Vaterschaftstest?! - BITTE UM HILFE 🥺

Schreibe hier für einen guten Freund.
Er sitzt neben mir und er wünscht sich noch ein paar Meinungen.

Er ist seit einem Jahr mit einer Frau zusammen. Sie ist schwanger und bekommt nächsten Monat ein Kind.
Sie meint es wäre seins.
Er wünschte sich schon Jahrelang Kinder, hatte aber nie die Chance welche zu Zeugen da seine Diagnose AZOOSPERMIE ist.

Zum Zeugungszeitpunkt ist seine Freundin leider 2-Gleisig gefahren und hatte Sex mit einem anderen Mann. Teilweise lagen zwischen den Liebes-Akten nur einige Stunden oder ein Tag.

Sie meinte es würde nur er in Frage kommen, rein rechnerisch.

Er hat den kompletten Ausbau des Kinderzimmers übernommen und glaubt ernsthaft das es sein Kind ist.

Ich sagte Ihm das es nicht sein Kind ist. Aber er will es trotz der Diagnose nicht wahr haben.

Wir haben beide Angst das er nachher für ein Kind zahlt, was nicht seins ist. Er hat schon viel investiert. Ich habe auch Angst um Ihn das er da nachher aus der Nummer nicht rauskommt und nachher hohe Anwalts und Gerichtskosten hat, die er sich nicht leisten kann.

Kann er irgendwie nach der Geburt einen wirklich SICHEREN Vaterschaftstest aus der Apotheke machen?! Einer der auch was taugt?
Oder habt ihr irgendwelche anderen Ideen?

Er möchte gerne wenn das Kind auf der Welt ist einen Vaterschaftstest machen, sagt er, wir haben nur leider keine Ahnung, welche es gibt, welche gut sind und vor allem sicher und vielleicht hat hier ja schon jemand Erfahrungen gemacht und würde diese mit uns teilen.

Vielen Dank im voraus.

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Hey!

Ich bin bei dir, mit einer Azoospermie ist die Vaterschaft eher unwahrscheinlich.
Selbst, wenn der Sex mit 3 Tagen Abstand gewesen wäre und erzeugungsfähig wäre, würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen. Spermien überleben locker 5 Tage.

Ich würde an seiner Stelle einen offiziellen Vaterschaftstest machen, der über das Familiengericht angeordnet wird. Gleichzeitig kann er ja nochmal ein Spermiogram in Auftrag geben und das dann beim Gericht vorlegen. Die Mutter müsste auf Anerkennung der Vaterschaft klagen, soweit ich weiß.
Ihm ist hoffentlich klar, dass er nicht nur für das Kind unterhaltspflichtig wäre, sondern auch gegenüber der Mutter in den ersten 3 Jahren nach der Geburt. Deswegen sollte er auf jeden Fall (!) die Vaterschaft nicht anerkennen.

Den Test aus der Apotheke wird kein Gericht anerkennen- da könnte getrickst werden. Deswegen: er soll sich entweder einen Anwalt nehmen und sich beraten lassen- oder direkt mit negativem SG zum Jugendamt gehen.

Liebe Grüße
Schoko

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Die Klage müsste von der Mutter kommen- ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob er auf Kosten sitzen bleibt, wenn sie ihn verklagt?
Außerdem würde ich einen Anwalt fragen, ob es überhaupt zu einer Verhandlung samt Vaterschaftstest kommt, wenn er die gesammelten SG vorab einreicht, die allesamt eine Azoospermie befunden.
Er soll sich juristisch beraten lassen. Aber ich gehe davon aus, dass alles günstiger ist als 3 Jahre Unterhalt für die Mutter und im Worst Case 25 Jahre Unterhalt fürs Kind, bis zum Ende des Studiums.

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Einen zuverlässigen Heimtest gibt es nicht, das sollte auch jedem bewusst sein.

Da muss man sich schon an Labore wenden, zumal nur diese rechtlich gelten.
Und es bedarf der Zustimmung der Mutter - auch sonst gelten die Tests nichts und dad wird sogar geahndet.

