Mein Partner verdient mehr Geld -etwas lang-

Hallo ihr lieben,

so recht weiß ich eigentlich nicht was ich will?!

Zu uns, wir sind seit 2014 ein Paar, haben schon einige normale Höhen und Tiefen durch gemacht, Schicksalsschläge die ich immer wieder mit ihm durchstehen würde (Aber lieber niemals wieder so was).
Als wir uns kennenlernten waren wir noch jung, aber es war irgendwo immer klar, dass er mehr Geld als ich verdienen werde, das es so viel sein wird, warm mir damals nicht klar. Mein Partner ist Selbstständig und führt einen erfolgreichen Betrieb der Aufträge von großen Konzernen bearbeitet. Er hat 5 fest angestellte und je nach Saison 15-20 Zeitarbeiter.
Ich bin ein sehr unabhängiger Mensch, meine Mutter war alleinerziehend, ich musste schnell lernen auf eigenen Füßen zu stehen.
Alles kein Problem bis in mir der Kinderwunsch auf kam…
Jetzt stell ich mir schon die Frage wie es sein wird, er liebt Kinder über alles, das ist nicht das Problem. Aber zum Bsp Elternzeit wird er nicht wie ein Angestellter nehmen können, trotzdem weiß ich dass er sich jede Minute dir er kann für sein Kind nehmen wird. Ich würde nach der Elternzeit, wahrscheinlich nicht direkt VZ einsteigen. Also ergibt sich irgendwann eine finanzielle Abhängigkeit, wegen TZ, meiner Meinung nach. Er sieht es nicht so, denn wenn ich nicht wäre würde ja niemand auf das Kind aufpassen und er könnte nicht arbeiten. Also sei er genauso abhängig von mir (sehe ich Semi so).

Wie arrangiert ihr euch wenn einer viel mehr verdient ? Was war euch wichtig vor dem Kinderwunsch zu klären? Vlt schon Erkenntnisse daraus gezogen?
Vlt sind einige Selbstständige unter euch, die es schon hinter sich haben?


Manchmal wünschte ich mein Partner wäre normal. Er würde ein Jahr gehen und ich würde ein Jahr gehen, hinterher kann man immer nochmal gucken wer wie reduziert.
Möglicherweise ist das auch ‚meckern‘ auf hohem Niveau, falls sich jmd angegriffen fühlt, das war nicht meine Absicht!!
Ihm geht es nicht ums Geld, ich könnte ihn nach alles Fragen, aber ich wills nicht. Ich möchte niemals, dass mir jmd in so einer Richtung sagt nachdem Motto 'ich halt dich aus'! Schön öfters bei Bekannten mitbekommen.

Danke schon mal!

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Hi,
wie man die Alltagsausgaben regelt hängt sicher vom eigenen Empfinden ab. Da gibt es kein richtig und kein falsch, jeder muss für sich eine Lösung finde. Viel wichtiger finde ich jedoch nicht die Abhängigkeit jetzt, sondern deine Altersversorgung. Weniger Arbeit bedeutet weniger einsparen, weniger einzahlen, weniger Rente.. Das ist schon in der Ehe schlimm genug, da steht dir aber bei Trennung mindestens ein gewisser Ausgleich zu. Bei unverheirateten Paaren ist gegenüber dem Gesetz jeder für sich. In dem Sinne finde ich persönlich wichtig zu schauen, dass durch die Care Arbeit, die du leisten wirst, keine Einschnitte in deiner späteren Versorung hast. Geht z.B. über Ausgleichszahlungen, der Partner zahlt deinen Rentenbeitrag und solche Konstrukte

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Exakt das!

Es geht nicht darum, dass du es dir jetzt aussuchst, zu Hause zu bleiben und ihr evtl. von einem gemeinsamen Konto lebt, weil ihr euch die Arbeit teilt, er im Beruf und du zu Hause.
Das wäre leider sehr kurz und blauäugig gedacht, denn im Falle einer Trennung hättest du wegen der Jahre, die du zu Hause geblieben bist und der möglichen anschließenden Teilzeit eine erhebliche Einbuße bei der Rente (nicht nur wegen der fehlenden Arbeitsjahre, sondern auch wegen der ausgelassenen Karriereschritte). Zumindest ist eine Ausgleichszahlung von ihm nötig, die du dann bestenfalls in eine private Rentenvorsorge investierst bzw. anderweitig für deine Zukunft investierst. So viel solltest du dir selbst wert sein!
Leider nützt es dir nichts, wenn du es schönredest: "ich möchte ja bei meinem Kind sein, das ist es mir wert und auch viel Arbeit etc." (ja, SEHR viel Arbeit sogar, nur leider unbezahlt).

