Ist es noch eine Ehe/Partnerschaft?

Grüße euch,

da in meinem Familienkreis und Freundes-/Bekanntenkreis keinen Rat mehr für mein Problem/e haben, wende ich mich an euch.

Zu mir:

Bin 28, verheiratet mit meiner Frau (24) seit fast 2 Jahren (insgesamt sind wir über 5 Jahre zusammen), unser gemeinsames Kind ist jetzt 1 Jahr alt.

Wie soll ich anfangen !?

Wir hatten vor mich aus gesehen, eine schöne Beziehung (vor der Ehe) mit Höhen und Tiefen. Aber das haben wir gemeinsam gemeistert und so kam es später zur Verlobung und 1 Jahr später haben wir geheiratet. Auch die Flitterwochen waren wunderbar und die beste Woche in meinem Leben mit ihr (Liebe, Sex etc.), denn wir kamen zu "dritt" wieder. Also alles perfekt und auch genau richtig gelaufen für unsere Partnerschaft.
Auch die ersten Wochen der Schwangerschaft waren super und freuten uns auf den neuen Lebensabschnitt.
Aber ab da verlief die Schwangerschaft überhaupt nicht gut. Denke auch ab diesen Zeitpunkt das es der Beginn der Negativspirale unserer Ehe bzw. Partnerschaft ist.
Meine Frau hatte ab da große Probleme mit der Schwangerschaft. Sie hatte große Angst, weil sie unser Kind nicht spüren konnte. Die Monate waren geprägt von vielen Aufenthalten in der Frauenklinik und engmaschigen CTG-Untersuchungen. Ich stand ihr immer bei (solange es Corona erlaubt hat). Wenn wir mal zu Hause waren, haben wir viel Zeit zusammen verbracht und viel geredet. Wir haben uns sexuell mehr eingeschränkt, aber wir hatten Alternativen zum Geschlechtsverkehr und haben auch in der Schwangerschaft Spaß gehabt und es hat uns abgelenkt vom Stress.
Einige Tage vor ET hat man entschieden, das unser Kind per Kaiserschnitt zur Welt kommt, um die Angst meiner Frau zu nehmen. Unser Kind war die ganze Zeit im Bauch sehr gut entwickelt und keine Beeinträchtigungen feststellbar.
Die Geburt lief gut und unser Kind war gesund auf der Welt.
Nachdem wir endlich zu dritt zu Hause waren, dachten wir, dass wir diese Tiefe auch geschafft haben und es langsam wieder Berg auf geht.

Leider kam es anders...

Eine Woche später wurde unser Kind schwach und apathisch. Nachdem wir beim Kinderarzt waren (wir sollten beobachten und wenn es nicht besser wird in die Kinderklinik) und meine Frau konnte nach dem Termin nicht mehr warten. Ich schlug vor gleich in die Kinderklinik zu fahren.
Leider musste meine Frau mit unserem Kind allein rein (wegen Covid).
Dann sah ich beide eine Woche lang nicht mehr.
Unser Kind wurde stationär aufgenommen und auf die Kinderintensivstation gebracht.
Meine Frau hat mich paar Stunden später angerufen und sie war am Ende. Unser Kind wäre laut dem diensthabenden Oberarzt fast gestorben und wir die richtige Entscheidung getroffen haben keine Sekunde zu verlieren.
Aber warum es soweit kam, konnte man uns bis heute nicht erklären...
Schlimm war es für meine Frau, den sie wurde von manchen Schwestern und von einer Assistenzärztin dafür verantwortlich gemacht und musste sich alles anhören etc.
Seit dem erkenne ich meine Frau nicht mehr wieder.
Die erste Zeit nach dem Vorfall war sehr intensiv, anstrengend und voller Sorge.
Aber es pendelte sich langsam eine Routine ein als Eltern und wir konnten langsam das Elternsein genießen.
Aber seit dem Vorfall, ist meine Frau für mich nur noch Mutter.
Ich bemerkte langsam, dass wir als Eltern da sind, aber als Ehepaar langsam runtergefahren sind.
Die Zärtlichkeiten (Küssen, Umarmungen, Kuscheln usw.) nahmen komplett ab.

Unsere junge Ehe hat seitdem einen schweren Knick. Wir streiten sehr viel.

