Vater bleibt 30 Minuten bei Krippenkindern

Hallo,

bei uns in der Kita bleibt ein Vater regelmäßig 20-30 Minuten und zieht sich selbst die Schuhe aus, läuft in den Krippenräumen rum und spielt mit seinem Kind dort, welches schon über ein Jahr in der Gruppe ist. Jetzt war sogar ein Foto von ihm an der Pinnwand, wie er ein Buch liest und verschiedene Kinder stehen oder sitzen um ihn herum, sein Kind auf seinem Schoß.


Was denkt ihr darüber?

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"Herr Müller, wir als Erzieher*innen konnten beobachten, dass es zwischen Ihnen und Max immer ein sehr ausgedehntes Verabschiedungsritual bei der Übergabe zur Kita gibt, das auch die anderen Kinder involviert. Wir empfinden das als suboptimal, da es den Ablauf unserer Gruppe im Gesamten stört, und würden Sie bitten, peu à peu die Zeit, in der Sie Max bei uns abgeben auf ein Mindestmaß zu verkürzen. Max ist seit über einem Jahr eingewöhnt und packt den Abschied sehr gut. Auch er würde besser in den Tagesablauf unserer Gruppe hineinfinden, wenn Sie ihn an der Türschwelle verabschieden, so wie andere Eltern auch."

Sowas würde ich mir in dieser Situation von professionellen Erzieherinnen erwarten. Dass eine ausgelernte 20-jährige sich da vielleicht noch schwer tut -gebongt. Aber dann hat sie vielleicht eine erfahrenere Kollegin an der Seite oder braucht den Rückhalt der Leitung, wenn Eltern schon mit dieser Problematik besorgt an sie herantreten.

Ich könnte noch Verständnis für so ein Verhalten aufbringen wenn

1. Das Kind nur schwer eingewöhnt werden kann/konnte und die Eingewöhnung immer unterbrochen wurde und es dem Kind Probleme macht, in die Kita zu müssen. Das ist hier ja aber anscheinend nicht der Fall.

2. das Kind bekannte 'special needs' irgendeiner Art hätte, und eine ausgedehntere Begleitung am Morgen bräuchte. Das wäre dann aber der Kita hinlänglich bekannt, und ich würde eher erwarten, dass es eine Integrationskraft gäbe, die den Part übernimmt.

3. Es unter Umständen eine verquere Trennungs- bzw. Betreuungssituation gibt, in der der Vater sein Kind nur selten und unter schwierigen Bedingungen zu Gesicht bekommt, und bei der Abgabe in die Kita für sich vielleicht noch ein paar Minuten rauszuholen versucht.
Das wäre zwar verständlich, gehört aber dennoch nicht in dieser Form in die Kita.

Ich finde es auch komisch, insbesondere durch die Aussage der Erzieherinnen; vorausgesetzt, dass das alles so stimmt.
Man gibt sein Kind in die Hände von Fachpersonal, das man kennt, und das im 'System Kita' integriert ist. Nicht in die Hände von Wildfremden, die zufällig Kinder in der selben Kita betreuen lassen.

Auf die Aussage des Kindes mit dem Kuscheln würde ich jetzt mal weiter nicht so viel geben. Es kann auch sein, das Kind der TE hat die Verabschiedung zwischen Vater und Kind mitbekommen, sowas wie "So Max, der Papa muss jetzt gehen...okay, wir kuscheln nochmal zum Abschied, komm, lass dich fest drücken" und hat deshalb so geantwortet. Man weiß auch nicht, wie alt das Kind ist.
Wäre es eine Frau, die an ihrem Kind klebt, würde ich auch denken, die sollte ihr Kind lieber zu Hause betreuen, wenn sie ein Jahr nach der Eingewöhnung noch so die Kita vereinnahmt, und sich nicht trennen kann.

Trotzdem fände ich diese Situation auch unangenehm, in aller erster Linie aber deshalb, weil ich den Eindruck hätte, dass die Kita keine professionellen Problemlösungsstrategien an den Tag legt.

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Jetzt werde doch endlich mal konkret und sage, worum es dir geht.

Für mich liest es sich so (für dich wäre es einfach ok, wenn dein Kind da auf dem Schoß sitzt) als wolltest du darauf hinaus, dass sich da ein Pädophiler unter dem Deckmäntelchen des liebenden Vaters eingeschlichen hat und nun die Möglichkeit nutzt, an fremden Kindern rumzukrabbeln.

Glaub mir eins: Erzieher sind nicht doof. Die werden ihre Gründe haben, warum der Papa noch etwas bleiben darf.

Bearbeitet von missbalou
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Auf Nachfrage heute hat die Haupterzieherin gesagt, sie findet es und ihn auch komisch, aber er geht einfach nicht.

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Und ja, du hast recht... das ist meine Sorge!

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Einfach mal nachfragen :)
Wenn sogar ein Foto hängt - vielleicht hilft er aus? Vielleicht wurde er extra "engagiert", um vorzulesen. Gabs bei uns in der Grundschule mal.
Du kennst ja die Erzieher, frag sie einfach :)

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Er bleibt einfach, aber er sei "ganz lieb" zu den Kindern.

