Stillen, Abpumpen, Zufüttern, bin vezweifelt

Hallo Ihr Lieben,

habe derzeit einen Tiefpunkt. Mein Herzchen ist heute 8 Tage alt. Aufgrund einer Infektion und Gelbsucht konnte er nicht von Anfang an gestillt werden, da ihm die Kraft dazu fehlte.
Das hieß für mich im Krankenhaus abpumpen, abpumpen und nochmals abpumpen, was sehr mühselig war, da ich relativ spät meinen Milcheinschuss bekam. ALso mußte er zugefüttert werden.
Ich bin nun seit 3 Tagen zu Hause und habe das Gefühl, das alles
schiefläuft.
Habe zuerst sehr viel abgepumpt aber mußte auch weiterhin zufüttern, da die Muttermilch nicht ausreichte.
Nun habe ich gestern versucht zu stillen und nach vielen mühseligen Versuchen hat es geklappt, 80 ml, lt Waage hat er getrunken. Ich war überglücklich, weil ich dachte i.k. das packen wir. Die Ernüchterung kam bald.
Mein Kleiner schläft immer sehr schnell ein beim Stillen. Ich kriege ihn dann auch nicht mehr wach, selbst wenn ich ihn zwischendurch wickel. Er trinkt pro Brustseite ca. 10-20 ml, was natürlich zu wenig ist. Diese Nacht war dann dementsprechend kurz, weil er immer wieder aufwachte, da er Hunger hat ungefähr stündlich. Das Schlimme ist, er nuckelt einige Male und dann schläft er wieder ein und wenn ich ihn dann in sein Stubenwagen lege schreit er gleich wieder los.
Ich bin soooo übermüdet und verzweifelt, da das Anlegen auch immer eine Prozedur ist.
Was soll ich nur machen, damit er mehr trinkt und nicht gleich einschläft. Ich will nicht wieder zufüttern müssen aber ich kann auch nicht jede Nacht nur 1-2 h Schlaf abbekommen.

Sorry für den langen Text.

Jetzt schon vielen lieben Dank für Eure Antworten.

Jelena

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Liebe Jelena

erst einmal herzliche Gratulation zu deinem Sohn. Du packst das schon. Nur nicht aufgeben!
Als erstes lass die Stillprobe (Wiegen vor und nach dem Stillen) weg - damit machst du dich nur verrueckt. Einmal wiegen pro Woche reicht voellig aus. Wenn dein Baby genuegend (6-8) nasse Windeln pro Tag hat ist das ein Zeichen, dass er genug bekommt. Zweitens nimm deinen Sohn zu dir ins Bett und stille ihn im Liegen. So kommst du auch zu mehr Schlaf.
Drittens leg ihn immer an, wenn er wach ist - auch stuendlich oder halbstuendlich oder alle Viertelstunde... schmeiss die Uhr weg.
So solltet ihr es eigentlich ohne Zufuettern auf die Reihe kriegen. Viel Erfolg und vor allem einen langen Atem wuenscht

Chutzpi (LLL-Stillberaterin in Ausbildung)

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Hallo Jelena,

die ersten 2-3 Wochen sind beim Stillen meist eien Tortur.

Mein Sohn wollte alle 1,5 Std. gestillt werden - 24 Stunden am Tag. Es war die Hölle.

Vieleicht gibts bei euch in der Nähe eine Stillberaterin an die du dich wenden kannst.

Du musst die ersten 2-3 Wochen irgendwie überstehen...wenns danach nicht beser wird, dann würde ich aufhören mit stillen.

Aber wie gesagt...so eine Einspielzeit ist normal.

