Sohn 11 Monate weint beim Essen/ isst kaum

Hallo zusammen,

mir ist bewusst, dass es etliche Beiträge darüber gibt, dass Babys/ Kleinkinder schlecht essen. Dennoch konnte ich mich nicht zu 100% mit den bisher gestellten Fragen identifizieren und hoffe auf Rat zu meiner Situation eure Erfahrungsberichte:

Mein Sohn wurde 6 Monate gestillt. Ab dem 7. Monat bekommt er Pre Milch. Mit Beikost haben wir auch ab dem 7. Monat angefangen. Großes Interesse am Erwachsenenessen hat er noch nie gezeigt. Ich habe mit Baby Led Weaning gestartet, also Stückchenkost. Das nahm er anfangs auch recht interessiert an, wobei natürlich kaum was im Magen landete, sondern eher experimentiert wurde. So weit so gut. Wenig später wollte ich es dann doch mit Brei versuchen, mehr als 3-4 Löffel aß er jedoch nie. Die ersten 1-2 Löffel waren noch interessant, danach begann er schon sich wegzudrehen und zu weinen. Mittlerweile ist er fast 11 Monate alt und isst schlechter als manch Beikoststarter. Brei verweigert er gänzlich, dreht sich weg und weint bitterlich, wenn ich den Löffel nicht wegnehme. Stückiges Essen lutscht er meist an und wirft es auf den Boden und fängt an zu weinen, da er aus dem Hochstuhl raus möchte.

Einen Teller voll mit Essen, dass er sich selbst aussuchen kann, kann ich ihm gar nicht hinstellen. Er schmeißt den ganzen Teller um. Langsam aber sicher bin ich nur noch erschöpft. Ich koche für ihn 3 mal am Tag, forme Bratlinge, mache Pfannkuchen, Ofengemüse, Gemüseaufläufe, Nudeln, Reisbällchen - und fast alles landet in der Tonne bzw. bei unserem Hund im Napf. Ich bin gefühlt mit nichts anderem beschäftigt als einzukaufen, zu kochen und den Saustall wegzuputzen. Und ich würde es mehr als gerne machen, wenn mein Junge wenigsten mit etwas mehr Freude essen würde. Ich kann ihm nur bei Ablenkung hin und wieder ein paar Stückchen in den Mund „schieben“. Die isst er dann auch, aber das ist doch nicht Sinn der Sache?

Vllt. habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht und könntet mir Tipps geben? Ich kenne auch die Theorie, dass alles entspannt sein soll und ich habe wirklich auch wochenlang versucht mich da emotional nicht mit zu befassen, aber es bessert sich einfach nicht. Seine Milch trinkt er gut. Wir sind bei 5-6 Flaschen am Tag und ich habe das Gefühl, das wird noch ewig so weitergehen…

Ich verstehe auch nicht, wieso er im Hochstuhl nach 2-3 Bissen
weint, als wollte er da nicht sitzen. Auf dem Boden isst er ab und an 2-3 Happen, aber auch nicht viel mehr., sonst würde ich ich die Mahlzeiten auch auf dem Boden geben. Bin ratlos.

1

Isst du mit ihm zusammen? Ich würde da gar keinen extra firlefanz machen, sondern einfach dein Essen weniger/gar nicht salzen und von deinem Essen immer mal ne Fabel anbieten, ihn von deinem Brot abbeißen lassen, ein Löffel joghurt anbieten etc.

Er scheint ja noch nicht richtig bereit für eigenes Essen zu sein - das muss er auch nicht.

3

Danke für eure Tipps! Ich „versuche“ mit ihm zusammen zu essen, d.h. Ich setze mich neben ihn und nehme Bissen von seinem Essen, lasse mich von ihm füttert (er teilt (noch) sehr gerne). So richtig am Familientisch essen wir noch nicht. Das liegt daran, dass ich mir tagsüber nur eine Kleinigkeit nehme und abends dann mit meinem Mann „groß“ esse. Das passiert meist nach 19 Uhr, wenn unser Kleiner schon schlummert. Am Wochenende essen wir Erwachsenen nur zwei Mal, vormittags und abends.

Anfangs fand ich unser Essen für ihn kaum geeignet. Salat z.B. oder irgendwelche Bowls mit Kernen, gebackener Feta etc. Also koche ich ihm immer extra.

