Probleme mit Lehrerin

Hallo, meine Tochter ist im Sommer in die zweite Klasse gekommen. Bereits im November beim Elternsprechtag, teilte uns die Lehrerin mit das sie im Sommer in Klasse zwei verbleiben soll. Sie hat sich super entwickelt und kommt ausreichend klar. In Mathe kommt sie im anstehenden Thema zurecht, sie zählt aber heimlich ab und zu mal beim Kopfrechnen an den Fingern oder vertauscht mal Zahlen. Dies ist die Begründung der Lehrerin das sie in Klasse zwei bleiben soll. Dazu muss man sagen das wir eine sehr strenge Lehrerin haben und ich weiss von Schülerinnen aus anderen Klassen, mit gleichen Problemen, das da überhaupt nicht zur Debatte steht, dass das Kind nicht in Klasse drei geht. Außerdem wurden innerhalb der Klasse allen anderen Kindern mit noch mehr Defiziten zugesprochen bis März zu schauen wie die sich entwickeln und Tipps gegeben wie das evtl. was mit Klasse drei wird. Nur bei uns nicht. Ich kann das absolut nicht nachvollziehen und frage mich jetzt ob ich die Möglichkeit habe darauf zu bestehen das sie in Klasse drei kommt. Dennoch denke ich muss sie außer schulisch dementsprechend gefördert werden, keine Frage. Aber ich finde die Begründung und das Vorgehen sehr komisch. Vielleicht kann mir jemand weiter helfen, sind die genannten Sachen so gravierend das sie in Klasse zwei bleiben muss, das es jetzt schon fest sein soll....
Die Lehrerin möchte sie auch jetzt schon mit dem Unterrichtsinhalt runter fahren. Sie hat gestern was neues in Mathe gelernt, heute haben sie das nochmal gemacht und es war Hausaufgabe. Meine Tochter hat mir gesagt sie kann das und im Heft waren 4 Aufgaben die sie in der Schule gemacht hat. Zwei komplett richtig,zwei der Rechenwege richtig, aber beim Ergebnis knapp verzählt. Ihre Lehrerin trug ihr als einzige auf die Hausaufgaben auf andere Art zu rechnen, da sie denkt es wäre zu kompliziert für sie. Meine Tochter verstand es nicht, weil sie sagt ich kann das. Ich habe sie zu Hause gebeten mir zu zeigen wie es geht und sie hat mir alle Aufgaben korrekt vorgerechnet ohne Hilfe. Ich weiss wirklich nicht wie ich das finden geschweige denn mich Verhalten soll.

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Was ist deine Hypothese? Warum denkst du, dass die Lehrerin bei deiner tochter so vorgeht? Dass die von dir benannten Punkte für die Lehrerin so gravierend sind, dass sie automatisch davon ausgeht, dass es mit der Vorrückung nix wird ist nicht so. Das schreibst du ja selbst. Denn du schreibst, dass es bei anderen Kindern anders gehandhabt wird. Daher kann ich mir nur vorstellen, dass du entweder zu wenig einblick in das Können der andren Kinder hast, um das beurteilen zu können und vielleicht viele Infos über Gerede und Erzählungen hast, du deine Tochter zu "großzügig" beurteilst und ihre Defizite verdrängst/wegredest, oder du nciht wirklich verstanden hast, worum es der Lehrerin geht. Ansonsten blieben ja nur persönliche Gründe. Aber welche sollten das sein? Die Lehrerin mag euch nciht und daher will sie euch eins auswischen? Unwahrscheinlich, vorallem, weil sie euch dann ein Jahr länger an der Backe hätte. Oder Fehleinschätzung der Lehrerin bei eurem Kind? Aber sie scheint ja sehr differenziert zu beurteilen. Manchen sagt sie sie werden nciht vorrücken, andere bekommen Zeit mit März usw. Auch scheint sie individuell auf die Kinder mit dem Lernstoff einzugehen. Irgendwie klingt das nicht so, als würde da jemand aus dem Bauch raus und ohne Hand und Fuß arbeiten.

Ich würde ncohmals um ein Gespräch bitten und mir alles erklären lassen. Unddann mal 4-5 Monate ins Land gehen lassen.

