Mein Kind schläft nicht

Hello :) ich bin neu hier und lese eigentlich still mit.
Allerdings finde ich im www kein vergleichbaren Eintrag der mir in irgendeiner Art helfen würde.

Mein großes Kind, gut über acht mittlerweile hat massive Probleme ins Bett zu gehen. Also es braucht offensichtlich keinen Schlaf.

Schon der Weg ins Bett ist ein Drama. Da werden plötzlich Bastelutensilien, Lego, Duplo rausgeholt und akribisch gemalt, gebaut.
Das zieht sich, alle Vorschläge es auf morgen zu schieben scheitern. Oder es kommen hunderte Fragen zu zig Themen die man hätte den ganzen Tag ansprechen können.

Dann hab ich das Kind im Bett, muss mich ausholen, es schläft immer noch nur in meinem / unserem Bett. Damit kann ich noch leben. ABER es bedarf immer noch einer Einschlafbegleitung. Verweigere ich diese, weil ich einfach Zeit für mich brauche, der Haushalt wartet, der Mann, die Wäsche egal was. Dann geht das Drama erst richtig los, es wird gerufen, aufgestanden, diskutiert.

Das kind findet einfach nicht in den Schlaf. Von Müdigkeit keine Spur.
Wir haben alles versucht, über lange Zeiträume. Lesen, Medienfreie Tage, Medien nutzen sie höchstens bis 17 Uhr. In Maßen.
Wir essen regelmäßig, meist zur gleichen Zeit. Wir haben es zuckerfrei versucht. Mit auspowern, wir sind täglich draußen.

Ich hab ein Nachtlicht bestellt, Globuli, Bachblüten. Therapiedecke.

Um das noch abzurunden, wenn es dann mal schläft, dauert es maximal zwei Stunden und es steht schreiend im Flur. Und brüllt und bettelt so lange bis wir kommen und sich wer mit ins Bett legt. Und so enden 90% meiner Tage, weil ich dann nicht mehr kann und resigniere. Ich hab es und versuche es stets ruhig, mit reden, erklären, auch mit Belohnungen. Ich hab es mit klaren Ansagen und Konsequenz versucht, auch mit dem durchziehen der Konsequenzen. Bleibe dabei aber stets ruhig.

Es hilft nichts. Körperlich und geistig ist das Kind fit! Keine Auffälligkeiten.
Wir sind auch das Ganze durchgegangen. Es gab nicht eine traumatische Situation.

Kennt das vielleicht irgendwer und hat mir noch einen Tipp!
Ich schreibe bewusst das Kind und es, weil ich die Anonymität meiner Kinder unbedingt wahren möchte.

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Das würde ich tatsächlich in einer Erziehungsberatung besprechen. Oft reicht da schon eine bzw wenige Stunden. Ich empfinde das als auffällig und glaibe eher nicht, dass ihr das plötzlich alleine hinbekommt.

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Schläft das Kind die ganze Nacht nicht, oder ist es kein Problem mehr, wenn ihr Eltern dann auch schlaft?

Es gibt durchaus Kinder, die nicht mehr Schlaf brauchen als die Eltern. Wenn man sie dann immer zu früh ins Bett schickt, und sie sich nur schlaflos herumwälzen, wird das natürlich mit negativen Emotionen verknüpft. Könnt ihr eine Zeit lang den Druck rausnehmen und dem Kind erlauben bei euch Eltern zu bleiben? Also Schlafanzug an, geputzte Zähne und dann was auf dem Sofa machen? Wäre für mich keine Dauerlösung, aber vielleicht für ein paar Wochen machbar. Und wenn der Abend sich dadurch entspannt, kann das Kind sich vielleicht abends in Kinderzimmer alleine beschäftigen, bis es müde genug ist zum einschlafen?

Ich würde lieber eine Zeit lang Schlafmangel in Kauf nehmen, als dieses erzwungene Schlafengehen, was ja dann doch nicht funktioniert und für alle Beteiligten frustrierend ist. Also meine Strategie wäre: Kind soll wach bleiben, solange es will, damit es überhaupt ein Gespür für die eigene Müdigkeit bekommt und Schlafengehen nicht immer mit einem Konflikt verbindet.

