Ganz-oder Halbtag an der Realschule?

Meine Große ist auf einem Ganztagsgymnasium, Ganztag ist dort bis zur 8. Klasse, allerdings nur an 4 bzw. optional an 3 Tagen. Sie hat immer an drei Tagen gemacht mit Essen in der Mensa und dann noch Unterricht. In der 5. Klasse fand sie es noch ganz gut, obwohl sie erst um 17 Uhr Zuhause war, ab der 6. Klasse war es dann anstrengend mit Lernen spät Abends oder noch Training ab 18.30 Uhr und danach noch lernen.

Jetzt ist der Ganztag nur noch an zwei Tagen aufgrund von Lehrermangel und sie ist ganz happy, weil sie eben auch mehr lernen muss, zwei bald 3 Fremdsprachen. Für die Kleine überlegen wir uns eine Realschule, die Ganz-bzw. Halbtagsklassen anbietet. Die Ganztagsklassen haben Ganztag nur in der 5. und 6. Klasse an vier Tagen bis 16 Uhr, Freitag immer bis 13.15 Uhr, haben Doppelstunden täglich, das Essen wird vom Caterer geliefert, sie essen in einem speziellen Raum (keine eigene Mensa), haben AGs und Nachmittagsunterricht. Dafür keine Hausaufgaben, vormittags ist immer 45 Minuten in der ersten Stunde Studierzeit für den Wochenplan. Die Halbtagsklassen verlassen Mittags das Schulgebäude ohne Essen und gehen heim. Stundenplan für die Halbtagsklassen kenne ich nicht, weiss nicht, ob sie auch Doppelstunden haben. Haben dann aber Hausaufgaben und müssen sich selbst organisieren, weil keine OGS. Ich tendiere zur Ganztagsklasse, denn meine ist jetzt in der OGS und kennt das Bleiben in der Schule bis nachmittags. Hab ihr Erfahrung mit Ganztag an Realschulen?

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Ich habe an einer Realschule mit Ganz- und Halbtagklassen gearbeitet und würde mein Kind nicht in den Ganztag schicken. Auf dem Papier hört es sich toll an aber bei uns war die Realität eine andere: Vokabeln und Inhalte für Tests müssen selbstverständlich zu Hause gelernt werden, das bedeutete je nach Kind, das manche erst um 17 Uhr zu Hause waren und dann noch Englisch / Bio etc. lernen mussten. Auch war bei uns der Schnitt in Ganztagsklassen immer schlechter als in Halbtagklassen und im Stoff war man immer hinter her obwohl man eigentlich mehr Stunden in der Klasse hatte. Das lag u.a. daran dass sich dort bei uns auch immer die "Problemschüler" sammelten.
Das muss nicht überall so sein aber in meinem Umfeld kenne ich es auch von anderen Schulen so.

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Das Argument kann ich nachvollziehen, jedoch haben die kids, die nicht im Ganztag sind oft auch Nachmittagsunterricht bis 14.30 und soviele Hausaufgaben, dass sie erst gegen 17 Uhr mit Lernen von Vokabeln oder für Tests anfangen können. Kommt aufs Selbe raus dann. Und sie kann Fragen stellen in der Schule, sonst ist sie ab 13.15. auf sich alleine Zuhause gestellt.

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"Die Halbtagsklassen verlassen Mittags das Schulgebäude ohne Essen und gehen heim." .... schreibst Du oben.

Und jetzt sagst Du, sie hätten oft Unterricht bis 14.30 Uhr. Das dann ohne Mittagessen?

Ich würde ja eher mal mit vielen unterschiedlichen Familien reden, die ihre Kinder an der Schule haben, anstatt nach Erfahrungen im Forum zu fragen. Jede Schule ist anders.


Aber eigentlich hast Du Dich doch schon entschieden. Was sagt denn Dein Kind zu dem Thema?