Alles hat sich mehr oder weniger eingestellt.
Wir hatten seit der Geburt bis heute vielleicht 2-3 Mal Sex gehabt. Es fehlt mir sehr ja.
Aber ich finde es viel schlimmer das wir uns nicht mehr nah sind. Wir küssen uns nicht mehr, wir umarmen uns nicht mehr, wir kuscheln nicht mehr.
Unser Alltag ist geprägt von Reden, Streit etc.
Momentan haben wir auch andere Baustellen in unserer Ehe.

z.B. Sie wünscht sich ein Eigenheim, weil es ja viele ihrer Freunde/Bekannte haben und für unser Kind toll wäre. Ich bin auch dafür, aber wir haben momentan nicht die Möglichkeiten und ich möchte keinen langfristigen Kredit auf uns nehmen, bei der angespannten Situation in der Ehe.
Es belastet aber die Ehe und meine Frau versteht immer nicht, das es momentan nicht geht und zack, wieder großer Streit.

Es ist einfach zu viel für mich momentan.

Auf meinen Wunsch haben wir eine Paarberatung aufgesucht, um klar zu werden wohin es weitergeht als Ehepaar.
Ich bin auch bei einem Psychiater, weil es mir psychisch schlecht geht.

Ich möchte erstmal aufhören und erstmal eure Meinung hören.
Gern kann ich dann weitere Infos einstreuen.

Ich hoffe das nicht zu verwirrend ist. Wenn ja, entschuldige ich mich dafür und versuche offene Fragen zu beantworten.

Vielen Dank im Voraus.

LG

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Neben Mutter und Vater zu sein, gibt es beim Baby 24 Stunden am Tag Pflegearbeit sowie die Verantwortung.

Wenn du an dein Leben denkst, wieviele Stunden am Tag du für das Baby verantwortlich bist. Sagen wir mal wahrscheinlich großzügig 4 Stunden, dann muss dir klar sein, dass in den restlichen 20 Stunden am Tag deine Frau für das Kind verantwortlich ist und 20 Stunden am Tag Pflegearbeit übernimmt.

Damit kannst du davon ausgehen, dass ihr altes Leben - Interessen, Hobbys, Freunde - - fort ist. Sie ist Mutter. 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, das ganze Jahr.

Diese Verantwortung ist die aktuelle gesellschaftliche Erwartung und evtl auch das, was ihr im Krankenhaus entgegnet ist.

Wenn du mich fragst, wie du deine alte Frau wiederbekommst, dann wäre mein Vorschlag, übernehme außerhalb deiner Arbeit die Pflegearbeit fürs Kind zu 50%. Damit gibst du ihr ein Stück ihres Lebens wieder zurück und sie kann wieder mehr sich selbst sein. Bonus davon ist, du hast ein enges Band zu deinem Kind und weißt, was die Sorgen und Schwierigkeiten im Leben deiner Frau ist.

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Was den Zustand Deiner Partnerin angeht, können Dir andere Userinnen sicher bedeutend bessere Hinweise oder Ratschläge geben.

Ich finde es erstmal grundsätzlich super, dass Du eine Menge versuchst auch wenn man in Diskussion manchmal scheitert und es in Krach ausartet.

Das war eine extrem belastende Zeit und Ihr wärt nicht das erste Paar, dass mit der Geburt des ersten Kindes vor neuen Herausforderungen steht. Man ist nicht mehr Paar sondern zu Dritt. Zudem die gesundheitlichen Probleme des Kindes.

Einige Frauen aus meinem Bekanntenkreis sind nach der ersten Geburt auch zu solchen "Muttertieren" mutiert. Sorry für die wenig elegante Ausdrucksweise. Aber es war tatsächlich eine regelrechte Metamorphose, Meine Theorie ist ja, die Natur will das so, weil im Moment nur der noch sehr junge Nachwuchs zählt. Und deswegen schalten junge Mütter voll auf Mutter.

Ich kann Dir nicht sagen, wie lange dieser Zustand dauert aber er geht vorbei. Du musst viel Geduld aufbringen und nicht denken, dass sie nicht mehr liebt. Aber momentan ist für Dich kaum Platz in ihrer Welt. Wenn Du das durchstehst, mit ihr, werdet ihr u.U. sehr gestärkt aus dieser Phase hervor gehen.

Und immer dran denken: Für Deine Frau ist es momentan auch nicht leicht.

Betrachte es als eine Art Prüfung. Ich wünsche Dir die Kraft und die Engelsgeduld es durchzustehen. Es kommen auch wieder bessere Zeiten, kannst Du mir glauben!