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Knapp vorbei am Ergebniss ist auch falsch und zeigt das ja Defizite da sind. Mit Fingern abzählen und vertauschen von Zahlen zeigt halt auch wenn du es nicht hören willst das sie doch schon einige Probleme in Mathe hat und diese unbedingt vor Klasse 3 in den Griffe bekommen sollte.

Nach 2 Kindern kann ich dir sagen gerade in Mathe kommt da ein großer Sprung

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Also, wenn deine Tochter die Aufgaben in Mathematik im Grunde versteht, aber noch zu unsicher im Rechnen ist und daher oft ein falsches Ergebnis hat, dann klingt das fuer mich erstmal nicht danach, dass sie das Klassenziel auf keinen Fall erreichen kann. Wenn nur die Sicherheit im Rechnen fehlt, dann kann man mit regelmaessigem Ueben oft viel erreichen. Wie laeuft es denn in anderen Faechern, vor allem im Lesen und Schreiben?

Ich wuerde nochmal in Ruhe mit der Lehrerin sprechen, damit sie euch im Detail erklaert, wo sie das grundlegende Problem sieht. Ist deine Tochter insgesamt einfach sehr, sehr langsam und unsicher, was in Mathe am staerksten auffaellt, aber in allen anderen Faechern auch Probleme macht? Dann verstehe ich schon, dass die Lehrerin aus ihrer Erfahrung heraus denkt, dass das ein Problem ist, das sich nicht auf die Schnelle durch viel Ueben loesen laesst, weil deine Tochter einfach noch ein bisschen mehr Zeit zum Reifen braucht.

Wichtig finde ich auch, wie alt sie ist, wie ihre emotionale Entwicklung ist, und wie gut sie in der Klasse integriert ist. Gehoert sie eher zu den Juengeren, und ist insgesamt mit der Dynamik in der Klasse noch etwas ueberfordert, dann koennte eine Wiederholung durchaus sinnvoll sein. Gehoert sie zu den aelteren und ist auch mit der sonstigen Entwicklung eher vorn dabei, dann tut man ihr eventuell keinen Gefallen mit einer Wiederholung, weil sie vielleicht ueberhaupt nicht in die neue Klasse passen wuerde. Wer sich total unwohl fuehlt, der lernt meistens auch nicht gut.

Ohne die Lehrerin zu kennen, kann man nicht viel sagen. Ich kenne durchaus auch Faelle, wo Lehrerinnen Kinder nach wenigen Wochen in eine Schublade gesteckt, den Eltern erklaert haben, dass die Kinder eh wiederholen muessen, und sie daraufhin praktisch aufgegeben und links liegen gelassen haben. Das ist naemlich deutlich bequemer als sich zu ueberlegen, wie man ein Kind mit Schwierigkeiten optimal foerdert. Bei allgemein schwierigen Klassen und Personalmangel reicht manch ein Lehrer das Problem vielleicht lieber weiter und hofft, dass Zeit und Wiederholung das loesen, was das Schulsystem nicht leisten kann.

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Die Lehrerin ist ja für ihren Beruf ausgebildet und weiß, was ein Kind im 2. Schuljahr können sollte und was es braucht, um im 3. Schuljahr erfolgreich mitarbeiten zu können.
Der Sprung vom 2. ins 3. Schuljahr ist schon anspruchsvoll, da sollten die Grundlagen soweit sitzen.

Es ist gut, dass die Lehrerin deiner Tochter so früh auf euch zugekommen ist und euch darüber informiert hat, dass ihre Lücken gravierender sind und dass sie denkt, ein Jahr mehr Zeit würde ihr gut tun. So wisst ihr, woran ihr seid, und könnt eure Tochter unterstützen und ggf. auf den Wechsel der Klasse vorbereiten.

Es ist auch super, dass die Lehrerin eure Tochter nicht auf Teufel komm raus im Lernstoff "mitzieht", sondern individuell auf sie eingeht und den Stoff auf ihren Lernstand anpasst. Es würden sich ja sonst immer mehr und größere Lücken aufbauen. Wenn eure Tochter jetzt in ihrem Tempo arbeiten kann, wird sie im nächsten Schuljahr viel besser mitkommen und am Ende gut vorbereitet in die 3. Klasse starten!

Also ja, ich finde das von dir geschilderte Vorgehen völlig normal und sogar gut. Es geht ja schließlich darum, dass deine Tochter bestmöglich gefördert wird. Das Vorgehen bei den anderen Kindern wäre für mich als Mutter in dem Moment erstmal zweitrangig.

