Wie komme ich darüber weg?

Hallo, mein Mann hatte eine Affäre. Vor ca drei Jahren war ich ständig krank mit mehreren Klinik-Aufenthalten und dazu kam noch eine ziemliche Depression. Jedenfalls hatte mein Mann eine emotionale Affäre, von der ich nichts wusste. Im September vor zwei Jahren hat er mir dann erzählt, dass er sich in eine andere Frau verliebt hat und sich als von mir getrennt betrachtet. Für mich war der Schock sehr groß und ich habe einige Wochen gebraucht, um das alles zu realisieren. Eine Trennung kam für mich aus verschiedenen Gründen nicht in Frage. Wir leben jedoch in getrennten Zimmern, jeder hat sein eigenes Wohn- und Schlafzimmer. Die Affäre wurde mit der Zeit intensiver und er hatte auch mehrmals Sex mit ihr. Doch sie hat sich mit der Zeit mehr und mehr zurückgezogen und seit Mai ist Schluss. Dazu muss ich sagen, dass sie sich mehr oder weniger aus seinem Leben geschlichen hat, jedenfalls hatte sie ihn auf Whatsapp blockiert. Er hatte keine Ahnung, warum, weiß es auch heute noch nicht. Da ich immer sein bester Freund war, hat er mir viel erzählt, wie es war in dieser Beziehung. Ich habe nie aufgehört, ihn zu lieben und habe meine Zeit abgewartet. Vor einigen Wochen jedenfalls kam er zu mir, nach einem Gespräch fragte er mich, ob wir es noch einmal zusammen versuchen wollen. Ich war sehr glücklich darüber. Da mein Mann vor mir nur wenige Erfahrungen hatte und wir recht jung geheiratet haben, war mir klar, dass irgendwann so etwas passieren würde. Wir haben nun den dreißigstens Hochzeitstag hinter uns und unsere Kinder sind erwachsen. Ich bin wieder einigermaßen gesund, habe meine Depressionen hinter mir und gehe auch wieder mit meinem Mann aus. Die Affaire habe ich ihm gar nicht so sehr verübelt, aus besagten Gründen. Und doch schleicht sich immer wieder Gedanken ein: hat er es genauso mit ihr gemacht? (wenn er mich berührt oder küsst) oder: kann ich ihm je wieder vertrauen? Immer wieder trifft mich so ein Gedanke wie ein Peitschenhieb. Ich liebe ihn und bin mir recht sicher, dass auch er mich liebt, aber trotzdem kreisen meine Gedanken recht oft um seine Affäre. Es hat mich tief verletzt, er wurde ebenfalls verletzt und ist voller Zorn auf jene Frau, vor allem, weil sie Unwahrheiten über ihre Affäre verbreitet (z. B. dass er sie schlecht behandelt hat und er sie angelogen hat usw.). Und doch frage ich mich: wie lange wird es dauern, bis ich ihm wieder vertraue und endgültig verzeihe? Komme ich je darüber weg, dass ich das Gefühl hatte, er hätte mich ausgetauscht? Denn er war wirklich sehr verliebt in sie und hat sich, wie er selbst sagt "wegen ihr komplett zum Affen gemacht". Ich liebe ihn und finde mich für ein Alter (55) noch sehr attraktiv und wirke auf ihn durchaus anziehend und begehrenswert. Aber trotzdem schleichen sich immer wieder diese Gedanken in mich ein, mit denen ich nicht klar komme. Könnt ihr mir einen Rat geben?

Bearbeitet von Rosalie27
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"Da mein Mann vor mir nur wenige Erfahrungen hatte und wir recht jung geheiratet haben, war mir klar, dass irgendwann so etwas passieren würde."

Mein Mann und ich hatten auch wenig Erfahrungen. Trotzdem ist keiner dem anderen fremd gegangen, noch dazu, wenn ein Partner krank ist und den anderen am meisten braucht. Das ist es, was mich extrem wütend machen würde an deiner Stelle
Seine Affäre hat Schluss gemacht... Naja.
Redet darüber, was ihn zu der anderen getrieben hat bzw. was bei euch schief lief.
Die Sache wurde wohl nicht genügend aufgearbeitet. Alles Gute dir. Es ist jetzt an deinem Mann, das verloren gegangene Vertrauen wieder herzustellen. Was hat er denn diesbezüglich unternommen bis jetzt?

