Erektionsprobleme und was nun

Hallo
wir sind seit 25 Jahren verheiratet und seit 30 Jahren ein Paar.
Wir waren immer ein sehr sexuell aktives Paar, mit Ideen und allem möglichen.

Seit einem Jahr tritt nun das Problem auf das mein Mann keine oder nur sehr schwer eine Erektion bekommt bzw halten kann.
Er war Im März beim Arzt und organisch ist alles Okay und somit für ihn alles erledigt.
Er bekam ein Potenzmittel mit zum Probieren, das hat er zweimal mit mir gemacht war wieder wie früher er war entspannt und alles super. Zweimal hat er es so genommen das er alleine war und mit mir dann streit begonnen hat, was ich bis heute nicht verstehe aber ist so.
Wir sind sehr offen und in gewissen Situationen und bei gewissen Stimulationen funktioniert alles gut bei ihm, nur er kann mit mir keinen Geschlechtsverkehr haben, da klingt die Erektion sofort ab bzw kann er auch nicht kommen.

Ich bin schon sehr verzweifelt, da ich die Penetration sehr mag und brauche.
Wir haben schon alle möglichen Spiele ausprobiert aber sobald er mit mir Geschlechtsverkehrt hat ist alles weg.

Ich liebe ihn sehr er will aber keine Potenzmittel nehmen, es ist halt so und ich soll das kuscheln und die anderen Spiele die er mit mir macht genießen.
Ich liebe aber das berühren unserer Haut und alles.
Mittlerweile bin ich schon so weit er soll mal mit anderen Frauen probieren (was er nicht will) ob es besser ist.
So verzweifelt wie ich bin hadere ich schon mit allem, Wir sind doch erst 50 soll ich das jetzt noch 30 Jahre so aushalten??
Wie soll ich mit ihm umgehen, ich weiß das es nicht leicht ist, ich mach ihm auch keinen Druck lasse ihn entscheiden was und wann was passiert.
Hat hier irgendwer Erfahrungen, was könnt ihr mir raten, wir reden sehr viel aber es ist halt schwierig das richtig zu sagen ohne das der andere es falsch versteht.

Dankeschön fürs zuhören

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Bist Du denn sicher, dass es ein psychsiches Problem ist ? D.h. er hat Erektionen zu anderer Zeit und wenn ja, nur wenn er alleine ist oder auch mit Dir ? Also z.B. wenn Du ihm einen Handjob gibst oder ihm einen bläst ? Wie ist es denn dann ?

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Er hat Erektionen, Handjob, Blasen alles kein Problem.
Manchmal dauert es hat länger das er ein Orgasmus hat aber es steht.
Am meisten und besten ist es wenn er eine Prostatamassage bekommt.

Ich mache die Sachen alle gerne und genieße das ja auch aber ich habe halt das Problem das ich ihn auch gerne spüren will und nicht irgend ein Plastikding.

Er meint aber immer nur ja so ist es halt ich nehme keine Medis bin ja nicht krank.

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Und geht dann schon das Eindringen nicht oder flaut die Erektion erst danach ab ?

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Was viele nicht wissen:

Der Begriff "organische Probleme" ist in Zusammenhang mit der männlichen Standhaftigkeit eher mehrdeutig.

Ab einem bestimmten Alter lässt die Elastizität der Schwellkörper nach. Zwar geht dies häufig mit anderen organischen Problemen einher, z.B. Bluthochdruck oder gar Herzproblemen. Aber das muss nicht so sein!

Auch das Problem des Testosteronmangels ist nicht hinreichend erforscht. Zum Beispiel kann ein Mann sehr viel Testosteron im Vergleich zu anderen haben: Aber es reicht für ihn individuell nicht. Die jeweilige Menge führt bei ihm in einem bestimmten Alter eben nicht mehr zum gewünschten Ergebnis (sozusagen eine Folge der jahrzehntelangen Gewöhnung an den individuellen Testosteronspiegel, der inzwischen leicht nachgelassen hat und daher nicht mehr reicht. Ich kann es nur laienhaft erklären). - Beispiel: Auch Frauen benötigen Testosteron, sie haben wenig davon. Da es aber keine "Gewöhnung" gibt (laienhaft ausgedrückt), kann bereits eine kleine Menge ausreichen, um eine Frau sexuell ziemlich in Schwung zu bringen. Bei so geringen Mengen wären die meisten Männer hingegen schlicht asexuell.

Es kommt also nicht auf die absolute Menge an. Daher sind die einschlägigen Messungen in den Praxen nur für extreme Ausreißer interessant, welche die allgemeine Gesundheit betreffen. Aber ob der Testosteronspiegel noch reicht, ist auf einzelne Personen bezogen durch solche Ergebnisse nur bedingt sichergestellt. Medizinisch ist da noch einiges zu erforschen.

