Nein... Wie damit umgehen

Hallo ,

Mich würde interessieren wie ihr mit einem Nein umgeht.
Also klar meistens ist ein Nein ein Nein und auch in Ordnung ich meine jetzt zb wenn etwas bestimmtes unterlassen werden soll oder gemacht werden soll.

Zb nicht den Bruder hauen oder absichtlich ärgern.

Und man bittet das Kind damit aufzuhören und man bekommt als Antwort immer nur Nein.

Wie reagiert ihr dann?

Mich macht das innerlich sehr wütend.

Und ich weiss nicht wie man dann am besten vorgeht.

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Ich rede nicht sondern handle dann.
Ich nehme das Kind dann aus der Situation damit das andere Kind diesem Verhalten nicht weiter ausgesetzt ist.

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Das habe ich auch getan allerdings ist mein Sohn dann ausgerastet als ich ihn aus der Situation nehmen wollte hat das ganze Haus zusammen geschrien und mein Mann meinte dann es wäre falsch gewesen ich könnte ihn ja nicht zwingen deswegen wollte ich mal eine antwort.
Wenn man natürlich vorher sagt nein stopp das machst du nicht und das Kind bittet den Raum zu verlassen und es sagt nein.

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Wie alt ist das Kind?
Und wie reagiert das Kind sonst wenn du es begrenzt bzw. deine Erziehungsaufgabe wahrnimmst?
Wie verhält es sich wenn du ihm deutlich zeigst dass du sein Verhalten nicht akzeptierst?

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Es kommt etwas darauf an - bei deinem Beispiel wäre es bei mir eine klare Grenze. Da gibt es keine Bitte sondern ein STOP - wir hauen nicht und eine sofortige Reaktionen- das Kind wird aus der Situation raus genommen und das andere Kind getröstet.

Wenn sich alles beruhigt hat bespreche ich die Situation - was ist passiert, was hat das Kind so aufgebracht dass es so reagiert hat, es möchte auch nicht gehauen werden also was können wir beim nächsten Mal in so einer Situation anders machen. Umgang mit Gefühlen ist eine langwierige Arbeit und du bist Vorbild für deine Kinder. Wie gehst du mit Wut um? Welche Strategien hast du? Kinder schauen sich mehr von uns ab als uns lieb ist, wenn wir bei Wut/Stress schnell laut werden ist es sehr wahrscheinlich dass unsere Kinder dieses Verhaltensmuster übernehmen! Leider haben sehr viele Erwachsene auch als Kinder nicht gelernt mit ihren Gefühlen gut umzugehen.

Bearbeitet von Rotelinie
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ich würde sagen, dass das Kind sich entschuldigen muss, dann kann es wiederkommen

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Komisches Beispiel. Wenn mein Kind ein anderes Kind haut, dann bitte ich nicht freundlich darum, dass er aufhören soll, sondern dann greife ich direkt ein, gehe körperlich dazwischen und sage sowas wie "Stop, hör sofort auf". Zu einem "Nein" kommt es da gar nicht, weil ich die Situation dann bereits beendet habe.

Wenn es um verbales ärgern geht, ja dann fordere ich dazu auf das zu unterlassen. Wenn dann ein "Nein" kommt, frage ich beispielsweise "wie würde es dir gehen, wenn jemand xy zu dir sagen würde", dann kommt ein grummeliges "nicht gut". Dann frage ich "findest du es trotzdem okay, wenn du das zu xy sagst?". Meistens kommt dann Einsehen. Wenn nicht, dann wird die andere Sichtweise begründet. Und dann hinterfragen wir diesen Grund. Insgesamt dauert das Gespräch ein paar Minuten und bis dahin ist die Situation eh vorbei.

Ist natürlich auch vom Alter abhängig. Mein Sohn ist 5, bei ihm funktionierts.

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Ich kann dir leider nicht zu 100% dabei helfen, aber habe einen Denkanstoß für dich. Kinder (und eigentlich auch Erwachsene) "überhören" das 'nicht'. Beispiel: Denk nicht an einen rosa Elefanten. Deshalb ist es für Kinder oft schwer das Gesagte schnell zu verarbeiten, also könnte man in dieser Situation statt "nicht hauen/ärgern" vielleicht besser sagen "nur vorsichtig streicheln/ sei lieb/..." . Abgesehen davon würde ich meinen Vorredner:innen zustimmen und das Kind bei Gewalt sofort aus der Situation holen.
Liebe Grüße

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Das Kind ist 8 und hört das Wort nicht ganz sicher und sollte in dem Alter auch wissen, das man nicht haut.