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Klar war ich wütend. Eine Zeitlang hatte er hier die Hölle auf Erden mit dem Teufel höchstpersönlich, nämlich mir. Andererseits wurde ich mir ziemlich schnell klar darüber, dass die Affäre wohl einige Zeit gut gehen würde, aber da die Dame mal mit einem guten Freund von ihm verheiratet gewesen war, würde ihm - meinem Mann - wohl bald aufgehen, was sie war. Es hat dann doch länger gedauert, aber dann wurde er von ihr fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel. Es tat mir schon leid für ihn, andererseits dachte ich aber doch "Das geschieht ihm recht", eine gewisse Genugtuung war natürlich dabei, schließlich bin ich auch keine Heilige. Es gingen noch drei Monate ins Land, bevor er sich mir wieder zuwendete, er war sich nicht sicher, ob ich ihn wieder wollte, nach all dem. Und doch: ich liebe ihn und habe ein großes Herz, das auch mal allzu menschliche Fehler verzeiht. Ich kenne sehr viele Ehen, in der einer der Partner mal betrogen hat, und die Ehe dann zerbrochen ist, wenn der Andere nicht stark genug war, den Seitensprung zu verzeihen. Ich glaube, dazu muss man vor allem mit sich selbst im Reinen sein, um den Partner zu sehen, wie er ist: ein Mensch mit Fehlern und Schwächen. Ich danke dir sehr herzlich für deine Antwort.

Bearbeitet von Rosalie27
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"wenn der Andere nicht stark genug war, den Seitensprung zu verzeihen."

Das sehe ich etwas anders. Es geht auch ums Prinzip.

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Die Zeit wird dir darüber hinweg helfen. Du bist offen, seine beste Kumpelin seit dreissig Jahren, ihr wart ein Paar bzw. seid es wieder, ihr könnt offenbar toll miteinander reden. Ihr kommt meiner Meinung nach nicht mehr voneinander los. Ich persönlich wäre zutiefst gekränkt, dass er nach der misslungenen Beziehung zur anderen Frau wieder zu dir zurückkehrt. Habt ihr für euch seit Mai aufgearbeitet, was bei euch schief lief und was zu seiner Affäre führte? So einfach wie du hätte ich es ihm nicht gemacht, aber das ist dein Ding. Wie er sie berührt und geküsst hat wäre für mich nebensächlich - wie soll er schon sein? Er ist er 😅. So würde ich da denken. Wie gesagt, mir wäre es wichtiger zu erfahren, weshalb er es wieder mit dir versuchen möchte (Gewohnheit?). Ich hoffe, dass du nicht sein Notnagel oder Trost bist.. bleib geduldig. Nach spätestens einem weiteren Jahr werden die mühsamen Gedanken weniger.

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Ich danke dir! Das macht mir Mut!

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Euch verbindet sehr viel, und dennoch hat Dich Dein Partner betrogen in einer Phase, in der es Dir schlecht ging.

Mir liegt es vollkommen fern, ihn zu verteidigen, aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man in einer Phase, in der man nicht viel aktiv für den Partner tun kann, sehr empfänglich ist für emotionale und auch körperliche Nähe zu einem anderen. Bei mir ist es zum Glück nicht so weit gegangen, dass etwas passiert wäre, aber die Umstände waren anders und am Ende hat sich doch mein Gewissen eingeschaltet, dass ich meine Ehe nicht aufs Spiel setzen will.

Habt ihr die Gründe für seine Affäre aufgearbeitet? Ich glaube auch dass das wichtiger ist als sich mit der Frage zu quälen, ob die andere Frau nun besser oder anders küsst etc. Du warst sehr großherzig, indem Du Dir das Leid über die beendete Affäre angehört hast - da denke ich, dass das wirklich alleine seine Sache ist.

Verzeihen braucht Zeit, sei ehrlich mit Dir und offen gegenüber Deinem Mann, dass Dich der Vertrauensbruch belastet.