LG Bunny #hasi

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Hallo,

bin glücklich hie rzum ersten Mal zu lesen,d ass es jemandem genauso geht wie mir, dass jemand mit den selben Problemen zu kämpfen hat wie ich. Jonathan (6 Wochen) hatte auch ziemlich starke gelbsucht und war deshalb zu Beginn zu schwach zu trinken. Er hatte erstmal überhaupt keinen Hunger, so dass er meine Brust nicht stimulierte und es gar nicht so richtig zu einem Milcheinschuss kam. Also wurde mir geraten auch abzupumpen und als das grade so richtig funktionierte wurdenw ir in die Kinderklinik verwiesen und bei all dem Stress und der Sorge um unseren Kleinen war prompt die Milch wieder weg :-( Als wir aus der Kinderklinik heim kamen waren wir voll ausgestattet mit Säuglingswaage und Milchpumpe. Ab jetzt as Jonathan ein Dreigängemenüe, zuerst ein wenig aus der brust, nicht zu viel,d ass er sich nicht zu sehr verausgabt, dann die abgepumpte Mumi vom letzten mal und schließlich noch Flaschennahrung dazu. Dadurch hat er jetzt ziemlich heftig zugenommen. Wiegt schon fast 5 kg (Geburtsgewicht 3350). Nur leider hab ich keine Ahnung wie ich jemals wieder von Milchpumpe und Waage los kommen soll. Sein Hunger wächst immer noch schneller als ich mit meiner Milchproduktion nachkommen kann und das Stillens elbst ist weiterhin eine Berg- und Talfahrt der Gefühle. Schwanke absolutem Mutterglück und totaler Verzweiflung, je nachdem wie fleißig er trinkt.
Rat weiß ich Dir leider auch keinen ausser einfach die Dinge so zu nehmen wie sie sind. Mütter die Zufüttern müssen sind keine schlechteren Mütter, nur vielleicht ein wenig schlechter dran. Aber genau deshalb solltend ie anderen uns um so mehr ermutigen und uns Anerkennung für unsere Leistung geben, anstatt uns immer wieder die selben unnützen Ratschläge zu geben oder uns zu belehren, dass wir eh alles falsch machen.
Ich wünsche Dir, dass Du den Mut hast, weiter zu machen und nicht aufgibst. Ich werde auch nicht aufgeben!

pure

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Hallo Jelena,

noch ein paar Tipps zum Wachhalten:

Zieh ihn nicht so warm an beim Stillen, z.B. nur im Body (natürlich drauf achten, dass er nicht auskühlt, wenn es länger dauert), dann bleibt er besser wach.
Kitzel ihn immer wieder ein bisschen an Handflächen, Fußsohlen und im Hals-Nacken-Bereich.
Notfalls kannst du ihm auch mal ein bisschen kaltes Wasser ins Gesicht tupfen, damit er wieder wach wird.

Ansonsten, wie Chutzpi schon gesagt hat: Immer wieder anlegen und nicht aufgeben! Dein Kleiner wird sicher bald kräftiger und trinkt dann auch besser.

Die ersten zwei, drei Wochen können irrsinnig anstrengend sein, aber es wird besser!

Alles Gute!
Meggie mit Paula (14 Wochen)

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Hi,
erstmal herzlichen Glückwunsch zum Nachwuchs!

Und keine Sorge, ich denke, ihr bekommt das hin mit dem Stillen - denn das allerwichtigste hast Du eindeutig: den Willen dazu!

Den Trick mit dem Wickeln kennst Du ja schon, das wäre der erste Tipp. Dann noch ein paar weitere:

- Zieh Deinem Kind zum Stillen eine Schicht Klamotten aus, wenn es nicht gerade zu kalt ist im Zimmer. Wenn es richtig warm ist im Raum, kann man sogar alles bis zur Windel ausziehen - das würde ich im Winter nicht machen, allein, weil derart überhitzte Räume ungesund sind, aber: Stillen ist Sport für den Kleinen, und Sport ist anstrengend. Außerdem liegt er auf Deinem Bauch wie auf einem Wärmebettchen...und Wärme macht trinkfaule Babys noch müder, als sie eh schon sind. Also, eine Schicht ausziehen.

- Mach ein bißchen "Baby-Yoga" mit dem Kleinen zwischendurch. Natürlich ganz vorsichtig, z.B. ein bißchen Hampelmann mit Armen und Beinen, oder etwas kitzeln, ganz sanft natürlich.