Bitte informiere dich gut, denn Altersarmut betrifft immer noch größtenteils Frauen!

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Hallo

Ja, kenne ich. Auch mit damals selbständigem Partner (heute Ehemann und Vater unserer Kinder).

Er war immer sehr großzügig und ich fühlte mich halb schlecht und die andere Hälfte von mir genoss es sehr 😁.

Ich beschloss für mich einen Grundsatz: Gewisse Kosten von mir trage ich selbst, auch wenn Kinder da sind. Dafür sorge ich einfach. Uns noch wichtiger: Ich kann jederzeit auf mich selbst schauen, dh unabhängig sein.

Mittlerweile hat sich das Blatt ein wenig gewendet. Er ist jung 'pensioniert' und ich arbeite VZ. Ich trage alle laufenden Kosten, währenddem er zB für die Investitionen im Haus sorgt.

So passt es seit Jahren für uns beide.

LG

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„Dafür sorge ich einfach. Uns noch wichtiger: Ich kann jederzeit auf mich selbst schauen, dh unabhängig sein.“

Wie genau meinst du ?

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Finanziell. Ausbildung, Weiterbildungen.. daß ich nicht weg vom Arbeitsmarkt bin. Mit anderen Worten: Daß ich für mich sagen kann, daß ich auf eigenen Füßen stehen kann, auch wenn er mal weg wäre. Das Abhängigkeitsgefühl wäre untragbar für mich. Ich will auch für meine Rente sorgen und tu ich auch.

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Hallo :)
Also bei uns gab es da gar keine Diskussion ,
Wir haben uns drüber unterhalten und es war klar, dass ich zuhause bleiben kann (aktuell noch 17.ssw also noch arbeite ich) und mein (dann bald) Mann weiter arbeitet. Gut er ist nicht selbständig und wird daher 2 Monate elternzeit gemeinsam mit mir nehmen.
Aber es ist klar, dass ich danach nicht Vollzeit arbeiten werde und er der Hauptverdiener ist.
Wir haben uns aber ja gemeinsam für das Kind und für das Leben so entschieden.
Ich möchte mich auch nicht aushalten lassen, sondern zu gegebener Zeit meinen Teil am finanziellen wieder dazu beitragen, das wird niemals so viel sein wie sein Beitrag. Dafür übernehme ich aber ja auch andere Dinge wie die Kinderbetreuung oder Haushalt/einkaufen, wo er dann nicht mehr so viel machen muss.
Er sagt immer so schön: du bist doch dann die Homebase-Leitung 😉

Alles gute 🍀

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Ach ja, das ist zwar scheinbar out, aber wir werden dann auch ein gemeinsames Konto haben 😉

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Das haben wir so wieso, jeder überweist Betrag X. Davon wir alles bezahlt, miete, essen ausgehen urlaub auto und etc.

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Freunde von mir halten es in ähnlicher Situation so: Der Part, der die Care-Arbeit übernimmt bekommt die Gehaltsdifferenz vom vollverdienenden Partner gezahlt.
Care-Arbeit ist halt auch ein Job.

So kann auch das sonstige Finanzgefüge gleich bleiben.

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Genau so! Die Rente darf ja nicht auf der Strecke bleiben, das vergessen viele.

LG, katzz

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Das Finanzgefüge bleibt nur dann gleich, wenn man auch in eine Rentenversicherung für beide einzahlt und eine Abmachung trifft (notariell!!) wie die fehlende Karriere im Fall einer Trennung kompensiert wird.

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Hi,
ich kenne das bei den Paaren im Bekanntenkreis so, dass die Frauen wegen der Kinder Teilzeit arbeiten und ansonsten gemeinsam gewirtschaftet wird. Urlaube, Garderobe, Autos, Pferde usw. werden zusammen finanziert. Wie das im stillen Kämmerlein aussieht, ob die Männer vielleicht doch mal eine Spitze bzgl. der Finanzen loslassen, weiß ich nicht.
Die Frauen sind insofern nicht abhängig, dass sie jederzeit aufstocken und sich dann selbst finanzieren könnten. Karrieren konnten so aber tatsächlich nicht gemacht werden, da sind dann unterm Strich natürlich schon finanzielle Einbußen da.

vlg tina

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Bevor ich in EZ gegangen bin, habe ich sehr sehr gut verdient, aber mein Mann noch ein gutes Stück mehr. Er arbeitet Vollzeit als Angestellter und nebenbei ist er noch Selbstständig. Elternzeit kommt für ihn daher auch nicht in Frage.