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Ich möchte diesen Beitrag unbedingt unterstützen. Wir hatten keine so dramatische Situation und trotzdem bin ich oft genervt von meinem Mann. Manchmal ist mir sogar der Körperkontakt zu ihm über und das, obwohl ich ihn wirklich über alles liebe. Ich will damit nur sagen, dass ihr beide eine schlimme Zeit überstanden habt und es sicher noch etwas dauern wird, bis sie ganz überstanden ist.

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Hallo, danke für deinen Beitrag.

Magst du mir mehr davon berichten, warum das so ist zwischen dir und deinen Mann?

Lg

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Ich berichte dir gern mal aus der anderen Perspektive:

Niemals wird sich das Leben so drastisch verändern wie mit dem Elternsein.
Ich mag ungern diese Schiene fahren, denke aber, dass es für Mütter dennoch sehr viel "intensiver" ist als für Väter.
Ich habe mich selbst gar nicht erkantnt oder gefunden in der ersten Zeit mit Kind. Das war echt ne Heidenarbeit. Ich war völlig überfordert mit der Verantwortung für einen kleinen Menschen, mit meiner Rolle als Mutter, die mit meiner Vorstellung von mir als Mutter nur zu oft kollidierte, und mit de (verständlichen!) Wunsch meines Mannes nach seiner Partnerin.

Ehrlich, ich wusste oft genug nicht, wo mir der Kopf stand.
Ich denke, und das ist nicht böse, sondern eher sachlich-neutral gemeint, dass Männer sich davon nur schwer eine Vorstellung machen können, welche Wesensveränderung das mit sich bringt.

Ich denke aufgrund deiner Schilderung aber auch, dass da nichts verloren ist.
Such das Gespräch mit deiner Frau, aber BITTE nicht vorwurfsvoll. Denn Vorwürfe bekommt man als Mutter an jeder Ecke, nicht zuletzt sind wir auch viel zu ungnädig mit uns selbst.
Sag eher, was du dir wünscht und hab im Bestfall schon eine Lösung parat. Und zwar eine, die keine zusätzliche Denkarbeit für deine Frau erfordert.
Beispiel : du willst mehr Zeit mit ihr. Ein Babysitter könnte helfen. Das ist die mitgebrachte Lösung.
Such DU nach Möglichkeiten, wo es Babysitter gibt: Familie, Freunde, Apps.
Ansonsten ist das nur wieder eine weitere Aufgabe auf der endlosen To-Do-Liste einer Mama.

Wenn du vorbereitet bist, guten Willen zeigst und auch selbst Anteil nimmst an den erforderlichen Aufgaben, dann wird das Gespräch sicher hilfreich. Versuch Ich-Botschaften.
"ICH wünsche mir sehr, wir hätten wieder mehr Zeit füreinander" klingt ganz anders als "Wir kuscheln doch gar nicht mehr!" , oder? 😁

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Wie ist denn der psychische Zustand deiner Frau?
Hat sie nix abgesehen vom Kind? Arbeit, Hobbies?
Was ist denn mit dem Kind passiert, dass von alles super bis Intensivstation so wenig Zeit vergeht, aber nach einer Woche KH ist das Kind wieder topfit? Irgendwas kommt mir da komisch vor.
Vielleicht kannst du etwas mehr erzählen?

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Ich hatte die gleichen Gedanken.

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Hey, danke für dein Schreiben und würde deine Fragen gerne beantworten.

Wie ihr psychischer Zustand ist kann ich schwer sagen. Mein Psychiater meint sie hätte eine Angststörung. Und bei der Paartherapie ist es noch nicht erkennbar.

Sie ist seit dem Beschäftigungsverbot (relativ schnell nach Beginn der Schwangerschaft) bis Anfang Mai 22 zu Hause und geht dann wieder in Teilzeit zur Arbeit. Denke das fehlt ihr auch schon im Alltag.
Was mich etwas ärgert aber auch traurig macht, dass ich ihr gerne auch Zeit für sich geben kann, um mit Freundinnen, Arbeitskollegen uvm. zu unternehmen.
Aber leider traut sie mir unser Sohn nicht mal für ein paar Stunden an...
Warum sie solche Vorbehalte hat, keine Ahnung. Ich kümmere mich auch um mein Kind, aber ich kann es ihr nicht zeigen, weil sie konsequent es ablehnt.

