Hilfe: Baby 10 Monate und 15kg: zu viel?

Liebe Mamis,

ich brauche bitte euren Rat.
Es geht um meine kleine Nichte (fast 10 Monate alt). Sie kam mit fast 4 kg auf die Welt und wiegt mittlerweile fast 15 Kilo. Man sieht es der kleinen Maus auch an, da sie nicht mal 70cm groß ist.
Sie wurde 3 Monate gestillt und dann kam die Flasche und mit 5-6 Monaten kam Beikost. Ich kann leider nicht sagen, ob sie viel isst, da ich weiter weg wohne. Aber meine Schwester meinte die kleine trinkt ca 5-7 Flaschen (a 200ml Folgemilch 1) und 2-3 Mahlzeiten (plus Snacks).
Ich weiß nicht ob das viel ist, weil mein Sohn (Geburtsgewicht auch 4kg, jetzt 8 Monate und keine 10kg) noch gestillt wird plus 2 mal Beikost a 50-100 Gramm. Also meiner isst eher zu wenig, aber darum geht es hier nicht.

Jedenfalls mache ich mir etwas Sorgen und ich weiß nicht, ob ich ihr etwas sagen soll. Wenn ich das Thema mal anschneide heißt es, der Arzt hat es im Blick und sie kam ja schon proper auf die Welt und sie ist auch etwas fülliger. Ich hab das Gefühl sie verharmlost die Sache etwas.

Ich wollte mal fragen, ob es hier Mamas gibt wo die Kinder auch so schwer waren in dem Alter und verwächst sich das wirklich oder kann es sein, dass sie Maus das nicht mehr so einfach los wird, wenn man jetzt nicht etwas an der Menge/Häufigkeit ändert?

Ich will keinem etwas vorschreiben und daher halte ich mich stark zurück. Aber da ich mir Sorgen mache, dass sie Maus es später schwer haben wird, überlege ich, ob ich etwas sagen soll, aber ich weiß auch nicht was.

Ich habe mit meiner Hebamme gesprochen und sie meinte das man die Menge der Flaschen und der Löffel reduzieren sollte. Natürlich darf man Babys nicht auf „diät“ setzen, aber die Menge an Folgemilch langsam versuchen gegen Wasser zu ersetzen.

Vielleicht mache ich mir aber auch zu viele Gedanken und das Gewicht ist gar nicht so untypisch und evtl sogar normal?!

Danke für eure Tipps und Erfahrungen!

Liebe Grüße

1

Du mischst dich in eine Sache ein, die dich nichts angeht. Sie hat Recht, wenn sie sagt, dass der Arzt das Gewicht kontrolliert. Z.B. gibt es deswegen ja die U-Untersuchungen.

Dir bringt es nichts, wenn wir sagen, dass das Kind zu schwer ist, denn wir kennen die Umstände ja noch weniger als du es tust.

2

Hallo Nina,

Also als Mama von auch so nem Wonneproppen kann ich dir nur sagen, man macht sich schon genug Gedanken und es ist nicht hilfreich, wenn einem die Verwandtschaft da noch reinredet und weiter Sorgen macht.
Wir haben derzeit 3 Mahlzeiten und 4-6 Flaschen a 180 mL je nach Tagesform. (Meiner ist gerade 7 Monate alt) Wenn die Kleine anfängt zu laufen, sollte sich das verwachsen.
Allerdings kann man sich ab und zu mal fragen, ob man nicht schlechte Gewohnheiten hat, z. B
Trinkt sie denn genug Wasser? Oftmals wachen die Kleinen in der Nacht auf, weil sie tagsüber nicht genug getrunken haben und schlafen dann nur wieder mit Fläschchen ein. Strecken spart zwar etwas Kalorien, beseitigt aber nie das eigentliche Problem. Beikost würde ich auf die empfohlene Menge reduzieren, d.h. 220 g pro Mahlzeit. es ist trotzdem wichtig Beikost und Snacks zu geben, damit das Essen und Kauen erlernt wird und auch die richtige Menge, um zu verstehen zu geben, wie viel eine Mahlzeit ist.

