Keine Einigung bei Wohnort, was tun?

Hallo,

wir sind nun seit 2 Jahren ein Paar, uns trennt eine Entfernung von 70 km, ungefähr 1,30 Stunde Fahrt.
Sehen tun wir uns meist ein verlängertes Wochenende, oftmals auch unter der Woche, weil mein Partner überwiegend im Homeoffice arbeitet.
Ich orientiere mich gerade beruflich neu und habe ein Studium angefangen.
Nun ist es so, mein Partner möchte auf keinen Fall in meine Stadt, er lebt in einer Grossstadt, ich in einer Kleinstadt.
Gründe dafür bei ihm: Sein Arbeitgeber, er sitzt fest im Sattel, bei zwar geringem Verdienst, aber er hat sein Auskommen. Bekannte und Kontakte hat er auch angeführt, er ist damals zugezogen vor über 10 Jahren.
Ich lebe in meinem Heimatort, habe ein Teen Kind, meine Eltern leben hier ebenfalls.
Fühle mich hier sehr wohl, sehr viel grün, Wald, Seen, Fluss, Meer was mir in meiner Freizeit sehr wichtig ist. Würde mich in einer grossen Stadt, einfach nicht wohlfühlen, eher würde ich in Meeresnähe ziehen, um mich herum gibt es viele touristische Orte, Ostsee, oder Nordsee, alles dicht bei. Ich liebe das und mir mein Leben nun bis zum Ende, in seiner 2 Zimmer Wohnung, mitten in einer Betonwelt vorzustellen, für mich ausgeschlossen.
Er ist aber fest verankert und möchte seine Stadt nicht verlassen, wegen seinem Beruf, maximal eine andere Wohnung (wobei er seine ebenfalls untervermieten würde, aufgeben auf keinen Fall), der Ort ist nicht verhandelbar.
Er spricht mich öfter darauf an, wie soll es irgendwann weitergehen irgendwann einmal, welche Perspektive haben wir? Nun, ich weiß darauf keine 100 Prozentige Antwort. Ich sage dann wenn er rumdrückt, entweder man lebt so auf Distanz weiter, oder es geht nicht weiter. Diese Frage muss sich jeder selbst beantworten. Ein richtig oder falsch, gibt es nicht.
Pendeln kommt für ihn nicht in Frage. Mittiges wohnen ebenfalls nicht, nur seine Stadt.
Habt ihr Ideen? Antworten darauf?

1

Entweder geben beide etwas auf oder keiner.
Wenn er überwiegend im Homeoffice arbeitet, zählt das Thema Arbeitgeber einfach nicht und schon gar nicht, wenn der Verdienst nicht sehr rosig ist.
Es kann nicht sein, dass du alles aufgeben sollst und er bekommt es nichtmal hin seine Wohnung aufzugeben.
Wer so unflexibel in seiner Lebensplanung ist, wäre kein passender Partner für mich.

2

Da hinsichtlich des Wohnortes keiner von euch beiden auch nur ansatzweise kompromissbereit ist (was ich im übrigen verstehen kann, ich wäre es auch nicht!), bleibt wohl nur eine Beziehung über die Distanz oder eine Trennung. Es klingt nicht so, als ob ihr Pläne habt, eine gemeinsame Familie zu gründen, von daher finde ich die Distanzvariante sogar ganz ansprechend. Also ich würde mich gut fühlen, wenn ich eine glückliche Beziehung hätte aber auch mein Bedürfnis nach alleine sein befriedigt wird, ich weiß natürlich nicht, wie das bei euch ist. Ich hätte heutzutage gar kein Interesse mehr daran, in einem gemeinsamen Haushalt zu leben.