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Gerade wenn die Eltern evt sogar einen ganz anderen Eindruck vom Leistungsstand ihres Kindes haben.
Mein Patenkind spricht auch sehr früh mit Eltern die denken ihr Kind hat keine Probleme in der Schule und kommt gut klar und wo sie merkt das sie zuhause sehr viel üben müssen um den Stoff der ersten Klassen zu schaffen.
Auch wenn es Kinder mit höheren defiziten gibt geht es andere Eltern nicht an was deren Kind für Hilfen bekommt. So kann es ja sein das dieses Kind eine Förderplan hat

Bearbeitet von tragemama0709
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So was entscheidet nie einfach eine Lehrerin. So was wird im Klassenteam besprochen und in der Zeugniskonferenz beschlossen.

Es ist also nie eine Laune der Lehrerin. Die Sorge kann ich Dir nehmen. In der Zeugniskonferenz ist auch immer ein Mitglied der Schulleitung und Elternvertretet anwesend.

In Klasse 2 werden sehr viele Grundlagen gelegt. Es wäre sinnvoller, diese nochmal zu wiederholen, als dann in Klasse 3 in der keine Grundlagen wiederholt werden.

Liebe Grüße :)

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Was noch wichtig ist in NRW z. b wird das wiederholen der 2 Klasse nicht als wiederholen gewertet und auf die Regelschuljahre angerechnet.

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In SH auch nicht!

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Genau so ist es. Und es entscheiden übrigens in Kl. 1 und 2 die Eltern über eine Wiederholung, ab 3. Kl. gilt es wie du ja auch sagst offiziell als Sitzenbleiben.

@TE:
Meine Tochter hat auch die 2. Klasse wiederholt. Die Klassenlehrerin vermutete Ende kl. 1 AD(H)S, was aber schlussendlich Diagnose Hör- Wahrnehmungsschwäche war. Meine Tochter machte vorher 3 intensive test bei einer
kinderpsychologin.

Letztendlich haben wir uns Eltern für eine Wiederholung der Klasse 2 zugestimmt. Das war die beste Entscheidung, denn unsere Tochter war wesentlich motivierter in der neuen Klasse, da sie sich nicht mehr so schwer tat und auch nicht mehr "die schlechte Schülerin" war.

Ich kann euch nur empfehlen eurer Kind wiederholen zu lassen. Unabhängig davon wie Diagnose ausfällt. Tut es für euer Kind!

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Weißt du, was es bedeutet, wenn mir jemand sagt, dass Kind kommt AUSREICHEND klar? Das war deine eigene Wortwahl! Das bedeutet nix anderes, als sie weiß gerade soviel, dass sie nicht sitzenbleibt. Ausreichend ist als Schulnote eine 4.
Im Klartext heißt das:
Du kannst natürlich erwirken, dass sie in der 2. Klasse mitgeschleift wird, aber sie wird dann spätestens in der 3. Klasse auf die Nase fallen. Soviel Nachhilfe geht gar nicht. Und das schon in der 2. Klasse.

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Es klingt, als würde die Lehrkraft versuchen, deine Tochter zu stützen, weil sie große akademische Probleme in Klasse 2 hat, und du wehrst dich mit Händen und Füßen dagegen. Ob das so ist, kann man mit so wenigen Infos nicht von außen wirklich beurteilen, denke ich. Aber versuch doch mal, nur testweise, ein paar Wochen voll zu kooperieren und der Lehrkraft zu glauben. "Ausreichend klar" in Klasse 2 bedeutet, dein Kind ist ganz knapp davor, die sehr basalen Anforderungen dort nicht zu erfüllen. Das heißt, erfahrungsgemäß wird es in 3 große Probleme in Sachen Leistung geben. Das kann man angehen, indem man das Kind in 2 verbleiben lässt und auf einen Entwicklungsschub sowie Greifen von Fördermaßnahmen hofft oder indem man Förderbedarf konstatiert und einen Förderschwerpunkt durch entsprechende Verfahren einleitet (das geht dann in Richtung Inklusion oder Schulartwechsel, also Förderzentrum). Meistens versucht man bei Grenzfällen erstmal Option 1. Das hat die Lehrkraft vorgeschlagen.