Deine Schwester braucht bestimmt eher Zuspruch und auch mal jemanden, der sagt, dass die Kleine trotz Speck ein süßes Baby ist, dass sich auch ganz normal entwickeln wird.

euch alles gute

3

Also auch wenn ich aus ärztlicher Sicht bei so kleinen Kindern normalerweise nicht von Übergewicht sprechen würde und man Eltern da oft wie rohe Eier behandeln muss: 15kg sind definitiv zu viel!
Schaut man sich ihre Werte mal an (zumindest die ungefähren, genaue habe ich ja nicht): 70cm sind auf der 31. Perzentile, sprich 31% aller Kinder im gleichen Alter sind kleiner, 69% sind größer. 15 kg liegen weit oberhalb der 99. Perzentile und zwar über 4kg! Sprich mit 11kg liegt man schon deutlich über der 99., sie entsprechend noch mehr.
Mit 4kg war sie zwar auch eher am oberen Rand zu finden, aber die Diskrepanz zwischen Größe und Gewicht sind schon bedenklich.
Kann ja gut sein, dass der Kinderarzt "ein Auge darauf hat" das heißt aber eben nicht, dass es gut so ist.
Klar sollte man ein Kind in dem Alter nicht auf Diät setzen, überfüttern für gut zu heißen kann aber auch nicht das Wahre sein! Gesunde Ernährung heißt auch die Menge an Nährstoffen und Kalorien in einem guten Maß zu halten. Kinder in dem Alter müssen ein Sättigungsgefühl erst lernen. Da heißt es auch als Eltern Verantwortung zu tragen.

7

Irgendjemand muss halt in der 99. Perzentile sein. Das heißt aber nicht, dass es zu viel ist.
Fett ist bei Babys physiologisch anders beschaffen und im Körper anders verteilt. Es ist im Gegensatz zu Erwachsenen nicht gesundheitsschädlich in irgendeiner Art und Weise. Das Gewicht im 1. Lebensjahr korreliert auch nicht mit dem späteren Gewicht. Ein schwere Baby hat kein erhöhtes Risiko später übergewichtig zu sein. Die einzige mir bekannte Studie, die da eine Korrelation gefunden hat, ist viele Jahrzehnte alt und methodisch fragwürdig.
Die Idee, Kindern müsse man ein Sättigungsgefühl anerziehen halte ich für ausgemachten Quatsch.

8

Genau das meinte ich ja: es muss nicht anerzogen werden, sondern es muss sich entwickeln dürfen. Aber eben nicht nur das Särtigungsgefühl, sonder auch das Hungergefühl. Ein Kind was aber immer viel zu viel zu essen bekommt kann das einfach nicht entwickeln.
Und du hast vollkommen Recht: irgendjemand muss auf der 99. Perzentile liegen. Es ist aber wichtig, dass Größe und Gewicht nicht vollkommen auseinander driften. Das ist bei der Nichte der TE aber eindeutig der Fall. Diese liegt nämlich nur nur auf der 99. Perzentile sondern mal eben mehr als 4kg >über< der 99. Perzentile. Wäre die Länge jetzt dazu zumindest einigermaßen proportional mit gewachsen wäre das was anderes. Aber selbst da würde ich mal kritisch schauen ob da nicht andere 4kg möglicherweise dahinter stecken.
Ein "schweres" Baby bekommt nicht automatisch Übergewicht auch da stimme ich dir vollkommen zu. Aber man muss eben die Relation im Blick behalten.
Babys haben eine andere Art von Fettgewebe, ja auch das stimmt: Babys haben so genanntes braunes Fettgewebe. Aber(!): sie haben nicht ausschließlich braunes Fettgewebe. Und daher kann eine sehr starke Gewichtszunahme auch in diesem Alter durchaus einen Grundstein für späteres Übergewicht legen.
Wenn man mal die Kalorien engen zusammenrechnet die oben angegeben sind und mit dem durchschnittlichen Bedarf vergleicht wird man vermutlich schnell merken, dass es einfach zu viel des Guten sein wird. (Würde ich ja glatt mal machen, aber da ich die Zusammenstellung der Mahlzeiten neben der Milch nicht kenne wird das eher schwierig.) Und ja, natürlich ist das nicht in Stein gemeißelt und auch da gibt es individuelle Unterschiede, aber auch da gilt das gleiche wie bei Erwachsenen: ein dauerhaftes zuviel an Kalorien führt zu Übergewicht.
Um das noch mal klar zu machen: ich will ABSOLUT NICHT sagen, das das Kind annehmen soll, aber es sollte definitiv nicht weiter in diesem Maße zunehmen.

