Wie reagieren

Hallo!

Mein Sohn geht in die 4. Klasse. In seiner Klasse ist ein Junge, der sehr verhaltensauffällig ist. An der Tagesordnung sind Beschimpfungen und Kraftausdrücke ("Halt die Fresse! Fuck you! Hurensohn, Wixer...). Ich weiß, daß der Junge aus einem schwierigen Umfeld kommt und daß die Eltern auf nichts reagieren. Mir tut es auch leid für den Jungen, aber das ist kein Freifahrtschein. Die Kinder sind im 4. Schuljahr zusammen und es gab schon öfter Probleme mit verschiedenen Kindern.

Heute kam allerdings neu dazu, daß der Junge mit einer imaginären Postole (Finger) auf mein Kind "geschossen" hat und mehrmals die Geste für Kehle durchschneiden gegenüber meinem Sohn gemacht hat. 😳
Mein Sohn hat es der Lehrerin gesagt, da der Junge nicht mehr aufgehört hat. Die Lehrkraft sagte, sie wolle mal mit dem Jungen reden. Passiert ist heute nichts. Auf dem Pausenhof nach der Schule sagte der Junge noch "Dafür mach ich dich alle!".

Bisher haben wir unserem Sohn gesagt, er solle dem Jungen aus dem Weg gehen und sich an die Lehrer wenden, wenn er Hilfe braucht.

Wie würdet ihr reagieren? Die Eltern anschreiben? Abwarten?

Danke und LG!

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Puh da würde ich mir Sorgen machen und direkt Kontakt mit der Lehrkraft aufnehmen hier scheint dringend Handlungsbedarf. Meine Tochter ist ebenfalls in der 4. Klasse und derartige Dinge gab es bei uns noch nicht. Und wenn dann würde ich von der Lehrkraft verlangen, dass sie sofort handelt.

Die Eltern direkt anschreiben würde ich nicht machen und abwarten auch nicht. Ich würde die Lehrkraft sofort kontaktieren und ihr erklären was heute auf dem Pausenhof noch ausgesprochen wurde. Das ist für mich genug an Drohung gegen mein Kind.

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Eltern anschreiben bringt doch nichts. Du sagst ja selbst, dass die sich offensichtlich nicht grossartig kuemmern.

Die Schule wird vermutlich auch nichts unternehmen, wenn bisher nichts passiert ist. Die haben vermutlich keine Lust, sich mit ungemuetlichen Eltern anzulegen und versuchen, dass Problem auszusitzen und im Sommer an die weiterfuehrende Schule weiter zu reichen.

Ich wuerde trotzdem die Lehrerin sofort SCHRIFTLICH darueber informieren, am besten mit der Schulleitung in CC. So ist zumindest dokumentiert, dass die Schule informiert war, sollte es weiter ausarten.

Hat dein Sohn verlaessliche Freunde? Koennen die sich vielleicht zusammen tun und dem Jungen klar und deutlich sagen, dass jemand, der sich mit einem von ihnen anlegt, es daraufhin mit allen zu tun bekommen wird? Solche Bullys werden oft handzahm, wenn sie merken, dass sie in der Unterzahl sind. Egal, wie gross und stark und brutal er ist, gegen 5 oder 6 gleichaltrige Kinder wird er sicherlich nicht so einfach ankommen.

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Schriftlich die KL und die SL informieren -- auch zudem was der Junge hinterher gesagt hat!

Habt ihr eine Schulsozialpädagogin an der Schule? Sonst die auch sofort informieren.


Führe bitte für Euch privat Tagebuch -- Datum / Uhrzeit und genau wie möglich aufschreiben was war.

Wenn nichts passiert - Elternvertreter einschalten .


Und - beim Schulwechsel darauf achten, dass die Kids nicht in eine Klasse kommen falls sie in die gleiche Schule gehen...

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Informiere die Schule (Klassenleitung, Schulsozialarbeit) und die Polizei, wenn du es als reelle Gewaltandrohung einschätzt.

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Die Lehrerin direkt anschreiben, die Schulleitung und die Schulsozialarbeiterin in cc. Reagiert die Lehrerin nicht, morgen früh in der Schule anrufen und von der Drohung berichten und die damit verbundene Sorge ums eigene Kind.

Die Eltern des Jungen rauslassen, dass kann und sollte nur über die Schule geregelt werden.


Ich würde die Drohung, unter solchen Umständen, ernst nehmen und meinem Sohn für morgen klare Anweisungen geben, nämlich nie alleine zu sein.

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Die Schule anschreiben, und zwar Druck machen, ansonsten Schulaufsichtsbehörde einschalten, weil sonst passiert nie was. Erst dann kommt dann was in Bewegung.

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hallo schniefnase,
nicht abwarten, ich erzähl dir mal, was ich für Erfahrungen in Grundschulen gesammelt habe,
Da werden jüngeren Kindern in den Bauch getreten, ein Kind wurde angegriffen, die Brille heruntergerissen, und das ganze noch gefilmt, Schultaschen werden in den Dreck geschleudert usw. auf keinen Fall vom Lehrer vertrösten lassen mit Worten wie "ja, wir führen ja bereits Gespräche". so gewaltbereite Kinder verstehen keine normale Sprache

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Kann ich bestätigen. Unser Sohn wurde schon mehrmals von einem Klassenkameraden gewürgt. Auf meine Frage, ob er sich denn an die Lehrer/Erzieher gewandt hat, sagte er: "Die wissen das doch alle, der X war ja schon Thema bei der Schulkonferenz und die haben mit den Eltern geredet. Wenn ich da jetzt nochmal hingehe und das sage, ändert sich ja doch nichts." Finde es traurig, dass die Kinder da schon so resignieren. EInmal wurde er schon weggeschickt vom Erzieher mit den Worten "Klärt das unter Euch, ihr seid alt genug".

