähig noch kollegial noch beruflich kompetent!
Lass Dich nicht benutzen und klein machen sondern sag ihm klar, dass er gerne wiederkommen kann, wenn er sich respektvoll und partnerschaftlich verhält, ansonsten - Tür zu oder noch besser, sich was nach Netterem umsehen ?!?!?
LG Moni

7

Warum ist er noch dein Partner?

Wieviel Liebe, Wertschätzung und Respekt bringt er dir entgegen?

Schreibe eine Liste, was du in einer Beziehung willst und markiere, was er dir bringt.

Auf das Ergebnis bin ich neugierig.

8

Liebe Clarine,

12 Uhr ist NICHT zu spät für ein Wochenend-Frühstück - wir frühstücken als Familie auch oft erst gegen 11 oder 12. Das ist auch gar nicht das Problem.

Das Problem ist, dass Dein Partner absolut unzufrieden ist. Das hat mit Dir rein gar nichts zu tun sondern ist sein Problem. Dort musst Du es auch lassen. Nicht bei Dir die Fehler suchen.
Verständnis für ihn ist ok aber auch da musst Du Grenzen ziehen, denn es ist sein Leben, in dem er unzufrieden ist.
Ich würde mir auch gar nicht bieten lassen, dass er schlecht gelaunt so her kommt und Dich dann runter macht. Da hast Du absolut richtig gehandelt. Da musst Du auch echt klare Kante zeigen: Dein Partner darf Dich nicht klein machen nur weil es ihm schlecht geht.

Mein Rat an Dich: in einer ruhigen Minute mal mit ihm sprechen und deutlich machen, dass Du zwar da bist für ihn wenn er reden will. Aber nicht wenn er nur schlechte Laune ablassen möchte und schon gar nicht, wenn er anfängt Dich zu kritisieren.
Und ganz ehrlich: wenn er WIRKLICH denken sollte, Du hättest nichts drauf: WAS um alles in der Welt kann ER DIR dann geben?!?? Das hat niemand verdient in der Partnerschaft.

Dicke Umarmung, Kopf hoch und bleibe für Dich selbst stark!! #klee

9

mein ex war bzw ist genauso
er der einzige der alles richtig macht und alle anderen haben ja keine ahnung...

auch hatte nur er probleme und ich nicht,ich kann aber nix dafür das ich ein sehr positiver mensch bin und mich nicht permanent von ihm runterziehen lasse(runterziehen habe lassen)

lösungsvorschläge wurden zwar angehört aber nie umgesetzt

nach 11 jahren wars dann vorbei,wenns nicht nach seinem kopf ging war der tag gelaufen

ich habe mich dann getrennt,auch noch aus anderen gründen und seitdem gehts mir gefühlt besser

lass dich nicht mit reinziehen,wenn ER unzufrieden ist muss ER was ändern und nicht alle anderen rund um ihn herum

ich für mich brauche trotz 50+ keine partner der mich runterzieht
dann lieber ohne,ich habe nur ein leben :-)

ich habe aktuell einen partner der ganz ähnlich tickt wie ich und das ist mega befreiend dass er (so wie ich) zu jedem problem aktiv ein lösung sucht und dann auch umsetzt und sich nicht nur selbst bemitleidet

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Ich versuche, mich da nicht reinziehen zu lassen. Ich habe ihm auch gesagt, dass er etwas ändern sollte, aber er wartet ja auf eine Eingebung. Natürlich kann man seinen Job nicht einfach hinschmeissen, aber mir ist unverständlich, dass er nicht mal nach einem neuen Job schaut.
Was ich allerdings positiv finde ist, dass er seinen Job gut macht, obwohl er ihn nicht mag. Es gibt ja auch Menschen, die sich dann nicht mehr angagieren und alles schleifen lassen, das tut er nicht, er hängt sich da voll rein.

Lösungsvorschläge hört er sich auch an, aber es gibt immer Gründe, warum diese nicht umgesetzt werden können.

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Ein neuer Job wird auch nichts ändern.
Denn auch da wird er wieder nur kritisieren.
War ja nie anders oder?
Für ihn werden immer alle um ihn rum die Idioten sein.
In 4 Betrieben werden nicht nur lauter unfähige Mitarbeiter sein, oder?
Er ist das Problem.
Solange er das nicht sieht, wird sich nichts ändern.