Warum unser Kind apathisch geworden ist, kann ich nicht sagen. Auch im Entlassungsbreif der Kinderklinik steht keine Diagnose, was es näher beschreibt.
Man ist eben vorsichtig rangegangen mit unserem Kind und meine Frau haben sie wohl nicht einfach gemacht. Ich denke das die Klinik kein Risiko eingehen wollte und meine Frau nochmal richtig angeleitet wird.
Aber da waren leider zu wenig gute Schwestern und Ärzte (meine Frau war froh, wenn die da waren) für sie da. Sie wurde eben von den meisten fertiggemacht und eine Assistenzärztin meinte, ob ich sie nicht richtig damit umgehen kann usw...
Also erst diese Nahtoderfahrung unseres Kindes und dann das Trauma mit dem Personal...
Es war Gott sei Dank der bislang einzige stationäre Aufenthalt und unser Kind geht es wunderbar.

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Hi,
puuh, die Geschichte von eurem Kind, insbesondere auch die Behandlung in der Klinik durch das Personal und nicht in der Lage zu sein, wegen der Pandemie das zusammen durchstehen zu können, hätte mir damals beim ersten Kind als gestandene Frau auch zu schaffen gemacht. Wahrscheinlich hätte ich den Leuten dort aber schon ganz anders gegenübertreten können, weil eben viel lebenserfahrener. Deine Frau ist ja noch sehr jung, ich kann mir gut vorstellen, dass das schon traumatische Erfahrungen für sie waren, die hinterlassen Spuren. Hat sie Hilfe? Bist du dazu in der Lage?

vlg tina

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Hallo Tina,

Hilfe hat sie familiär von ihrer und meiner Seite und durch die Paartherapie.

Auch die Paartherapeutin meint, das es schon posttraumatische Belastungen sind.

Wenn du noch Fragen hast, lass es mich wissen.

Lg

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deine Frau sollte sich dringend Hilfe suchen, und ein Haus muss man bezaheln können, das geht mit einem Einkommen eher nicht, ist sie bereit etwas dafür zu tun, oder erwartet sie nur
Ihr seid noch so jung, ich sehe das immer sehr probelematisch, weshalb ist sie so streitsüchitg, was sagt sie dazu?

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Hallo,

Meine Frau ist von mir momentan schnell genervt und reicht leider wenig und schon bin ich die Nervensäge.

Und sobald ich mal was besser mache und unser Kind es toll finde als bei ihr, dann steht auch da hin und wieder der Haussegen schief.

Mit Reden komme ich zu wenig an sie heran.

Wenn du noch weitere Fragen hast, lasse es mich wissen.

Lg

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Hallo, eine Woche Klinik mit einem kranken Kind, arschigem Krankenhauspersonal, dem fürchterlichen Essen, der Schlaflosigkeit und der Angst, dass das Kind stirbt, kann einen schon aus der Bahn werfen.

Es klingt für mich nach einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Ich habe sowas nach der Geburt erlebt und kann diese eine Klinik nicht mehr betreten, ohne komplett auszurasten.

Ich würde deiner Frau zu einer Therapie raten und dir zu mehr Verständnis, es war bestimmt schrecklich für sie.

Mein Sohn ist jetzt schon bald erwachsen, aber ich war seitdem nur noch einmal über Nacht mit ihm im Krankenhaus, das mache ich nie wieder. Die 3 Wochen nach der Mandelentzündung haben der Vater, der Stiefvater und der Patenonkel abwechselnd übernommen, glücklicherweise war das noch vor Corona.

Ich wünsche euch alles Gute und das nächste Mal solltest du das auch mal ausprobieren, wie es so als Begleitperson auf dieser Kinderstation ist.

PS: von meinem ersten Mann habe ich mich tatsächlich getrennt, weil die Wohnsituation unerträglich war. Es gab vorher schon viele andere Probleme, aber da hat es mir dann gereicht. Da müsst ihr einen Kompromiss finden!

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Hallo erstmals!

