Mutter sein mit borderline

Hey,
Ich wollte fragen, ob jemand Erfahrungen damit hat, wie es als Mutter mit borderline ist. (Oder Erfahrungen von Kindern)
An sich bin ich sehr positiv/optimistisch, das ich es gut schaffen werde, wenn die kleine da ist. Aber ich weiss eben auch, wie es ist, wenn man mal ne schlechtere Phase hat und möchte nicht, das mein Kind darunter leidet.

Meine Diagnosen sind Autismus, borderline, ads, depressionen

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Dann hast du in etwa die gleichen Diagnosen wie ich. Die kurzfassung: es ist machbar, aber nicht alleine.

Da man hier allerdings absolut zu tode gebasht wird von den ganzen übermamis hier wenn man ehrlich über seine Gefühle redet, schreib mich gerne privat an wenn du reden magst. Ich bin da ganz offen und ehrlich. Ich hab mir oft gewünscht jemand wäre ehrlich mit mir über schwangerschaft und babys gewesen bevor ich selber schwanger geworden bin, deshalb bin ich es jetzt auch wenn jemand danach fragt :)

Bearbeitet von Crispytofu
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Ja das stimmt, ich muss ehrlich sagen das ich es mir am anfang alles romantischer vorgestellt habe als es dann wirklich war und das hat mich die ersten Monate auch hart getroffen. Man geht ja irgendwie davon aus das Kind kommt auf die Welt und man liebt es über alles und ist glücklich, war bei mir aber z.B. nicht der Fall ( und ich weiß, ich bin keine Ausnahme).

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Genau das ist meine Befürchtung. Das ich eben zu optimistisch bin.

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Wie gut kommst du denn aktuell zurecht ? Wie gelingt dir das leben wenn du großem Stress ausgesetzt bist? Bist du aktuell fähig z.B. Vollzeit zu arbeiten ?
Die Diagnosen sind ja bei jedem unterschiedlich ausgeprägt, gibt ja Menschen die trotz den "Baustellen" ein ganz normales leben führen.
Wenn all diese Diagnosen stark ausgeprägt sind und du deinen Alltag kaum alleine bewältigen kannst, nicht arbeiten kannst weil das zu viel Stress bedeutet und auch sonst 0,0 belastbar bist weil du sonst einen Schub bekommst, dann tut man natürlich dem Kind nichts Gutes damit.
Ansonsten schließe ich mich dem oberen Kommentar an dass man aufjedenfall gute Ressourcen braucht, also guten Partner der sich auch in die Kindererziehung einbringen möchte, familiäre Unterstützung etc. ist da wirklich absolut die Rettung um immer wieder mal Kraft zu schöpfen

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Öffentlich würd ungern so viel dazu schreiben.
Ich kann das aber auch relativ schwer einschätzen.
Seid der 22. Woche habe ich bettruhe, da ist dann auch nichts mit arbeiten.
Generell habe ich den Kontakt zum jugendamt gesucht, wodurch ich zusätzlich noch eine Familienhebamme bekommen habe.
Wie die Hilfe nach der Geburt aussehen wird, ist noch nicht klar, aber da bekomme ich aufjedenfall auch Unterstützung. Der Partner möchte sich aufjedenfall mit einbringen, ist aber auch bis 20 Uhr arbeiten und meistens samstags, also wird man da aufjedenfall auch noch schauen müssen, wie viel er letztendlich dann da ist. (Bis auf die erste Zeit nach der Geburt)

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Also meine Mutter wurde mit Borderline und manischen Depressionen diagnostiziert. Unsere Kindheit war für meinen Bruder und mich die Hölle. Aber unsere Mutter hat die Störung auch extrem ausgeprägt und es war quasi ein einziges Mienenfeld zuhause.

Aber wenn du in Therapie bist und gut reflektiert an die Sache rangehen kannst, kriegst Du das mit Unterstützung sicherlich hin.

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Das tut mir leid zu hören.
Die Kombination aus manischer Depression und borderline, womöglich auch nicht so gut behandelt, stell ich mir wirklich schwierig vor.:(

In Therapie bin ich aktuell nicht, da meine Therapeutin auf unbestimmte Zeit krank ist (seid 1,5 Jahre schon) und ich noch keine neue habe. Ich habe aber Unterstützung vom Jugendamt und hoffentlich bald auch ne Therapie.

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Hey!

"Meine Diagnosen sind Autismus, borderline, ads, depressionen"

Ich habe adhs und ggf auch Autismus. Mein Rat wäre, umgehend wieder eine Therapie zu beginnen. Die Geburt war echt eine riesige Umstellung und meine Symptome wurden dann erst richtig stark. Bis dahin kam ich wunderbar ohne Therapie zurecht, 6 Monate nach der Geburt ging ohne Therapie gar nichts mehr.