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Phuu echt schwierige Sache.
Als ich deine Beschreibungen über deinen Freund las, kam mir unweigerlich eine Folge von "Sex and the City" in den Sinn, als Miranda einen Typen datete, der sich über alles und jedes beschwerte, obwohl er super erfolgreich war und alles hatte. Naja, am Ende der Folge hat sie ihn verlassen, weil sie diese Negativität nicht aushalten konnte.
Merkt dein Freund, dass er praktisch nur am jammern und meckern ist? Wie reagiert er allgemein auf Kritik? Zeigt er zumindest manchmal Einsicht? Solch eine Beziehung ist ja wahnsinnig anstrengend. Wenn ich du wäre, würde ich da ganz ganz fest auf die Bremse drücken und ihm klar sagen, dass solch eine Negativität eure Beziehung kaputt machen wird. Versuch ihn dazu zu bewegen, eine Stunde mal nur positives zu sagen. Kann er das?

Aber ich denke auch du hast einiges, woran du arbeiten kannst. So lese ich es jedenfalls aus deinem Text raus...
Wenn dir die viele Freizeit zu viel wird, warum suchst du dir denn nicht einen temporären 2. Job? Ich kenne einige, die das gemacht haben. Z.b. Spitäler und Altersheime brauchen immer Unterstützung, privat jemand Unterstützen, Post, etc? Das würde dich sinnvoll beschäftigen und finanziellen Zustupf hättest du auch. Es wirkt, als wärst du extrem gelangweilt, dass du nur noch in den Tag hineinlebst, keine Ideen mehr hast, was du machen kannst. Das wirkt mit der Zeit auch nicht attraktiv. Du schreibst, du bist gestresst, weil du unausgelastet und gelangweilt bist... das kann schon wütend machen, wenn man das so hört und man selbst vom Beruf und Kinder tatsächlich gestresst ist. Also, such dir einen Zweitjob, geh freiwilligen Dienst leisten, melde dich in der Wohngemeinde für Altenbesuche oder Hilfeleistungen an. Mache etwas aus deiner Freizeit, anstatt zu Hause zu hocken.
Vielleicht kannst du dann auch besser schlafen, weil dein Körper die Ruhe dann tatsächlich braucht. Nutze die Tatsache, dass du so viel Freizeit hast, statt sie zu vergeuden.

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Hallo ichwillschlafen,

du hast ein paar interessante Aspekte genannt!
Ich kann nicht sagen, dass ich dauerhaft gelangweilt bin, aber es gibt schon Tage, an denen ich nicht sonderlich produktiv bin, dann gibt es Tage, an denen bin ich produktiv. Natürlich ist es auf Dauer nicht attraktiv, wenn jemand nur in den Tag hineinlebt, das kann ich nachvollziehen. Ich fülle meine Zeit halt mit Tätigkeiten, die ich sinnvoll finde. Ich habe mein gesamtes Arbeitszimmer umgestaltet, habe die alten Möbel verkauft, neue Möbel gekauft, hab alles hübsch gemacht und bin auch sehr zufrieden damit. Ich habe Silikonfugen erneuert, habe unnötige Dinge weggeschmissen, solche Sachen halt.
Ich habe mein Hobby ausgebaut und, wenn alles gut läuft, kann ich das auch als Zweitjob anmelden und damit auch etwas Geld verdienen.

Letzte Woche kam mit der Post eine Aufforderung für eine Prüfungsanmeldung. Ich muss dazu sagen, dass ich diese Prüfung schonmal gemacht habe und durchgefallen bin. Ich kann sie aber dreimal wiederholen, im März oder im Oktober. Ich habe mich nun entschieden, es im Oktober einfach nochmal zu versuchen, ich habe ja noch etwas Zeit, mich vorzubereiten. Aber ich möchte niemandem davon erzählen, ich möchte das ganz still und heimlich für mich machen. Ich denke, das wäre ein sinnvolle Freizeitbeschäftigung, oder?

