Realschule oder Gymnasium - Bayern

Bitte helft mir meine Gedanken zu sortieren.

Meine 10jährige Tochter wollte auf die Realschule, den dazu notwendigen Durchschnitt hat sie. Mathe 2, Deutsch und HSU jeweils eine 3.
Heute ruft uns die Klassenlehrerin an, dass es wegen Schulausfall drei freiwillige Proben geben wird, wo sich meine Tochter in HSU noch verbessern kann und so noch auf Gymnasium schaffen könnte.

Damit haben wir gar nicht gerechnet und haben darüber gar nicht nachgedacht. Meine Tochter war zuerst sehr skeptisch und meinte, sie möchte aber nicht, weil da müsste sie ja viel mehr lernen.

Das ist jetzt die große Frage... für die jetzigen Noten hat sie nicht viel getan, obwohl ich eigentlich schon immer genörgelt habe. Muss aber auch dazu sagen, dass sie am Anfang ein paar schlechte Noten kassiert hat, weil sie ADS hat und wir erst nach den Herbstferien mit Medis angefangen haben. Seitdem ist es auch in der Schule besser geworden.

Soll sie diese Chance nutzen oder doch lieber auf die Realschule? Einerseits - Versuch wär es vielleicht wert. Andererseits - wenn es dann doch zu viel wird, mach ich mir Vorwürfe sie überredet zu haben. Sie ist jetzt nämlich nach unseren Gesprächen nicht abgeneigt.

Danke für eure Meinungen!

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Hallo.

Ganz ehrlich: Wenn sie jetzt in der GS schon zwei 3en hat.... und sie die nächsten Jahre nicht zum "Arbeitstier" mutiert, dann ist sie auf der Realschule besser aufgehoben.#zitter

LG

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...also erstmal müsste sie ja die erforderlichen Noten schreiben.
Wenn dem so ist, dann würde ich definitiv nicht nur nach den Noten schauen, sondern auch, was für ein Lerntyp das Kind ist. Ist sie selbstständig? Lernt sie gerne? Liest sie gerne?

Es lässt sich schwer sagen, aber wenn die Tochter es selbst nicht möchte, dann würde ich sie auch nicht überreden. Abi kann man auch nach der Realschule noch machen. Es gibt die zb die FOS..
Nein, also wenn mein Kind nur knapp an den Schnitt käme und dann auch noch selber sagen würde, sie hätte keinen Ehrgeiz (aktuell) für das Gym..dann würde ich lieber eine gute Realschule aussuchen.
Und außerdem würde ich das alles nicht zu sehr aufbauschen...ihr wisst doch schon die ganze zeit wie es um die Noten steht. Es ändert sich ja nichts. Nur weil die Noten "freiwillig" sind, heisst es ja nicht, dass die Proben einfacher werden.

LG

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Nun ja... diese eine ausschlaggebende Note wäre jetzt eine leicht verdiente. Angenommen sie würde es schaffen... sie möchte auf jeden Fall irgendwann dann schon noch auf Gymnasium wegen dem Abschluss. Momentan hat sie m.M. nach viel Angst vor der Veränderung.

Lesen tut sie nur das was sie interessiert und auch nur dann wenn sie dazu Lust hat..

Der Grundgedanke ist bei uns gleich...

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Wenn sie von sich aus aufs Gymnasium wollen würde, würde ich ihr die Chance geben. Sofern es mit den Noten passt.

Wenn sie von sich aus lieber auf die Realschule möchte, jetzt aber zum Gymnasium tendiert, weil es für Mama häufiger Thema ist, Mama die vielen Chancen sieht. Dann würde ich es eher nicht machen.

Mit Motivation kann man nach der Realschule durchaus noch das Abitur machen.
Dieser Weg ist ihr nicht versperrt.

Gegen den Willen / gegen die Überzeugung des Kindes aufs Gymnasium und dann Realschule kann die Motivation senken. Ob dann später noch das Abitur gemacht wird, fraglich.

Nur wegen den Noten oder weil sich jetzt die Chance bietet, würde ich sie es nicht versuchen lassen.

Versuchen lassen würde ich sie, wenn
- sie selbst Motivation hat
- es möchte
- es sich vorstellen kann
- eigene Ziele hat, die dazu passen

Wie die nächsten Monate aussehen, weiß ohnehin keiner. Da ist dann auch die Frage, was sie sich selbst zu Hause eher erarbeiten kann.

Und dann kommt es noch auf die Schule selbst an.

1 Schulform, 3 Schulen. Nur eine passt. ;-)
Habt ihr euch in Frage kommende Gymnasien angesehen?

Was waren die Punkte, warum ihr euch für die Realschule entschieden habt, für DIE Realschule?

Noten und in der Nähe?
Oder waren da noch andere Punkte?

Wenn ja, welche? Kann diese Punkte auch vom Gymnasium (von den in Frage kommenden Gymnasien) erfüllt werden?

Wo fühlt sie sich wohl?

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Tja, leider konnten wir uns bis auf die Realschule keine andere anschauen wegen corona...

Inzwischen sagt sie von sich aus, sie würde es wagen, wenn sie die Möglichkeit dazu bekommt. Über das Ausmaß ist sie sich sicher nicht bewusst...

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2 Gedanken .

Ist die 2 eine 1,6 oder 2,4 \. Entsprechend die 3 eine 2,5 oder 3,4 ????
Das sagt schon viel aus.

