Metapher

Hallo, mein zweiter Beitrag hier!
Meine Situation ist folgende: Mein Freund und ich, beide Anfang 20, seit einem Jahr zusammen. Wir haben uns auf dem Hof, den er mit seiner Familie gepachtet hat, kennengelernt. Der Hof ist seine große Leidenschaft und sein Lebenswerk. Seit fast 1 Monat gibt es immer wieder Krisen in unserer Beziehung. Er arbeitet mit seinem Vater auf dem Hof, manchmal von 3 Uhr morgens bis 9 Uhr nachts. Er arbeitet sehr hart für seinen großen Traum. Nun das Problem: Auch mein Traum war es schon immer mal einen Hof zu haben. Und auch ich habe unabhängig von ihm, meine Ideen und Vorstellungen die ich mal umsetzen möchte. Der Besitzer des Hofes, mein Onkel, denkt darüber nach uns beiden mal den Hof zu überschreiben. Vom Vater ist der Satz gefallen: Wenn ihr zusammenbleibt, gehört euch das alles mal.
Vor einiger Zeit wollte ich mit meinem Freund konkret über die Zukunft (des Betriebes und uns als Paar sprechen). Ich habe Dinge angesprochen, die ich dann im Betrieb gerne umgestalten möchte (es geht nicht um grundlegende Dinge, z.B. manches weniger arbeitsaufwändig gestalten,..). Das hat ihn sehr beleidigt. Nach einiger Diskussion sagte er, er werde für mich auf dem Hof nichts ändern.
Ich denke sehr gerne in Metaphern und denke darüber nach ihm meine Situation so zu schildern:
Wir hatten beide lange bevor wir uns kennenlernten, den Wunsch ein Haus zu bauen. Für mich war dieser Wunsch immer in weiter Ferne. Ich lernte dich kennen, da hast du gerade das Fundament deines Hauses gegossen. Ich habe dich unterstützt dein Haus zu bauen so gut ich konnte. Und du hast das Haus auch immer mit einem Gedanken an mich gebaut. Jetzt ist das Haus fertig, du hast es eingerichtet so wie du möchtest. ABER: sobald auch mein Name auf dem Klingelschild steht, möchte ich das Haus mitgestalten können, ich möchte mich selbst im Haus sehen, auch mich verwirklichen können. Der Bauherr wirst immer du bleiben. Ich möchte nicht das du das Haus nochmal abreist, und so baust wie ich möchte. Du bist die Grundmauer, das Dach, ich bin die Dekoration. Nur weil ich eine Wand farbig streichen möchte, verändert sich die Mauer nicht.
Es ist so, als ob ich in ein vorgefertigtes Haus einziehen müsste, und alles was ich tun darf ist die Zahnbürste neben das Waschbecken legen, aber alles andere darf ich nicht anfassen.

Versteht ihr meine Metapher? Findet ihr meine Gedanken falsch? Bitte um Eure geschätzte Meinung. :)

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Ihr seid erst ein Jahr zusammen, habt schon eine Krise.

Ich finde nach nur einem Jahr willst du ein bisschen viel. Mach mal langsam.

Ich verstehe die Metapher, finde sie aber nicht schön und bin mehr für klare Worte. Die hast du benutzt und er will nicht anders. Was soll denn da so was schwulstiges dran ändern?

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Er ist so festgefahren in diesem Thema und fühlt sich so als würde ich hinterfragen was er tut. Ich dachte, es hilft wenn ich in einem anderen Kontext über mein Problem spreche.

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Er ist zu "dumm" und du wirst das, Nachsehen haben.

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Hey!

Ich verstehe die Metapher- aber ist dein Freund dazu auch in der Lage?

Ich frage mich, wie dein Freund in der Konstellation beleidigt sein kann- immerhin ist der Besitzer dein Onkel. Oder ist dein Freund dein Cousin und der Hof eigentlich sein Erbe, von dem du profitieren würdest?