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Ich bin Lehrerin an einer Realschule und habe aber keine Erfahrungen mit Ganztagesklassen.
Ich finde, dass das von dir beschriebene Konzept der Ganztagesklassen toll klingt.
Finden nachmittags denn nur AGs statt oder regulärer Unterricht? Das finde ich für so Kleine immer schwer, wenn sie nach dem Mittagessen noch Mathe oder so machen müssen. Bei einer guten Strukturierung kann das aber toll klappen.
Ich selbst würde es davon abhängig machen, wie ihr Zeit habt. Ab wann seid ihr Zuhause? Ist das Kind gerne in der Schule oder liebe Zuhause?

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Also der Sinn einer Ganztagsschule ist schon, dass auch Unterricht nach dem Mittag stattfindet. Sonst wäre es ja kein gebundener, sondern offener Ganztag. Zum Beispiel gibt es Essen zwischen 11.40 und 12.25 Uhr täglich, Danach ne Stunde Ethik, Musik oder Sport, dann ne AG, die Pflicht ist von 13.30 Uhr-14.15Uhr und danach noch eine Doppelstunde, Mathe, Englisch, Deutsch oder Kunst, außer eben am Freitag. Sie ist gerne in der Grundschule in der Mittagsbetreuung. Dort wird gegessen und Hausaufgaben gemacht, kein Unterricht.

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"Zum Beispiel gibt es Essen zwischen 11.40 und 12.25 Uhr täglich, Danach ne Stunde Ethik, Musik oder Sport, dann ne AG, die Pflicht ist von 13.30 Uhr-14.15Uhr und danach noch eine Doppelstunde, Mathe, Englisch, Deutsch oder Kunst, außer eben am Freitag."

Das hört sich für mich nach einem ganz schön harten Tag an. 🙈 Ich hatte mal eine 10. Klasse freitags 9. und 10. Stunde Latein nach einer Doppelstunde Sport. Die waren nicht nur k.o., sondern auch noch völlig ausgehungert, weil der Sportlehrer angeraten hatte, in der Pause nur einen leichten Snack zu sich zu nehmen. Wir haben es uns dann gemütlich gemacht.

Edit: Ich würde es vom Kind abhängig machen. Wenn es mit einem langen Schultag gut klarkommt und allein zuhause nichts Sinnvolles mit sich anzufangen wüsste, scheint die Ganztagsklasse ja gut zu passen.

Bearbeitet von Inaktiv
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Hey!

Ich bin auch Lehrerin im Ganztag und würde daher den Halbtag für mein Kind wählen. Ich habe den den Jahren kein Kind kennengelernt, das so happy mit den AGs und den Zeiten mit dem freien Lernen war, dass es das freiwillig gewählt hätte. Dann lieber freie Einteilung zu Hause und nachmittags dann zum selbst ausgesuchten Hobby im Verein als zur zugelosten AG, die dann doch nicht so toll ist oder bloß der Viertwunsch.

Liebe Grüße
Schoko

Bearbeitet von schokofrosch
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Also die Schule meiner Großen ist ein der wenigen Ganztagsschulen hier und die meisten sind da sehr happy, also ich kenne durchaus Kinder, die da glücklich mit sind.

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Hier gibt es bei den Ganztagsklassen eine Warteliste sogar, es sind 2 Halbtags und 2 Ganztagsklassen.

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Ich würde das Kind fragen, was es möchte und ihm aufzeigen welche Möglichkeiten es gibt und wie es sich verpflichtet, wenn es sich entschieden hat.

Ab Klasse 5 finde ich, sind die Kids dafür alt genug, um entscheiden zu können wieviel Zeit sie in der Schule verbringen und wieviel Zeit sie zur freien Gestaltung haben.

Unser Sohn wird im Sommer auch in die 5 wechseln.
Er sucht sich die Schule aus und entscheidet, ob er dort am Nachmittag freiwillige Ag's machen möchte oder eben nicht.
Wenn ja, dann bleiben er an den Tagen halt länger, wenn nein, dann nicht.
Da seine sonstigen Hobbies fast nur um 17.30/ 18.00 Uhr starten passt das.