Fazit: Die Schlussfolgerungen Deines Partners helfen euch nicht. Solange die üblichen Mitteln (also PDE-5-Hemmer) nicht kontraindiziert sind, sollte er sie ab und zu nehmen. Ob dies medizinisch vertretbar ist, kann zwar nur ein Arzt entscheiden. Aber meist lässt sich die Einnahme gut begründen, und sie ist für die "Gesundheit" einer Paarbeziehung ja ebenfalls wichtig.

Wenn aber soviel Skepsis bei ihm vorherrscht, dann gibt es traditionelle nicht unbedingt angenehme Methoden, die aber mit weniger Risiko das Ziel erreichen (z.B. Skat und dergleichen).

Was den Testosteronspiegel angeht, hilft nichts so sehr wie Sport! (Bei Bauchansätzen: abnehmen, das wirkt manchmal Wunder).

Ansonsten kann ich Dich in jedweder Hinsicht verstehen. Es wurde jahre- wenn nicht jahrzehntelang die Mär verbreitet, dass die "Penetration" Frauen weniger bedeute als andere Praktiken. Die Praxis lehrt eher das Gegenteil - und nach aktuellen Statistiken wollen die wenigsten Frauen tatsächlich darauf verzichten (andernfalls möchten sie "Ergänzungen").

Wie kommt es aber, dass Dein Mann nicht unter diesem Verzicht leidet, ihn also einfach mal so akzeptiert? Das lässt mich etwas grübeln.

Auch bin ich der Meinung, dass Du unter gar keinen Umständen diesen Zustand so ertragen musst oder solltest. (Natürlich geht es nicht darum, Deinen Partner jetzt massiv unter Druck zu setzen, so dass auch noch die psychische Komponente ins Spiel kommt, wenn sie nicht längst im Spiel ist).

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Sie hat doch geschrieben, dass er keine Probleme mit der Erektion hat, solange es nicht um GV geht. Also wird es wohl psychische Ursachen haben mMn. Es hat Angst davor, dass es wieder nicht klappt immer kurz nach der Penetration. Und dann ist die Erektion ganz schnell vorbei. Und dann sind sie offenbar gefrustet und hören auf. Und das immer wieder. Und das verstärkt das Problem denke ich.

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@SanftundSinnlich.

Die Unterscheidung physisch-psychisch ist zu einfach.

Es ist hinlänglich bekannt, dass viele Männer ab einem bestimmten Alter zwar eine Erektion ohne GV haben können. Beim GV werden da aber auch physisch ein paar Herausforderungsstufen mehr gesetzt (an Kondition, Beweglichkeit, Nervenbahnen und Erregungsniveau). Dies hat mal ein Sexualforscher auf den Punkt gebracht, dass die manuelle Stimulierung bei vielen ungleich erfolgreicher ("druckvoller") ist als diejenige beim GV selbst. - Das gilt im übrigen ebenfalls, ja vielleicht noch mehr für viele Frauen.

Das schließt psychische Komponenten - meist in einer Art Teufelskreis - nicht aus.

Jedenfalls spielt das Alter immer eine gewisse Rolle.

Außerdem hat die TE inzwischen einige Punkte ergänzt, die dann doch auf physische Ursachen hindeuten. Darüber muss man mal mit ihr "sprechen".

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Ich kann Dich verstehen, aber auch Deinen Mann.

Ich bin mit 55 ein paar Jahre älter, und mein Mann nun 68. Er hatte - das hat psychische Gründe - schon öfter mal Probleme gerade mit der Penetration, und natürlich gibt es auch andere Spielarten, aber ich mag genau die natürlich auch. Es war also schon länger ein Balanceakt: Nicht zu viel Druck ausüben, Geduld haben, und das wurde mit zunehmenden Alter dann schwieriger: Er musste sich spät einer Phimose-OP unterziehen, die einfach nicht gut verheilt ist, und hatte kurz danach einen Schlaganfall, dazu noch eine schmerzhafte Nervenverletzung im Arm.

Er hat aufgrund der Medikamente und auch wegen der Schmerzen kaum noch Lust, und eine Erektion ist meist nur von kurzer Dauer. Da spielt so viel zusammen, der Hausarzt hat von Potenzmitteln abgeraten, und irgendwie möchte ich da auch nichts verlangen. Er weiß dass mir die Sexualität fehlt, aber weil eben Psyche und Physis zusammen eine Rolle spielen, habe ich das weitgehend akzeptiert.

