Was kann ich tun? 1. Klasse klappt noch nicht so gut...

Hallo,
vielleicht habt ihr eine Idee oder einen ähnlichen Fall.
Mein Sohn geht in die 1. Klasse (1.-4. Klasse in einem Raum) aber irgendwie hakt es immer noch.
Er ist am Einschulungstag 6 geworden, vielleicht hilft die Info.
Er kommt morgens an und die Lehrerin muss ihm ständig sagen, daß er die Jacke ausziehen soll. Von alleine findet er nicht in den Unterricht. Habe heute erfahren, dass sie ihm die Sachen aus dem Schulranzen holt.
Sowas ist zu Hause einfach nicht.
Da war ich ja total geschockt, weil er eigentlich selbstständig ist.
Außerdem muss man ihm immer zum Arbeiten überzeugen. Von alleine arbeiten ist nicht. Sie haben einen Plan und sollen in der Arbeitszeit selbstständig darin arbeiten
Viel schafft er nicht (1-2 Seiten)
Außerdem störe er oft den Unterricht, Kinder sind teilweise genervt.
Er ist wirklich so ein toller Junge, er kann rechnen (rechnet schon mehr als er zur Zeit können muss), schreiben und lesen.
Er tut sich sehr schwer mit den Gefühlen in der Schule, wenn z.b. Sport ausfällt. Hat dann so Wutausbrüche. Die dauern vielleicht 5min.
Die Konzentration könnte besser sein. Aber dafür bekommt er Ergo.
Lassen ihn jetzt auf Adhs und Ads testen.
Aber was können wir noch tun?
Sorry das es so lange geworden ist. Ich hoffe mir kann jemand helfen.
Wie kann ich zu Hause ihn dazu bringen, in der Schule besser anzukommen?!

Hoffe auf Hilfreiche Tips.

Vielen Dank

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Unreife, zu jung. Da kann man imo nicht so viel machen. Gras wächst ja nicht schneller, wenn man dran zieht. Rückstellung möglich?`Diagnoseförderklasse?

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Sowas gibt es leider hier nicht.
Wäre dann zurück und nochmal 1. Klasse. Das Problem er kann den Stoff und hasst es schon ständig die gleichen Wörter 10x zu schreiben....

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Es ja nicht um die Inhalte. Die könnten auch viele Dreijährige schon lernen. Es geht um die sozial-emotionale Reife. Da mangelt es, und das ist auch kein Wunder bei einem so jungen Schulkind. Das kann man nicht erzwingen oder herbeifördern. Such das Gespräch mit der Lehrkraft, sodass ihr kindgerechtere Routinen für ihn einführen und ihn vielleicht schrittweise besser ins Geschehen integrieren könnt.

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Hallo,

ich denke das zuviel Ablenkung in der Schule hat. Gibt es in der Klasse 🎧? Dann kann er diese tragen während er still arbeiten soll.
Er sollte möglichst nah am Pult sitzen. Wenig Input morgens, keine Medien vor der Schule. Viel Geduld, er ist halt einfach noch sehr jung.

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Vielen Dank. Ja Kopfhörer haben wir ihm extra gekauft. Die nur für ihn sind.
Er hat jetzt auch einen Tisch für sich nah an andere Kinder, weil sich andere Kinder immer über ihn ärgern das er soviel Platz braucht. Er tut mir einfach leid. Weiß manchmal gar nicht was ich ihm alles vor dem Schulweg sagen soll.
Also an was er alles denken soll und nicht tun darf....

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Hallo Pia,

ich fürchte da könnt ihr zuhause nichts machen, denn deinem Sohn fehlt, wie oben schon jemand geschrieben hat, anscheinend die Schulreife. Damit meine ich nicht, dass er den Stoff nicht lernen kann (das kann er ja), aber er ist nicht in der Lage sich im schulischen Umfeld zurecht zu finden, sondern braucht (noch) eine individuellere Ansprache/engeren Kontakt zur Bezugsperson und noch mehr Zeit zu spielen. Am besten wäre es für deinen Sohn ihn aus der Schule herauszunehmen. Das ist aber, zumindest in meinem Bundesland, nicht möglich, da das Schuljahr schon vorangeschritten ist und die Schulpflicht greift.
Eine Lösung habe ich nicht (außer Förderung im emotional-sozialen Bereich, wofür die Schule zuständig ist). Ergotherapie macht ihr. Mehr könnt ihr meiner Einschätzung nach nicht tun, außer ihm viel Zeit zum Spielen zu geben und hoffen, dass es sich verwächst ohne, dass er stigmatisiert ist. Gegebenenfalls würde ich über einen Schulwechsel zum nächsten Jahr nachdenken. Jahrgangsübergreifender Unterricht in dem Ausmaß birgt immer mehr Ablehnungen. Vielleicht ist das auch zu viel.