Liebe Grüße

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Ja, uns verbindet sehr viel, dennoch hat es mich sehr gekränkt. Sowohl in meiner Eitelkeit ("Seht her, ich bin schon so lange verheiratet und er ist mir immer treu gewesen!") als auch in meinem Herzen ("Warum liebt er mich nicht mehr? Bin ich ihm nicht genug? Bin ich nicht mehr anziehend genug, nicht begehrenswert?") "), nebenbei gesagt, ist es typisch für mich, dass ich die Schuld bei mir suchte. Die Gründe haben wir (noch) nicht aufgearbeitet. weil ich jetzt erst mal glücklich bin und ich auch sehr gerne wieder mit ihm sehen lasse. Dennoch werden sie über kurz oder lang auf den Tisch kommen, obwohl ich mir eigentlich klar darüber bin, was der Grund war. Ich war der Grund bzw. meine Depression. Er kam damit nicht zurecht, war hilflos, wusste nicht, was er machen sollte. So kam ihm diese emotionale Nähe sehr recht und eben weil er kaum Erfahrung hat mit Frauen, hat er sich verliebt. Natürlich mit der rosaroten Brille und allem, was dazu gehört und hat erst, als es zu spät war, begriffen, dass sie ihn von vorn bis hinten belogen hat. Er sagt ja selbst, dass er sich zum Narren gemacht hat. Da hat er Strafe genug dafür, finde ich. Ich muss nicht noch mehr in der Wunde bohren. Denn das tat ihm schon weh, erstens in seiner Ehre, zweitens deswegen, weil er einer für ihren unguten Ruf bekannten Frau auf den Leim gekrochen ist, die ihn nach Kräften ausgenutzt hat. Sie hat sich Geld "geborgt", welches er wohl nie wieder sehen wird, und hat ihn auch bei anderen Gelegenheiten übers Ohr gehauen. Ich bin mir relativ sicher, dass ihm dieses eine Mal genug war und ich ihm lieber bin in meiner Ehrlichkeit.

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Tjo. Dann viel Glück.

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Es tut mir wirklich sehr leid, was Dir passiert ist. In der Krankheit so betrogen worden zu sein, tut weh.
Sie hat Schluss gemacht, er ist wieder bei Dir - Deine Gedanken kann ich voll nachvollziehen, ginge mir ganz genau so.
Wäre er bereit, mit Dir zusammen ein Coaching, eine Partnertherapie oder wenigstens Partnerberatung zu besuchen? Einfach, dass ihr Beide euch beraten lasst, wie man künftig damit umgehen kann.
Ich würde irgendwie nicht mehr trauen, ob er es wieder macht.
LG Moni

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Eine Therapie in diesem Sinne finde ich nicht unbedingt nötig und ich denke, seine Bereitschaft, über diese dumme Geschichte nochmals (noch dazu einer ihm völlig fremde Person) darzulegen, ist äußerst gering. Seine Scham darüber, so gründlich aufs Kreuz gelegt zu werden, ist groß, denn die Dame hat ihn schlicht und ergreifend ausgenommen wie eine Weihnachtsgans, bevor er begriffen hat, dass sie nur an seinen Geldbeutel wollte. Trotzdem vielen lieben Dank für deine Antwort.

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Ich dachte eigentlich auch an Dich, dass es eine Hilfestellung sein könnte, wie man damit umgeht. Ich gehe nur von mir aus - ich bekäme die Gedanken auch schlecht aus dem Kopf. Muss nicht gleich eine lange Therapie sein - ich nahm auch mal drei Beratungstermine bei einer Psychotherapeutin in Anspruch, die mir sehr halfen, waren 3x 2 Std.
Vielleicht auch nur für Dich eine Idee.
LG

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Rosalie schrieb:

Wir haben nun den dreißigstens Hochzeitstag hinter uns und unsere Kinder sind erwachsen.

Respekt!
Respekt und Liebe scheinen euch zusammen zu halten. Bleib dabei. Dass du ihm verziehen hast, ist eine große Stärke und Geste.

