Hat jemand die Rückstellung bereut?

Hallo
Mein Sohn wird nächstes Jahr Ende September und nur ein paar Tage vor dem Stichtag 6 Jahre alt und somit schulpflichtig. Wir hatten heute die Anmeldung für die Grundschule in der Post. Ich bin sehr unsicher, ob er schon soweit ist und überlege, eine Rückstellung anzustreben. Wäre er nur drei Tage später geboren, wäre das Ganze gar kein Thema und er würde erst übernächstes Jahr eingeschult.

Hat jemand von euch negative Erfahrungen mit der Rückstellung? Also ich meine nicht mit dem Prozess sondern mit dem Kind, dass es am Ende doch besser hätte eingeschult werden sollen. Bisher habe ich immer nur gehört, dass es den Kindern gut getan hat, noch ein Jahr im Kindergarten zu bleiben. Mein Sohn ist auch erst mit 3 in den Kindergarten gekommen und wurde vorher nur zu Hause betreut, er hätte also auch nicht so viele Kindergarten Jahre.

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Hallo

ja wir haben es bereut.

Problem war bei uns auch das unser Sohn fast 6 Monate älter war wie die andere älteste Kind und 1 Jahr wie das jüngste Kind in der Klasse.

Er war emotional doch weiter als wir damals dachten.

Ab Klasse 5 sah es anderes aus da dort die ersten Wiederholer in der Klasse waren

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Oh echt? wie alt war denn dein Kind bei Einschulung.
Mein Sohn ist ein kann Kind. Aber geht frühestens in 2 Jahren wahrscheinlich in 3 Jahren erst in die Schule. Und ich bin mir eigentlich Recht sicher ihn erst mit 7 einschulen zu lassen.

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NRW als Musskind, Geb Ende September also dann mit fast 7 zur Schule gekommen statt mit noch 5 Jahren.

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Unsere Tochter ist 24 Std nach dem Stichtag geboren und wurde somit normal eingeschult

Das jüngste Kind in ihrer Klasse wurde am Tag der Einschulung 6 -- sie wurde 14 Tage später 7 ..
Es fiel relativ fix auf, dass unsere Tochter einfach älter war -- andere Kids haben noch Kuscheltiere mit in die Schule genommen bspw. , Spielsituationen war noch sehr Babyhaft etc
Im Nachhinein wäre es sicher gut gewesen, sie wäre als Kann Kind eingeschult worden.
Ihre Kontakte sind bis jetzt (15) immer mit den ältern Kindern-- sie hat auch mehr Kontakte zu denen aus den höheren Klasse ..

Es gab noch 2 Jungs zurückgestellt waren und deshalb im Jan schon 8 wurden in der ersten Klasse -- die waren aber vom Verhalten her sehr auffällig... trotz 1 Jahr Schulkindergarten.


Ich würde die Einschulungsuntersuchung abwarten. Zumal sich in 1Jahr sehr viel tun kann.

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Genau das war auch etwa bei uns das Problem.

Bis zur 3 Klasse war es noch irgendwie okay, aber man merkte das es nicht vom emotionalen passt. Aber da hat er halt in den Pausen mit den älteren gespielt.
Problematisch wurde es in der 4 Klasse als sie die ältesten waren.

Er hat auch immer noch eher Kontakte zu den Kindern in seinem Alter.

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Jupp--die Große fühlt sich pudelwohl in ihrer Theatergruppe --von 14-21 Jahren .
Die Ältesten arbeiten schon oder haben gerade Abi gemacht und sind in der Ausbildung ... In ihrer Klasse ist der Kontakt eher schwierig da merkt man halt den Unterschied schon .
Eine Freundin hat 14Tage vor ihr Geb und ist halt aber schon 1Klasse höher.. weil eben auch normal eingeschult ....

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Mein Sohn wurde vor 3 Wochen in Niedersachsen noch mit 5 eingeschult und wurde jetzt dann 6. Es war eine reguläre Einschulung, wir hätten ihn aber mit einem Dreizeiler zurückstellen lassen können.

Alle haben dringend zur Einschulung geraten... alle, bis auf die Schulärztin. Die hat ihn total nieder gemacht und er saß heulend unterm Tisch. Es war soooo furchtbar! Habe ihn nach der Untersuchung bei meinem Mann rausgeworfen und bin allein weiter in die Kita. Da bin ich heulend der Erzieherin in die Arme gefallen, die mich wieder aufgefangen hat und ab dem nächsten Tag auch mein Kind wieder aufgebaut hat... Wir haben wirklich gezweifelt und bestimmt eine Woche hin und her überlegt und dann entschieden, dass wir auf die Erzieher, die Kinderärztin, den Trainer, unser Bauchgefühl und meinem pädagogischen Gefühl vertrauen (bin selbst GS-Lehrerin, aber schon 10 Jahre an einer Realschule).

Die Schulleitung hat sich beim Elternabend dann vor versammelter Mannschaft für die Schulärztin entschuldigt. Flexi-Kinder sind sehr herzlich willkommen, wenn sie für sich selbst einstehen können, sich alleine umziehen können und die Dinge in ihrer Federtasche kennen und benutzen können. Alles andere lernen sie in der Schule.


