Schulrückstellung Bayern

Ihr Lieben, ich suche nach hier nach einem Rat, ich hoffe, dass ihr mir hier ein paar Typs geben könnt.

Mein Sohn ist am 18.6.23 5 Jahre alt geworden, dass heißt er ist nächstes Jahr Schulpflichtig, jedoch ist er unserer Meinung nach noch absolut nicht reif und bereit, um nächstes Jahr in die Schule zu gehen.

Ich habe bereits eine Tochter, die in die erste Klasse geht. Ich weiß also, was alles auf ihn zukommen wird und so wie ich mein Sohn kenne und natürlich auch gut einschätzen kann, weiß ich, dass er in der Schule absolut überfordert wäre. Er braucht einfach noch ein Jahr ,,Schonfrist‘‘.

Ich habe ein Gespräch mit den Erzieherinnen im Kindergarten geführt. Sie meinten, dass er es schon schaffen würde und sie nichts zu bemängeln haben. Ich muss nur dazu sagen, dass wir noch kein ganzes Jahr in diesem Kindergarten sind und wir einen sehr schlechten Start hier hatten. Wir sind aus der Stadt aufs Land gezogen und er wurde von seiner Schwester getrennt. Sie waren im selben KIGa und sogar in der selben Gruppe. Er hat es nicht leicht gehabt. Sie haben mich ständig aus unterschiedlichen Gründen angerufen, damit ich ihn jedesmal abholen komme. Sie haben sich nicht besonders um ihn bemüht, sondern ständig von der Geuppe ausgegrenzt. Leider habe ich mittlerweile das Gefühl, dass sie ihn einfach nur loswerden wollen.

Nun suche ich hier nach Rat, wie ich es schaffen kann ohne Unterstützung des KiGa ihn noch ein Jahr länger aus der Schule raus zu halten.

Ich danke euch für das durchlesen des langen Textes und für eure Hilfe. 🤗

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Hallo,
gibt’s bei euch auch den Schulkindergarten? Ich kenne das erst seit wir in Bayern leben und da kommen Kinder hin, die eigentlich werden müssten, aber noch nicht reif sind aber auch nicht mehr im Kindergartrn bleiben können/wollen.
Vielleicht wäre das eine Alternative ?

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Hallo,

ich finde es zum einem schwer die Schulreife ein Jahr vorher zu beurteilen, viele Kinder sind mit dem sechsten Geburtstag reif für die Schule. Junior ist von Januar und sowohl mit seinem dritten Geburtstag reif für den Kindergarten, als auch mit dem sechsten Geburtstag reif für die Schule. Beide male habe ich den September herbei gesehnt. So ähnlich läuft es inzwischen auch auf dem Gymnasium. Zum anderen haben wir in Bayern einen Korridor für die Schulkinder um eine Rückstellung aber auch eine vorzeitige Einschulung ohne größeren Bürokratie aufwand zu ermöglichen.
Jetzt genießt erst einmal die Sommerferien und schaut im September weiter. Auch hier tut sich ja einiges bzgl. der Schuleingangsuntersuchungen.

Viele Grüße

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Mach dir keine Sorgen, dein Sohn hat noch 1 Jahr. Das ist viel Zeit für Entlwicklung.
Letztendlich entscheidet die Schule über die Schulreife. Das Kind kommt zu einem kleinen Porbeunterrricht und wird beobachtet. Danach beraten die Lehrer über die Schulreife. Und das sind Fachleute.

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Läuft das in Bayern wirklich so? Also dass die Kinder zum Probeunterricht kommen? Und danach entscheidet die Schule? Wie oft kommt man denn da? Ich arbeite selbst als Sonderschullehrerin und schreibe jedes Schuljahr für das Schulamt zig Einschulungsgutachten. Einmal Probeunterricht mit einem Kind würde mir da nicht reichen um eine valide Aussage treffen zu können, deshalb meine Nachfrage.

Ich komme aus BW und kenne das so gar nicht. Meine Tochter haben wir vor ein paar Jahren auch zurückstellen lassen. In BW entscheidet auch formal die Schule über die Schulreife. Und formal werden auch nur intellektuelle Fähigkeiten des Kindes in BW betrachtet. Es gab da im Vorfeld bei meiner Tochter sehr viel Gegenwind. Ich hab mich dadurch nicht kirre machen lassen. Im Zweifel hätte ich gegen die Entscheidung einen begründeten Widerspruch eingelegt. Obwohl mein Kind intellektuell definitiv schulreif gewesen wäre, haben wir die Rückstellung bisher nie bereut. Ich bin froh, dass Kind Nummer 2 ein Herbstkind ist und ich so einen Aufwand nicht nochmal haben muss. :-)

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Dein Sohn ist ein Korridorkind, das heißt, die Eltern dürfen entscheiden, ob er mit 6 oder 7 in die Schule kommt.