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Warum das "ganz lieb" in Gänsefüßchen?
Worum geht es dir? Dass da ein Elternteil einfach etwas bleibst?

Oder geht es darum, dass er ein MANN ist?

Übrigens, aus Erziehersicht: manchmal sind solche Maßnahmen nötig, auch wenn ein Kind schon länger in der Einrichtung ist. Trennungsschmerz, geänderte Familiensituation, whatever. Und DAS würde ich dir als Erzieherin garantiert auch nicht auf die Nase binden. Datenschutz und Schweigepflicht. Sondern einfach allgemein antworten.

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Ich hab da erstmal keine Meinung dazu. Bei uns ist eine Mutter im Elternbeirat und hat gleichzeitig ein Kind, das sich mit der Kita etwas schwer tut. Sie ist auch öfters morgens eine Weile mit da, sei es weil der Tochter an dem Tag der Übergang besonders schwer fällt, oder weil es im Kindergarten Probleme gibt, die sie mit den Angestellten bespricht, oder weil jemand krank ist oder später kommt und sie noch kurz aushilft. Mich stört es nicht, solange es mein Kind nicht stört.

Ich stell mir bei sowas einfach die Frage, wie es sich auf mein Kind auswirkt. Wirkt sich die Anwesenheit dieses Elternteils auf dein Kind aus? Wenn nicht, wäre es mir egal.

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Und woher weißt du, wie es sich auf dein Kind auswirkt?

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Ich beobachte mein Kind oder rede mit den ErzieherInnen.

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Stört es dich oder findest du es einfach nur komisch?

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Ich frag ja euch :) Wie würdest du es für dein Kind finden?

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Das wäre mir wurschtegal.
Wenn mein Kind deshalb weint, weil andere Eltern dableiben, ich selbst aber gleich gehe, würde ich auf Lösungssuche gehen.
Ansonsten mach ich mir über sowas null Gedanken.

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Ist doch super:)
Als meine Tochter in die Kita kam, habe ich auch regelmäßig mit angepackt, habe mit den Kids gespielt, war im Morgenkreis ,habe beim Händewaschen oder Frühstück geholfen. Bei uns hat die Kita erst neu aufgemacht, die Erzieher waren pausenlos mit Eingewöhnungen beschäftigt, sodass sie sich so auch mal in Ruhe den Kindern widmen konnten. Natürlich war das nach der Eingewöhnung vorbei

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Die Eingewöhnung ist ein Jähr her und wenn die Mama das Kind bringt, ist das alles kein Thema. Du schreibst ja auch, es war NATÜRLICH nach der Eingewöhnung vorbei. Du fändest es für dein Kind ok, wenn es da mitliest und auf dem Schoß sitzt, einfach weil der Papa da mit den Kindern spielen mag?

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Ja natürlich, das wird schon mit dem Kindergarten abgeklärt sein. Ist doch egal ob mein Kind bei einer weiblichen oder männlichen Person sitzt

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Woher weißt du wie lange er da ist? Ist doch toll für die Kids, da nich eine Person da ist und die mehr Aufmerksamkeit bekommen.
Was findest du daran schlimm?

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Ich habe die Erzieherin danach gefragt. Und naja.. ich möchte aber schon entscheiden, wer meinem Kind soviel Aufmerksamkeit schenken darf und wer ihm so nahekommen darf. Bin total überrascht wie normal ihr das alle findet.

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Ich bin auch überrascht, wie das hier verharmlost wird. Ich gebe mein Kind in die Kita, damit es dort von Fachpersonal betreut wird und einen strukturierten Kita-Ablauf erlebt. Ich gebe mein Kind nicht in die Kita, damit es dort „Aufmerksamkeit“ von Fremden bekommt. Und ich fände das (fast) genauso komisch wenn es die Oma von einem Kind wäre.

Etwas anderes ist es, wenn die Kita aus dem Kreis der Eltern offiziell eine Unterstützung anfragt und dann auch ein Auswahlprozess stattfindet und es einen offiziellen Rahmen gibt (er kommt 1x die Woche und bringt frische Bücher aus der Bücherei mit und liest vor o.ä.).

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Was genau stört dich? Woher weißt du so genau wie lange er bleibt? Die Erzieher sind doch auch da, oder?

Ich kenne das so und hab ne Ahnung worum es dir geht, verstehe aber nicht wieso.

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Hm es wäre mir egal. Aufgrund von ständiger Krankheit der einen Erzieherin ist bei uns sowieso stetiger Personal Wechsel. Auch ein junger Mann ist dabei. Solange eine bekannte Bezugsperson da ist was soll’s.

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Was soll’s? Dann kann also einfach jeder der will in die Kita reinmarschieren und helfen?

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Ja, tatsächlich dürfen Eltern helfen aber sind natürlich nie alleine mit den Kids.

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