Alles Gute

15

Naja, ich bin schon nicht so steif wie er ist, ich kann mir vorstellen woanders hinzuziehen, im genannten Radius um die Nordsee, Ostsee herum, was ja kein kleiner Radius ist. Er hingegen kann sich das nicht vorstellen, weil er in seiner Sicherheit-Job bleiben möchte. Und dabei ist er jünger als ich. Das finde ich halt schade, sich so festgelegt zu haben und nur das eine kommt in Frage, ich habe mein Leben immer auf mein Kind ausgerichtet, bin seit Beginn an alleinerziehend und möchte Veränderung, im Job wie gesagt gerade aktuell bei mir, um mehr zu verdienen und um meine Zukunft zu planen, da gibts mehrere Visionen, hier bleiben wäre eine, aber auch die geringste, an einen anderen Ort zu ziehen ist eine Option, nur nicht in die Grossstadt, vielleicht in das Haus meiner Eltern zu ziehen, ebenfalls eine Option. Ich habe mehrere wie gesagt. Alles Dinge die nicht in 1-2 Jahren anstehen, aber in der Zukunft geplant sind. Insofern würde ich mich schon bereit sehen etwas zu verändern, was ja sogar gewünscht ist. Aber wenn er davon nichts möchte. Was tun wie gesagt. Da kann es sein das wir gegenseitig wirklich die falschen Menschen füreinander sind.

3

Ich würde sagen das du nicht die Richtige für ihn bist. Du hast ein Kind im Teenageralter, deine Eltern wohnen in der Nähe. Das sind genug Argumente damit er zu dir zieht. Ich würde an deiner Stelle nicht wegziehen. Genieße die Zeit mit deinem Freund aber plane nicht die Zukunft mit ihm. Dann wirst du bestimmt icht glücklich.

4

Sorry, aber: nee. Ich würde als Mann nicht einsehen, alles aufzugeben, während meine Partnerin in ihrer wohligen Umgebung verharrt.

Also entweder gibt jeder ein bisschen was auf, aber einer gibt alles auf und der andere nichts, dass wäre für mich keine Option.

5

Wenn es die RIchtige ist, bist du zu Kompromissen bereit. Du kannst auch nicht einfach einen Teenager aus seinem gewohnten Umfeld reißen.

weitere Kommentare laden
6

Wenn er keinen Schritt auf dich zugehen mag wie Kompromiss in der Mitte, würde ich ihn sagen, dass das auf Dauer nichts wird.
Außer du/ihr möchtest dein Leben lang auf Distanz wohnen. Du hast ja noch dein Teeny- Schule sollte schon noch beendet werden wo er/ sie jetzt ist.

Ohne Kompromisse von beiden Seiten geht das nicht auf Dauer gut. Ich kann deine Sicht generell verstehen, aber auch seine. Aber man muss da wirklich wissen, was ist mit wichtiger.

Mein Mann und ich haben 200 Kilometer zwischen uns gehabt, haben aber gleich am Anfang das geklärt, dass das nicht ein Dauerzustand sein kann. Er Großstädter, ich aus der Hauptstadt. Er hat sich damals bereit erklärt in meine Umgebung zu ziehen, Bedingung war aber neue Wohnung mehr im Süden der Stadt.

Gelandet sind wir weil wir nicht richtig geguckt haben in einer Gemeinde Nähe der Hauptstadt 😁 Scheiss Infrastruktur, enger bebaut als ein Dorf. Und Ruhe haste gefühlt auch nie.

Also falls ihr doch irgendwann einen Kompromiss findet, wo beide sich bewerben: Augen richtig auf bei der Auswahl, sonst seid ihr so unglücklich wie wir über die Gegend.

7

Hi,

bei zwei Erwachsenen würde ich sagen, muss man einen Kompromiss finden, dazu ist er aber nicht bereit.

Aber in eurem Fall gilt es ja auch noch einen Teenager zu beachten und den würde ich auf keinen Fall aus dem gewohnten Umfeld reißen, die Pubertät ist schon anstrengend genug, ohne sich neue Freunde suchen zu müssen. Zudem noch wenn Oma und Opa auch in der Nähe sind.

In dem Fall gibt es nur die Option: Fernbeziehung beibehalten oder er zieht zu dir.. Und dann neu verhandeln wenn das Kind z.B. zum studieren auszieht oder einfach alt genug ist um ggf. zu Oma und Opa zu ziehen während einer Ausbildung oder alleine zu wohnen.

11

> bei zwei Erwachsenen würde ich sagen, muss man einen Kompromiss finden, dazu ist er aber nicht bereit.

