Keine wertschätzung

Liebe alle,

Ich bin seit einem Jahr in einer Partnerschaft und in den letzten Monaten hat sich für mich schnell herausgestellt: er kann keine Wertschätzung zeigen, prinzipiell hat er in allem nur das negative gesehen. In ALLEM. Das haben wir mittlerweile hinbekommen bzw. wird es besser, tut ja auch ihm gut nicht immer nur in Negativitöt gefangen zu sein.

Jetzt ist es so dass mir Wertschätzung sehr wichtig ist. Jemand danke zu sagen, zu sagen wie sehr man sich freut, einfach ausdrücken, dass man weiß, was man am anderen hat.
Beispiele, damit ihr wisst was ich meine:

Ich koche. Ich informiere ihn dass in 5 Minuten das Essen fertig ist. Das Essen ist fertig, er sieht dass ich dir Teller vorbereite und… und verschwindet. Macht IRGENDWAS. Hier verstehet er mittlerweile dass das absolut unhöflich ist. Er isst dann, keine Reaktion. Schmeckt es? Ja. Kein „danke dass du gekocht hast“ kein „es ist wirklich lecker“ wenn ich ihn frage: null Emotion in seinen Augen. Am nächsten Tag hör ich von seiner Schwestern er habe angegeben, wie toll ich koche und wie lecker es ist. Darauf angesprochen erzählt er
Mir wie gut ihm das Essen geschmeckt hat und dass er es gern gleich nochmal hätte. Auf sie frage wieso er mir das dann nicht sagt „weiß er nicht“.

Seine Freunde kommen - ich kümmere mich um Dekoration, essen, alles herrichten, kaufe das auch alles ein. Kein danke für den Einkauf, kein danke für die Hilfe. Gibt aber vor seinen Freunden an was ich da alles getan hab.

Mir geht es nicht gut, viel Stress in der arbeit, gesundheitlich. Er setzt sich zu
Mir und ich frage ihn wie sein Tag war. Er erzählt 20 Minuten davon, von sich, von Freunden, vom Hund des Freundes. Als er fertig ist habe ich naiv gedacht er fragt nun wie es mir geht. Nein. Als er fertig ist, erklärt er mir was seine Freunde nun vorhaben, wo sie auf Urlaub hinfahren etc. Ich hab ihn dann gefragt ob es ihm nicht interessiert wie es mir geht. Er weiß ja das es momentan schwer für mich ist. Seine Antwort: doch, aber du könntest ja auch von alleine erzählen. Spoiler: wenn ich nicht von allein erzähle fragt er auch einfach nicht und zieht seinen Monolog durch bis er schlafen geht.

Ich bringe regelmäßig Einkäufe (essen) - er bedankt sich nichtmal. Geschweige denn dass er sich freut wenn ich das erledige. Ich besorge Geburtstagsgeschenke für seine Nichten. Er fragt nichtmal was ich von ihm bekomme. Gibt danach an, dass ich SO LIEB bin und mich um das alles kümmer.

Wir machen ein Überraschungswochenende weil er Geburtstag hatte, ich zahle alles, fahre die ganzen Strecken (war viel herumgefahren) und er? Er sagt mir zwar dieses Mal wie schön es ist, denkt aber keine Sekunde daran auch mal zu zahlen, is ja mein Geschenk (das würde ich mich verstehen) aber vorm heimfahren meinte er doch ich solle noch ein Cola trinken damit ich wach bin beim fahren. Wirklich? Ich bin 5 Strecken gefahren, war müde, nicht vom Wochenende sondern von oben erwähnten Stress und er zieht nichtmal in Erwägung diese eine Strecke zu übernehmen.

Bitte seid ehrlich: übertreibe ich? Oder könnt ihr mich verstehen/ nachvollziehen?