Wir schickten unseren Sohn also und haben hier seit der Einschulung ein vollkommen ausgeglichenes, friedliches, kaputtes, aber sehr sehr sehr glückliches Kind, was jetzt seit einer Woche auch gerne zur Schule geht, denn sie haben endlich mit den Zahlen und den Buchstaben angefangen 😉

Er steht für sich und seine Freunde ein und ist wieder total kooperativ mit uns und allen anderen. Das letzte halbe Jahr war er echt schwer zu ertragen... es wurde Zeit und wir hätten eine Rückstellung definitiv sehr bereut.

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Als wir vor der Entscheidung standen, eins der Kinder deutlich früher einzuschulen,, habe ich mich beim Abholen draußen in der Kita etwas abseits gesetzt und beobachtet
a) mit welchen Kindern mein Kind spielt
b) ob er in die Gruppe der Vorschüler passt und wie er da mitschwimmt.

Ich fand dann, dass er dorthin gehörte. Das gab mir noch mal Sicherheit.Wichtig war mir auch, dass er Frustrationstoleranz und kompromissbereit war und nicht allzu schüchtern.

Schule lief dann auch wirklich total problemlos, ein Jahr später wäre zu spät gewesen.

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Hallo,
ich denke, dass gerade bei recht ruhigen / verspielten Septemberkindern das Risiko relativ gering ist, dass sie gar nicht ins Klassengefüge passen.
Da werden ja auch Oktober und November Kinder in der Klasse sein und 1-2 Monate machen in der Entwicklung dann auch wirklich den Braten nicht fett. In der Pubertät kann es natürlich passieren, dass es unangenehm ist als erster in den Stimmbruch zu kommen etc., aber das Problem haben dann die, die sitzen bleiben genauso, bzw. noch stärker.
Bei uns an der Grundschule wurden, gerade bei August und September Kindern, eher gute Erfahrungen mit der begründeten Rückstellung gemacht. Dort gibt es aber auch eine offene Eingangsphase und Kinder, die dann nach 1 Jahr weit voraus sind, können theoretisch gleich in die 3. Klasse springen. Vielleicht gibt es sowas bei euch auch?
Bei uns ist es so, dass sämtliche Freunde im Kindergarten nun durch die Rückstellung zeitgleich eingeschult werden. Daher mache ich mir da gar keine Sorgen, dass es emotional oder von der Wellenlänge her nicht passen könnte.
Hört auf euer Bauchgefühl und sprecht mit Kinderarzt, Kindergarten, Grundschule. Ganz so einfach ist eine Rückstellung ja sowieso gar nicht…wenn die genehmigt wird, wird da schon auch irgendwas dran sein, an eurem Bauchgefühl.

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Du fragst aber auch „gefährlich“. Wer hat die späte Einschulung bereut? Klar gibt es da etliche. Wer hat die frühe Einschulung bereut? Da wirst du deutlich mehr finden. Es bleibt individuell.

Ich wurde mit frisch 7 eingeschult. War damals normal. Bin aus August. Ich war aber ein Jahr früher weiter wie viele muss Kinder. Sagten die Erzieher aus dem kiga. Ich hab mir bis zum Abitur gewünscht eher hin gekommen zu sein. Ich hatte einfach einen viel besseren Draht zu den älteren. Bis das richtig gepasst hat war ich in der 7./8. klasse. Vorher war ich einfach weiter.


Aber: mein Kind ist auch aus August. Und lange dachte ich sie kommt (trotz meiner Erfahrung) mit 7 zur Schule. Aber im
Letzten kiga Jahr machte der Kindergarten mir deutlich, dass sie sozial/emotional so aufgeholt hat und einfach so weit sei, dass sie zur Schule muss. Passte auch perfekt mit den Freunden.

Es ist wie gesagt sehr individuell. Und abhängig wie du eine Frage stellst, bekommst du auch antworten 😉 In NDS sind aber die Juli-September Kinder Flex-Kinder. Da reicht ein Anruf und dein Kind kommt später zur Schule. Die meisten kommen hier tatsächlich später hin. Mehr als 90 %

Bearbeitet von juli111
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Naja, ich habe die Frage bewusst so gestellt, weil ich bisher in meinem Umfeld wirklich nur Positives gehört habe. Dort sagen alle, es war die richtige Entscheidung. Allerdings ist unser Kindergarten auch sehr gut, sie machen sehr viel mit den Kindern, fördern, lernen, bieten regelmäßig viele verschiedene Aktivitäten an. Da sind viele ältere Kinder, denen nicht langweilig wird.

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Ich würde das von seiner Entwicklung und nicht von seinem Geburtstag abhängig machen. Such das Gespräch im Kindergarten, beobachtet ihn. ist er selbständig? was traut er sich in Gruppen zu? wie gut kann er sich konzentrieren? Wie geht er mit nicht so beliebten Sachen um? Kann er sich an regeln halten?

Wir haben hier ein Kind das eine Woche vor dem Stichtag geboren wurde. Hier inzwischen wieder der 30.6. und es wäre das schlimmste gewesen sie zurückstellen.