Liebe Grüße
Schoko

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Naja er meint ich müsse lernen zu verstehen warum dies und jenes so ist. Ich war schon mal sehr aufbrausend, ich meinte ich möchte eine Tierart nicht auf dem Hof haben und mehr Zeit für uns haben. Die Art in der ich es gesagt habe, war falsch, aber dafür habe ich mich aber schon oft entschuldigt und eingesehen.

Nein es ist nur mein Onkel, sie sind von weiter her hier her gezogen. Wir sind nicht verwandt ;)

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Dann verstehe ich nicht, wieso er sich so aufplustert, wenn es eigentlich um deinen Familienbesitz geht. Ich kenne einige Bauernfamilien, in denen penibel darauf geachtet wird, dass die angeheiratete Schwiegertochter nicht im Grundbuch steht. Aber hier wird er beleidigend, wenn du Pläne für die Zukunft des Hofes deines Onkels machst?
Ich finde übrigens, dass unter diesem Aspekt auch die Metapher nicht stimmt. Wieso sollte er die Grundmauer und das Dach des Hofes sein und du bloß Dekoration? Als Grundmauer sehe ich da eher dich und würde mein Licht an deiner Stelle nicht unter den Scheffel stellen.

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Metapher hin oder her, an deinen anderen Beitrag kann ich mich auch noch erinnern. Die Situation ist einfach so, dass er am Betrieb nichts (für dich) ändern möchte. Und dir passt das nicht. Ob zu einem Landwirt die Ebene der Metapher-Kommunikation passt, wage ich eher zu bezweifeln.

Es kommt für mich generell stark darauf an, wie du deine Wünsche, den Hof umzugestalten, einbringst. Zurecht finde ich tatsächlich, dass du da mitbestimmen solltest, wenn ihr beide euer Leben dort verbringt. V.a. wenn du sagst, es wäre auch dein Traum.
Ist es wirklich auch dein Traum oder könntest du dich von der Arbeit auf dem Hof ebensogut fern halten, und ihn das alles machen lassen? Hast du einen Vollzeitjob? Denn eine Lösung wäre, dass du ihn einfach machen lässt und du dich um deine eigenen Träume anders kümmerst. Denn dein Ziel ist momentan, ihn dazu zu überreden, dich mitbestimmen lassen. Aber er möchte eben nicht.

Ich habe starke Zweifel, was entweder eure Kommunikation angeht, sein Bewusstsein für Veränderung oder eure Beziehung. Irgendwo hier hakt es vielleicht:
Hast du ihm deine Gefühlslage schon mitgeteilt, ohne ihm zu erklären, was du auf dem Hof gerne hättest? Hast du auch mal versucht, ihn und seine Argumente ernst zu nehmen? Und nicht nu deinen Kopf durchzusetzen?
Ist er generell gegen VEränderung und wie groß ist eure Liebe eigentlich wirklich? Dass er auf so stur macht, also entweder ist er so oder er stellt sich keine Beziehung mit dir in der Zukunft vor.

Vielleicht musst u ihn einfach machen lassen, wie er es will, wenn es nunmal sein Hof ist und deine eigenen Wege gehen. Aber jetzt ständig darum kämpfen, auch mitreden zu dürfen, wäre mir zu blöd und ich würde mich fragen, was ich eigentlich im Leben wirklich will. Vielleicht einen anderen Mann.
Denn so Probleme nach 1 Jahr schon zu haben, bedeutet gar nix gutes,. Eigentlich solltet ihr noch auf Wolke 7 schweben.

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Wenn ich mich vom Hof und von der Arbeit fernhalte, halte ich mich auch von meinem Freund fern. Wir würden uns selten sehen, wenn wir uns nur treffen wenn er Zeit nur für mich hat. Und ich arbeite gerne mit, ich finde viele Dinge die passieren gut. Aber ich möchte eben die Möglichkeit sehen, mich (irgentwann) einzubringen und meine Ideen umzusetzen.

Ohne konkrete Beispiele habe ich noch nicht mit ihm gesprochen, ich habe gesagt: das möchte ich so nicht. Dass das nicht okey war, verstehe ich. Meine Gefühlslage wollte ich ihm eben so mit dieser Metapher näher bringen. Aber ich bin mit unsicher ob das eine gute Idee ist.