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Hast du mehrere Kinder? Würde es evtl helfen mit einem Geschwister im Zimmer zu schlafen?
Unser Kind hört zum einschlafen ein Hörspiel- kein zu spannendes und eins das es "auswendig" kennt, also schon xmal gehört. Manchmal denke ich, es schläft vielleichtvor Langeweile ein🤣. Das habt ihr aber sicher schon versucht.
Vielleicht braucht das Kind auch tatsächlich sehr wenig Schlaf. Evtl. würde es dann helfen, dass es ab einer bestimmten Uhrzeit im Zimmer sich ruhig alleine beschäftigen darf (malen, basteln, Lego), dann hast du noch kurz etwas vom Abend für dich und dann geht das Kind mit euch ins Bett. Das könnte man evtl in den Ferien mal testen, ob dann die Schlafdauer reicht.
Das sind jetzt meine sehr spontanen Einfälle. Vielleicht ist ja etwas dabei, das ihr noch nicht probiert habt🤷‍♀️

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Hallo :)
Wann schläft dein Kind denn ein, wann muss es aufstehen? Gibt es Mittagsschlaf oder -Ruhe?

Meine Tochter, 8 Jahre, wird in 4 Monaten neun Jahre alt, geht unter der Woche um 22 Uhr ins Bett und steht 6:30 Uhr auf. Sie wäre auch länger fit. Sie war schon immer sehr fit sozusagen, trotz Power-Programm.

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Was ist genau das Problem?
- das Kind hat Schlafmangel?
- du musst es einschlafbegleiten/hast keinen Abend für dich?
- das Kind nimmt Platz im Bett weg?
- die anderen Kinder ärgern sich über die "Sonderrolle"/Verhalten des Kindes?

Je nachdem würde ich anders ansetzen.

Als ich in der Kur genervt war, weil meine 5 jährige sich jede Nacht mit mir in mein 90cm breites Bett gequetscht hat, hat mir die Beratung dort ganz klar gesagt, dass ich jetzt die Grenze ziehen muss und auf mich achten muss und einfach konsequent bleiben soll. Nach 3Nächten Drama schlief sie in ihrem Bett durch.... was für eine Wohltat für mich.
Aber inzwischen ist sie 7Jahre und kommt wieder jede Nacht zu uns ins Bett... haha ;-)
Also mit Konsequenz und Geduld kann man es auch deinem Kind bestimmt antrainieren, dass es alleine einschläft und in seinem Bett bleibt. Aber das würde ich nur in einer Phase machen, wenn ich dafür genug Energie/Zeit/Nerven habe, auch zwei oder drei Wochen lang das Kind z.B. täglich in sein Bett zurückzubringen, oder alle 5Minuten nach dem Kind beim einschlafen zu schauen ect...
Weil wenn man es dann schleifen lässt dann schleicht es sich eben schnell wieder ein und oft ist man dann zu bequem/erschöpft wieder konsequent zu sein.

Mein anderes Kind (fast 9) schläft übrigens gern alleine aber dafür immer sehr sehr schlecht ein (22Uhr/23Uhr). Das war schon immer so. Und bei ihr läuft es am besten wenn sie einfach in ihrem Zimmer solange spielen kann bis sie müde ist und dann selbstständig ins Bett geht.

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Ich war eines dieser Kinder, die lange im Elternbett geschlafen haben und denen das zu frühe schlafen gehen "langweilig" wurde, weil sie eben nicht so viel Schlaf benötigen wie andere 😅.

Wenn er keinen Schlafmangel hat, lass ihn doch lesen oder sich selbst ruhig beschäftigen, bis ihr zu ihm in's Bett kommt, wenn er das braucht. Aber fordert da ruhig Zeit für euch ein, in denen ihr alleine etwas im Wohnzimmer etc. machen könnt. Vielleicht hilft es auch, zu sagen, dass er sich z.B. ab 20 Uhr im Schlafzimmer aufhalten soll und ihr ab 22 Uhr nachkommen werdet (klar kann das auch mal variieren, aber für den Anfang vielleicht sinnvoll, damit er eine verlässliche Uhrzeit im Kopf hat? - mir kleiner Kontrollfreak hätte das geholfen 😅).