Und:
Wer jetzt nach 5Wochen Heimschule inklusive selbst neuen Stoff anlernen 2en und bessere Noten schreibt, der ist vom Lerntyp sicher eher ein Gymnasiast. Würde ich jetzt einfach mal so behaupten...

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Die zwei ist eine knappe zwei, die dreien sind sehr gute dreien. Also nicht der Überflieger. Aber wie gesagt, sie hat sich am Anfang wegen ADY sehr schwer getan...

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Die Aufgaben zu Hause funktionieren super. Dividieren haben sie gerade einmal in der Schule durchgenommen. Den Rest musste sie sich alleine zu Hause erarbeiten. Und das hat gut funktioniert.

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" sie möchte aber nicht, weil da müsste sie ja viel mehr lernen. "

Den Zahn würde ich ihr als erstes ziehen. Das ist nämlich absolut falsch. Der Lernumfang dürfte ähnlich sein, gerade in den unteren Klassen. Nur die Aufbereitung ist anders.
Oft ist es sogar so, dass die RS- Schüler deutlich mehr Hausaufgaben haben als die vom Gym.

Davon mal abgesehen würde ich noch mit berücksichtigen, ie gut die Klasse insgesamt ist. da unterscheiden sich die Grundschulen nämlich oft sehr. Wenn also gut die Hälfte der Schüler prolemlos einen 1er Schnitt schafft, dann würde ich nicht eiter übers Gym nachdenken, wenn es aber nur ein oder zwei Überflieger sind, der Rest aber eher im 2er Bereich, dann könnte man eher darüber nachdenken.

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Die Klasse ist m. M. nach gut gemischt. Gute und weniger gute Schüler. Ihre Freundinnen gehen auf alle drei Schulen... also schwer zu sagen

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Ich meine eher, wie das Verhältnis eurer Klasse zu anderen 4.Klässerln auf anderen Schulen ist.
Da gibt es ja ziemliche Unterschiede. Die Schulen benoten ja nicht alle gleich. Bei der eine gibt es zB kaum 1er, nur eine Handvoll 2er und hauptsächlich 3er und 4er, auf anderen Schulen hat mind ein Drittel der Klasse immer eine 1.

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Was ist denn die Empfehlung der Lehrerin? Daran würde ich mich halten. Meine Große hatte nen Schnitt von 3,0 über die Grundschule. Kurz vor Übertritt hat sie dann hochgezogen und den Gymi-Schnitt geschafft. Ich hätte sie auf die Realschule gehen lassen, aber mein Ex und sie sahen das anders. Jetzt - 7. Klasse Gymnasium - muss ich sagen, ich hätte ihr das niemals zugetraut, mit wie viel Ehrgeiz und Selbstständigkeit sie da ran geht und es wirklich, wirklich gut schafft. In der GS war nix mit selbstständigem Lernen...

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Tja... die Lehrerin ist sich wohl auch nicht so sicher. RS wäre die sichere Variante, aber wenn sie auf Gymnasium möchte, will sie ihr die Chance nicht verwehren.

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Ich würde mit ihr reden und sie fragen was sie von sich selbst erwartet und wie sie sich in der Zukunft sieht.
Die Einstellung das sie dann ja mehr machen müsste (also null bock drauf) find ich nicht gut, fänd ich schade und das würde ich auch kommunizieren.

Meine Tochter ist erst in der ersten Klasse, aber ich bzw wir Eltern reden auch schon mit ihr darüber wie das mal nach der Grundschule weiter geht usw usw vor allem wenn sie mit dem Spruch kommt "ich bin ja erst in der Ersten Klasse"...ich finde nämlich wenn sie jetzt schon ne miese Einstellung hat zum lernen usw wird sich das mit jeder weiteren Klasse sicher nicht ändern...aber das ja ein anderes Thema :D

Sprich mit ihr, überrede sie nicht, das führt zu nichts am Ende, sie muss es für sich selbst wollen!! Und wenn dem so ist natürlich unterstützen und wahr nehmen.

LG

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Hallo,

es muss ja einen Grund geben, warum die Lehrerin in deiner Tochter Potential sieht. Falls die Schule nach den Ferien wieder wie gewohnt startet, würde es auf jeden Fall Sinn machen, sich über die in Frage kommenden Gymnasien zu informieren.
Ist ja gut möglich, dass die Wirkung der Medis deinem Kind das nötige Vertrauen gibt, dass es nicht an seinem Intellekt liegt.

VG, midnatsol

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Hallo,

wichtig für eure Überlegungen ist m. M. nach auch, welche Ausrichtung das Gymnasium hätte.

Mathematisch-naturwissenschaftlich, musisch, neusprachlich, sprachlich, wirtschafts-sozialwissenschaftlich? Entsprechend des Schwerpunktes sollte auch ihre Begabung liegen.

Auf jeden Fall haben die Kinder in der fünften Klasse am Gymnasium die erste Fremdsprache, in der sechsten Klasse bereits die zweite Fremdsprache. Besonders hier liegt ein recht hoher Lernaufwand, sofern sie sich Neues nicht sehr leicht merken und einprägen kann.

An der Realschule kann ab der siebten Klasse eine zweite Fremdsprache (französisch) gewählt werden, wenn der Zweig angeboten wird. Kinder mit einem guten mittleren Schulabschluss aus diesem Zweig können nach der zehnten Klasse aufs Gymnasium wechseln. Vielleicht wäre das eine Alternative?

Viele Grüße