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Dazu kommt ein sehr autoritärer Vater. Mein Freund erzählt mir oft was sein Vater ihm alles an den Kopf wirft, er hat mir schon mal gesagt ich könne heute nicht kommen, weil sein Vater so sauer ist.

Deshalb habe ich ihn auch gefragt, wie involviert sein Vater in Zukunft bleiben soll. Denn ich kann meine Freund nicht mind. Einmal die woche traurig sehen, weip sein Vater zornig ist. Ich wollte mich und ihn eigentlich etwas von seinem Vater loslösen. Aber er sagte dann: mein Vater wird so wie jetzt auch auf dem Hof arbeiten, mitbestimmen.

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Warum genau überschreibt dir dein Onkel nicht den Hof, sondern jemand anderem?

Zu deiner Frage: Männer brauchen Klartext, mein Mann ist sehr intelligent, er würde es trotzdem nicht kapieren. Du musst dir ganz genau überlegen, was du willst, konkrete Dinge, dann sagst du es ihm. Eines nach dem anderen.

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Dasselbe dachte ich auch gerade 😎 ich wüsste gerade auch nicht, welcher Mann meiner Familie hinter die Metapher steigt.....oder steigen wollte.
Mein Mann hätte mich wohl gefragt, ob ich nicht einfach sagen kann, was ich will.
LG

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Überschrieben ist er noch nicht, momentan ist er von seiner Familie in Pacht. Wir haben noch nie konkret darüber gesprochen, ob wann wie wem, das passieren wird.

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Hat Dein Onkel keine näheren Verwandten? Du schreibst, Du hättest mit ihm wenig Kontakt gehabt, bis Du mit Deinem Freund zusammengekommen bist. Ich vermute eher, Dein Onkel meint den 'Hof verkaufen' statt überschreiben. Ansonsten ist der Ärger mit potentiellen Erben schon vorprogrammiert.
Momentan ist es so, dass Dein Freund und sein Vater nunmal die Pächter sind. Und sie haben den Betrieb bestimmt nicht mit dem Gedanken an Dich aufgebaut, sondern so wie es für die beiden am Besten passt. Du bist erst später dazugestossen. Und schon nach einem Jahr möchtest Du dem Betrieb Deine Handschrift aufdrücken, weil Du auch von einem landwirtschaftlichen Betrieb träumst. Hast Du ausser dem Traum irgendwelche Expertisen in Sachen Landwirtschaft? Welche Tiere gehalten werden und welche nicht, ist nicht mit Farbe an einer Wand zu vergleichen. Das ist eher Mauern versetzen (um in Deiner Metapher zu bleiben). Ich kann Deinen Freund schon verstehen, dass ihm diese Art der Einmischung zu weit geht.

Grüsse
BiDi

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Ich möchte nicht jetzt nach einem Jahr etwas ändern. Dazu habe ich nicht das Recht. Aber eben wenn mein Name auch darauf steht, dann möchte ich zu gleichen Teilen mitbestimmen.

Ja, ich habe Vorkenntnis und Erfahrung. Ich bin jeden Tag für über 20 Pferde verantwortlich und wenn ich abends zu meinem Freund komme, meint man mir zu erklären wie man mit einem Pferd umgehen muss.
Das mit der Tierart "abschaffen" war falsch, dafür habe ich mich schon oft entschuldigt. Aber ich habe eine Idee gefunden, wie ich mich damit arrangieren könnte. Nur jetzt ist mein Freund so in seiner Position, nichts ändert sich festgefahren, dass mich momentan nicht traue diese Idee zu äußern.

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Nette Metapher, aber sie trifft ja letztendlich nicht den Kern.

Was machst du denn beruflich? Hast du Ahnung von Landwirtschaft?
Will der Vater deines Freundes, der ja jetzt der Pächter ist, den Hof kaufen?

Fragen über Fragen.