Was das andere angeht: Die Gedanken bleiben bei manchen sehr lang. meine Freundin in meinen 20ern hatte mich betrogen und noch heute geht mir so alle paar Monate mal durch den Kopf, was da hinter meinem Rücken passiert sein könnte, z.B. wenn ich an der Arbeitsstelle von ihrem Affährenpartner vorbei fahre.
Was bleibt: Schau auf das Positive: Ihr habt es überwunden. Er war ehrlich und hat sich vorher getrennt.

Was belastet dich denn konkret? Wenn er neue Ideen ins Schafzimmer bringt? Dann überlegt doch gemeinsam was ihr machen könntet, dann wäre es Eure eigene Idee.

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Danke für deine liebe Antwort. Ja, die dreißig Jahre fallen allerhand ins Gewicht. Ich kenne ihn besser als jeden anderern Menschen, er kennt mich besser als jeden anderen Menschen und doch war er sich nicht sicher, ob ich ihn nach dieser Geschichte noch haben will. Seine Ehrlichkeit fällt auch ins Gewicht. Er hätte ja nicht sagen müssen, dass er sich fremd-verliebt hat. Wenn er mal länger weg war, fiel es mir nicht sonderlich auf, das kam häufiger vor, von Berufs wegen. Ich muss noch dazu sagen, dass es mir vermutlich überhaupt nicht aufgefallen wäre, ich war viel zu sehr in meine Psychotherapie verstrickt, um mir Gedanken darüber zu machen. Er bringt auch keine neuen Ideen mit ins Bett, wahrscheinlich ist ihm völlig klar, dass ich fragen würde, ob er es von "ihr" gelernt hat. Er schämt sich, ihr so auf den Leim gegangen zu sein und sich öffentlich zum Narren gemacht hat, es geht ihm nahe, genauer gesagt, liegt er zwischen Scham und Wut, sowohl auf sie, wie auch auf sich selbst. Diese Selbsterkenntnis kommt mit Schmerzen, aber er hat entschieden daraus gelernt, da bin ich mir ziemlich sicher. Er fühlt sich erst mal "gebrandmarkt", was ihm bestimmt nicht schadet. Was ich über ihn denke, ist nicht gerade liebenswürdig, aber ich bin ehrlich: ich habe ihm nur gesagt: "Das hast du nun davon:" Er hat nur genickt, das sagt mir schon mal alles. Wenn er keine Worte mehr findet, ist ihm klar, dass er eine Riesendummheit begangen hat und das alles, weil eine Frau auf seinen Geldbeutel aus war.

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Hallo Rosalie,
so viel in deinem Beitrag zeugt von Größe. Das erklärt eure grosse 30. Der club der Paare mit goldener Hochzeit wird täglich kleiner.

Euch alles Gute,

SJ

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Dass man empfänglicher für (wie auch immer geartete) "Ablenkung" wird, wenn einen das Gefühl der Hilflosigkeit bzgl. des eigenen Partners überkommt, kann ich nachvollziehen. Allerdings hat er sich, so, wie es klingt, schon echt einfach gemacht. Ganz ehrlich, ich frag mich, wie man drauf sein muss, um sich mal eben "als getrennt [zu] betrachten" und sich nicht "nur" vor den Augen der mental angeschlagenen Ehefrau anderweitig zu vergnügen, sondern ihr auch noch brühwarm alles aufzutischen. "Freundschaft" hin oder her, da fehlt doch komplett der nötige emotionale Abstand deinerseits. Das ist emotionaler Selbstmord.
Ich würde das nicht verzeihen wollen. Zumal er ja nur wieder "bei dir" ist, weil sich die Dritte im Bunde verabschiedet hat.

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💯👍

Also ich bin ehrlich gesagt baff was du, liebe TE, da mitgemacht hast und dir hast bieten lassen.

Ich könnte das nicht. Diese Kröte, verlassen zu werden während ich krank bin, dann alles brühwarm erzählt zu bekommen und als die andere sich verabschiedet hat wieder zurück zu "dürfen", nein, die könnte ich nicht schlucken.

Aber ich bin nicht du.
Mindestens eine Aufarbeitung mittels Paartherapie könnte man von dem Mann mMn verlangen.

Oder ihn in die Wüste schicken für diesen kaltherzigen Umgang.