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Die Kinder sind halt aufgeräumt in der Schule. Der Ganztag geht nur zwei Jahre, ab der 7. Klasse ist halbtags wieder Unterricht. Sie halten besser zusammen, da die Klasse mehr miteinander macht. Ansonsten sind sie mittags zuhause, daddeln am Handy und verplempern die Zeit womöglich. Ich komme ja erst gegen 15.30 Uhr heim und dann wäre sie alleine bis dahin.

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Jedes contra Argument zur GT Schule schmetterst du ab.
Also ist deine Entscheidung doch schon klar.

Für uns ist es nie eine Option gewesen.
In Bezug zur Betreuung ist es ein temporäres Problem. Unsere Kids können locker mal 1-2 Stunden alleine sein. Bei uns wird bei Anmeldung entschieden und bleibt bis zur 10.
Für unseren ältesten wär den ganzen Tag Trubel und laut der absolute Horror.
Ich stelle mir dann on top immernoch vor, dass du lauter Kids um dich rum hast, die so gar nicht auf deiner Wellenlänge sind.
Hätte ich keinen Bock drauf.
Je nach Wohnort macht so ein Ganztag auch gut und gerne 12 Stunden vom Tag aus.
Als erwachsener hat man ehrlicherweise auch keinen Bock immer 12 Stunden außer Haus zu sein.
Bei uns (IGS) werden auch hauptsächlich Doppelstunden unterrichtet.

Bearbeitet von bellis2237
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Ich finde es sind keine stichhaltigen Argumente, sondern eher persönliche Empfindungen von Leuten, die eben NICHT im Ganztag waren, sondern von vornherein sich dagegen entschieden haben. Und ich habe ja gesagt, dass es bei uns nur bis zur 7. Klasse ist, dass man dafür keine Hausaufgaben hat und um 16.15 Uhr daheim ist, die anderen aber 2 Stunden Hausis machen und auch dazu noch Nachmittagsunterricht haben. Und es sind wie gesagt, zwei Ganztagsklassen in der kompletten Schule und zwar von 4 5. und 4 6. Klassen insgesamt, alle anderen sind im Halbtag. Also hält sich der Trubel in Grenzen.

Bearbeitet von Siena
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Ich habe ein Kind, das sehr gerne viel Zeit in der Schule verbringt, allerdings wäre mein Kind sehr unglücklich, wenn es diese verpflichtenden Stunden bis in den Nachmittag hätte. Er bleibt gerne länger, isst dort mit den Freunden in der Mensa oder trifft sich mit ihnen in der Mediathek und sie programmieren irgendwas. Anfangs hatten wir die Hausaufgabenbetreuung mitgebucht und ihn recht bald wieder abgemeldet, da das überhaupt nicht gut funktioniert hat. Es war einfach viel zu unruhig, um richtig konzentriert zu lernen, die Kinder MUSSTEN täglich dort auftauchen und die dafür vorgesehene Zeit dort bleiben, egal ob sie Hausaufgaben hatten und egal wie viel sie aufhatten. Das war für mein Kind sehr frustrierend.
Unsere Schule ist keine verpflichtende Ganztagsschule, haben aber eine feste Nachmittagsbetreuung, zu der man sich anmelden kann und sie bietet viele Nachmittagsaktivitäten in Form von AGs, ohne Anmeldung in der Nachmittagsbetreuung, bzw. die Mediathek ist nachmittags noch offen, wo sich die Kinder treffen/aufhalten können.
Dieses Konzept finde ich super, weil jedes Kind selbst entscheiden kann, wie es seine Zeit verbringen will. Selbst das Essen in der Mensa kann man täglich selbst entscheiden, ob man daran teilnimmt oder nicht. Bis morgens um 8 Uhr hat man Zeit, sich an- oder abzumelden.

"die anderen aber 2 Stunden Hausis machen und auch dazu noch Nachmittagsunterricht haben."

