In Deutschland zu vorsichtig?

Hallo Zusammen,

ich verfolge hier schon länger viele Beiträge zur Stimulation. Ich bin ziemlich verwundert wie wenig Hormone, also wie gering die Stimulationsgabe hier teilweise Verschrieben wird. Ich habe im Rahmen eines Leihmutterschaftsprogramms in Griechenland eine ICSI gemacht und bei einem
AMH von 3,67 mit 31 Jahren direkt 300 Einheiten Gonal F bekommen? Ich habe nur eine rudimentär ausgebildete Gebärmutter, aber keinerlei sonstige Befunde und bin kerngesund. Ich lese hier von den meisten mit einem ähnlichen Wert, dass sie nicht mal 200 Einheiten bekommen und dann auch nur recht wenige Eizellen rausbekommen. Kann es sein, dass die Hormongabe in Deutschland teilweise zu zögerlich erfolgt? Gibt es da Unterschiede zwischen den Ländern? Ich hatte recht schnell ein ziemliches Ziepen an den Eierstöcken und hatte dann bei Punktion 14 EZ, 11 befruchtet und 6 Blastos, keine Überstimulation, also ein ziemlich perfektes Ergebnis, weshalb ich mich frage, ob dafür nicht einfach die deutlich erhöhte Hormonabgabe verantwortlich ist?

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Kannn ich nicht bestätigen.

Ich war in 2 deutschen Kliniken in Behandlung, AMH unauffällig, Anfang bis Mitte 30.

Ich sollte für meine 1. IVF mit 250 Einheiten Gonal F stimulieren, Antagonistenprotokoll, hatte nur 3 Follis. (Die hatte ich mit 75 Einheiten bei GVNP-Zyklen auch).

Nächster Anlauf 300 Einheiten Pergoveris, 16 Follis.

Angestrebt werden sollten immer um die 10, dann ist das Verhältnis Qualität/Quantität am besten.

Mit 300 Einheiten Pergoveris im langen Protokoll hatte ich 26 Follis (und eine leichte Überstimulation), die waren freilich alle Schrott, noch schlechter als sowieso schon.

Mutter geworden bin ich durch EZS in Dänemark, keine Ahnung, wie dort stimuliert wurde, im Ergebnis aber auf jeden Fall gut, beim 1. Mal 3 top Blastos aus 10 EZ (eine davon mein Sohn💙), beim 2. Mal 5 Blastos aus 17 EZ.

Viel Glück 🍀

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Hast du denn auch gelesen welchen AMH die anderen hatten, bei der verschriebenen Menge? Ich weiß nicht ob ich von "zu vorsichtig" sprechen würde, denn wieso sollte man leichtsinnig das Risiko einer Überstimulation eingehen wollen? Also ich lese oft genug hier auch von Frauen, die wegen einer Überstimulation tagelang im Krankenhaus lagen. Da hätte ich nicht den Eindruck, dass man zu wenig Stimuliert.
Aber vermutlich ist das auch abhängig von Klinik und Ärzten. Vieles basiert auf WHO Standards oder Empfehlungen und die gelten ja auch nicht nur in Deutschland.

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Hey, ich bin ähnlich alt und habe einen ähnlichen amh Wert. Ich wurde mit 175 pergoveris stimuliert und es wurden nur 6 Eizellen stimuliert. Direkt nach der punktion war ich total enttäuscht, aber letztlich sind daraus 3 Blastozysten entstanden und das ist für mich in Ordnung. Ich habe die Stimulation sehr gut vertragen und keine nennenswerten Nebenwirkungen gehabt.
Ich denke aber auch, dass grundsätzlich lieber zu wenig als zu viel stimuliert wird. Eine zu geringe Stimulation ist im Nachhinein schade. Eine zu hohe Stimulation potentiell lebensgefährlich...

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kann ich auch nicht bestätigen. Ich hatte mit 43 J. aber einem noch sehr hohen AMH von 3 auch eine hohe Stimulation (300 Einheiten Bemfola (Gonal F entsprechend) bekommen. --Hatte auch immer einen guten output zwischen 12 und 16 EZ mit 40% Blastorate und letztlich auch intakter Ss.
Wenn Du in einem Leihmutterprogramm bist, trägst Du das Kind ja nicht aus und entgehst so auch dem Risiko einer (sekundären) Überstimulation die bei Schwangerschaft eintreten kann. Ich hatte eine Überstimulation Grad 2, d.h. zwar kein Wasser im Bauchraum etc., aber stark vergrößerte Eierstöcke mit dementsprechend auch Schmerzen und Notwendigkeit, ruhig zu machen.
Wahrscheinlich hätte eine etwas niedriger Dosis auch noch einen gut genugen output erzielt.

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Moin,

Ne eigentlich nicht. Man will ja keine Überstimmulation. Hatte mit 125 Einheiten Pergoveris 18 Eizellen, davon 15 reif. Und war kurz vor einer Überstimmulation. Bei zu vielen Eizellen leidet auch oft die Qualität. Jede Frau ist da anders. Ich will nicht wissen, was passiert wäre, hätte ich mit 300 Einheiten stimuliert. Mein Amh war mit 37 bei 8. Also, es ist und bleibt individuell. Bei der letzten ICSI wurde darüber gesprochen auf 112 runter zu gehen.