Ich finde nicht dass Dein Mann es sich bequem macht, aber nachfragen würde ich schon, weshalb er das Mittel nicht nehmen will. Das braucht Behutsamkeit, ich kann mir gut vorstellen, dass Versagensängste dazu führen, dass das mit der Penetration nicht mehr klappt.

Euch alles Gute

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Danke für deinen Zuspruch .

Ich bin da ganz bei dir und ich bin auch in allen Bereichen bereit es zu akzeptieren und zufrieden damit zu sein, wenn ich wüsste warum, nur gerade dieses Warum bekomme ich nicht beantwortet. Es kommt nur ein, weil es so ist.

Ich war damals 16 Jahre als ich ihn Kennengelernt habe, habe ohne einen Gedanken an Nebenwirkungen die Pille genommen habe dann mit 19 Jahren erfahren, das mein Körper durch das unfruchtbar geworden ist.

Mit 22 Jahren als ich gemerkt habe, das mit den Kinderwunsch ist bei hm und auch mir sehr stark war es für mich selbstverständlich Hormone zu nehmen damit wir uns den Wunsch erfüllen können. Das habe ich für zwei Kinder gerne gemacht und bin auch sehr glücklich darüber.
Als ich mit 34 Jahren erfahren habe das ich keine Hormone oder dergleichen nehmen darf (jedes Verhütungsmittel war ausgeschlossen außer Kondom wollte er nicht) und ich ihn gebeten habe eine Vasektomie zu machen kam nein das mach ich nicht. mit dem selben warum eigentlich bist ja eh unfruchtbar. Was solls muss man halt aufpassen.

Ich hab dann da sich mein Körper sich von den Hormonen erholt hat, hatte ich eine Fehlgeburt und wurde schwer Schilddrüsen krank durch den schock usw. Ich nehme seitdem Medikament für mich und meine Gesundheit und das ist kein Thema
Dann ist noch ein wirkliches Wunder geschehen ich habe noch ein gesundes Kind mit 38 Jahren bekommen für, dass ich unendlich dankbar bin, als ich dann gebeten habe bitte las nun was machen ich will nicht mehr in diese Situation kommen, ich will es nicht mehr riskieren. Ich musste Insulin Spritzen und 10 Wochen liegen.
Noch immer nee Warum. Mittlerweile bin ich durch eine Krankheit Sterilisiert und es ist alles okay für mich darum würde ich von Ihm erwarten, da ich ihn nie gedrängt habe nie etwas Verlangt habe nie gestreikt habe, dass er nun sagt Okay ich nehme was. Er muss ja nicht immer, aber ich würde mir wünschen, das habe ich auch kommuniziert zumindest einmal im Monat.
Ist das Zuviel verlangt. Er ist gesund, ich denke das ich weiß das er durch Stress und mittlerweile auch aus Angst das Problem hat.
Aber es ist von mir anscheinend Zuviel verlangt das so zu lösen und vor allem unsere Beziehung zu stabilisieren, weil auf diese geht es momentan sehr intensiv. Wenn zwei liebende frustriert sind, frustriert es überall.

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Klingt interessant.
Eigentlich ist interessant das im großen und ganzen Mann und Frau gleich sind.
Wenn in jungen Jahren der Mann 'verlangt' soll Frau auch bereit sein und wenn im ältern die Frau 'verlangt' soll Mann bereit sein.
Wobei es eigentlich um viel viel mehr geht als Mann denkt.
Ich bin bei reden.
Miteinander kommunizieren, leider wurde und wird das vielen Männern nicht beigebracht.
Auch das beide Menschen sind, die Empfinden.
Wir sind in einer Zeit in der jeder funktionieren muss. Wenn ein Teil Mal nicht funktioniert und der andere es merkt und man gemeinsam reden sollte wird das leider selten angenommen. Irgendwann sagt dann die andere Seite nun 'verlange' ich aber das. Eigentlich eine normale Reaktion wenn nichts passiert.
Das die Lust deswegen verschwindet, denke ich nicht. Ich glaube eher das das Verlangen gar nichtehr da war oder ist.

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Es tut mir leid ich bin hier jetzt sehr emotional geworden.
Weil dieses Thema leider schon sehr tief sitzt und ich mehr oder weniger seiner Seite sitzen gelassen werde mit dem Ja und ist so.
Ich muss schauen wir ich zurecht komme.

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Deshalb nochmal die Frage, wie es mit einer Sexualtherapie wäre ?

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Eine super Idee das werde ich die Tage Mal ansprechen.
Warum kommt man nicht selbst drauf.

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Wenn er eine Erektion bekommt, würde ich ihm raten, dann eine Penisschlaufe anzulegen. Das müsste die Erektion eigentlich erhalten, wenn er sie richtig anlegt und damit klarkommt. Viel Erfolg.

Bearbeitet von Penisschlaufe