Natürlich kann ich verstehen, dass es auf Dauer unattraktiv ist, wenn jemand nur in den Tag hineinlebt. Ich kann aber nicht verstehen, dass mein Freund sich gelangweilt fühlt, wenn ich von meinem Tag erzähle. Ich erzähle dann, was ich alles gemacht habe, ihn langweilt das. Ich vermute, dass er diese Dinge eben nicht für sinnvolle Beschäftigungen hält und das finde ich schade. Aber von meinem Job kann ich halt derzeit nicht sonderlich viel erzählen.


Zu deiner Frage, ob mein Freund merkt, dass er nur jammert und meckert: Ich glaube nicht. Ich glaube, er ist schon so in diesem Kreis gefangen, dass er es nicht mehr merkt.

Wie er mit Kritik umgeht? Da ist er sehr speziell und wandelt diese Kritik schnell in einen Vorwurf um. Äußere ich Kritik, dann fühlt er sich als Mensch verurteilt und sieht sich mit Vorwürfen konfontiert. Es ist auch egal, dass die Kritik sich nur auf eine bestimmte Situation oder eine bestimmte Handlung bezieht, das Ergebnis ist immer gleich.

Einsicht zeigt er manchmal schon, wenn auch sehr zeitverzögert. Aber er denkt schon über Dinge nach und ist dann auch einsichtig. Aber das zu erreichen, ist mit vielen Worten und viel Arbeit verbunden.

Ich weiss nicht, ob er eine Stunde lang nur positive Dinge sagen könnte, ich befürchte aber, dass es ihm nicht gelingen würde, zumindest momentan nicht, dafür ist er einfach zu unzufrieden.

Ich habe ihm vorhin eine Nachricht geschrieben und um ein Gespräch gebeten. Die Nachricht ging nicht durch, er hat mich blockiert..

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Das mit der Prüfung finde ich eine super Idee. Und still und heimlich auch. Das tut gut, einfach etwas für sich alleine zu haben.
Ich hoffe für dich, es klappt mit deinem Hobby und Anmeldung als 2. Job. Das tönt interessant. Und ich denke gerade das Hobby zu Beruf machen ist immer abenteuerlich.

So wie es tönt, sind aber deine Freizeitgestaltung und das Problem mit deinem Freund 2 Dinge, die du seperat anschauen musst.
Ja es ist wirklich nicht nett von ihm, wenn er immer gelangweilt ist von deinem Alltag. Auch wenn ich ihn da ein Stück weit verstehen kann, dass es manchmal echt nervt, wenn eine nahestehende Person aus dem Trott nicht rauskommt und mit dem Minimum zufrieden ist. Meine Schwester ist nämlich so und deine Beschreibungen über dich sind ihr sehr ähnlich...Es kann echt anstrengend sein, da immer wieder Verständnis zu zeigen... sie hat mir zb mal am Telefon gesagt, dass es ihr so langweilig sei , dass sie ganze 24 Stunden im Bett geblieben ist. Ich, da schon monatelang im Schlafmangel, keine 3 Stunden Schlaf in der Nacht, Schreibaby, Kleinkind im Trotzalter, Haushalt, Garten und Schmerzen wegen KS fand es nicht so lustig... sie hingegen kam dann mit dem Vorwurf, ich könne sie nicht verstehen und ich gönne ihr nichts, sie lebe ja nicht für mich.... ja klar, das stimmt, sie lebt nicht für mich. Ich gönne es ihr, dass sie ihr Leben so gestalten kann, wie sie will. Aber so etwas will ich einfach in so stressigen und anstrengenden Zeiten nicht hören und ich kann null Verständnis aufbringen für jemanden, der aus lauter Langeweile immer und immer wieder zu Hause versumpft... ich kann mir gut vorstellen, dass es deinem Partner momentan so geht.
Für dich war zb die Büroumgestaltung wichtig und vielleicht kräftezerrend und stressig. Für ihn waren deine Erzählungen aber vielleicht eher so wie die von meiner Schwester. Unpassend.
Das könnte ich mir einfach gut vorstellen, dass es so ist. Vielleicht ist es aber anders.