Alles Gute 🍀

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Da muss ich dir widersprechen: er hat mir weder etwas "brühwarm aufgetischt", noch ist er "nur" bei mir, weil die Dame sich wenig vornehm verabschiedet hat. Das fühle ich und ich habe dafür einen siebten Sinn. Ich weiß einfach, was wahr und was nicht wahr ist. Du kannst drüber lachen, aber ich weiß, wenn man mich belügt. Meine Kinder haben mich deswegen oft gehasst, weil ich unweigerlich wusste, wann sie mich belogen. Mein Mann hat mir erst erzählt, was seine Affäre war, als ich ihn gefragt habe, von selbst hätte er mir nichts erzählt, er hätte gar nicht gewusst, wie. Er ist auch nur zu kleinen Lügen fähig, er ist einfach ehrlich. Schließlich hätte er mir über seine Affäre nichts sagen müssen, sein längerer Arbeitstag wäre mir vermutlich gar nicht aufgefallen, das kommt häufig vor. Ich fühle ich nicht wie die alles ausbadende Dritte. Ich gönne es ihm, dass er mit ihr wirklich angeschmiert wurde, ich bin ja keine Heilige, aber dass er ehrlich zu mir ist, steht außer Frage. Warum sollte er mir auch was vorlügen? Das brächte weder ihm was, weil er weiß, dass ich es merke, noch brächte es mir etwas und warum um alles in der Welt sollte er für eine Frau lügen, die ihm nichts mehr bedeutet, im Gegenteil, er fühlt sich sehr gedemütigt, weil er ihr alles geglaubt hat, was sie ihm vorgemacht hat. Er bereut es wirklich, das weiß ich einfach. Ich danke dir trotzdem dafür, dass du über mein Problem nachgedacht hast.

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Dein Mann kann sich wirklich glücklich schätzen eine Frau wie dich zu haben.
Du kennst ihn wahrscheinlich besser wie er sich selbst, sonst hättest du nicht diese Hoffnung, dieses Vertrauen und diese enorme Bereitschaft zum Vergeben gehabt.

Er sagt sehr richtig "Ich habe mich zum Affen gemacht", er sieht selbst ein, welch törichten Fehler er gemacht hat.
Natürlich hat er dich in gewisser Weise temporär mit seiner Liebschaft ausgetauscht, aber er bereut es sichtlich.

Ich denke, du kannst ihm wieder vertrauen.
Die Verzeihung ist natürlich eine schwierigere Sache, denn Verzeihen und Vergeben kann man nur aus einem offenen Herzen.

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„aber er bereut es sichtlich.

Ich denke, du kannst ihm wieder vertrauen.“

Hi Christoph

Hier muss ich dir widersprechen: Die Affäre hat sich verdünnisiert. Der Mann der TE litt eine geraume Zeit darunter. Nun, da er es einigermassen überwunden hat, will er die TE zurück. Von Vertrauen wäre ich persönlich noch weit entfernt (muss natürlich die TE wissen, inwieweit sie ihm vertrauen will). Ich wäre permanent auf Nadeln, dass die Ex-Affäre wieder auftaucht und seinen Kopf verdreht. Denn jemand mit einem angekratzten Ego (er wurde verlassen) ist eher noch schwach unterwegs. Meine Sorge ist, dass die TE innert kürzester Zeit wieder verletzt wird. Aber auch da wird sie sich etwas überlegt haben. Wollte nur die Nuance verdeutlichen 🤗.

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Das sehe ich wirklich auch so.
Moni

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Puh. Finde ich schwierig. Und vorweg: ich bin keine Person, die einen Seitensprung o.ä. verurteilt.

Aber mich stören folgende Dinge:
Du warst krank.
Er hat dich eiskalt fallen lassen (macht man sowas nach all den Jahren?)
Hat sich sogar bei dir über die Beziehung ausgeheilt
Als SIE ihn verlassen hat, kommt er zurück gedackelt

Wow, okay. Das wäre mir halt charakterlich irgendwie zu schäbig.
So jemand ist bei der nächsten Gelegenheit wieder weg.