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Hallo Kersihi,

so einfach ist das Ganze leider nicht, jede Frau reagiert ganz individuell.
Daher lässt sich da auch keine pauschale Menge bestimmen mit der man bei einem AMH-Wert von beispielsweise 3,67 ng/ml die beste Ausbeute hat.
Es gibt Frauen, die reagieren schon bei 125 IE/Tag mit einer schlimmen Überstimulation und andere Frauen müssen trotz gutem AMH-Wert hoch stimulieren, um an ein paar Eizellen zu kommen.

Meine persönliche Erfahrung ist, dass die Stimulationsdosis immer individuell auf den Patienten abgestimmt wird. Dabei steht die Gesundheit der Frau an erster Stelle.

Komplikationen wie Überstimulationen sollen tunlichst vermieden werden, daher wird im Zweifelsfall bei einer Erststimulation eher ein wenig niedriger angesetzt als zu hoch. Es ist aber sicher nicht so, dass hier in Deutschland grundsätzlich zu niedrig stimuliert wird.

Meine Historie sieht wie folgt aus...


Erstes Kind / AMH-Wert von 2,8 ng/ml:

1. ICSI: 225-300 IE Gonal f/Tag
2. ICSI: 300 IE Pergoveris/Tag

Geschwister-Icsi / AMH-Wert von 0,8 ng/ml:

1. ICSI: 300 IE Pergoveris/Tag
2. bis 5. ICSI: 375 IE Pergoveris/Tag

Ich glaube aber schon, dass jede Kiwu da schon seine eigenen Präferenzen hat und es sicherlich kleine Unterschiede gibt, was die Stimulationsmenge betrifft. Manche Kliniken gehen da rauf bis 450 IE pro Tag und andere Kliniken setzen eher auf "sanfte Stimulation" bei Frauen mit niedrigem AMH-Wert, damit die ein oder zwei Eizellen, die dann gewonnen werden können, wenigstens eine möglichst gute Qualität haben.

Liebe Grüße
Laurentia #blume

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Weiß gar nicht, ob das pauschal so gesagt werden kann. Kommt ja immer auch auf die Voraussetzungen an, die die Frau mitbringt.

Ich zum Beispiel hatte mit 37 Jahren einen AMH von 3,5 mit leichtem PCO. Ich habe mit 150 Einheiten Gonal stimuliert und hatte dann bei der Punktion 21 Eizellen. Toll war das überhaupt nicht.
Davon waren dann auch „nur“ 14 reif und letztlich haben sich 9 befruchten lassen.
In einer vorherigen Behandlung mit einer halben (!) hatte ich alleine vier Eizellen.
Eine Einnahme von 300 will ich mir daher gar nicht ausmalen und hätte es auch sehr komisch gefunden.

Bei meiner Freundin, die ein 0,irgendwas AMH hatte, wurde direkt im langen Protokoll hochdosiert stimuliert, bei ihr wurde eine einzige Eizelle punktiert. Ob das also so toll war, weiß ich nicht, am Ende war’s egal, aus der ist dann tatsächlich auch ihre Tochter entstanden, was eine Crazy Ausbeute ist.

Ich wiederhole mich, aber so pauschal ist es wirklich nicht machbar.
Klar ist die erste Stimulation immer erstmal auch ein Herantasten, aber ich kann nicht bestätigen, das immer und bei jeder dann Schema F ausgepackt wird.

Bearbeitet von Suzy
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Mit 32 und amh von 5.

In 1. Icsi niedrig gestartet, war gar nix.
2. Icsi etwas mehr, war so hmm ja ok.
3. Icsi gleich wie zweite und rumms Überstimulation mit 6 Tagen stationär.

Bei der dritten Icsi hatte sich viel überschnitten, Arzt im Urlaub etc usw, sodass die Situation komplett verkannt wurde.

Ich brauch das nicht nochmal.

Wirst du engmaschig überwacht, wenn du so hoch stimulierst?


Was mir generell beim mitlesen hier im Forum auffällt, ist, dass im Schnitt im Ausland erstaunlich viele Blastos dabei rauskommen... Bei dir jetzt zum Beispiel 6/14. Sowas liest man aus deutschen kiwus quasi nie... Oder ich bin blind. Also auch Kryos schon eingerechnet kommt quasi nie jemand auf 6 Blastos aus 14 Punktierten.

Fällt das anderen auch auf?

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Ok das war nur so eine Idee von mir, weil ich meinen Stimulationswert zunächst schon ziemlich hoch fand, aber nach der Ausbeute dann natürlich sehr zufrieden war.
Ich hab das hier in Deutschland überwachen lassen und nur die Bilder und so nach Athen geschickt und wir sind dann erst einen Tag vor Punktion dahin geflogen.
Es gingen alle 11 Eizellen in die Kultur und das Labor habe ich auch extra ausgewählt, weil es im Internet mehrfach als das modernste in ganz Griechenland beschrieben wurde. Evtl haben die da auch etwas bessere Kulturbedingungen. Kann es nur empfehlen, falls jmd ohnehin Selbstzahler ist. Ist vermutlich für ICSI allein insgesamt etwas billiger dort und es gab auch deutschsprachiges Personal und Ärzte.

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Hey ,
Ich denke das kann man so nicht sagen . Jeder reagiert individuell auf die Stimulation. Ich habe mit Pergoveris 150 stimuliert und 18 Eizellen bekommen , davon 16 befruchtet. Keine überstimulation.
Beim Versuch fürs erste Kind habe ich genauso stimuliert und hatte 11 befruchtete Eizellen und eine starke überstimulation.
Jeder Versuch ist anders und ich denke es kommt auf die jeweilige Ausgangslage / diagnose an .