Übrigens schlafe ich bis heute nicht gerne alleine und teile mein Bett nun mit Mann und Kind 🤗.

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Ich finde das Verhalten jetzt nicht so besorgniserregend. Natürlich ist es blöd, wenn du lange für die Einschlafbegleitung benötigst, es kann aber auch ein Hinweis darauf sein, dass die Schlafenszeit zu früh ist. Mein sechsjähriger benötigt auch nicht so viel Schlaf wie andere Kinder und geht erst um 21 Uhr schlafen, ich lege mich auch noch dazu,das ist die Portion Kuscheln, die er noch braucht. Vielleicht liege ich dann noch 15-20 min daneben. Nachts steht er auf und kommt zu uns ins Bett, ist doch voll okay, das wird früher oder später von ganz alleine aufhören. Es kann nicht die Lösung sein, dass euer Kind weinend und bettelnd im Flur steht, wo doch das Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit so groß ist.

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Es kann doch aber auch nicht die Lösung sein ,das die Mama dann nicht mehr richtig schlafen kann. Dann ist es ein Problem, wenn das Kind nachts ins Bett kommt.

Ich habe 3 Kinder und für jedes 1,5 Jahre lang das Familienbett toleriert, weil es mir das Beste für so kleine Mäuse erschien. Ich habe in den Jahren sogut wie nicht geschlafen. Erst immer ab 5 Uhr morgens wenn der Papa übernommen hat oder mal am Wochenende wenn papa die ganze nacht gemacht hat..

Bei aller Liebe wenn das Kind mehr Nähe braucht, muss man die Tagsüber einführen.

Ich schlafe übrigens am liebsten allein, auch mit Mann im Zimmer schlafe ich schlechter und der liegt weitestgehend ruhig, anders als so ein Kind.

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Ich habe in keiner Zeile gelesen, dass sie nicht schlafen kann, wenn das Kind mit im Bett liegt. Für viele ist es ja eher eine erzieherische Angelegenheit, dass Kinder ab einem bestimmten Alter alleine im eigenen Bett zu schlafen haben und schicken die Kinder, die nachts immer wieder aufstehen, konsequenter Weise zurück ins Bett. Diese Situation führt dann dazu, dass oft keiner richtig schlafen kann und Frustration auf beiden Seiten vorprogrammiert ist. Da wie oben bereits geschrieben, mit keiner Silbe erwähnt wurde, dass sie neben ihrem Kind nicht schlafen kann, gehe ich also davon aus, dass das auch nicht der Fall ist und dann lautet mein pragmatischer Ratschlag halt, dass Kind einfach nachts ins Bett zu lassen 🤷🏼‍♀️ Dass Kinder nachts aufwachen und dann das Bedürfnis haben. " rüber zu kommen" ist evolutionär bedingt nachvollziehbar und wohl auch von Kind zu Kind unterschiedlich, die einen brauchen das überhaupt nicht, die anderen dafür länger. Wir reden ja hier nicht von einem 16 jährigen Kind, welches immer noch zwischen der Ritze von Mama und Papa liegen möchte.

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Ist Dein Kind denn morgens völlig übermüdet und schläft in der Schule ein? Wenn nicht, würde ich entspannen . Lass Dein Kind doch abends so lange spielen bis es müde wird. Dann geht es eben gemeinsam mit dir ins Bett. Wo ist das Problem? Und wenn Du abends kindfrei haben möchtest, dann kommuniziere das.Nimm einfach den Druck raus.

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Ich habe keine Lösung, da wir auch alles durch haben, was du aufgeschrieben hast.
Mein Kind ist drei Jahre älter und es hat sich wirklich nichts daran geändert bisher.
Selbst Psychotherapie hat nichts bewirkt.
Mein Kind hat schon immer eine gewaltige Loslass-Problematik, mit der es quasi auf die Welt gekommen ist, und Einschlafen ist der Endgegner.

Was mir am meisten zu schaffen macht, ist, dass ich so keine Me-Time habe abends und seit 12 Jahren zu wenig schlafe, denn ICH brauche eigentlich viel Schlaf…

Ich hoffe, es wächst sich eines Tages aus. Immerhin werde ich nicht mehr jede Nacht geweckt und es gibt nicht mehr jeden Abend ein Drama…