Ich und mein Mann haben auch sehr viel durchgemacht. Die erste Schwangerschaft war von Anfang an leider eine Katastrophe.
Man vermutete am Anfang eine Eileiterschwangerschaft. Beim nächsten Termin war es doch eine normale intakte Schwangerschaft. Bei der nächsten Kontrolle meinte meine Frauenärztin, ich müsse zu einem Spezialisten für ungeborene Kinder. Unser Baby wächst nicht mehr normal weiter. Schock!!!! Nach dem Besuch beim Spezialisten wurde ich engmaschig kontrolliert und uns wurde gleich am Anfang gesagt, liebe Frau ...., ihre Schwangerschaft wird leider keine 40. Wochen dauern. Wenn wir es bis zur 30. Schwangerschaftswoche schaffen, wäre es super. Ich war auch ab dem 3. Schwangerschaftsmonat krankgeschrieben. Das war psychisch sehr schwierig für mich. Man hat so viele Ängste, etc.
Mittlerweile war ich in der 29. SSW und wir waren total happy es soweit geschafft zu haben, aber frag lieber nicht wie viel Ängste wir durchstehen mussten. Eines Tages bekam ich re.- seitig am Oberbauch Schmerzen. Ich dachte ok das Baby liegt vielleicht blöd. Die Schmerzen kamen und gingen, 3 Tage lang. Dann sagte mein Mann er will jetzt wissen was los ist und wir sind ins KH. Die diensthabende Gynäkologin teilte mir mit, nachdem ich ihr meine Beschwerden geschildert habe, sie habe einen Verdacht möchte zuerst aber den Blutbefund abwarten. Tja leider bestätigte sich der Verdacht der Ärztin, dass ich eine schwere Schwangerschaftsvergiftung hatte. Es wurde nochmals Blut abgenommen. Sie meinte 1 Stunde warten wir noch ab, wenn es sich nicht bessert Kaiserschnitt. Wir waren wie gelähmt. Das Baby ist doch noch viel zu klein, unreif, usw.
Leider verschlechterte sich mein Zustand sehr stark uns sehr schnell. Auf einmal kamen Pfleger, Ärzte reingestürmt. Kompressionsstrümpfe wurden mir angezogen, Aufklärung für den Kaiserschnitt gemacht. Wir waren beide schockiert.
Ich bekam eine Vollnarkose, da dass Baby sofort geholt werden musste. Not-KS.
Ich lag danach 24 Stunden auf der Intensivstation. Meine Leberwerte waren total im Keller. Ich hatte aber dennoch Glück im Unglück. Ich hätte sterben können wurde uns danach berichtet.
Unsere Tochter machte es sehr gut auf der Kinderintensiv. Sie atmete toll usw.
Am 4. Lebenstag bekam sie eine Blutvergiftung an der sie leider verstarb.
Ich kann dir eines sagen, wir waren fertig mit der Welt. Unser erster Kind, gestorben.
Wir hatten danach eine schwierige Zeit. Jeder trauert anders.
Wir sind aber durch die schwierige Zeit noch mehr zusammen gewachsen und uns bringt nichts mehr auseinander.
Ich möchte dir damit sagen, pass auf, dass du dich selber nicht verlierst und deine Frau braucht Hilfe.
Ich finde auch die Reaktion von deiner Frau sehr daneben, bzgl. Eigentum. Deine Einwände sind vollkommen berechtigt.
Vielleicht habt ihr zu verschiedene Pläne für die Zukunft.

Wenn beide für die Ehe kämpfen ist das in Ordnung und sollte auch so sein aber wenn ich merken würde mein Partner geht in eine andere Richtung würde ich ihn ziehen lassen. Verbiegen tue ich mich für niemanden.

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Mein aufrichtiges Beileid ❤️ das tut mir so leid für euch 😢
Es ist schön das ihr es geschafft habt da zusammen durchzugehen und zusammen haltet ❤️

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Dankeschön

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Hallo,
erstmal tut es mir leid, was ihr in der ersten Zeit ertragen musstet. Die Sorge um euer Kind muss traumatisch gewesen sein
Allerdings war mein 1. Gedanke, dass deine Frau ein zugrunde liegendes psychisches Pronlem haben könnte. Ist sie jemals in psychotherapeutischer Behandlung gewesen? Es passt für mich nicht zusammen, dass bei einem Baby nachweislich in der SS alles gut war (wie du schreibst), deine Frau aber eine schwere Schwangerschaft hatte und ihr Baby nicht spüren konnte (?), ständig in der Klinik war. Hat sie irgendwelche körperlichen Einschränkungen? Ansonsten klingt das für mich nach einer Art Angststörung.
2. Auffälligkeit: Das Drama mit eurem Baby 1 Woche nach Geburt. Das muss Horror gewesen sein. Haben Die Ärzte denn keinen Verdacht, woran das gelegen haben könnte? Nicht mal annähernd? Welche Vorwürfe wurden deiner Frau vonseiten des Krankenhauses gemacht? Tut mir leid, dass ich nachhake, aber das kommt mir sehr seltsam vor.
Eure Eheprobleme kommen mir vor dem Hintergrund ehrlich gesagt nebensächlich vor. Ich hoffe, dass ist jetzt nicht zu verletzend, aber ich sehe das so. Ich hatte mit meinen Partner bestimmt 1,5 jahre keinen Sex (SS, Stillzwit usw.) und wenig körperliche Nähe. Alle Energie ging in das Baby und ich war hormonell einfach komplett auf Mama programmiert. Insofern finde ich das nicht abnormal. Mein Partner hat das akzeptiert und sich dahingehend zurück genommen, ist allerdings auch psychisch stabil. Es ist gut, dass du zu einem Psychiater und ihr zur Paarberatung geht.
LG