Ist euer Kind als Kann-Kind zur Schule gekommen? Gab es im Vorfeld bereits Bedenken seitens der Erzieher o.ä.?

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Ich danke dir für deine Hilfe.
Wir wohnen in NRW er war ein Muss Kind. Auch meine Bedenken wurden immer abgeschmettert. Es ist schwierig hier zurück zu stellen.
Ich muss dazu sagen das mein Sohn eine Einzelfallhilfe im Kindergarten, weil sie nicht klar gekommen sind das er nicht 45min sitzen konnte. Er hat Frühförderung bekommen. Alle sagten er muss unbedingt in die Schule gefördert werden. Er wäre kognitive so weit. Heute weiß ich, dass alles reicht einfach nicht.
Ich finde auch die ganzen Untersuchungen echt jetzt viel. Er denkt doch das was mit ihm nicht stimmt.
Dabei ist er wirklich toll. (weiß das sagt jede Mutter)
Er kann Stundenlang Lego spielen und ja er ist sehr verspielt.

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Hinterher weiß man es immer besser. Es hätte ja auch gut sein können, dass die etablierte Klasse mit den älteren Schülern ihm hilft Struktur zu bekommen. Finde die Einschulung direkt am 6. Geburtstag sehr, sehr früh!

Wenn er eine Einzelfallhilfe im Kindergarten hatte, dann ist das quasi eine externe Kraft gewesen, die es ihm ermöglicht hat am Kindergartenalltag Teil zu nehmen, oder? Falls ja, dann liegen sicherlich ärztliche Dokumente vor, die irgendetwas bescheinigen aufgrund dessen ihr in Absprache mit der Schule eine Schulbegleitung beantragen könntet, oder? Habt ihr darüber mit der Klassenlehrerin gesprochen? Ihr könntet grundsätzlich auch einen Förderbedarf anstreben (z.B. eben emotional-sozial - wäre bei uns Voraussetzung für zusätzliche Förderstunden in der Schule). Wenn die Problematik bei euch schon im Kindergarten aufgetreten ist, dann schockiert dich das gerade wahrscheinlich eher nicht so sehr, als wäre dein Sohn bisher absolut unauffällig gewesen. Gibt es bei euch noch Förderschulen für den Bereich der emotional-sozialen Förderung? Diese wurden/werden im Zuge der Inklusion abgeschafft, aber falls es so etwas gibt wäre das für euren Sohn gut (jeder Schüler würde davon profitieren, daher lehne ich mich so sehr aus dem Fenster).

Gab es von Seiten der Schule noch Vorschläge? Falls nicht fragt da mal nach. Ich hatte einen Schüler, der in der ersten Klasse begonnen hat den Diagnosezirkel zu beginnen und nun in der vierten Klasse sind alle Untersuchungen gelaufen, dass die Schulbegleitung beantragt werden kann. Es ist so irre!

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Mein Sohn ist erst 6 Wochen nach Einschulung 6 geworden! Ich hatte auch viele Bedenken. Aber es klappt ganz okay. Wie du schon sagst sie müssen ja und man hat keine Chance zurück zu stellen. Mir schleierhaft wer den Stichtag auf den 30.9. gelegt hat.
Aber was will man machen? Ich finde das Konzept bei euch ganz gut, die größeren können den kleineren ebenfalls helfen. 25 Erstklässler auf einen Lehrer ist auch nicht immer einfach.
Gibt es vielleicht fitte Viertklässler die Lust haben deinen Sohn zu unterstützen? Seine Hefte herausholen z.B.? Nur so lange bis er weiter entwickelt ist?
Die Klasse zu wiederholen halte ich für nicht sinnvoll wenn er den Stoff versteht. Dann langweilt er sich und das ist auch nicht gut.
Die Schulreife wird kommen! Ihr müsst nur die Zeit überbrücken würde ich sagen.
Alles andere lasst ihr ja abklären. Solltet ihr eine Diagnose erhalten könnt ihr immer noch neu überlegen.

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Ankommen lassen. Ja, das meine ich Ernst. Einschulung ist ein enorm großer Einschnitt und manches Kind tut sich damit einfach echt schwer.