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Puh, ich muß erhlich sagen, das ich schon finde, das du in einigen Punkten ziemlich übertreibst. Dieses gieren nach ständiger Wertschätzung und Anerkennung, auch bei alltäglichen Dingen, ist aber etwas womit ich noch nie was anfangen konnte. Und erst recht nicht bei Dingen wie spektakulären Geschenken. So einen Aufwand betreibt man eigentlich nur, wenn man sich selber so etwas wünscht, zumindest habe ich das für mich so festgestellt. Udn Leute machen es, weil sie eben so nach dieser Anerkennung lechzen.

Warum bindest du dir eigentlich manche Dinge ans Bein? Die Geschenke für seine Nichten zB, ich wäre nicht mal auf die Idee gekommen, mich da einzumischen und mein Mann auch nicht bei meinen Nichten und Neffen. Seine Freunde kommen? Und du dekorierst? Für wen? Ich denke nicht, das dein Partner das von dir gefordert hat. Ich hatte nen beschissenen Tag, dann platzt es aus mir raus....hellsehen kann mein mann nicht. Auch nach 10 Jahren Ehe nicht, außer der andere bittet explizit etwas bestimmtes mitzubringen, weil es gerade so passt.

Der Punkt Einkauf, nun ja, das muß man halt klar absprechen und kann nicht erwarten, das der Partne hellseherische Fähigkeiten hat. Wohnt ihr noch nicht zusammen? Dann besprecht das, wie man die Kosten aufteilen kann. Wohnt ihr zusammen, dann erst recht.

Also, ich gehöre jetzt auch zu denen, die nicht täglich dem Partner huldigen und Dank aussprechen, für alltägliche Dinge. Ich habe jetzt das Glück, das mein Mann auch so tickt und wir da auf einer Wellenlänge sind. Ich weiß gar nicht, wie weit unsere Beziehung vertieft worden wäre, wenn er da so ticken würde, wie du. Für mich klingt das sehr anstrengend, Dank inflationär aussprechen müssen. Ich sehe doch ob meinen Partner das Essen schmeckt, das Geschenk gefällt.

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Hallo und vielen Dank auch für deine Antwort!

Das ist definitiv mal eine ganz andere Sichtweise. Ich kenne das aus früheren Partnerschaften einfach anders, da war Wertschätzung sehr sehr wichtig und wurde auch explizit ausgedrückt.

Das Problem ist: er zeigt nicht dass ihm etwas gefällt. Er ist völlig emotionslos. Also kein zeigen, kein aussprechen. Du siehst es deinem Partner an, ich leider nicht.

Von huldigen hab ich auch nie gesprochen, da finde ich tust du mir nun ein wenig unrecht. Danke dennoch, deine Sicht ist wirklich hilfreich!

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Schau mal genau hin....ist er wirklich emotionslos oder entspricht seine Reaktion (wie immer sie aussieht) nur nicht dem, wie du es gewohnt bist?
Ich finde es schwierig, das du jetzt von ihm erwartest, das er so handelt, wie du es dir vorstellst. Und die Frage ist ja auch, möchtest du eine ehrliche Reaktion oder eine Dressurnummer daraus machen. Wenn du Ehrlichkeit möchtest, dann mußt auch du ihm die Zeit und den Raum geben, sich zu entwickeln. Und genauso mußt du für dich sortieren, was jetzt falsche Erwartungen sind und auch zusehen, das du dazu lernst, dich in manchen Dingen einfach zurücknimmst.
Das Beispiel mit der Cola ist eigentlich ganz gut, denn für mich bedeutet sie, das ihm schon klar ist, wie stressig das alles war, das er sich Sorgen macht ob du den Rückweg packst...wenn er nie gelernt hat so etwas klar anzusprechen, dann war das für mich ein "tolpatschiger" Versuch seinerseits. Ich würde es zumindest so werten.

Das ist für mich jetzt ein Projekt für euch beide, nicht nur seine Baustelle.

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sowohl als auch:

Ja, Du übertreibst.
und ja, ich kann das verstehen.


Er kann doch nicht hellsehen und er drückt seine Wertschätzung halt auf seine Art aus.
Sag ihm deutlich was Du brauchst, oder versuche zu sehen und wertzuschätzen, wie ER es zeigt.