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Ich habe eine landw. Ausbildung, habe mich auch schon immer dafür interessiert. Ich habe eine Ausbildung zur Reitlehrerin gemacht und arbeite jetzt auch in diesem Bereich. Ich habe Ahnung, was auf dem Hof abgeht, warum was gemacht wird. Aber mir als Frau gesteht man das ungerne zu.

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Genau das sagst du deinem Onkel. Du hast die Ausbildung, du bist qualifiziert und interessiert und du hast einen Plan, was mit dem Hof passieren soll. Duck dich doch nicht unter den Männern weg!!!!

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Du hast doch schon vor kurzem darüber geschrieben, nicht über die Metapher...aber über eure frische Beziehung und darüber, das du dich da schon als Chefin siehst, über zukünftige Kinder. Du bist doch die, die auf den Hof kam und gleich was ändern wollte. Diejenige, die schreibt als hätte sie noch nie etwas mit Landwirtschaft und den Strukturen auf Höfen zu tun gehabt hat.
So wie es aussieht hast du aber auch gar nichts aus dem anderen Thread mitgenommen....schade.

Es macht keinen Unterschied ob du weiterhin direkt mit der Tür ins Haus fällst oder das ganze Thema nun in eine Metapher verpackst....der Inhalt bleibt derselbe. Du hast immer noch nicht verstanden, wie übergriffig dein Verhalten eigentlich ist.

Und ob wir deine Metapher verstehen ist völlig irrelevant, dein Freund muß sie verstehen. Und ganz ehrlich, wenn ihr dann irgendwann (!) wirklich mal an den echten Punkt einer Zukunftsplanung kommt, dann ist wirklich nicht der Zeitpunkt in Metaphern zu sprechen. Das ist doch total albern. Ganz besonnders, weil du ja nun wirklich andere Ziele verfolgst, als die in deiner Metapher.

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Nachtrag: Das wird ja immer komplizierter, jetzt verstehe ich auch eher, warum du da so mitmischen möchtest.
Das der Hof nur gepachtet ist, das hast du im anderen Thread nicht erwähnt, auch nicht das der Besitzer dein Onkel ist.

Aber ich kann jetzt noch mehr verstehen, warum dein Freund sich gegen alles so sperrt.
Sag mal ganz ehrlich, fühlst du dich wirklich geliebt, von ganzem Herzen? Bei der Konstellation wäre ich sehr vorsichtig. Pacht und Ebfolge...all das ist ein ganz kompliziertes Thema.

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Du bist sehr lieb, zu lieb! Führ dir doch mal vor Augen, dass du als Nichte des Eigentümers klar am längeren Hebel sitzt. Du bist in einer Machtposition, derer du dir gar nicht bewusst bist. Die Pächter mit dem grossen Traum aber fletschen mit den Zähnen und betrachten den Hof bereits als ihr Eigentum. Gleichzeitig versuchen sie dich mundtot zu machen. Tatsächlich sehe ich Parallelen zu Aschenputtel 🙁.
Zudem ist hier ein ganz schwieriges Vater-Sohn-Verhältnis, welches sich auf dich direkt auswirkt. Nimm dich gefühlsmässig etwas zurück und analysiere nüchtern. Was willst du für den Hof, die Pferde? Wie möchtest du den Hof führen? Wenn du dich auskennst, sprich mit deinem Onkel selbstbewusst und denk in dem Moment viel viel mehr an dich. Überzeuge ihn (falls das überhaupt nötig ist), dass du alleinige Eigentümerin werden möchtest und sag ihm, die Beziehung zum Pächtersohn sei manchmal schwierig.
Ich hoffe, dass du die Metapher beiseite legst und klare Worte sprichst, mit allen und ohne schlechtes Gewissen. Sonst werden deine Wünsche stets zertrampelt.

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Noch etwas, was du vielleicht bisher nicht gesehen hast: Der Vater ist gemäss meines Eindrucks der „Anführer“. Wenn du jemanden überzeugen willst, dann ihn. Denn der Sohn folgt dem Vater sowieso blind. Wenn du meinst, dein Schwiegervater in spe ist in dieser Hinsicht schwierig (stur, rechthaberisch, sexistisch), dann lass die Finger am besten ganz von diesem Duo!