Allerdings, da man ihn loswerden möchte, warum eigentlich?, würde ich ihn vom Kindergarten abmelden. Ich würde mein Kind nicht bei Leuten lassen, die ihn nicht ausstehen können, sorry. Bzw. ich würde mein Kind befragen, ob er das Gefühl hat, nicht gemocht und akzeptiert zu werden und dann entscheiden ob ich ihn abmelde oder nicht. Ich würde mein Kind sicher nicht „kaputt machen“ lassen.

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Hallo.
Korridorkind ist man in Bayern aber erst ab dem 1.7. , das Kind der TE ist im Juni geboren, also leider kein Korridorkind mehr. ;-)

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Oh nein, wie blöd 😢.
Dann nehme ich meine obige Aussage zurück!
Und empfehle stattdessen bei der Schuleingangsuntersuchung anzusprechen, dass ihr eine Rückstellung befürwortet und dafür würde ich ein Schreiben vom Kinderarzt mitnehmen, der das unterstützt, wenn der Kindergarten das nicht so sieht und keine solche Beurteilung ausstellen will.

Bearbeitet von pastrella
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Hallo.

Also, erstens kann sich in einem Jahr von der Entwicklung her noch verdammt viel tun.
Warte doch erstmal ab, bevor du eine Rückstellung in Betracht ziehst.

Möchtest du den Antrag nächstes Jahr dennoch noch immer stellen, dann ist das überhaupt kein Problem.
Habe eines meiner Kinder auch zurückstellen lassen - war absolut problemlos.

LG

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Also als erstes: dein Sohn wird sich weiterentwickeln und nächstes Jahr sieht die Welt schon anders aus.
Wenn er dann immer noch nicht soweit ist, kann man immer noch über das zurückstellen nachdenken.
Die Tochter einer Freundin wollte partout nicht in die Schule, war emotional einfach noch nicht soweit. Sie ist Anfang September geboren und wäre kurz vor Schuleintritt gerade 6 geworden, den "Korridor" gab es zu der Zeit noch nicht. Die Schuleingangsuntersuchung wurde, wie hier üblich, über 1 Jahr vor normalem Schuleintritt gemacht. Sie hatten sich vor dem Anmeldetermin bei der Schule beim Kinderarzt vorgestellt und der hat ihr eine Stellungnahme zu seiner Sicht über die Schulreife mitgegeben. Beim Anmeldetermin hat die Rektorin nach einem kurzen Gespräch mit dem Kind der Rückstellung zugestimmt. Sie sagte damals, sie zwingt kein Kind zur Schule, dass dafür noch nicht bereit ist. Ein Jahr später war sie das glücklichste Kind, dass super in die Schule gestartet ist und bis jetzt gut zurecht kommt.
Was den Kindergarten angeht: gibt es andere Einrichtungen in die ihr wechseln könnt? Wenn die Chemie nicht stimmt, sollte man nach Alternativen suchen und ggf. wechseln.

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Hi,

meine Kinder sind etwas älter und die Regeln haben sich mit der Einführung des Korridors etwas geändert. Als meine Kinder in die Grundschule kamen, war der 30.9. Stichtag, alles danach waren Kann-Kinder. Wenn man versucht hat, ein Muss-Knd zurückzustellen, war das Hürden-behaftet. Soweit ich das verstanden habe, ist es mit der Einführung der Korridorkinder (Juli bis September) für die Eltern sehr leicht geworden, ihr Kind zurückzustellen. Nun ist dein Kind aber ein Juni-Kind, d.h., ein reguläres Muss-Kind; also habt ihr alle Hürden, die die Eltern in den Vorjahren auch hatten. Ich kenne ein paar Kinder und Eltern, die ab April aus den unterschiedlichsten Gründen zurück gestellt haben. Aber ja, man muss sich da schon auf die Hinterbeine stellen, insbesondere, wenn die Schule gerade ein paar Schüler braucht, um zB die Klasse zu teilen.