- Lass ihn bei jeder Gelegenheit an Deinem Kleinen Finger saugen. Dieses "Saugtraining" verdient die Bezeichnung voll und ganz, es trainiert die Muskeln, die er zum Saugen an der Brust braucht.

- Wenn Du abgepumpte Milch aus der Flasche fütterst, dann gib einen Schuß Fencheltee dazu. MuMilch schmeckt wunderbar süß, die Kleinen lieben den Geschmack. Fencheltee macht das ganze etwas bitterer - Dein Kleiner wird sich damit abfinden müssen, dass es das gute und besser schmeckende Original nur noch an der Brust gibt. Und das er genau das haben will, motiviert ihn das vielleicht noch etwas mehr.

Lass die Waage weg. Wiege ihn einmal die Woche, und ansonsten verlass Dich auf Deinen Instinkt und Indizien wie 6-8 nasse Windeln am Tag. Das ständige Wiegen macht einen nur verrückt. Selbst Erwachsene essen und trinken nicht jeden Tag gleich viel, ohne, dass das irgend was bedeutet - und von einem Baby verlangen wir das...ständiges Wiegen vor und nach dem Stillen ist überflüssig.

Such Dir eine Stillberaterin! Mit guter Beratung und dem Willen, den Du ja offensichtlich hast, schafft ihr das! Die gesetzliche Krankenkasse zahlt Stillberatung durch Hebammen für stillende Mamas in den ersten 6 Monaten.

Nimm Dir Zeit, verbringe ein paar Tage mit dem Kleinen im Bett, lass Dich, so gut es geht verwöhnen und Dich entlasten. "Mutterschutz" heißt nicht umsonst so. Häufiges Anlegen steigert auch die Milchmenge, und so werdet Ihr zueinander finden. Einfach immer wieder probieren. Alle 2 Stunden sind übrigens vollkommen normal! Das nächtliche Schlafen hat weniger mit Sättigung zu tun, sondern ist mehr eine Frage der Reife. Zum einen muss Dein Kind erst mal lernen, dass die Nacht zum schlafen da ist. Wo soll es das auch her wissen? Und dann muss es erst noch das längere Schlafen lernen...Vertrauen in die neue Umwelt aufbauen...das braucht alles seine Zeit :-D. Ganz viel Nähe hilft dabei, also, ab ins Bett mit Euch beiden #gaehn.

Ich war zwar früher auch mal total dagegen, ABER: wenn das Schlafen im eigenen Bettchen (im Elternschlafzimmer) nicht geht, dann kann es angeraten sein, das Kind auch mal im Elternbett schlafen zu lassen...zumindest ausnahmsweise, wenn es anders gar nicht zur Ruhe kommt. Manche Kinder brauchen einfach die enge Nähe zur Mutter. Es gibt sogar so "Betteinsätze", wo die Kinder im Elternbett reingelegt werden, wenn Euch das Sicherheit geben würde.

Unser Mäuschen schläft dann bei uns, wenn er in seinem Bettchen nicht einschlafen kann. Das passiert nicht oft, und vor allem: der Wechsel klappt. Versuchs doch mal aus! Ins Elternzimmer gehört so ein Säugling ja auf jeden Fall, das setze ich mal einfach voraus ;-).

Mein Sohnemann war übrigens auch total trinkfaul und saugverwirrt nach einer Woche Kinderklinik nach der Geburt. Wir haben lange gekämpft, irgendwann gab es einen Durchbruch...dann habe ich nach und nach das Abpumpen reduziert (Fertigmilch habe ich schon länger nicht gebraucht), und erst, als er 11 Wochen alt war, konnte ich ihn voll stillen. Seit dem allerdings nur ;-), und inzwischen nimmt er gar keine Flasche mehr. Und er schläft schon seit Monaten mit einer Pause nachts, das hatte sich auch durch das Ersetzen der letzten MuMilch-Flasche nachts durch Stillen nicht geändert.

Viele Grüße und viel Erfolg,
Miau2 mit #baby Maximilian *12.05.06

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ich danke Euch ganz herzlich für Eure Antworten!!!

