Persönliche Probleme mit dem ex und trotzdem guter Vater

Hallo, ich möchte wissen, ob es hier auch Erfahrungen gibt, bei denen msn selber persönliche Probleme mit dem KV hat (z.B. unterschiedliche Ansichten, Verhalten, Vergangenheit/Lügen) und es sehr schwer fiel, das Kind ihm für 1-2h (anfangs) zu überlassen aber letztendlich ist er trotzdem ein sehr guter Vater für das Kind?
Mein Ex hat mich sozusagen sitzen lassen, ich würde ihm aber trotzdem (auch wenn es erdtmal aus „Stolz“ wäre) dass er auftaucht. Ich wünsche meinem Kind einen Vater und habe gleichzeitig sehr schwer damit abzufinden, dass ich ihn eventuell ihm einfach „abgeben“ muss für den Umgang. Vielleicht würde ed mich sehr erleichtert zu hören, dass es trotzdem sehr gut klappen kann, auch wenn man als Paar nicht gepasst hat!

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Hallo
Mein Ex und ich (3 Kinder) haben während unserer Beziehung immer davon geredet wie wir uns im Falle einer Trennung verhalten möchten. Leider war dann doch alles anders als besprochen. Er hat mich sehr lange hintergangen und betrogen, war unehrlich und übergriffig. Ich hatte auch Probleme mit der Vorstellung das die Kinder bei ihm sind aber: es sind auch seine Kinder. Er hat jedes Recht den Kontakt zu ihnen halten zu können und auch die Kinder haben ein Recht auf Umgang mit ihrem Vater.
Würde ich, aus persönlichen Gründen, den Kontakt behindern würde ich am Ende meinen Kindern schaden. Das möchte ich natürlich nicht. Ich versuche also bei mir zu bleiben. Was er mir angetan hat geschah in unserer Beziehung und hat nichts mit seiner Art den Kindern gegenüber zu tun.
Ich musste akzeptieren mich in einem Menschen getäuscht zu haben, musste lernen ihm aus dem Weg zu gehen und die Übergabe der Kinder zu ertragen ohne Abneigung zu empfinden. Er musste mir egal werden...
Und ich kann dir nur raten deine eigenen Gefühle vom Umgang mit eurem Kind zu trennen. Ich denke es wird davon profitieren seinen Vater um sich zu haben.
Ich wünsche dir viel Kraft

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Das ist doch das Schwierigste: Paar- und Elternebene trennen. Daran scheitern viele und schaden damit nur den Kindern.

Im Endeffekt musst du dir immer sagen: es ist nicht dein Kind, es ist euer Kind. Und auch wenn man selbst es oft so sieht und auch das Umfeld sowas gern mal sagt, man hat als Mutter nicht per se mehr Rechte.

Kurz: du entscheidest gar nicht, ob du ihm das Kind "überlässt" du hast nämlich die Pflicht das zu tun. Wenn du dem Mann nicht traust, dann kannst du dir auch dafür externe Unterstützung suchen und ja, es dauert seine Zeit, bis man den verletzten Stolz nicht mehr runter schlucken muss, sondern der einfach nicht mehr da ist, aber das muss man eben machen.

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Hallo du,

ich kann nur aus der anderen Perspektive schreiben. Meine 'ex' Partnerin ( leider: ich vermisse sie sehr) hat mir viele Unterstellungen am Ende gemacht.z.b. dass ich kein guter Vater wäre usw und ich ne Therapie brauche. Jetzt nachdem ich mir das Wechselmodell so hart erarbeitet habe, kommen jetzt manchmal Nachrichten, ob unser kleiner gerne telefonieren würde. Er sagte bis jetzt immer nein. Musste sie schon oft vor ihm verteidigen, wenn er meinte :"ich will nicht mehr zu meiner Mama". er wollte/hatte einige Male den Wunsch mit mir einen Videoanruf zu machen. Ich weiß,dass kränkt sie. Vor allem,weil sie sich so 100%ig sicher war als Psychologin. Ich würde unter anderem auch als narzistisch betitelt usw. Klar hatte ich meine Ausrutscher und habe viele Fehler gemacht, aber da bin auf einem guten Weg.
Am Ende geht es denke ich sehr viel um Selbstreflexion und dem Anerkennen von Fehlern....meine 'große Liebe ' konnte das bei sich selber nicht gut., auch wenn sie selbst der Meinung war,dass sie das als Psychologin besser als alle anderen kann.
Ist natürlich kurz ausgeführt und viele Details fehlen hier, aber ich wollte zeigen,dass es auch eine Kehrseite geben kann. Ich habe den Liebeskummer meines Lebens.... Hatte auch wieder Kontakt gesucht und sie an unserem Leben habe Teillassen. Keine Chance :( sie hat damit jetzt 2 Trennungskinder. Ich habe mit meinem kleinen die Zeit meines Lebens, trotz großer Baustellen - Beruf mit Schichtarbeit - heftiger Trennungsschmerz - Wohnungssituation usw.
Ich möchte kein festes Bild erzeugen/ polarisieren, nur, dass es viele Entwicklungen gibt. Ich weiß, dass viele Menschen ( Frauen wie männer) viele derbe enttäuschungen hinnehmen müssen .
Es ist zu schwierig zu sagen, zu welcher Sorte dein Partner gehört. Deine Angst kann ich persönlich verstehen. Aber ich sehe da noch nichts in Stein gemeißeltes. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft, sei achtsam, aber gerate nicht in Panik, das macht alles schlimmer! Bei unserem JA Termin , den sie wollte,war ich der ruhige und gefasste und konnte das ganze in eine ruhige, kompromissbereite Ausarbeitung lenken. Die Frau vom JA hat uns das auch zu spüren gegeben.
Wie gesagt,es gibt viele viele Möglichkeiten,wie sowas ausgehen kann. bleib bei dir, objektiv und achtsam, aber lass deine persönliche Missgunst keinen Raum in Angelegenheiten mit 'euren' Kindern. Vllt liebt er sie ja wirklich....

Viel Kraft und alles gute