Liebe Grüße
Schoko

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Ich bin auf der Suche nach Therapie. Bisher hats mir nichts gebracht, weshalb ich es nicht schlimm fand, das meine Therapeutin schon so lange krank is, aber jetzt, wo ich schwanger bin, sehe ich das doch nochmal anders.
Ich würde halt sehr gerne eine gezielte borderline Therapie machen, ist nur leider enorm schwer einen Platz zu bekommen:/. Die Diagnose hab ich erst seid zwei Jahren.

Bis das Baby 1 Jahr alt ist, habe ich eine Familienhebamme vom Jugendamt. Sie ist keine klassische Hebamme, sondern für die psychischen Probleme da.

Bearbeitet von Kleinemaus2024
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Echt klasse, dass du dich mit dir selbst und deinen Sorgen und Ängsten auseinandersetzt. Dazu gehört sehr viel Mut.
Ich kann zwar in dem Sinne nicht aus eigener Erfahrung sprechen, da ich nicht betroffen bin, dafür aber aus helfenden Sicht. Ich bin Mutter in Elternzeit und habe vor meiner letzten Stelle viele Jahre in der Ambulanten Betreuung von Menschen mit Borderline, Angststörungen, FAS, Depressionen ect gearbeitet. Daher kann ich dir sagen, dass es auf jeden Fall möglich ist, solange du Unterstützung zulässt. Eine Familienhebamme ist schon mal der erste Schritt und eine gute Idee.
Vielleicht schaust du dir mal an, ob es in deiner Nähe Anbieter der Eingliederungshilfe gibt. Das sind meist Sozialpädagogen, die dir im Alltag beistehen. Sei es bei Gesprächen, Terminen, Anträgen, Alltagsaufgaben ect. Mit deinen Diagnosen steht dir die Hilfe auf jeden Fall zu und wird in dem meisten Fällen auch kostentechnisch Übernommen. Es ist keine gesetzliche Betreuung, sondern freiwillig und kann jederzeit wieder beendet werden.
Ansonsten gäbe es über das Jugendamt noch eine Elternbeistandschaft. Auch das sind Sozialarbeiter, die sind aber hauptsächlich auf die Erziehung deines Kindes schauen. Man kann auch beides bekommen.


Melde dich gerne, wenn du weiter Fragen dazu hast.
Hab eine schöne Kugelzeit.

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Vielen dank:)
Ich weiss noch nicht genau, wie die Hilfe vom Jugendamt aussieht, aber eine Sozialpädagogin ist aufjedenfall Thema gewesen. Die eben nach individuellem Bedarf zu einem kommt und hilft (da ging es aber eher um die Dinge, die du bei der Eingliederungshilfe beschreibst).
Ob diese vom Jugendamt oder von einer Eingliederungshilfe ist, oder ob beides parallel Überlegung war, weiss ich Grad nicht, aber das Jugendamt ist da wirklich extrem hilfbereit.
Ich Versuch irgendwie jede Hilfe zu bekommen, wie nur geht, auch wenn ich evtl weniger bräuchte. Man kann hinterher immernoch Dinge anpassen.
Wenn ich fragen haben sollte, Werd ich mich aufjedenfall melden:)

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Borderline &depression hier

Ich habe lange jahre therapie gemacht. Ich habe wege und lösungen gefunden mich in Stress Situationen runter zu holen und klar bei sinnen zu handeln/ denke.
Habe mit 18 mein erstes kind bekommen. In der schwersten zeit meines lebens, war vl nicht der beste zeitpunkt aber für mich war es meine Lebensrettung.
K2 und k3 mit ü20
Man lernt dazu allerdings wirst du gerade am anfang extrem viel hilfe benötigen vl nicht gerade mit dem baby aber vl mit dir selbst. Ich habe oft nächte lang wach gelegen und nur geheult.
Ich habe auch nach den kindern therapien gemacht aber jetzt seit einigen jahren nicht mehr. Umso größer die kids werden umso einfacher wird es finde ich.

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Vielen Dank für deine Antwort:)
Die Diagnose hab ich erst seid 2 Jahren, aber auch davor habe ich schon meine Strategien zum runter kommen gehabt. Leider hatte ich vor meinem jetzigen Partner nur Beziehungen, wo das nicht respektiert wurde.
Ich habe Hilfe vom Jugendamt und Familienhebamme. Wobei ich auch das Gefühl habe, das ich in der Erziehung nicht unbedingt das Problem haben werde. Da sollte die Sozialpädagogin (die für mich und nicht für die Erziehung da ist) mir hoffentlich gut helfen können. Evtl auch um mal ne Therapie zu finden.

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Finde es auch super, dass du dich jetzt schon mit auseinander setzt.