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Ich würde DRINGEND dazu raten.
Kann beim Hausarzt gemacht werden und geht dann ins Labor. Hat ein Bekannter von mir auch auf diesem Weg gemacht
Wie sicher die aus der Apotheke sind kann ich Dir leider nicht sagen.

Dein Arzt kann Dir da auch mehr zu sagen.
Alles Gute!

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Ein Vaterschaftstest im Labor erscheint mir als die beste Lösung. Einen Selbsttest würde ich nicht machen, weil ich nicht weiß wie zuverlässig die Dinger sind und wahrscheinlich vor Gericht keine Aussagekraft haben.

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Ein Selbsttest nutzt ihm nichts. Ein Bekannter nahm sich einen Anwalt, bestritt die Vaterschaft und das Gericht ordnete den Test an. Bingo - er war nicht der Vater.
LG

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Mein Mann hat auch Azzospermie. Es gibt Weltweit laut Kinderwunschklinik keinen Fall wo ein Kind natürlich gezeugt wurde nach dieser Diagnose. Wir nehmen jetzt Ausnahme Fälle aussen vor wo man die Samenleiter noch retten konnte oder Medikamente waren Spiel ect.
War dein Freund schon beim Spermiogram? Also jetzt inzwischen? Wenn da nix gefunden werden konnte und er dann wirklich der Vater muss er das unbedingt einer Klinik melden. Er wäre damit wirklich wichtig für die Forschung.

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Er sollte daran denken, dass man nicht selten bereits über die Blutgruppen von Vater und Kind eine Vaterschaft zuverlässig auschließen kann. Das kostet nichts und man kann es direkt nach der Geburt feststellen lassen. Dann kann er die Vaterschaft guten Gewissens ablehnen, da braucht es dann auch von seiner Seite kein Gericht. Dasselbe gilt ebenso für den anderen potentiellen Vater.
Ansonsten bleibt der oben erwähnte offizielle Weg.

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Hallo Mike,

Dein Freund sollte zunächst auf keinen Fall die Vaterschaft anererkennen, bzw. keinesfalls die Vaterschaftsanerkennung unterschreiben.
Diese stellt eine freiwillige Willenserklärung dar, zu der er durch die Mutter nicht gezwungen werden kann.
Mit dem Moment der Beurkundung wäre eine Vaterschaftsanerkennung bindend.
Dein Freund sollte also erstmal gar nichts machen und die Vaterschaft quasi ablehnen.

Die Mutter könnte dann nach der Geburt des Kindes zum Jugendamt gehen, für das Kind eine Beistandschaft beantragen und im Zuge derer kommt es im Namen des Kindes zu einem gerichtlichen Verfahren zur Feststellung der Vaterschaft. Das Gericht ordnet im Zuge des Prozesses ein Abstammungsgutachten ( DNA-Test) an, der die Vaterschaft sicher feststellt. Die Proben werden unter neutralen Zeugen entnommen.
Der leibliche Vater trägt die Prozesskosten und dann natürlich auch alle Pflichten für sein Kind, nachdem die Vaterschaft festgestellt wurde.

Dein Freund sollte also erstmal abwarten und NICHTS machen, vor allem nichts unterschreiben. Er wird angeschrieben, falls die Mutter juristische Schritte in die Wege leitet. Dann erst sollte er sich an einen Anwalt wenden und evtl. ein Spermiogramm machen lassen ( wenn dieses eingefordert wird).
Vorab sollte er sich also nicht „verrückt“ machen oder Geld für Tests ausgeben ( die nicht verwertbar sind).

Allerdings gibt es ja noch eine „menschliche“ Seite.
Du schreibst als Freund, der sich Sorgen macht…wie denkt denn der mutmaßliche Vater darüber?
Vielleicht möchte er ja der rechtliche Vater sein, vielleicht sieht er das als Chance, trotz seiner Krankheit ein Kind zu haben?
Erkennt er die Vaterschaft an, ist er der rechtliche Vater. Eingetragen und verbindlich.

LG
Cersei

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Hat er denn die Vaterschaft (und das Sorgerecht) schon beim Jugendamt anerkannt?