Na, die Fragestellerin ist ja auch nicht zu Kompromissen bereit. Leider neigen Urbianer*innen da zu einseitigen Sichtweisen, die die Fragestellenden in der Meinung bestätigen aber letztlich nicht weiterhelfen oder Denkimpulse liefern.

Übrigens bin ich 'Team Kleinstadt', 'Team Gewohnte Umgebung für Kinder' aber auch 'Team Lebensqualität durch wohnortnahes Arbeiten'.

Für TE: was will dein Teenager? Wie lange ist das Kind noch zuhause - das Leben ist noch lang, ihr könntet auch in zwei, drei Jahr zusammenziehen, wenn Tennie flügge ist.

17

Ich bin bereit aufzugeben und woanders hinzuziehen, aber nicht in die Grossstadt. Er sieht hingegen keine Option woanders hinzuziehen, ausser innerhalb seiner Stadt und dabei noch seine Wohnung auf jedenfall zu behalten. Also wer ist bereiter? Mein Radius ist da grösser als seiner, in meinem zukünftigen Job, kann ich überall arbeiten und da möchte ich mir logischerweise, eine angenehme Umgebung schaffen. Er möchte aber nicht, aufgrund seiner Job Sicherheit. Sein Job ist ebenfalls einer, wo man nicht lange suchen müsste, mit der Option mehr zu verdienen, sagt er selbst, er will aber die Sicherheit, die hat er hier, aber woanders nun mal nicht mehr. Er ist jünger als ich, Kinderwunsch gibt es nicht. Mein Teenie würde einem Umzug zustimmen. Das wäre kein Problem.

weiteren Kommentar laden
8

Wow. Dein Freund liest sich nicht sehr sympathisch. Bei dieser Halsstarrigkeit hätte ich schon so aus Prinzip keine Lust, bei mir alles aufzugeben, nur um dann zu ihm zu ziehen. Bei dir kommt ja auch noch das Kind hinzu. Also, ich würde da wohnen bleiben wo du bist. Weil es dir da gefällt und du auch gar nicht in einer 2 Zimmer Wohnung in der Stadt wohnen willst. Sollte dein Kind irgendwann ausgezogen sein, dann könnte man ja nochmal drüber nachdenken. Aber ich an deiner Stelle würde dann genauso stur sein. Allerdings mag ich auch gerne alleine sein und meine Ruhe haben. Und 70 km sind jetzt nicht sooooo die Entfernung.

10

Um mal deinen Freund in Schutz zu nehmen und nicht dass alle nur auf deiner Seite wären...der böse Freund soll all seine Freunde, Arbeit, Lebensraum etc aufgeben...Ich wohne in Berlin. Und keine 10 Pferde würden mich aufs Land treiben. Ich brauche die Großstadt mit allen Vorteilen. Landleben und Einöde brauche ich nicht. Selbst eine Kleinstadt wäre mir zu klein. Ich versteh deinen Partner. Ihr habt halt unterschiedliche Lebensvorstellungen. Entweder ihr wollte auf Distanz weiter machen oder trennt euch. Solange seid ihr schließlich noch nicht zusammen und Kinder habt ihr zum Glück ja auch noch nicht.

Und frag am besten mal deinen Teenie Sohn ob er nicht vielleicht lieber in der Großstadt leben will. Viele junge Menschen, wollen gar nicht da leben wo kaum junge Leute sind oder kaum Feiermöglichkeiten genauso wo ein kleiner Arbeitsmarkt ist...