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Also ich habe es so verstanden, dass anfangs alles gut war in der Schwangerschaft und dann im Laufe der Schwangerschaft gekippt ist.

Baby nicht spüren gibt es wohl wirklich. Bei zwei mir engen Frauen war es so, dass bei einem Kind (jeweils von mehreren) das Kind nicht zu spüren war. Schwangerschaft war bekannt. Lage des Kindes und Lage der Plazenta waren mit die Ursache. Bei einer wurde nur engmaschiger kontrolliert. Immer mit Option sofort ins Krankenhaus zu müssen, bei der anderen wurden aus engmaschigen Kontrollen engmaschige Krankenhausaufenthalte.
Klinikpersonal war freundlicher.
Beide Väter haben voll unterstützt.
Eine hat es leichter weggesteckt, weil Untersuchungen ja soweit ok waren; ihr Gefühl war meistens gut; Unsicher war sie trotzdem sehr, weil es anders verlief, Kind nicht spüren etc.. Mit Vorsicht aber ok. Die andere hatte länger damit zu kämpfen. Auch oder bes. dann, wenn Ärzte ihr nicht glaubten. Ein Arzt sagt: alles in Ordnung. Der nächste schiebt Panik und Krankenhaus alles rauf und runter, der dritte im KH sagt: gut dass sie gekommen sind, aber .... da war es gut .... diese Untersuchungen überflüssig, aber lieber mehr als weniger usw.
Beide konnten mit ihren Partnern sprechen und beide wurden von ihren Partnern unterstützt. Bzw. die Väter der Kinder sprachen von sich aus mit anderen z.B. Krankenhausseelsorge oder Freunden mit Frühchen, hatten selbst Angst um ihre Kinder.

Bei einer anderen Freundin, bald nach der Geburt deswegen alleinerziehend, war es so: Horrorgeburt. üble Probleme. Usw. sie brauchte danach deswegen psychische Unterstützung. Laut EX-Partner war alles gut, er hatte nicht verstanden, warum sie keinen Sex wollte, ok, Kind war zwar im Krankenhaus, aber hey, Sex geht ja trotzdem, man(n) vermisst das ja. Gespräche mit Mediator hatten das Ziel, wann er wieder Sex bekommt, also körperliche Nähe auch.
Verständnis oder mal sich mehr ums Kind kümmern, mal fragen, wie es dem Kind gesundheitlich geht etc. Fehlanzeige.

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Hallo und danke für dein Schreiben.

So viel ich weiß, ist die Paartherapie ihre 1. Begegnung mit Psychologie. Sonst hatte sie keinen gebraucht.

Warum unser Kind apathisch geworden ist, kann ich nicht sagen.
Auch im Entlassungsbreif der Kinderklinik steht keine Diagnose, was es näher beschreibt.
Man ist eben vorsichtig rangegangen mit unserem Kind und meine Frau haben sie wohl nicht einfach gemacht.
Ich weiß auch nicht was passiert ist, weil ich durch Corona kein Besuchsrecht hatte.
Ich denke das die Klinik kein Risiko eingehen wollte und meine Frau nochmal richtig angeleitet wird.
Aber da waren leider zu wenig gute Schwestern und Ärzte (meine Frau war froh, wenn die da waren) für sie da.
Sie wurde eben von den meisten fertiggemacht und eine Assistenzärztin meinte, ob ich sie nicht richtig damit umgehen kann usw...
Also erst diese Nahtoderfahrung unseres Kindes und dann das Trauma mit dem Personal...
Es war Gott sei Dank der bislang einzige stationäre Aufenthalt und unser Kind geht es wunderbar.