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Hallo und danke für deine Antwort :)
Worauf genau ist das hellsehen bezogen?

Natürlich haben wir schon unzählige Gespräche geführt und ich ihm gesagt wie sehr mich sein Verhalten kränkt.

Und wie genau findest du dass er Wertschätzung auf seine Art ausdrückt? Ich erkenne das nämlich einfach nicht..

Er sagt selbst Wertschätzung zeigen hat er zuhause nicht gelernt, tut es deshalb nicht - daher interessiert mich dein Ansatz noch mehr!

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Er sagt doch ANDEREN wie toll Du bist. Er kann es DIR in der Situation nicht zeigen. Du könntest das auch als besondere Wertschätzung sehen, dass er das "in die Welt hinausträgt" und wenn Dir das wichtig ist, das er es Dir selbst sagt, dann wirst Du Dir vielleicht angewöhnen müssen, danach zu fragen. ("Schmeckts?") Ich würde mich aber auch fragen, warum dir das so immens wichtig ist....



Das "hellsehen" meine ich z.B. auf das Autofahren bezogen. Wenn Du willst, das er fährt solltest du ihn darum bitten. Oder zu erwarten, dass er fragt, wie es Dir geht - wenn Du das möchtest, frag ihn nicht wie es ihm geht (ich würde das u.U. auch als Aufforderung sehen: "erzähl mir was, lenk mich von meinen Sorgen ab!") sondern bitte ihn darum, dir zuzuhören.

Das sind so "stumme Wünsche" die andere Menschen meistens wirklich nicht erkennen.

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du erwartest für ganz alltägliche Dinge Lobeshuddelei. Brauchst du das für dein Ego?
wenn du es nicht gern machst, dann lass es doch.

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Danke für deine Antwort, wieso sie so ausfallen muss versteh ich aber nicht ganz. Ich frage nach Meinungen, akzeptiere auch wenn jemand nicht meine Ansichten teilt.

Ich benötige keine lobeshuddelei - ich rede hier von „danke“ oder eben sehen, dass das gegenüber sich freut. Ich mache es gerne, habe nie was anderes geschrieben. Es wäre toll, wenn du deine Antwort beim nächsten mal vielleicht etwas freundlicher formulieren könntest.

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Das erinnert mich an eine Freundin die ich mal hatte. Ich mochte sie gerne, war ein ähnlicher Typ wie du. Hat sich immer viele Gedanken gemacht, Überraschungen organisiert usw..

Leider hatte sie die Erwartung das es ähnlich zurück kommt, bzw. waren ihre Gegenerwartungen immer zu hoch. Das war echt anstrengend.

Wenn du etwas machst nur um dafür gefeiert zu werden- lass es besser gleich. Gib dir weniger Mühe, schau mehr auf dich. Frag deinen Freund nicht wie sein Tag war obwohl du eigentlich lieber von deinem Tag erzählen willst. Dann erzähl lieber gleich von dir.

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Naja, ich will ja wissen wie sein Tag war. Und ja, ich will auf von meinem erzählen. Das eine schließt das andere ja nicht aus.

Ich erwarte auch bei Gott nicht dass er denselben Aufwand wie ich betreibt, ich mach das ja gern. Und Aufwand ist relativ: kochen und einkaufen gehen - hier würd ich einfach nur gern mal irgendeine Art von Reaktion sehen.
Wenn mir jemand zb ein zimtschnecke mitbringt, weil er weiß dass ich das mag, freu ich mich auch, zeige es oder sage danke. Ungefähr so denke ich halt.

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Keine Ahnung, ob ich als Mustermann durchgehe aber es ist nicht nur ein Klischee, dass mir Andeutungen und versteckte Hinweise nicht immer auffallen. Wenn das jetzt zum Grandmesser meiner Zuneigung werden würde, hätte ich auch ein Problem und zwar mit meiner Partnerin, die mir keinen Makel zugesteht.