Bei kleinen Kindern unter 5 ist das ganz klar, dass sie da länger zum prozessieren brauchen, aber nicht mit 8.

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Es ist ja nicht so als würde das Kind das wirklich überhören, aber es ist einfacher für das Kind die (ungewollte) Handlung zu unterbrechen wenn man eine Alternative vorschlägt statt einfach noch mal den "trigger" zu nennen. Dass er weiß dass er das nicht tun soll ist klar. Aber wie gesagt, selbst für Erwachsene ist das "nicht", nicht so schnell verarbeitbar, mag sein dass es ausnahmen gibt aber mein Beispiel mit dem rosa Elefantensollte das verdeutlichen.

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Sei authentisch. Zeug ihm, dass du sauer bist. Ein Nein gibt es einfach nicht, wenn Dritte, zb der Bruder, unter ihm leiden müssen.

Zur Not nimm den Bruder, wenn klein genug, auf den Arm oder den Schoss. Und wenn der "andere" kommt, sag eben auch mal Nein. Erklär ihm, das ist keine Rache oder so, sondern das der Schutz des Bruders im Moment eben Vorrang hat und er Abstand halten muss, damit er ihn nicht hauen kann.

Bei euch schlägt keiner, weder die Eltern die Kinder noch die Kinder die Eltern, Mama und Papa kloppen sich auch nicht, also gilt das auch für die Kinder untereinander. Eisernes Gesetz.

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Hi,

bei uns gibt es klare Regeln: Es wird nicht gehauen, gebissen oder gekratzt. Auch Beleidigungen gibt es nicht.
Man kann jemanden doof finden, das darf man natürlich auch sagen. Also den Satz. ich finde dich doof, aber nicht Du bist doof. Aber eben keine härteren Beschimpfungen.
Genauso ist es natürlich verboten zu provozieren, also so lange etwas eigentlich harmloses weiterzumachen, bis der andere ausflippt. Das hatte der Große jetzt ne zeitlang raus, damit die Kleine ärger bekommt, da die schneller mal haut.

Beim ersten Mal gibt es eine Verwarnung, dann folgt Süßigkeiten/Handyverbot. Und ja, das ist keine direkte Konsequenz, aber die Kinder sind 5,5 und 9 und wissen schon genau, was sie falsch gemacht haben und es gibt auch keine direkte passende Konsequenz wenn sie sich hauen oder beleidigen.

Die Kleine bekommt zuerst Handyverbot und dann Süßigkeiten, Süßes ist für sie schlimmer und beim Sohnemann ist es umgekehrt.

Seit dem ist das deutlich besser geworden. Da wird sich jetzt zweimal überlegt, spätestens nach der 1. Verwarnung, ob das jetzt wirklich notwendig ist oder man nicht doch mal nachgeben kann.

Ein Kind in dem Alter deines Sohnes weiß, warum man Nein sagt und kann natürlich auch gerne Nein sagen, aber dann eben die Konsequenzen daraus tragen.

Meine Kinder dürfen natürlich Nein sagen und ich höre ihnen auch gerne zu und frage nach, warum sie etwas nicht wollen, aber am Ende gibt es eben Dinge über die man diskutieren kann (Handyzeit, noch eine Süßigkeit usw.) und Dinge über die man nicht diskutieren kann (Schlagen, Beleidigungen ).

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Ich wäre dann auch äußerlich wütend.

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Wie schon genannt, würde ich erstens nicht bitten. Bitten kann man um etwas, das auch augeschlagen werden darf. Hier muss eine klare Regel greifen. Zweitens finde ich es auch sinnvoll, wenn es noch nicht total eskaliert ist, eher die Richtung zu lenken mit "Denk daran, sanft streicheln" anstatt "Denk dran, nicht hauen". Wenn das Hauen schon stattfindet, muss klar gemacht werden, dass die Grenze überschritten wurde.

Außerdem möchte ich dir ein tolles Buch ans Herz legen: "Das gewünschteste Wunschkind"-Reihe. Entweder das Geschwister-Buch oder das Trotzphasenbuch. (Leider weiß ich nicht mehr, welches ich gelesen hatte.) Gibt's auch gebraucht oder zum Ausleihen in Büchereien. Vielleicht gibt dir das nochmal neue Einblicke. Ich fand es total interessant.

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Hauen geht gar nicht. Dein Platzverweis ist keine Bitte, sondern eine Abordnung. Die du auch Durchsetzen musst. Sonst macht er immer was er will ohne Konsequenzen.