Bearbeitet von Sorrynotsorry23
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Oh, ich finde es auch schwierig. Vor langer Zeit habe ich ihm angeboten, dass er tun und lassen könne, was er wolle, so lange ich nichts davon mitkriege. Ich habe es ernst gemeint damit, weil ich weiß, wie Männer sind im Großen und Ganzen. Lieber wäre es mir gewesen, ich hätte nichts davon gewusst, weil ich nun mal ein eifersüchtiger Teufel bin. Das kann nicht jeder verstehen, dieses Angebot, das weiß ich. Aber für meinen Seelenfrieden wäre es besser gewesen. Trotz allem war er ehrlich. Er hätte ja auch gar nichts sagen können. Aber er hat es mir gesagt gesagt und damit das Tor zur Hölle geöffnet. Ich war damals richtig gehend irre vor Eifersucht, am liebsten hätte ich ihr Haus mit ihm und ihr drin, angezündet und hätte laut gelacht, wenn sie es nicht hinaus geschafft hätten. Ich sag ja, ich war regelrecht irre. Mit der Zeit hat der gesunde Menschenverstand wieder Vorrang gewonnen und ich hatte ja Zeit dazu, mir sehr viele Gedanken zu machen. 23 Monate hat es gedauert, und er musste lernen, dass nicht alle Menschen so ehrlich sind wie er und ich und ist halt sehr schmerzhaft enttäuscht worden. Er war ihr total naiv in die Falle gegangen und die Liebe hat ihn blind gemacht. Ich glaube nicht, dass er nochmal sein Herz riskiert. Nach dieser - für ihn absolut katastrophalen Geschichte (wir leben in einer Kleinstadt, jeder kennt jeden und die Leute haben sich das Maul zerrissen), bei der er sich wirklich zum absoluten Narren gemacht hat (wessen er sich bewusst ist), bräuchte er enorm viel Selbstvertrauen, um das nochmals zu versuchen. Sein Ruf und sein Ansehen ist ihm sehr wichtig und ich glaube auch, dass unsere Ehe, die ihm immer halt gegeben hat, ist es ihm auch. Natürlich weiß ich nicht, wie die Zukunft wird. Niemand weiß es - aber man darf doch hoffen, das alles gut ausgeht, nicht wahr? Danke, dass du dir Gedanken zu meinem Problem gemacht hast.

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Ich verstehe dich! Habe meinem Mann ebenfalls sowas gesagt, weil meine Libido seit 2 Jahren aus hormonellen Gründen sehr gelitten hat. Kein Vergleich zu früher. Daher kann ich das total nachvollziehen. Aber es geht da nur um Sex, denn Sex als rein körperliches ist für mich etwas völlig anderes als eine Beziehung.
Da liegt für mich der Knackpunkt.

Es tut mir sehr leid, dass du sowas erleben musstest und ich wünsche dir, dass deine Gutherzigkeit nicht ausgenutzt wird. Lass dich nicht vereiern, das hast du nicht verdient.

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Wow.. du hast gesundheitliche Probleme, er hat eine Affäre, die nur beendet ist, weil sie es beendet hat. Er erzählt dir als „Kumpel“ viel von der Affäre. Jetzt kommt er zurück, weil seine Affäre weg ist und du ein „großes Herz“ hast.
Sprachlos.

In deinen Beiträgen verteidigst du sein Verhalten und rechtfertigst es. Und gibst dir die Schuld? Bei aller Liebe - mit Liebe und Respekt hat das nichts zu tun. Eher „da habe ich meine Frau, eine Konstante in meinem Leben, da kann ich zurück.“
Außerdem sagst du „sie wollte ihn mir wegnehmen“, ja sie ist keine Heilige aber DEIN Mann teilt das Leben mit dir, er trägt die Verantwortung, er hat dir Treue versprochen. Nicht sie. Wenn dein Mann nicht willig gewesen wäre, zu gehen, dann wäre er es nicht. Finde es schwierig, das Problem bei der anderen Frau zu suchen (das soll ihre Tat natürlich nicht rechtfertigen), obwohl mich mein Mann hintergangen hat, nicht sie. Es hätte auch eine andere Frau sein können.

Er war „ehrlich“ als er fremdgegangen ist - Paradox. Sehr nett von ihm.

Bearbeitet von arsekil