Habt ihr schon mit der Schule gesprochen? Wir hatten überlegt, meinen Sohn früher einzuschulen (Novemberkind) und da hatten die einen extra-Test vorgeschlagen (Göttinger?), den sie auf Anfrage mit Zweifelsfällen durchführen - also nicht das reguläre. Da kam durchaus raus, dass er schulreif sei mit Kategorien wie sozialem Verhalten, Feinmotorik ... bestimmt 5 oder 6 verschiedene Unterbereiche. Allerdings hat ihn dann das reguläre Schulspiel abgeschreckt, er hatte da eine Lehrerin, die meinte, er sei supertoll, nur das Ausschneiden könne er noch ein wenig üben und die Hauptbeurteilende, die meinte, so ein junges Kind wäre aufgrund seines Alters nicht einschulbar und absolut nicht schulfähig und furchtbar und und und ... es kam eine Riesentirade, wie schrecklich und unfähig unser Kind sei. Dazu kam, dass sein bester Freund (September, damals Muss-Kind) zurück gestellt wurde. Wir haben ihn damals also nicht früher eingeschult, er hat dann später jedoch eine Klasse übersprungen...

Meine Meinung und Erfahrung:
- Ich kann natürlich nicht beurteilen, wie weit dein Kind ist, vielleicht übertreibst du ja kollossal
- wenn du zurückstellen möchtest, musst du dich aktiv kümmern
- in einem Jahr kann sich noch viel ändern
- wenn die Schule dein Kind einschulen möchte und dein Bauchgefühl nein sagt, brauchst du was Handfestes --> Ärzte, Psychologen
Und ja, die ersten Punkte magst du mit Groll lesen, beherzige dafür den letzen immer mehr. Wenn du das Gefühl hast, dass du dich kümmern musst, dann tue das auch.

Viele Grüße

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Bekannte von uns aus dem KiGa hatten ein ähnliches Problem. Kind geboren am 30.6. also 1 Tag vor dem Stichtag für den Einschulungskorridor, aber nicht schulreif.

Soweit ich es mitbekommen habe lief es bei ihnen folgendermaßen:
Schuleingangsuntersuchung mitgemacht und dort schon die geplante Rückstellung vermerken lassen.
Kurz vor der Schuleinschreibung im Frühjahr vom KiA ein Attest ausstellen lassen, dass die Rückstellung dringend befürwortet.
Schuleinschreibung normal durchlaufen (musste zwingend sein, da das Kind ja trotzdem schulpfichtig wird in dem Jahr), aber auch dort schon die Rückstellung vermerken lassen.
Anschließend eine ausführliche schriftliche Begründung/Antrag für die Rückstellung an die Schulleitung geschickt und paar Tage später telefonisch um einen persönlichen Termin gebeten. Dort wurde dann alles weitere besprochen und in die Wege geleitet (Rücksprache mit KiGa, Schulamt usw).
Wurde dann auch genehmigt. Unsere Grundschule ist aber auch relativ groß und muss nicht um Schülerzahlen usw kämpfen.

Laut der Mutter ist das wohl das in Bayern übliche vorgeschriebene Vorgehen. Keine Ahnung ob das wirklich so ist.

Alles Gute

Bearbeitet von strubbelsternchen
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Hallo,

war bei uns genau so. Mein Sohn ist im Mai 2016 geboren. Hätte also eigentlich letztes Jahr eingeschult werden sollen. Als er 5 war, haben wir auch schon gemerkt, dass er in einem Jahr noch nicht so weit sein wird um eingeschult zu werden. Natürlich tut sich in einem Jahr noch viel aber vertrau auch auf Euer Gefühl. Unsere Erzieherin war zum Glück auf unserer Seite und hat uns unterstützt mit der Rückstellung. Aber ausschlaggebend war ein ärztliches Attest und unser Wunsch. An Eurer Stelle würde ich bei Gelegenheit schon mal mit Eurem Kinderarzt sprechen, wie er das handhabt. Unser Kinderarzt ist grundsätzlich ein großer Freund von Rückstellungen und letztendlich musste ich nur kurz in der Praxis anrufen und er hat mit ein Attest ausgestellt. Wir sind übrigens auch aus Bayern.

Es liegt aber oft auch an der Schule. Haben sie zu viele Kinder die eingeschult werden, sind sie über jede Rückstellung froh; bekommen sie hingegen die Klasse(n) nicht voll, wollen sie nicht zurück stellen.

So kenn ich das zumindest aus unserem Dorf.

Alles Gute

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Unserm Sohn hat das zusätzliche Jahr im KiGa übrigens sehr gut getan und es war die Richtige Entscheidung. 2 Freunde von ihm (Juni und Juli Geburtstag) wurden auch zurück gestellt.

Jetzt sind die Jungs so weit und freuen sich auf die Schule.

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Er geht doch erst in 1 Jahr in die Schule - da liegt noch ein komplettes Kita-Jahr inkl. der gesamten Vorschule dazwischen! Ich glaube kaum, dass man bereits jetzt sagen kann, ob das Kind im Herbst 2024 schulreif sein kann oder nicht. Leider schreibst du mit keinem Wort WARUM du meisnt, dass dein Sohn noch nicht schulreif ist.