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ist ja krass, da würde ich übergeordnete Stelle einschalten . Geht ja gar nicht

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immer engen Kontakt mit der Lehrerin halten und berichten, was der junge so treibt.
Es müssen auch unbdingt ernst die Eltern angesprochen werden. - Notfalls auch nach erfolglosen Verwarnungen suspendierungen.

genau solche Typen werden zu jungs, die in der Klasse meiner Tochter (inzwischen 13) das Schulleben zu Hölle machen und x Anzeigen haben aber nicht strafmündig sind. die Zerstören Schuleigentum, klauen, haben Messer dabei, terrorrisieren die MItschüler und verprügeln in der Freizeit andere ausserhalb und noch schlimmeres.

So ein Kerl darf sich nicht ungestraft weiter so verhalten und sollte bereits sehr früh so gut wie möglich ausgebremst werden, damit es nicht so wird, wie bei meiner Tochter in der Schule. Das schlimme dabei ist, dass diese Grananten zu Redelsführer werden und oft eine Gruppe um sich scharen, die dieses Verhalten, kopieren oder in der Gruppe dann aggressiv werden oder sich sogar anstiften lassen. - da gibts einige so typen in unterschiedlichen KLassen und die Polizei kann gar nix tun, leider. Und vor die TÜre schicken,- suspendieren, da freuen die sich ja noch, wenn sie nicht zu Schule müssen. -- selbst die Staatsanwaltschaft hat die schon auf dem Schirm etc.... aber vor 14: keine Chance. Ich bin der Meinung, dass man solche Typen mit 10 noch eher gerade gerückt bekommt als mit 13.

Gerade heute war ich mit der Tochter wegen AUssage bei der Polizei -- denen sind bis 14 Jahre tatsächlich die Hände gebunden, viele Lehrer sind viel zu rücksichtsvoll oder nachgiebig, also sollte man bei solch Granaten frühmöglich so streng wie möglich sein, damit die nicht zu jugendlichen Straftätern, die klauen, Prügeln und bedrohen werden. Echt schlimm. Und genauso wie du schreibst, fängt es an.

und ja: -- schon jetzt auch über die Schule regelmässig der Polizei einfach nur für die Akten melden. -- also mindestens die offenen Bedrohungen oder wenn es körperlich wird. -- dann hat der Kerl schon eine Akte und man kommt ihm später besser bei.

Bearbeitet von tr357
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Ich würde sofort die Eltern kontaktieren, aber noch freundlich bleiben. Der Ton macht ja bekanntlich die Musik, da sollte man - auch wenn es schwer fallen sollte - erst einmal ruhig bleiben. Vielleicht wissen die Eltern von nichts, das kam bei uns auch schon vor. Die Schule hatte damals nur mit dem Kind geredet, welches dies Zuhause natürlich nicht mitteilte. Das Mobbing fand dann trotzdem statt, sobald es keine Zeugen gab, also stand da Wort gegen Wort. Zum Glück waren die Eltern dem Problem gegenüber offen, es kam zur sofortigen Besserung.

Sollte sich die Lage nicht verbessern und die Eltern nichts unternehmen, so würde die Androhung mit der Polizei und dem Jugendamt folgen. Das hat bei anderen Eltern hier geholfen, da ging es um ernstzunehmende Drohungen, wie bei euch. Das Kind war auch schon länger auffällig, die Eltern waren stets der Meinung, dass ihr "Engel" nie irgendwas angestellt hatte. Die Drohung hatte ausgereicht, der letzte Schritt wäre dann die Drohung wahr zu machen. Die Schule war damals kurz davor endlich was unternehmen zu können, denn auch die Lehrkräfte wurden von den Eltern abgeblockt. In diesem Punkt waren die Lehrer froh über die Eltern, die der Familie Einheit geboten hatte. Diese Eltern schilderten den Eltern des neuen Opfers nämlich gleich, was diese unternehmen sollten, was sie auch taten. So ging es wenige Kinder weiter, bis die Kinder selbst die Situation im Klassenrat besprechen wollten. Es waren ja jetzt schon mehr Betroffene zusammengekommen, welche gemeinsam den Mut hatten den Mobber direkt vor allen anzusprechen. Danach fiel nichts mehr vor, das Kind wurde aber auch einige Wochen später nicht ins nächste Schuljahr versetzt. Großmäulig war es dann nicht mehr gegenüber der alten Klasse.

Klar, erster Schritt wäre immer den Klassenlehrer und die Schulleitung zu informieren, aber diese können nicht immer gleich richtig effektiv eingreifen. Es dauert ewig, bis etwas geschieht und das liegt nicht an den Lehrkräften, sondern an den Vorschriften an die sie sich halten müssen. Es dauert ewig, bis diese was unternehmen können, solange nichts "richtiges" passiert ist, wenn die Eltern nicht mitmachen.