Meine Freundin hat das. Hat zwei Kinder, reflektiert sich nicht selbst und hat den Kontakt zur ganzen Familie abgebrochen, der Fehler liegt aber angeblich bei allen aus der Familie. Eine Therapie lehnt sie ab, den Kindern wird der Umgang zur Familie verboten. Ihr Mann ist der einzige den sie noch hat und mir tun v.a. die Kinder leid.

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Oh okay, das klingt wirklich nicht so schön:(

(Mir persönlich ist der Kontakt zur Familie fürs Kind auch sehr wichtig. Da gibt's auch schon einige Pläne.)

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Bitte behalte das unbedingt bei! Eine stabile Umgebung ist gerade für ein "Borderline-Kind" sehr wichtig.

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Auch Borderline hier...

Ich habe einen 2jährigen Sohn und ja, es war teilweise anstrengend und ohne Hilfe hätte ich es nicht geschafft. Wobei ich denke, dass es auch ganz vielen gesunden Müttern so geht.

Was ich dir unbedingt rate und selbst falsch gemacht habe:
Falls du aktuell eine Therapie machst, bleib auch in der Schwangerschaft und nach der Geburt dran! Ich bin danach unbemerkt in eine Depression gerutscht und hatte "keine Zeit" zum Therapeuten zu gehen. Das hat in einem echten Drama mit teilweise heftigen Auswirkungen bei mir geführt :-/.
Mittlerweile gehe ich wieder regelmäßig in Therapie und nehme auch wieder Medikamente. Ich bekomme Unterstützung von den Großeltern und meinem Mann. So gehts dann.
Wichtig ist, sich einzugestehen, wenn man Hilfe braucht, dann aktiv danach zu fragen und sich vorallem immer wieder Zeiten für sich freizuschaueln.
Ich hatte manchmal das Gefühl, mein Kopf würde explodieren und es würde nichts mehr von mir selbst übrig bleiben.

Was bei mir auch ein Thema war - kA übrigens, ob das mit Borderline zu tun hatte:
Ich hatte damit gerechnet, von unglaublichen Glücksgefühlen erfüllt zu sein, wenn ich mal schwanger bin. Und dann speziell auch bei der Geburt. Ganz ehrlich: Das gabs bei mir nicht. Ich empfand es die meiste Zeit eher anstrengend und hatte auch das Gefühl, keine Bindung zum ungeborenen Kind aufbauen zu können. Auch die Geburt war für mich kein besonders "glückseeliger Moment". Hab bis heute deswegen Schuldgefühle, weil man denkt, es müsse doch so sein.

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Vielen Dank für deine Ehrlichkeit.
Aktuell habe ich leider keine Therapeutin, da die seid 1,5 Jahren krank ist. Mir wird auch keine neue zugewiesen.
Ich habe allerdings eine Familienhebamme und Kontakt mit dem Jugendamt. Bekomme nach der Geburt auch zusätzlich eine Sozialpädagogin die dann nach Bedarf kommt.

Das ich nach der Geburt in eine Depression rutsche, da hab ich schon Angst vor. Habe aber den selben Gedankengang wie du vor der Geburt, das ich extrem glücklich sein werde. Ich kenne aber auch eine Person, die "gesund" ist und das selbe Problem gehabt hat und heute immer noch an der Bindung arbeitet.

Ich hoffe du schaffst es mit der Zeit, keine Schuldgefühle mehr zu haben.🍀

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Hilfe holen/annehmen ist das wichtigste! Familie ist das eine, aber da ich die Erfahrung gemacht habe, dass Menschen mit Borderline da oftmals sehr selbstzerstörerisch handeln, ist das aus meiner Sicht zu wenig Hilfe.

Deshalb würde ich dir im ersten Schritt eine Familienhebamme ans Herz legen. Für due Schwangerschaft,aber auch für die ersten 6 Monate nach der Geburt.
Als zweites gibt es bei uns zb ein Projekt, dass sich mit Kindern und Partnern von Borderlineeltern beschäftigen, vllt mal googeln ob es bei euch sowas auch gibt.
Dann gibt es hier auch eine Selbsthilfegruppe für Eltern mit psychischen Erkrankungen, das kann ebenfalls helfen.

Und als letztes möchte ich darauf hinweisen, daß es keine Schande ist sich auch die Hilfe vom Jugendamt zu holen, denn die wollen wirklich helfen!!!

Bearbeitet von Vierfach-Mami
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Hey,
Ich habe bereits eine Familienhebamme, die das erste Jahr nach der Geburt begleitet und mit dem jugendamt stehe ich auch in Kontakt:)
Nach so einem Projekt werde ich mich Mal umhören. Klingt aufjedenfall interessant.
Ich nehme jede Hilfe, die ich bekommen kann. Wenn ich hinter her doch weniger brauche, kann man das immer noch anpassen.