In eurem Fall würde ich den Augenmerk viel mehr auch das sozial Verhalten legen, auch wenn dann das schulische an mancher Stelle zu kurz kommt. Aber nur mit innerer Ruhe für deinen Sohn ist er überhaupt leistungsfähig.

Mit der Lehrerin zusammen überlegen, was man kleinschrittig machen kann. Z.B. wenn er morgens mit Jacke im Unterricht sitzt, ihn nur sagen, du hast etwas vergessen und er muss selber merken, dass er die Jacke raus bringen muss. Sonnenheft für gutes benehmen einführen. Klare, einfach Regeln, Aber nicht zu viele. Immer wieder darüber reden, dafür ist das Sonnenheft gut.
https://www.zaubereinmaleins-shop.de/home/schulalltag/feedbackhefte/mein-sonne-wolke-regen-heft/
Diese ART von Heft meine ich, da gibt es noch andere.

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Danke....
Man zweifelt ja schon alles an. Einen Sonnenwolken Plan hat er. Aber er bekommt ne Sonne wenn er viel geschafft hat.
Am Anfang bei Wolken habe ich immer gesagt du musst mehr machen. Aber mittlerweile weiß ich das von allen Seiten Druck kommt. Ich lobe ihn für alles was er geschafft hat.
Leider hat die Lehrerin nicht so viel Verständnis. Hab das Gefühl das er sie schon sehr stört und nervt.
Ich rede immer mit ihm auf was er achten soll. Lobe ihn wenn es geklappt hat.
Das gute, er steigt bisher immer wieder in den Bus ohne Probleme.
Finde das ist auch schonmal was.

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Ja, leider gibt Lehrerinnen, bei denen Kinder funktionieren müssen.
Zumal ich viele Kolleginnen habe, die such selber mit diesem Klasse 1 bis 4 in einem Raum überfordert fühlten und zurückgegangen sind, an eine " normale" Grundschule.

Alles Gute für Euch.

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Da ich dein Kind nicht kenne, kann ich nur mutmaßen.
Aber mir fällt auf, dass du schreibst, er ist Zuhause sehr selbständig, in der Schule nicht.
Vielleicht gefällt er sich in der Rolle des Kleinsten, der noch viel Hilfe braucht? (Meine jüngere Tochter hatte das Problem jahrelang. Sie hätte schon sooo viel können können .. aber sie wollte gerne die Kleine sein, mit aller Aufmerksamkeit, die das mit sich bringt).

Außerdem hat er sich im Kindergarten sehr auf seine Einzelfallhilfe konzentriert. So wie jetzt auf die Lehrerin? Er kennt das so, dass jemand für ihn persönlich zuständig ist - nur leider ist das jetzt nicht mehr so gedacht, das könnte ihm auch Schwierigkeiten machen.

Wo in NRW gibt es denn Schulen, wo Klasse 1-4 in einem Raum sitzen? Mit einer einzigen Lehrerin?
Gibt es eine andere, normale Grundschule in erreichbarer Nähe? Vielleicht wäre das einfacher für ihn, wenn er sich nicht mit so vielen großen Kindern vergleicht sondern in einer Gruppe gleichaltriger wäre. Und sieht: die schaffen es auch.

Alternativ, wenn er das nicht alleine schafft, muss eine Schulbegleitung her. Nicht für ihn, sorry, sondern für die Lehrerin. Die kann das ja nicht dauerhaft auch noch leisten. Vielleicht wäre es in seinem Fall ja sogar nur vorübergehend nötig.

Wie viele Kinder sind denn in seinem Jahrgang?
Auch Reden kann helfen: zeig ihm die Kinder, die altersmäßig dasselbe können müssten wir er. Ohne den Satz "schau Mal, Xy macht auch alleine...". Sondern einfach so, damit er selbst weiß, mit wem er sich vergleichen muss.
Bei meiner Tochter hat es z.b. Klick gemacht, als sie bei einer gleichaltrigen Freundin mal übermachtet hat. Seither kann sie sich plötzlich selbst einen Zopf binden ;-). Mir hat sie nicht geglaubt, dass man das mit 8 schon alleine können müsste - das musste sie offenbar mit eigenen Augen sehen ;-).
Und wenn dein Sohn es wirklich nicht kann, dann braucht er Hilfe. Das kann nicht dauerhaft die Lehrerin sein.

Viel Erfolg.