Vorname der verstorbenen Mutter (Oma) als Babyname?

Hallo zusammen,

mich würde eure Meinung interessieren!

Ich bin in der SSW 19 und ich weiß wir haben noch Zeit mit der finalen Namenswahl, aber im Grunde haben wir einen ganz bestimmten Namen im Kopf wissen aber nicht wie die Familie und andere darauf reagieren könnten...

Meine Mutter ist durch meinen Stiefvater ermordet wurden als ich 11 Jahre alt war. Meine ältere Schwester und ich sind danach bei unserer Oma aufgewachsen. Mein Mann und meine Mutter haben sich nie kennengelernt. Er kennt aber viele Geschichten von mir und meiner Oma über sie. Ich war das totale Mamakind.
Ich finde es eigentlich total schön, wenn wir ein Mädchen kriegen, sie dann so zu nennen: Monika

Es ist kein unbedingt geläufiger Name, aber das wollte ich ohnehin nicht so gern.
Mein Mann findet den Namen auch schön und versteht was er eben auch gerade mir bedeutet.

An sich ist es als Gedenken an die Oma die unser Kind nie kennen lernen wird und sie so auch für immer ein Teil ihres Lebens sein wird...
Auf der anderen Seite habe ich auch schon gehört, dass man dem Kind doch einen "eigenen" Namen geben sollte...

Unser Kind wird meine Mutter niemals ersetzten dass ist völlig logisch.
Was meine Schwester, mein Vater oder meine Oma dazu sagen würden weiß ich auch nicht. In meinem Kopf gehen alle möglichen Gedanken umher - von Verständnis und für gut befinden bis hin zur Fassungslosigkeit und Ablehnung...
Da wir das Geschlecht geheim halten, kann ich sie aber auch schlecht fragen dann weiß es ja gleich jeder und gerade der Name wollten wir nicht vorher bekannt geben dass uns keiner verunsichert denn im Grunde ist es unsere Entscheidung aber unser Kind muss dann für immer damit leben 🙈

Was sagt / denkt Ihr darüber?

Noch ein Satz zum Schluss: ihn als Zweitnamen zu nehmen haben wir auch schon überlegt aber es fühlt sich für mich nicht so an wie beim Erstnamen und ein Name würde uns auch vollkommen reichen.

Vergebbar?

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Was für eine furchtbare Geschichte! Das tut mir sehr leid.

Ich finde den Namen absolut vergebbar, sowohl vom Namen selber als auch von der Herkunft.

Ich habe das Gefühl, die Namen aus der Mitte des letzten Jahrhunderts könnten langsam wieder im Kommen sein. Monika finde ich klanglich schön und Moni besonders für ein kleines Mädchen.

Meine Zwillinge werden die Namen der Großmutter und Großtante meines Mannes bekommen. Nicht, weil wir zu beiden eine besondere Verbindung hätten, mehr aus Zufall. Finden es aber ne nette Geschichte. Eine der Frauen war selber ein Zwilling, der andere ist leider bei der Geburt gestorben. Da habe ich mich erst gefragt, ob es vielleicht makaber sein könnte, sehe es aber nach langem überlegen nicht. Am Ende sind es nur Namen. Die Kinder sind eigenständige Personen und wie sie heißen, hat in meinen Augen nichts zu sagen. Die Sorge, was die Verwandtschaft dazu sagt, hatte ich aber schon. Deshalb haben wir auch beschlossen, meine Schwiegermutter einzuweihen und sie nach ihrer ehrlichen Meinung zu fragen. Mittlerweile wissen es alle und finden es nett.

Dass bei dir tatsächlich das Andenken an eine geliebte Person dahinter steckt, finde ich schön. Natürlich muss deine Tochter nicht so werden wie deine Mutter. Das erwartet doch aber auch keiner, wenn er Namen aus der Familie vergibt. Wäre mir zumindest neu.

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Ich würde es nicht machen.

Bei unserer Tochter hatten wir ähnliche Überlegungen.
Meine Schwägerin (auch für mich wie eine kleine Schwester, weil wir Nachbarn waren) ist mit 7 Jahren bei einem Badeunfall gestorben. Wir haben überlegt, unserer Tochter ihren Namen als Zweitname zu geben und haben uns dann dagegen entschieden.
Wir wollten unserer Tochter unbefangen von ihrer Tante erzählen. Hätten wir ihr den Namen gegeben, hätten wir die Sorge, dass unsere Tochter glaubt, Fußstapfen füllen zu müssen, diesem Namen gerecht werden zu müssen. Das wollten wir nicht für sie.
Unsere Tochter ist ein eigenständiger Mensch, meine Schwägerin war ein eigenständiger Mensch. Wir lieben beide sehr, jeden für sich.
Wir müssen den Namen nicht weitergeben, um zu wissen, wie sehr wir meine Schwägerin lieben und vermissen. Und unsere Tochter darf einfach sie selbst sein, ganz ohne die Last oder den Druck eines Namens.

Wir wollten nicht, dass sie bei ihrem Zweitnamen immer daran denken muss, dass ein unvorsichtiges Kind ihrer Tante auf den Kopf gesprungen ist und niemand gemerkt hat, dass sie ohnmächtig wurde. Wir wollen nicht, dass sie beim Zweitnamen ständig an die Tragödie eines viel zu frühen Todes denkt. Oder, dass es uns oder anderen Angehörigen so geht.
Wir wollten auch nicht, dass sie bei jeder Erzählung von ihrer Tante unbewusst glaubt, dass sie genauso fröhlich, genauso humorvoll, genauso pfiffig, genauso wasauchimmer wie ihre Tante sein muss. Und wir wollen auch nicht dahin kommen, dass wir unsere Tochter unbewusst mit ihrer Tante vergleichen.