Lg

Jelena

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Hallo,

ich kann dich total gut verstehen. Meine Tochter (jetzt 3 Wochen) war am Anfang auch zu schwach und ich musste abpumpen und die Mumi so füttern. Das fand ich total aufwendig...am Anfang war mir erstmal wichtig, dass sie die nötige Kraft gewinnt und zunimmt (wog nur 2210 g bei der Geburt). Als wir uns dann den 2500g annäherten hatte ich die Schnauze voll vom Abpumpen und habe ihr das auch gesagt. Ich war körperlich fertig (sie kam nachts alle 1,5 Stunden, d.h. ich musste alle 1,5 Stunden Milch warmmachen, füttern, danach abpumpen für die nächste Mahlzeit. Danach waren schon wieder mindestens 45 Minuten vergangen, so dass ich gerade noch 45 Minuten Zeit hatte bis zur nächsten Mahlzeit...) und habe ihr das alles erzählt und gesagt, dass ich möchte, dass sie ab jetzt nur noch an der Brust trinkt....bei uns hat es geklappt! Sie hat ab dem Zeitpunkt nur noch an der Brust getrunken und nimmt prima zu. Meine Hebamme grinste nur als ich ihr das erzählt habe und meinte: die Kleinen merken oftmals schon wenn es der Mama zu viel wird...

Das Anlegen war auch immer eine lange und qualvolle Prozedur, aber es hat sich gelohnt - mittlerweile klappt es immer relativ schnell und ohne weinen.

An dem Rhythmus hat sich in letzter Zeit übrigens auch etwas geändert: sie kommt Nachts neuerdings stündlich! Das ist bei den kleinen Babys aber völlig normal!!! Versuch tagsüber zu schlafen wenn dein Baby schläft (da hat Katharina netterweise einen 3-Stunden Rhythmus, wenn sie den nur nachts hätte... ;-)

Ich habe Katharina übrigens die Mumi wenn nicht durch die Brust immer über einen Fingerfeeder gegeben, so dass sie dann an meinem kleinen Finger gesaugt hat (Fingerkuppe in die "Grube" am Gaumen des Babys legen), denn das trainiert ihre Saugfähigkeit. Du könntest also eventuell auch überlegen darauf umzusteigen oder deinen Kleinen immer mal so am Finger saugen lassen.

Das Wiegen würde ich auch sein lassen - macht dir nur Stress und dadurch geht höchstens noch die Milch zurück. Wichtig ist vor Allem (für euch beide) möglichst viel Nähe und Körperkontakt (Nachts möglichst in einem Bett schlafen...) und ein Anlegen nach Bedarf - das wird schon mit der Zeit besser! Wie macht sich denn sein Gewicht? Ist das kritisch?

Viel Erfolg!
3023

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Hallo!
Ich hoffe jetzt nicht an den Pranger gestellt zu werden... Ich habe haargenau das gleiche erlebt wie Du... Mein Kleiner hat leider nur an der Brust genuckelt und kaum getrunken (wenn er mal angedockt war) und wenn man ihn nach einer Stunde mal abgenommen hat wollte er die Flasche #schock. Also hieß es Abpumpen, zufüttern, Stillversuche (meist ohne Erfolg weil er die Brustwarze auch mit Hebis Hilfe nicht genommen hat).
Es lief darauf hinaus dass ich ein heulendes Wrack war.
Und ich hab es nach einiger Zeit sein lassen und abgestillt! Seit dem Tag geht es mir super und ich bin ein neuer Mensch!
Ich möchte Dir zwar nicht dazu raten, ich finde es toll wenn es mit dem Stillen klappt. Stillen ist eindeutig das beste fürs Baby. Aber wenn Du es nervlich nicht mehr packst ist es auch kein Beinbruch es einfach sein zu lassen.
Ich hätte gerne gestillt aber bei uns hatte es wohl nicht sein sollen. Und ich habe es noch nicht bereut.

Liebe Grüße, Zelda + Max *29.09.2006