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Hallo und danke für deine Antwort!
Versteckte Hinweise - damit habt ihr alle recht, da muss ich definitiv an mir arbeiten!

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Super - dein Verhalten kannst ändern. Viel Erfolg

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Wie alt ist denn dein Partner?

Ich frage, weil ich einen lieben Bekannten habe, der auf dem Spektrum ist.

Das klingt alles so ein bisschen wie er in der Zeit, als er noch jung war und lernen musste, wie Zwischenmenschlichkeit und Gesellschaft gebau funktioniert. Also die antrainierten Sachen haben schon ziemlich gut funktioniert, als ich kennen lernte.

"Du hast ein neues Oberteil? Das steht dir sehr gut!"
Kam aber ziemlich emotionslos rüber.

Wenn er bei uns zum Essen war, kam eben auch genau kein "lecker, danke!". Das hat er erst mit der Zeit gelernt.

Für ihn ist es aber bis heute schwierig, ich nenne es mal "angemessen" zu reagieren.

Wenn man ihn aber fragt: Gefällt dir dein Geschenk? Ist das Essen gut?

Dann kommt ganz viel, manchmal zu viel :-b .

War nur so ein Schuss ins Blaue, hatte da ein Dejavu :-)

Kann natürlich an allem möglichen sonst liegen.

Das mit Essen steht da und er geht wieder, da spricht irgendwie schon dafür.

Kennst du die Theorie von den Bedeutungsebenen von Sprache?
Du sagst: Essen ist fertig und meinst damit "komm her, wir essen jetzt zusammen". Vielleicht sogar: "Ich habe was leckeres gemacht, mal schauen, was er dazu sagt."
Er hört: Essen ist fertig und denkt: "Okay, sie hat aufgehört zu kochen".

Das wäre eben typisch mein Bekannter :-)

Auch dass er nicht von selbst auf die Idee kommt, eine Strecke zu fahren.
Du sagst, du bist ziemlich geschafft und meinst damit "hey, fahr du doch mal".

Er registriert okay, sie ist müde, was kann da helfen? Koffein.
Er bezieht deine Infos einfach nicht auf sich.

Völlig egal, ob er nun leichte autistische Züge hätte oder nicht, ich finde, du solltest im klar kommunizieren, was du willst.

Er schätzt ja, was du tust. Er hört einfach nicht die Nuancen raus, die du in deinem Verhalten oder deinen Äußerungen verpackst.

Wenn du ihm sagen würdest:
"Ich hab die Geschenke besorgt, du schuldet mir jetzt tot Euro" .
Oder:
"Ich bin so im Sack, kannst du mal Steuer übernehmen?"

Wie würde er da reagieren?
Wenn er dann sofort sagt, klar, mach ich, dann würde ich mir an deiner Stelle keine Gedanken machen.
Dann versteht er einfach nicht, worauf du hinauswolltest und ist sicherlich kein Egoist. Dann ist das einfach ein Problem in der Kommunikation.

Wünsche euch alles Gute 🤗

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Das ist die erste wirklich respektvoll formulierte Antwort mit praktischen Tipps auf ihre Frage!!! Danke dafür

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Vielen lieben Dank für deine freundliche Antwort!!!

Er ist tatsächlich schon 35, hat aber starke Probleme mit zwischenmenschlichkeit. Das ist nicht nur mein Eindruck, das sagt er auch selbst.
Du hast aber vollkommen recht - wenn ich es ihm direkt sag, tut er es (meistens :-) ). Es liegt wohl doch mehr an meiner Kommunikation als mir bewusst war. Ich gestehe dass ich mir schon hin und wieder diese eigeninitiative wünschen würde und ihm nicht alles genau anordnen muss. Aber prinzipiell meint er es nicht böse.

Der Post hier kam auch nur aufgrund eines Streit zu genau dem Thema zustande. Im Endeffekt verstehen wir beide was der jeweils andere meinte. Aber ich wollte eben mal ganz unabhängige Meinungen hören.