Beim Rufnamen ist es ja noch einmal eine Kategorie mehr.
Da ist es ja wirklich jede Anrede.

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Puh erstmal mein Beileid wegen deiner Mama 💜 ein schlimmer Schicksalsschlag.

Zum Namen Monika (unabhängig eurer Verbindung) ich kenne Monikas im Alter zwischen 30-70. Früher war es für mich ein Omi Name aber er passt auch gut zu den jungen Frauen. Es sind grundverschiedene Frauen die ich kenne und zu jeder passt der Name irgendwie 🤭
Der Name an sich ist gut vergebbar.

wegen deiner Mama :

Ich persönlich würde es nicht machen , weil ich immer zu sehr an den Schmerz der Vergangenheit denken würde und es mich traurig machen würde.

Ich würde ihn wahrscheinlich aber als ZN nehmen.

Ist aber eine liene Geste wenn es dich nicht stört und du nicht traurig wirst kann man es machen.
Es kann natürlich auch ein Zeichen der Hoffnung sein

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Hallo,

ich habe für Nein gestimmt.
Ich finde Monika ist gut vergebbar, aber ich würde ihn maximal als Zweitnamen vergeben.
Ich habe mal etwas gelesen über Traumen, die über Generationen weitergegeben werden. Leider erinnere ich nicht mehr, von wem das Buch war.
Aber der Name ist durch die furchtbaren Umstände (mein Beileid) für dich und wahrscheinlich alle anderen in der Familie so belastet, dass ich davon Abstand nehmen würde.
Du bist dir ja auch selber nicht sicher, auf dieses Gefühl würde ich vertrauen.
Und mal von ganz anderer Seite betrachtet, deine Tochter wird deine Mutter leider nicht persönlich kennenlernen, sie verbindet erstmal nichts mit ihr, je nach Charakter des Kindes kann es auch eine Bürde sein nach einer Toten benannt worden zu sein.
Vielleicht ist ja sonst eine Abwandlung des Namens eine Alternative, Monique, Mona, Nika?

Ihr habt ja noch jede Menge Zeit, ihr werdet zusammen die richtige Entscheidung treffen.

Alles Gute,
Saskia

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Ich habe intuitiv für ja gestimmt. Und nach deinem Beitrag fühlt sich das für mich nicht mehr gut an. Grad das Generationentrauma und die Tragödie würden ja trotz Ehrung irgendwie auf dem Kind lasten. Vielleicht gibts einen Mittelweg zwischen Ehren und der Eigenständigkeit deiner Tochter…

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Geht mir genauso. Ich habe auch intuitiv für ja gestimmt, aber der Text lässt mich nachdenklich werden... Wir haben unserer Tochter den Namen ihrer Uroma gegeben, bei der mein Mann zum Teil aufgewachsen ist. Es ist eine schöne Erinnerung und ein wundervoller Name.

Aber in diesem Fall hier steht hinter dem Namen leider auch eine sehr traurige Geschichte.

Die Idee mit der Abwandlung finde ich sehr gut. Man könnte auch einen Teil des Namens nutzen. Mir fallen da noch Simona oder Annika ein.

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Ich finde Monika an sich sehr gut vergebbar und eher erfrischend zwischen den ansonsten üblichen Namenstrends🙂

Den Gedanken, dadurch die leider auf sehr tragische Weise umgekommene Oma zu ehren, finde ich auch schön.

Wenn es sich für euch gut anfühlt, dann macht es.

Wenn ihr die Sorge habt, es könnte eine Last für eure Tochter sein, lasst es lieber.

Ich persönlich hätte kein Problem damit.

Zweitname fände ich auch gut.

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Seh ich genauso. Ich würde auch Monika nehmen, aber ich glaube, ich würde es vorher mit meiner Schwester besprechen. Das kommt aber auf euer Verständnis an.
Mona fände ich auch schön

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Ich habe nicht abgestimmt, weil ich keine eindeutige Meinung dazu habe. Mein erster Gedanke war, dass ich eine Abwandlung des Namens schöner fände.

Und noch ein Gedanke:
Für Angehörige, die Deine Mutter mit Vornamen (und nicht mit z.B. Mama) angesprochen haben, könnte es schwer sein, den Namen zu rufen oder ständig zu hören. Ich glaube, deshalb würde ich es nicht machen. Ich hätte auch Sorge, dass meine Tochter das schon früh spüren und nicht einorden könnte.

Alles Gute für Euch!

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Ich würde es machen.

Es gibt ja viele Familien wo ein Name immer weitergegeben wird.

Bei einem Kollegen von meinem Mann bekommt immer der erste Sohn einen bestimmten Namen-- seit dem 18 Jahrhundert ...

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Mir würde eine Abwanderung des Namen gefallen. Eine kleine Mona oder eine kleine Nike/Nika würde immer noch eine Verbindung herstellen, aber nicht mehr so belegt sein wie der Originalname.

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Das wäre auch mein Vorschlag gewesen!
Lieben Gruß!

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Grundsätzlich bin ich ein Fan davon, (Zweit-) Namen aus der Familie zu vergeben. Die Gedanken, dass dadurch jemand ersetzt werden soll oder das Kind in die Fußstapfen eines (verstorbenen) Verwandten treten muss, habe ich dabei nicht. Eher, dass man ein ehrendes Andenken behält.


In Eurem Fall finde ich die Umstände aber ehrlich gesagt zu tragisch und würd daher einen anderen Namen wählen.