Täglich 2 Stunden Hausaufgaben aufhaben, finde ich schon sehr merkwürdig! Mein Sohn ist auf dem Gymnasium, mittlerweile 9. Klasse, und musste bis jetzt äußerst selten 2 Stunden an den Hausaufgaben sitzen. Natürlich hat man mal mehr zu tun, wenn eine Arbeit geschrieben wird, aber das ist ganz sicher nicht täglich.
Wenn das ein Dauerzustand wäre, würde ich in der Schule nachfragen, woran das liegt! Für mich wäre es ein Zeichen dafür, dass die Lehrer im regulären Unterricht ihren Stoff nicht richtig durchnehmen können und das dann in Form von Hausaufgaben aufgeben. In der Schule meines Kindes wird darauf geachtet, dass wenig bis gar nichts aufgegeben wird, wenn die Klasse noch Nachmittagsunterricht hat und da alles eingetragen wird, wird von den Lehrern darauf geachtet, dass nicht an einem Tag von 3 verschiedenen Lehrern eine Masse an Hausaufgaben aufgegeben wird, vor allem dann nicht, wenn sie bis zum nächsten Tag erledigt sein sollen.

Der Sinn der Hausaufgaben ist, dass der Unterrichtsstoff verfestigt wird und sie noch ein paar Übungen zu Hause zur Kontrolle haben, ob sie das Thema verstanden haben. Der Sinn liegt nicht darin, alles nachzuholen, was im Unterricht nicht mehr gemacht werden konnte. Entsprechend braucht man keine 2 Stunden Hausaufgaben täglich. Die täglichen "Hausaufgaben" sollten darin liegen, sich den Stoff von dem Schultag noch mal anzuschauen und für den folgenden Schultag noch mal die jeweiligen letzten Themen durchzugehen, um vorbereitet in den Unterricht zu gehen.

Ich bin sehr froh, dass wir hier so eine flexible Schule haben! Natürlich funktioniert nicht immer alles wie am Schnürchen, alle öffentlichen Schulen haben mit Problemen zu kämpfen, sei es die Finanzierung, sei es der Lehrermangel, dennoch hat unsere Schule ein gutes Konzept entwickelt offen für alle Schüler zu sein, ohne sie verpflichtend in irgendwelche Konzepte zu binden, die meist sowieso nicht gut funktionieren.

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Ich war auf einer Gesamtschule mit Nachmittagsbetreung, bis zur 7 Klasse.
In der 5 Klasse fand ich es noch in Ordnung, nur das Essen war wirklich eine Katastrophe.
Meine alten Freunde aus meinem Ort sind in andere Schulen gekommen und die neuen Freunde von der Schule, hatten keine Betreuung.

Ab der 6 Klasse fand ich es richtig doof.
Meine Eltern haben mir dann einen Zettel geschrieben, dass ich nachdem Essen und Erledigung der Hausaufgaben nachhause darf. Aber gekostet hat es Sie natürlich das selbe Geld.
Ansonsten wäre ich auch erst gegen 6 zuhause gewesen und hätte an zwei Tagen direkt zum Volleyball hetzen müssen.

Dementsprechend würde ich Ganztag nur wählen, wenn gute Freunde auf die gleiche Schule wechseln und auch Ganztag wählen.

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auf die Schule gehen vermutlich keine Kinder, die sie kennt, sie möchte auch neue Leute und nicht die Mädels aus der jetzigen Klasse, die tendieren eher zum Elitegym.

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Freunde, müssen ja nicht zwingend Mädels sein.😉
Meine engsten Freunde sind damals auch auf ein Gymnasium gegangen, trotzdem blieben die Freundschaften bis in die 20er bestehen.
Und sobald ich davon befreit war, jeden Tag ewig in der Betreuung zu sitzen, haben wir uns auch wieder unter der Woche sehen können.


Oder fehlt es ihr eher an Freunden in der Grundschule und ihr hofft da auf einen Neustart?

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Mit der Realschule hat sich das wohl eh erledigt, am Freitag gab es einen Zwischenbericht der Noten, meine hat jetzt einen Durchschnitt von 1,6. Wenn das so bleibt, nimmt sie die Realschule eh nicht und die Empfehlung ist bisher Gymnasium und das ist halbtags mit OGS-