Macht eine Beziehung ohne gemeinsame Zukunftsplanung, Lebensmittelpunkt Sinn?

Hi ihr lieben,

Frage steht dort, bin jetzt seit über 1,5 Jahren mit meinem Partner zusammen. Die ersten Monate war es für ihn okay, eventuell in meine Stadt irgendwann zu ziehen. Dann auf einmal wollte er dies nicht mehr, was ja auch passieren kann okay. Nun stelle ich mir die Frage wie das überhaupt alles Sinn macht, ich bin nicht mehr die jüngste, habe es nicht eilig und plane auch kein Zusammenleben mindestens die nächsten 4 Jahre nicht aus verschiedenen Gründen. Das ist an sich auch nicht die Sache für ihn, allerdings möchte man ja später doch eventuell mal zusammen wohnen. Ich sehe das hier aber nicht, da er nicht aus seiner Stadt raus möchte und ich eben nicht aus meiner. Mein Plan ist eher das Haus am Rand, seins Großstadt und Wohnung. Ob es mal so kommt mit einem Haus, steht in den Sternen, aber verlassen möchte ich meine Heimat nicht. Hänge da halt dran.
Da stelle ich mir die Frage, ob ich da noch weiter investiere, oder mir nicht einen Partner suche, der meine Pläne und meinen Ort teilt.
Meinungen? Was würdet ihr tun?

Bearbeitet von wiegehtsweiter24
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Ich würde da gar kein so großes Thema draus machen, solange es nicht soweit ist. Da kann man doch in vier Jahren nochmal drüber sprechen, wenn die Beziehung stabiler wird .
Solange ihr glücklich zusammen seid, hält man doch trotz sowas zusammen?

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Das stimmt natürlich, man weiß ja nie was kommt, bei Trennung, könnten Jahre ohne einen Partner die Folge sein, oder mit einem, der anderweitig Probleme macht/hat, man selbst usw. usw. das weiß man ja alles nicht. Dann die Zeit genießen, die man jetzt hat, einen Partner zu finden, ist ja auch nicht so einfach, jedenfalls keinen wo viele Parameter stimmig sind, hier stimmt schon einiges.

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Wenn ihr so gar keine Kompromisse finden könnt oder keine gemeinsamen Zukunftspläne habt, dann meint ihr es nicht ernst genug. Mein Mann kommt aus Berlin, ich aus einer Kleinstadt. Geplant war, dass ich nach Berlin ziehe, weil ich mich überall einleben kann. Habe während des Studiums in zwei weiteren Städten gelebt. Für ihn stand fest: er verlässt Berlin niemals. Und vor allem nicht für eine 600.000 Einwohner Stadt. Was soll ich sagen, wir leben jetzt in meiner Heimat und er liebt es. :-) Mein Mann fühlt sich in meiner Heimat deutlich wohler, als in Berlin. Er hätte es selbst nicht gedacht. Aber das muss natürlich nicht für alle gelten, kann auch in die ganz andere Richtung gehen. Jeder hat in Freunde, Familie. Wie weit weg wohnt ihr voneinander? Wie alt seid ihr? Ich frage, weil sich gewisse Einstellungen auch ändern können. Habt ihr mal darüber gesprochen, wohin die Beziehung führt, wenn keiner wegzieht?

Als ersten Schritt würde ich ein ernstes Gespräch suchen. Was sind unsere individuellen/gemeinsamen Ziele? Was sind unsere Vorstellungen? Wo sehen wir uns in fünf Jahren? Was möchten wir gemeinsam aufbauen?

Bearbeitet von arsekil
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Anfang 40 beide. Und wir wohnen 1.30 Stunden auseinander.
Ich würde nicht behaupten das wir es nicht Ernst genug meinen, weil keiner da einen Kompromiss eingehen möchte. Mir ist mein Wohnort einfach sehr wichtig, um mich wohlzufühlen, sowas kann aber auch nur jemand nachvollziehen, der es genauso sieht. Für mich gilt nicht: Ich komme überall mit dir hin, nein, würde ich nicht, wenn mein Partner sagen würde das er auswandern möchte, würde ich auch nicht mitkommen, nur der Liebe wegen. Ich würde nicht alles tun, um mit einem Mann zusammen zu sein, auch wenn ich den Menschen liebe, habe ich trotzdem sehr wichtige Wohlfühlfaktoren, die für mich eine Bedeutung haben und essentiell sind. Kann, muss man aber nicht verstehen.

Bearbeitet von wiegehtsweiter24
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Ich sage ja auch nicht, dass du alles für ihn machen sollst und mit ihm gehen sollst, auch wenn dir das nicht lieb ist. Das würde ich höchstwahrscheinlich auch nicht machen. Was ich sagen wollte war: man ist in seiner Komfortzone, ja. Die hat ja jeder. Aber wir wissen nicht, ob es vielleicht doch positiver ist, mal einen anderen Weg zu gehen. Vielleicht gefällt es einem doch besser, als man denkt? Es ist definitiv riskant. Man muss für sich abwägen, ob man das Risiko eingehen möchte oder nicht.
Da hilft eben nur reden. Bringt langfristig ja nichts, wenn ihr ganz andere Vorstellungen habt.

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Aus Erfahrung: es ist unfassbar schwer! Und selbst wenn ein Entschluss gefasst wird wer zu wem kann es sein, dass es sich für eine Partei nicht gut anfühlt auf Dauer….

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Ja es ist unfassbar schwer, ich möchte auch nicht das er hierher zieht und sich nicht wohlfühlt, weil er es nur für mich tut. Sowas käme nicht in Frage.

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Ich würde überlegen, ob ich tatsächlich so sehr an diesem einen Ort hänge oder mich "nur" dort gemütlich eingerichtet habe. Ob es eben eine liebgewonnene Gewohnheit ist. Das ist ja nichts Schlechtes, aber manchmal bremst es einen doch sehr aus. Bei uns war es immer andersherum: Ich hatte totale Sehnsucht nach der Großstadt, mein Mann nach dem Land. Er hatte sich damit arrangiert, dass wir in der Großstadt bleiben, weil mir der Ort so wichtig war und ich ihm ;-) Letztlich gab es verschiedene externe Faktoren, die uns dazu bewogen haben, doch umzuziehen. Mein Herz war echt schwer und ich will das nicht klein reden: Die ersten Monate waren hart. Aber letztlich hat beides seine Vor- und Nachteile, und in der momentanen Situation ist das Dorfleben besser für uns. Was nicht heißt, dass sich das nicht ändern wird. Mein Traum ist nach wie vor, vielleicht doch irgendwann wieder in der Großstadt zu leben. Aber falls das nicht klappen sollte, werde ich trotzdem glücklich sein, weil wir einen Kompromiss haben - Haus auf dem Dorf, Großstadt zum Greifen nah. Damit können wir beide leben, auch wenn es seinen Geschmack eher trifft als meinen. Ich würde mich nicht so sehr darauf versteifen. Zumal du sowieso nicht zeitnah planst, mit ihm zusammenzuziehen.