4

Mein Sohn ist mit 4,6 kg geboren worden.
Ich finde 15kg auf die Größe auch echt krass. Zumal dann auch noch Mädchen.
Aber einmischen würde ich mich da nicht. Ich würde höchstens eine Empfehlung aussprechen, zum Arzt zu gehen und wenn ich mir als Mutter da auch keiner Schuld bewusst wäre, dann würde ich auf Bluttests, Hormonuntersuchungen oder was auch immer man da machen kann, bestehen. Aber das ist nicht deine Baustelle, erst recht nicht, wenn du noch nicht einmal im unmittelbaren Umfeld wohnst und ihr euch selten seht.

5

15kg auf 70cm sind vermutlich schon zu viel. Aber wenn deine Schwester sagt, dass der Arzt es im Blick habe, ist das Thema ja wohl schon am richtigen Ort aufgehoben. Ich denke nicht, dass etwas gewonnen ist, wenn du es auch noch ansprichst. Möglicherweise besprechen sie ihre Probleme auch nicht zwingend gerne mit der Verwandtschaft.

6

Wäre es ein Stillbaby, wäre es ok. Aber da sie schon Beikost und Folgemilch bekommt, ist das wohl zu viel. Sie ist ja auch recht klein, dafür aber sehr schwer.
Unser Sohn wog bei der Geburt knapp 4 kg. Mit 5 Monaten 8 kg. Aber mit einem Jahr dann 11 kg. Er war aber auch sehr groß (gleiche Perzentile wie das Gewicht). Man sieht bei ihm dass sich die Gewichtszunahme im 2. Halbjahr verlangsamt hat. Das ist auch normal.
Unsere Tochter hatte über 4 kg bei der Geburt und wog mit drei Monaten schon knapp über 8 kg. Sie wird allerdings vollgestillt. Da ist das kein Problem. Sie ist über der 97. Perzentile, aber auch mit der Körperlänge (66 cm mit 3 Monaten). Beides verhält sich also proportional zueinander. Steigt nur das Gewicht so extrem, ist das nicht so gut.
Am besten wäre wohl, sie würde nur die vorgegeben Portionen füttern. Sie kann jetzt auch langsam auf Familienkost umsteigen und da sollte es viel Gemüse geben, drei Haupt- und zwei Zwischenmahlzeiten ohne weitere Snacks. Wenn sie Milch gibt, dann lieber Pre, da die nach Bedarf gegeben werden kann.
Aber das anzusprechen ist einfach schwierig. Ob und wie du das machst, hängt von eurem Verhältnis ab.

9

15 kg auf nicht mal 70 cm klingt für mich schon arg viel. Das hat meine Tochter mit 4,5 Jahren noch nicht. Mit 1 Jahr hatte sie 8 kg.
Aber sie geht ja zu den Untersuchungen und ihr Arzt wird da bestimmt ein Auge drauf haben 🤷🏼‍♀️ ob es in dem Alter sinnvoll ist, die Milch zu verdünnen, wage ich zu bezweifeln. Die Kleinen haben ein ganz natürliches Hunger- und Sättigungsgefühl und ich hätte Angst, da etwas "kaputt" zu machen.
Je nachdem, wie gut euer Verhältnis ist, würde ich ihr raten, auf die Pre zurückzugehen und Snacks wegzulassen.
Liebe Grüße

10

Als Mama eines Wonneproppen kann ich dir nur sagen, dass man sich als Mutter schon sehr viele Sorgen macht. Zudem ist es kaum vorstellbar, was man dazu noch in der Öffentlichkeit von wildfremden Menschen zu hören bekommt. Es ist dann noch viel schwieriger auch von der eigenen Familie das gleiche zu hören. Ich hätte mir von meiner Familie mal einen verständnisvollen Satz gewünscht oder einfach Zurückhaltung, gilt besonders bei Menschen mit mehr Distanz. Das ewige Besserwissen hilft einem als Mutter überhaupt nicht.
Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen. Der Kinderarzt kümmert sich genügend darum! und ist der Fachmann! Und wenn die Kleinen anfangen mobil zu werden und zu laufen, streckt sich alles.