Danke jedenfalls für deine Mühe mir so ausführlich zu antworten, das hat mir echt geholfen!

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Hi,
ihr seid seit einem Jahr zusammen und nachdem was du alles aufzählst, u.a. die komplette Bewirtung SEINER Freunde, das Besorgen der Geschenke usw. wirkst du sehr bemüht, alles zu tun, um Anerkennung zu erhalten. Ich finde das too much, mich würde diese Fürsorglichkeit ersticken und ich würde sie auch nicht wertschätzen, weil es mich nerven würde, denn schließlich sind das meine Aufgaben. Jetzt ist er aber ein Kerl und die mögen ja anders ticken. Er drückt ja seine Wertschätzung aus, indem er anderen davon berichtet. Allerdings könnte er bereits gecheckt haben, dass du da mehr brauchst und er würde sich keinen Zacken aus der Krone brechen, dir das auch mitzuteilen. Du könntest dich zurücknehmen und eben nicht seine Aufgaben übernehmen, dann gäbe es auch weniger Anlässe, die dich ärgern, weil er sich nicht explizit bedankt und dich gelobt hat.
In unserer Ehe ist es so, dass wir selbstverständlich Dinge für den jeweils anderen tun, und das auch gerne, wir wissen um die Wertschätzung, auch wenn wir das nicht immer groß kundtun. Aber wir hatten auch beide kein Elternhaus, in dem wir perfekt sein oder besonders viel leisten mussten, um geliebt zu werden. (Das nur als Gedanke, warum es dir so wichtig ist).

vlg tina

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Naja ich will keine Anerkennung erhalten, ich will ihm helfen. Er hat mehrmals gesagt dass ihm solche Dinge schwer fallen, er damit überfordert ist. Also tu ich es halt, weil es
Mir leicht fällt.
Und jetzt die Bewirtung von Freunden und ein Geschenk für die Nichte als „jemanden ersticken“ zu bezeichnen find ich doch etwas übertrieben.

Du hast eine Ehe - da sind selbstverständliche Dinge über sie Jahre selbstverständlich. Wir sind noch nicht allzu lang zusammen.

Mein Elternhaus war sehr wertschätzend, ich durfte meine Fehler machen. Umgekehrt war sein Elternhaus das Gegenteil.

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"Bitte seid ehrlich: übertreibe ich? Oder könnt ihr mich verstehen/ nachvollziehen? "

Warum machst du das alles?!

Mir ist wichtig, dass es ausgewogen ist.
Ich brauche kein ständiges Danke oder so
Aber ich springe auch nicht, mache nicht alles etc.

Wenn sich jemand bedankt, dann freue ich mich.
Wenn nicht dann nicht
- mir fehlt aber auch nichts. Weil ich keine Zeit geopfert habe.
Ich tue es, wenn es gerade passt und tue es NICHT, wenn es gerade nicht passt.

Bei Notfällen bin ich da. Bei allem anderen sage ich NEIN.


Mit meinem heutigen Umfeld ist es ein geben und nehmen.
Jeder hilft mal, jeder nimmt mal Hilfe an. Jeder sagt mal danke (nicht immer), jeder kennt das Wort Bitte.

Von meinem alten Umfeld habe ich mich distanziert, weil
- die einen IMMER und SOFORT gesprungen sind. IMMER und ALLES
und dann Danke erwartet haben

vieles wollte ich gar nicht, sollte mich für etwas bedenken, was mir zu viel war
diejenigen waren Tagelang angefressen, weil ich nicht danke sagte, mich nicht mal freute.

- die anderen, die NIE danke, NIE bitte kannten
für die es selbstverständlich war, dass andere springen
ggf. noch einen Fluntsch ziehen, wenn die Selbstverständlichkeit mal ausbleibt.

das ist das andere Extrem, das mir zu anstrengend ist.

Das Umfeld passt an sich gut zusammen. Die einen, die abhängig davon sind, immer springen zu müssen und danke erbetteln müssen (wenn ein echtes aufrichtiges kam, nahmen sie es gar nicht wahr) und die anderen, die es schon gewohnt waren - wozu was sagen, erwartet wird es sowie - erledigt aber auch. Egal wie sch*** der Dreck behandelt wird, es läuft ja trotzdem.