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Frag bei den Erziehern nach, was die meinen, die können ihn gut einschätzen im Umgang mit den anderen Kindern.

Bei meinem Sohn sind einige Kinder in der Klasse, die jetzt bald 9 werden (er ist im Feb. 8 geworden) und andere, die gerade in den Schulferien 8 geworden sind. Also alle Altersklassen sind da gut vertreten und die Klasse passt soweit gut zusammen. Er hat Freunde in beide Richtungen, er liegt ja fast genau in der Mitte :)

Bei ihm hat sich die Frage nicht gestellt, er fand es bis zum Schluss im Kindergarten toll. Unsere Kleine ist im Mai 5 geworden, also wird sie auch nächstes Jahr eingeschult. Sie ist schon viel weiter als ihr Bruder damals. Kann ihren Namen schreiben, zeigt schon Interesse am Rechnen. Ich versuche
gerade die Gratwanderung, ihr die Neugier zu lassen und nicht zu viel vorzuüben. Noch ein Kigajahr wäre für sie sicher zu langweilig. Schuleingangsuntersuchung hat sie auch problemlos bestanden, obwohl sie da erst 4,5 war.

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Hi,

Ja und. Jein - ich weiß ja nicht, wie es anders gelaufen wäre.

Wir haben nicht zurückgestellt, aber wir haben unser Novemberkind nicht vorzeitig eingeschult, wie geplant.

Der Kindergarten meinte, er sei schulreif, ich fand ihn auch toll (selbst eine Monat zu jung eingeschult - ich wäre gestorben, wenn ich länger im Kindergarten hätte bleiben müssen. Damals war Kindergarten aber nicht so toll wie heute, und ich konnte schon lesen und schreiben, was meine eigenen Kinder nur rudimentär konnten), mein Mann war deutlich zurückhaltender.

Die Gründe ohne nicht vorzeitig einzuschulen waren, dass seine große Schwester starke Probleme hatte, dass sein bester Freund (Muss-Kind) zurück gestellt wurde und schließlich, dass er beim Schulspiel bei der Horror-Lehrerin meiner Tochter war, die ihm klargemacht hat, dass Schule heißt, dass er 4-5 Stunden am Stück freudlos zu gehorchen hat.

Und ja, durch die großen Probleme meiner Tochter, war auch ich recht unsicher. Auch wenn wir bei der Schule noch einen extra Test zur Schulreife gemacht hatten, der für die Einschulung sprach.

Jedenfalls wollte er nach dem Schulspiel nicht mehr und wir dachten, naja, er ist ja auch noch. arg. jung. Hier in Bayern werden viele Kinder zurück gestellt, so dass schon meine Tochter als April-Kind sehr jung ist und schon in der ersten Klasse viele Kinder ein Jahr älter und nur wenige jünger waren.

Also, mein Sohn kam mit gut 6 in die Schule und alles lief erst mal gut. Erste und zweite Klasse, wobei ich mich sehr gewundert hab, weil ich zum einen nicht tun musste, bei meiner Tochter hatte die Lehrkraft viel mehr Eltern-Mitarbeit vorausgesetzt, zum anderen auch fast nichts mitbekommen habe und zum dritten, das Niveau viel niedriger war, so dass eigentlich gar nichts lief. Wobei es bei meiner Tochter dann auch so war, dass in der vierten Klasse nichts mehr kam, weil eigentlich alles schon in 1-3 war; da war eher mein Sohn eher regulär im Stoff.

Jedenfalls lief alles beschaulich; mein Sohn hat das letzte Kindergartenjahr mit Spielen verbracht - nicht so, wie andere berichten, dass der Kindergarten zum Problem wurde. ImGegenteil, er hatte gelernt, dass er immer weiter spielen kann. Das wurde dann eher in der Schule zum Problem. Dieses Lernfenster zum Lesen und Schreiben lernen hatte er längst hinter sich. Aber nachdem das alles so langsam und ohne Anspruch lief, war es so irgendwie ok.
Problematisch wurde es dann in der dritten Klasse, da wurde er depressiv, was dann nach einigem Hin und Her durch einen Sprung in die vierte Klasse kurzfristig verbessert wurde. Das hielt aber nur ein paar Wochen.
In der fünften hatte dann die weiterführende Schule das Thema und die Grundschule war raus. Da kamen dann Themen wie die mangelnde Schreibübung, das Schreiben auf einer Linie, was für ihn neu war sowie allgemeine Dinge wie regelmäßige Hausaufgaben, die in der Grundschule nicht geübt wurden etc. etc.
Verschiedenes bei dem ich dachte, es wäre doch eigentlich besser gewesen, das früher aber beständiger anzugehen.

Aber man weiß ja nie. Er war dann beim Springen kurzzeitig in einer netten vierten Klasse. Es gab aber auch eine Parallelklasse mit einer bekannten weiteren Horrorlehrerin. Mit dem Gedanken, dass er vielleicht regulär dort gelandet wäre, da wäre er jetzt nicht so weit, da war unser Weg mit drei Jahren Grundschule sicher das kleinere Übel....


Soweit unsere Geschichte.

Viele Grüße