Nichts desto trotz verhält sich dein Partner nicht korrekt. Dich blockieren? Immer nur meckern? Immer sind die anderen Schuld? Das Leben hält für ihn ja fast nichts schönes. Das ist ein harter Brocken. Und so lange er das nicht einsieht, dass ER etwas ändern muss, so lange wird es so weitergehen. Aber da kannst du ihm gar nicht helfen. So wie du ihn beschreibst ist er ja klar beratungsresistent. Wahrscheinlich muss er ganz alleine auf den Hintern fallen und "verlieren", dass er merken kann, dass ER das Problem ist.
Lass dich nicht als Spielball benutzen. Lege für dich eine Grenze fest und ziehe sie dann durch. Renne ihm mal nicht hinterher sondern halte aus, dass er dich geblockt hat.

Das Problem mit deinem Freund lasse SEIN Problem sein. Konzentriere dich lieber auf dich und deine Ideen, Ambitionen.
Ich schreibe folgendes eigentlich nie, denn das finde ich sonst immer etwas fies und übergriffig. Aber ich denke, dass du sogar davon profitierst, wenn du zumindest eine Zeit lang von ihm "befreit" bist. Denn seine Negativität zieht dich doch bestimmt immer und immer runter. Und weil du ihm dann eh nichts recht machen kannst, gibst du auf, was für dich wiederum auch nicht gut ist. Deshalb, lass ihn trotzen und beobachte dich, ob du dadurch neue Energie und Ideen bekommst.

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Liebe Clarine,

weißt du, was mir beim Lesen deines Textes sofort auffiel? Du rechtfertigst dich seitenlang, obwohl du gar nicht das Problem bist. Das Problem ist er, nicht du! Er erinnert mich sehr stark an meinen ehemaligen Chef, der genauso drauf war. Alle anderen neben ihm waren kleine dumme Leuchten und er der King. Wenn ihm beispielsweise morgens einer auf der Fahrt ins Büro die Vorfahrt genommen hat, war der Tag hinüber. Er kam dann schon mit schlechter Laune ins Büro und ließ es an uns Mitarbeitern aus.
Google mal "Narzisstische Persönlichkeitsstörung". Bei meinem ehemaligen Chef traf jedes der Merkmale auf ihn zu. Könnte ich mir bei deinem Partner auch vorstellen. Ohne professionelle Therapie wird es nicht besser.

Ich habe dann irgendwann gekündigt udn bin froh, mit ihm nichts mehr zu tun zu haben.
Wenn es sich bei euch nicht bessert, kann ich dir nur das Gleiche (Beziehungsende) empfehlen. Eine Beziehung soll das Leben bereichern und nicht belasten.

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So, es gibt Neuigkeiten, er hat mich heute angerufen.

Eigentlich ist es wie bei mir auch, er ist unzufrieden und weiß, dass es so nicht weitergehen kann.
Zum besagten Samstag sagte er, dass ich ihn zum Frühstück eingeladen hätte und seine Kinder dafür extra früher zurückgebracht hätte (was ich allerdings nicht wusste). Dan kam er hier an, nichts war vorbereitet und ich war gerade erst aufgestanden. Er hat die Situation gesehen und sich nicht mit den Hintergründen beschäftigt.

Ich habe ihm dann gesagt, warum ich so lange geschlafen habe. Er sagte (damit hat er ja nicht ganz unrecht), ich hätte das Treffen einfach auf den Abend verschieben sollen. Ich habe aber in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass er etwas empfindlich auf solche Verschiebungen reagiert, daher habe ich nicht geschrieben.

Weiter sagte er, ich hätte mich in der Woche vorher nicht um ihn gekümmert, hätte keinerlei Anstalten gemacht, ihn zu sehen, was auch der Wahrheit entspricht. Er war mir einfach zu negativ eingestellt und das hat mich runtergezogen.
Wir wissen beide, dass es so nicht weitergehen kann und wir möchten auch nicht, dass es so weitergeht. Wir haben beide Stress, nur eben auf verschiedene Art und Weise. Er durch seinen Job, weil er viel zu tun hat und unzufrieden in seinem Job, ich, weil ich wenig zu tun habe. Die Lebenssituationen sind einfach total unterschiedlich.

Ich habe dann noch meinen Geburtstag angesprochen, er sagte, den habe er tatsächlich einfach vergessen. Er sagte, dass ihm das sehr unangenehm gewesen sei und er es daher einfach totgeschwiegen hat bzw. nichts unternommen hat, um es wiedergutzumachen.

Wir haben uns nun darauf verständigt, dass wir am Mittwoch nocheinma miteinander reden, persönlich.