Aus DEM Umfeld bin ich raus.
Mein heutiges siehe oben.
Jeder packt mit an; keiner drängt sich auf, keiner zahlt immer alles, nein ist auch eine Antwort
dafür wird ein JA sehr wertgeschätzt (weil es nicht aus Abhängigkeit der Person mit sich selbst ist und auch nicht aus Abhängigkeit zur Suche), sondern weil es ehrlich ist.

Bleibt ein Danke oder so mal aus, ist es kein Problem.
Das Gesamtverhalten ! ist wertschätzend, respektvoller Umgangston, jeder hilft jedem (ohne Erwartungen) ... dadurch kommt keiner zu kurz und insgesamt passt es auch; ist ausgeglichen.



In eurem Fall würde ich ALLES einstellen, was nicht notwendig ist; was NICHT ausgeglichen ist.
Dann Absprachen treffen.
Wenn jeder seinen Teil gleichermaßen erledigt, braucht es nicht ständig ein Danke. Es ok, wenn es kommt, aber kein muss.

Alles, was einer an Mehrarbeit hat und der andere ignoriert. Puh, das tu ich mir nicht mehr an.
Theoretisch kann man herausfinden, ob es noch eine Chance gibt
- alles konsequent einstellen
- dann bei Erkenntnis nachfragen
bei meinem Teenager ist mir diese Arbeit schon mal wert (kommt zum Glück nur selten vor. Insgesamt lebt mein Teenager wie mein neues Umfeld)

bei allen anderen: ist mir zu anstrengend. Wenn es Erwachsene bis jetzt noch nicht gelernt haben: nicht mein Problem.
Ich mache es auch nicht zu meinem Problem!
Von Partnern bin ich NICHT die Mutter, NICHT für die Erziehung zuständig und gesund lieben funktioniert nicht. Weder bei Frauen, die alles tun, um Anerkennung zu bekommen / sich selbst bei aufopfern, noch bei Typen, die *was auch immer sind* , ich mach es nicht zu meinem Problem , weil es nicht mein Problem ist. Ich bin nur für die Erziehung meines Teenagers zuständig, "erziehe" als Dorf andere Kinder/Teenager mit, im Rahmen .... aber Erwachsene, die es nicht gelernt haben, können mich mal .... von weitem sehen.....

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Ich bin mal ehrlich - ich fände das auch schwierig.

Ich brauche nicht für jede Lappalie Feedback oder Lob, aber zumindest
einigermaßen regelmässig und dann von Herzen.

Kannte ich so vor meinem jetzigen Partner auch nicht, ich habe mich
in vorherigen Beziehungen auch wertgeschätzt gefühlt, aber
irgendwie fehlte da was.

Und jetzt erst weiß ich was - dass man es mir auch mal sagt.
Sonst rutscht sowas schnell in die Selbstverständlichkeitsschiene ab.

Mein Partner bedankt sich sogar manchmal dafür, wenn ich
staubgesaugt habe, eben weil er es wertschätzt und wahrnimmt.

Und wenn er weiß, dass ich einen schweren Tag / Termin etc. hatte,
fragt er mich danach immer, wie es war und ob es mir gut geht.

Und das tut er auch nach neun Jahren noch und es ist keine Floskel.

Jemand der sowas nie kommunizieren könnte wäre als Partner für
mich schwierig.

Und ist es ja für Dich offensichtlich auch, da spielt es auch keine Rolle,
warum das so ist. Er ist erwachsen, grundlegend ändern wird er sich nicht mehr.

Ich würde vielleicht noch eine Weile versuchen, das zu kommunizieren, ohne
es ihm schlicht "anzutrainieren", denn das ist ja freudlos.

Ansonsten musst Du eben sehen, ob Du damit dauerhaft klarkommst.


LG, katzz