Aber ja, ihr habt recht. Wir müssen uns hier umstellen

4

Dann würde ich wirklich versuchen, sowohl Essenszeiten als auch Familiengerichte ein wenig aufs Kind anzupassen. Er braucht ja Vorbilder, möchte auch Teil der Gemeinschaft am Familientisch sein. Oder wie lange willst du das so weiter machen, dass du dreimal täglich für ihn kochst und zu zwei weiteren Zeiten zu nochmal andere Gerichte für euch zubereitest? Es muss ja nicht jedes Gericht zu 100% Baby tauglich sein, oft reichen ja auch schon einzelne Komponenten daraus, aber nie richtig gemeinsam mit dem Kind essen finde ich auf Dauer schwierig.

weitere Kommentare laden
2

Meine eigene Erfahrung ist: Je weniger kompliziert du es machst, desto besser wird es. Hör auf, für ihn Speziell zu kochen. Salz deine portion am Tisch und gib ihm was davon bevor du es salzt. Unserer mochte dieses ganze "baby- essen" nicht und zwar nicht nur keinen brei sondern überhaupt alles was man extra für ihn gemacht hat. Er hat erst angefangen zu essen als er normale gerichte bekommen hat. Und dann fliegt erst mal wochenlang das meiste auf den Boden. Das hört irgendwann auch auf.

Wenn er zwischendurch noch was isst, ist das ja auch wunderbar. Dann gibt man ihm als snack zwischendurch obst, gemüse, semmeln, was er halt mag.

7

Unsere Tochter hat fast von Anfang an, unsere Gerichte mitgegessen. Wir haben halt erst am Tisch gesalzt und erst dann mit Chili gewürzt (andere Gewürze sind ja ok). Alles was einigermassen weich ist, kann auch ohne Zähne gegessen werden. Bei uns gab es häufig Lasagne, Thai-Currys mit Reis, Linseneintöpfe, Pasta mit Sauce, Gemüsesuppe (habe ihre Portion einfach nicht püriert, oder wenn dann nicht ganz flüssig püriert). Zum Frühstück, Pancakes, Waffeln, Brot mit Aufstrich, Porridge, Griessbrei.

8

Hey,

also ich würd einfach mal den Druck rausnehmen und ihm ein paar Tage nur die Flasche geben.
Und dann wie die anderen bereist gesagt haben, nix extra kochen sondern einfach mal was einfachen von deinem Essen anbieten wenn er es möchte. Also beispielsweise nur gekochte Nudeln.
Vielleicht ist es interessanter wenn er merkt dass er gar nix mehr bekommt und danach selber fragen „muss“.

Lg

11

Wir essen nun seit ein paar Tagen gemeinsam. Das klappt auch etwas besser. Unser Sohn ist einfach im Gegensatz zu uns (noch) kein „Leckermäulchen“. :) ihm ist Essen weitestgehend egal. Hoffe, das ändert sich noch.

Für uns ist es nur schon eine riesige Umstellung 3 mal am Tag zu essen. Das muss ich schon sagen. Ich hab das Gefühl, der ganze Tag dreht sich nur noch um Essen, Essen, Essen.

9

Hey, zusätzlich zu den Tipps, die schon gegeben wurden, kannst du vielleicht auch mal einen hno draufschauen lassen. Meine Tochter hatte so riesige Mandeln, das war ihr einfach unangenehm und sie wollte das Essen, auch Brei nicht schlucken.

Wie sieht es mit der Verdauung aus? Wenn du sagst, er isst am Boden etwas mehr, könnte der Bauch auf dem hochstülpt etwas eingequetscht sein oder so?

10

Danke für den Tipp mit dem HNO! Ich werde mal einen Termin machen.

Im Hochstuhl sitzt er gut bzw da ist nichts eingeklemmt. Ihm wird nur schnell langweilig. Es gibt ja die sogenannter iPad-Esser. Also Kinder, die mit dem Handy, iPad usw. abgelenkt werden, damit sie essen. Das würde bei unserem denke ich auch funktionierten. Ich möchte es aber auf keinen Fall einführen. Finde das schrecklich, wenn ich das bei anderen Kindern sehe.

12

Und die Verdauung funktioniert auch gut. Jeden Tag Stuhlgang. Er hatte auch als Baby eigentlich nie mit Bauchweh zu kämpfen Gott sei Dank.