Letztes Mal SS Depression und Angsstörung - diesmal automatisch wieder?

Hallo Zusammen

Ich habe unerwartet frisch positiv getestet. Ich bin noch total durch den Wind und tausend Sachen gehen mir durch den Kopf. Ich habe schon 2 ältere Kinder und einen Sohn der gerade 3 geworden ist.
Die beiden Großen sind aus erster Ehe und die Schwangerschaften liefen Problemlos bis auf eine Symphysenlockerung die ich in jeder Schwangerschaft hatte.
Die Schwangerschaft mit dem "Kleinen" war anders. Ich hatte psychisch sehr zu kämpfen, irgendwie habe ich diesmal die Hormone nicht so recht vertragen. Ich hatte eine Schwangerschaftsdeprepression, leider musste ich damals wegen Corona ins Beschäftigungsverbot und vielleicht lag es auch daran. Man hat dann eben so viel Zeit sich Sorgen zu machen.
Ich habe dann eine Angststörung entwickelt und habe ein paar Monaten nach der Entbindung eine Therapie gemacht die so gut geholfen hat dass ich wünschte ich hätte mich schon in der Schwangerschaft überwunden das zu machen.
Mein ehemaliger Therapeut hat einmal erwähnt dass ich vielleicht auf die Hormone anders reagiert habe weil das Kind einen anderen Papa hat. Ich weiß nicht wie ich das formulieren soll aber er meinte in etwa, dass sich die Mischung der Gene zwischen meinem Mann und mir einfach anders verhalten als es mit meinem Exmann war, ich hoffe das ist verständlich formuliert, der Therapeut hat das sicher anders formuliert.
Nun stelle ich mir die Frage ob es mir in dieser Schwangerschaft wohl ähnlich gehen könnte. Ich habe einfach große Angst dass ich mich nicht gut um meine Kinder kümmern kann, es ging mir wirklich schlecht letztes Mal
Oder ist es wirklich einfach ganz unterschiedlich? Hat jemand Erfahrungsberichte für mich?
Viele Grüße

3

Hey,

ich hatte auch mal eine ausgeprägte Angststörung. Heute leide ich nur noch phasenweise mal unter Ängsten. Und das, was wichtig zu erkennen ist: der Gedanke von dir „wird es genauso wie das letzte Mal?“ ist ein Angstgedanke - nicht all unsere Gedanken sind richtig und wichtig, lass diesen Gedanken an dir ziehen, in dem du dir sagst, dass du dich damit gar nicht beschäftigen brauchst, da es nur deine Angst hast.

Es ist wichtig, die Logik der Angst zu verstehen, um sie überwinden zu können. Und das beste Mittel gegen die Angst ist, die Angst zuzulassen: selbst wenn es wie das letzte mal wird, ich bekam Hilfe und werde sie wieder bekommen. Auf die Weise entkräftest du das Szenario in deinem Kopf.

Es ist sehr wichtig, dass du dich selber beruhigst. Selbstregulation nennt sich das und ist sehr hilfreich. Du musst Wege finden, um dein Nervensystem wieder runterzufahren.

Und vielleicht auch ganz wichtig: es wird 100% nicht wie das letzte Mal - es ist nicht möglich, dass sich eine Sache 1 zu 1 wiederholt. Es kann Ähnlichkeiten geben aber es wird nicht 1 zu 1 gleich laufen.

LG

1

Hallo,

Ich hatte in meiner 1. Schwangerschaft sehr zu kämpfen und auch in der jetzigen.
Beide Kinder vom gleichen Papa. Zum Glück ist mein Sohn schon 7 und verkraftet es, dass ich es gerade weniger schaffe mich zu kümmern. Bzw ist er selber schon so eingebunden, Verein Freunde, Schule usw., dass ich hoffe es fällt ihm nicht so arg auf.
Allerdings habe ich auch ohne Schwangerschaften eine rezidivierende Depression.
Denke dass die Hormone einfach ihr übriges dazu tun.
Ich war auch in der 1. Schwangerschaft im Beschäftigungsverbot, diesmal nicht. Da merke ich schon dass mir das hilft, nicht ganz so in der Depression und den Sorgen zu versinken.
Du könntest dir ja vorsorglich schon mal therapeutische Unterstützung organisieren, habe mal gehört in der Schwangerschaft geht das problemloser...

Alles Gute ❤️ und vielleicht wird es ja diesmal bei dir anders!

2

Das tut mir leid, dass du das erleben musstest.

Ich kann deine Angst gut verstehen, halte allerdings die Aussage des Therapeuten, dass es am anderen Vater liegt, für eher gewagt und nicht unbedingt wissenschaftlich fundiert.

Natürlich, das weißt du, kann es wieder passieren, ABER es muss auch nicht! Gerade, dass die Situation ohne Corona ganz anders ist, ist ja schon mal eine gute Voraussetzung.

Bist du denn fachärztlich noch angebunden? Ich habe selbst eine psychische Vorgeschichte und alle paar Wochen zu meiner Psychiaterin zu gehen, beruhigt mich immens, weil ich weiß, wenn was wäre, könnte sie schnell helfen. Notfalls auch mit Medikamenten, mittlerweile sind ja einige gut erprobt auch in der Schwangerschaft.

Auch dem Rat, vielleicht einfach jetzt direkt nach einer Therapie zu schauen, würde ich mich gerne anschließen. Schadet ja nicht...

Ich wünsche Dir alles Gute!