Also ich sehe es genauso wie dein Mann, wenn du nicht daheim bleiben würdest, müsste er entweder selber daheim bleiben oder eine Kinderbetreuung bezahlen. Gleiches gilt für den Haushalt, da müsste er dann auch selber alles machen, oder eben jemanden dafür einstellen. Daher ist er genauso von dir abhängig, nur würde ich das so nicht nennen. Ihr habt euch entschieden eine Familie zu gründen, daher sollte das einfach nicht mit solchen negativen Wörtern wie Abhängigkeit in Zusammenhang gebracht werden.

Wir machen es auf jeden Fall so, dass alle Geldeingänge auf ein Gemeinschaftskonto fließen und alle gemeinsamen Fixkosten und kosten fürs Baby davon gezahlt werden. Am Monatsende wird der Rest 50:50 verteilt zur freien Verfügung. Es spielt dabei keine Rolle wer wie viel Geld eingebracht hat, da wir eine Familie sind.

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Na, entweder legt ihr alles Geld in 1 Topf und jeder bedient sich, so wie er es braucht.
Oder dein Mann überweist dir monatlich die Summe X als Entschädigung fürs Kinderhüten.

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Hallo,

Wir leben nach dem Motto "Es gibt kein mein und deins sondern nur unser". Wir legen unser Geld zusammen und leben davon. Ab einen bestimmten Betrag reden wir über die Anschaffung, ansonsten kauft jeder was er will bzw. was wir benötigen. Ich zahle z. B. den Kleidungskauf für Kind mal von meinem Konto mal von seinem.

Wir sparen auch zusammen in einem Fondssparplan.

Geld und der Umgang damit war hier nie ein Problem, weil wir ins als Team und als Team wirtschaften und leben wir gemeinsam.

LG Morgaine

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Ich kann es verstehen.
Als wir das erste Mal versucht haben, schwanger zu werden, hätten wir beide gleich viel verdient. Wir hatten uns auf das 70/70 Modell geeinigt, bzw. in unserem Beruf ist 50/50 aus vielen Gründen sinnvoller. Später wollten wir bei besserer Betreuung beide wieder auf 100% aufstocken.

Wir mussten, auf Grund der psychischen Belastung für uns, den Wunsch pausieren. Seitdem hat sich die berufliche Situation seinerseits verändert. Er hat den Beruf quasi gewechelt und arbeitet jetzt 80% im Homeoffice. Diese Option ist ihm vertraglich zugesichert. Er sieht daher keine Notwendigkeit, mit Kind seine Arbeitszeit zu reduzieren, da er ja dann daheim sei und sich kümmern könnte. Versteht mich nicht falsch, es ist LOGISCH und finanziell absolut sinnvoll. Ich kann aber, da ich außer Haus sein muss, nicht mehr als diese 50% arbeiten, um ihm seine Arbeitszeiten dann ebenfalls zu ermöglichen.
Derzeit haben wir darüber tatsächlich einen Konflikt, auch, weil ich mir sicher bin, dass er den Aufwand unterschätzt und vermutlich doch auch reduzieren muss. Daheim sein und daheim sein sind halt zwei verschiedene Sachen.
Ich merke aber auch, dass es mich nervt, dass ich reduzieren müsste und er vermutlich nicht oder zumindest nicht so stark, weil es mich in eine "schwächere" Position bringt.

Wir haben keine gemeinsame Konten, daher werden wir da für uns eine Sonderregelung finden müssen. Da er ja auch Betreuung leisten wird, müssen wir das individuell besprechen.
Für euch finde ich den Vorschlag mit dem "Aufstocken" deines Gehaltes auf den vorherigen Zustand sehr sehr gut. Du hast dann quasi das gleiche Geld wie vorher, plus Kindergeld, das du fürs Kind ausgeben kannst.

Große Anschaffungen und Wocheneinkäufe bezahlt bei uns immer derjenige, der mehr Geld zur Verfügung hat.

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Ja genau so, würde ich es mir vorstellen, zumindest wenn beide angestellt und nicht zu tiefe einbüßen hat.

Na da würde ich erstmal abwarten, es ist ja kein easy going Baby und HO. Das stellt er sich glaube ich ein wenig zu stressfrei vor.
Wäre eins zu eröffnen keine Option? Ich bin total baff wie viele keins haben, auch unter meinen Freunden. Ich dachte, dass ist normal. Davon bezahlen wir alles, also jeder überweist Betrag X, grob überm Daumen Essen, Miete, Urlaub Versicherungen etc.