Bearbeitet von Andere Sicht
18

Natürlich kann ich ihn auch verstehen! Dabei geht es immer um Ängste, Dinge zu verlieren, Job, Wohnung, Sicherheiten aufzugeben, um dann irgendwann von Neu anzufangen, schlimmsten Falls gelingt die Beziehung nicht und man fängt irgendwo bei Null an. Da muss man der Typ für sein, ich hätte diese Job bedenken nicht, es sei denn es ist etwas wo man so richtig viel Geld verdient, einen hohen Lebensstandart hat, eventuell noch eine Immobilie im Hintergrund, etwas geschaffen, erreicht hat, ja dann würde ich wohl auch relativ Starr sein, dies alles aufzugeben. DA wäre ich mir persönlich auch unsicher. Nur wenn man das alles nicht hat, sind das für mich doch niedrige Grenzen zu überwinden, aber jeder hat eine andere Grenze, so ist das nun mal, die kann man auch niemandem absprechen. Wenn jemand ein niedriges Einkommen hat, in einer 2 Zimmer Wohnung sitzt, damit zufrieden ist, ja auch dann ist das vollkommen in Ordnung und bedarf keiner Wertung wie das jetzt rüberkommen mag. Aber ein weiterkommen ist dann nicht möglich im Leben. Ich bin da einfach ein anderer Typ Mensch, dieser Trott, nichts soll verändert werden, wir kleben jetzt in unserer Situation fest und das soll es nun gewesen sein, bin ich nicht, ich möchte mir etwas gemeinsames schaffen und nicht mein Ende in einer Platte besiegeln, in einer Stadt wo ich nie wieder rauskommen soll. Salopp ausgedrückt. Auch das darf ein jeder so wollen und machen. Meins wäre es jetzt nicht.

20

Du wertest sein Leben total runter. Das finde ich nicht fair. Wenn er sich dort wohl fühlt und woanders nicht, kannst du doch nicht sagen es wäre ein geringer Aufwand. Dein "Kind" ist ein Teenie der bald erwachsen ist. Von Kind kann man da eh nicht mehr reden. Ich weiß nicht wie alt er/ sie ist aber sagen wir 15 dann ist er oder sie in 3 jahren erwachsen und könnte eh ausziehen. Ein "Kind" bzw fast Erwachsenen als Argument bringen, finde ich da dezent übertrieben. Und wie gesagt vielleicht möchte der Teenie ja sogar lieber in einer Metropole leben wegen allen Vorzügen die ein Großstadtleben bietet.

Fakt ist, er ist ein Stadt Mensch (wie ich) und du ein Naturmensch. Aus diesem Grund sollte man wenn man eine Beziehung startet besonders bei einer Fernbeziehung sowas direkt am Anfang kommunizieren. Wichtige Dinge im Leben eines Menschen sollten immer am Anfang direkt kommuniziert werden. Versteh immer nicht, warum so viele nicht sowas direkt am Anfang klären um zu sehen ob man überhaupt zusammen passt.

Und wie gesagt ein großer Umzug ist ein kompletter Lebenswandel und nicht einfach so runter zu spielen für jdm den man wie oft gesehen hat? Ich meine ihr seid nur kurz zusammen und bei einer Fernbeziehung sieht man sich meist nicht oft...verlange auf jedenfall nicht dass er sein Leben für dich aufgeben soll, wenn du dazu auch nicht bereit bist schließlich ist ein Großstadtleben etwas anderes als direkt an Ost oder Nordsee zu leben an Dörfern/ Mini Kleinstädten. Und ein bald Erwachsener Teenie ist kein Argument für mich...schließlich ziehen Paare mit Kindern auch um in neue Orte...

weitere Kommentare laden
12

Hallo FS,
aus meiner persönlichen Erfahrung heraus kann ich nur sagen, dass ich diesen Punkt mittlerweile ganz früh beim Kennenlernen abklopfe. Ziehe bloß nicht irgendwo hin, wo du schon im Vorfeld ein schlechtes Gefühl hast. Dein Kind wäre sicherlich auch nicht begeistert. Das hat ja auch seine Interessen und dazu gehört vorrangig sicherlich nicht, der Mutter und dem Freund das Partnerglück möglich zu machen. Schon allein wegen dieses Punktes, ist die Frage von deiner Seite aus eigentlich geklärt.

IHN verstehe ich natürlich auch. Ich in meinem Alter weiß, dass der Wohnort sehr viel zum persönlichen Seelenfrieden beiträgt. Und oft trifft man da ja auch Angehörige des anderen Geschlechts, die nicht erst umziehen müssen um eine Partnerschaft möglich zu machen.

13

Wie alt seid Ihr beide, wie alt ist Dein Teenagerkind?

19

Anfang 40 und Ende 30. Mein Kind ist 15.

Ich bin der ältere Part.